Zink Lehrbuchkapitel Dr.Daunderer

 

Handelspräparate:

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Zink beta

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Biosan Zink

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zinkotase

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Biolectra Zink

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Novartis Consumer Health:

Zink-Sandoz

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Zink-ratiopharm

RedinoMedica:

Curazink

Verla:

Zink verla

Zinkbrause

Wörwag:

Zinkit

Vorkommen im Trinkwasser:

Über den Urin der Anwender gelangen alljährlich große Mengen der Reinsubstanz über das Abwasser in das Grundwasser und von dort in manches Trinkwasser.

 

Wirkungscharakter:

Zink ist ein wesentlicher Bestandteil von mehr als 70 Enzymen, die zuständig sind für die Abwehr, das Haar- und Fingernagelwachstum und die Fruchtbarkeit. Zu den bekanntesten Enzymen zählen die alkalische Phosphatase, Carboxipeptidase, Glukose-6-Phosphatdehydrogenase, Laktatdehydrogenase sowie die DNA-Polymerase und RNA-Polymerase. Die Ausscheidung von Zink erfolgt hauptsächlich mit dem Stuhl und beträgt etwa 12–15 mg täglich. Der Gesamtvorrat an Zink im Körper beträgt 1,36–2,31 g. Der tägliche Bedarf liegt bei 10–15 mg Zink.

Nach Vergiftungen, Unfällen, Operationen und Verbrennungen kommt es zu einem starken Verlust von Zink über den Urin. Zinkzufuhr ist erforderlich bei Zinkmangelzustände durch chronische Vergiftungen mit Amalgam,  Selen (Gegenspieler von Zink), Cadmium und Aromagiften. Der Normalwert von Zink im Vollblut beträgt 4,88–12,72 mg/l und im Plasma 0,6–2,4 mg/l. Intrazellulär ist Zink mit ca. 200 µmol/l etwa 10fach höher konzentriert als im

Plasma. Am besten ist zum Nachweis eines Zinkmangels der Wert des Zinks im Urin nach DMPS (DMPS-Test), der Zink-Vollblutspiegel oder Zink im Haar.

 

Nach einer Zinkvergiftung treten Appetitmangel, Verstopfung, Kopfschmerzen, Metallgeschmack sowie Übelkeit, blutige Brechdurchfälle und unter schweren Bedingungen Schock und Nierenschädigungen auf. Nach Verschlucken eines reinen Zinksalzes ist eine lokale Verätzung wie nach einer Säureverätzung zu beobachten. Die Inhalation von Zinkchlorid oder Zinkstearat-Dämpfen kann zu schwerem Lungenödem oder nekrotisierender Lungenentzündung führen. Zinkoxiddämpfe lösen z. B. beim Schweißen Metalldampffieber aus.

Chronisch Vergiftete erhalten am besten bei Behandlungsbeginn wöchentlich eine Ampulle Unizink in die Vene

(über 70 kg Gewicht 2 Ampullen). Später genügen Dragees Unizink (0-2-4). Zink wird an die Nahrung gebunden, soll daher erst zwei Stunden nach dem Essen geschluckt werden.

 

 

 Verboten ist die Zinkzufuhr bei schweren Nierenschäden und  akutem Nierenversagen

Akute Vergiftungen mit Zink treten erst  nach Einnahme von mehr als 1 g eines Zinksalzes auf. Mehr als 3 g wirken innerhalb weniger Stunden tödlich. Zinkchloriddampf aus Nebelkerzen hat schon öfters, besonders in geschlossenen Räumen, zu tödlichen toxischen Lungenödemen geführt.

Chronisch Vergiftete erhalten am besten wöchentlich eine Ampulle Unizink in die Vene

(über 70 kg Gewicht 2 Ampullen). Später genügen Dragees Unizink (0-2-4). Zink wird an die Nahrung gebunden, soll daher erst zwei Stunden nach dem Essen geschluckt werden.

 

Indikationen:

Zinkmangelzustände, Haarausfall, Unfruchtbarkeit.

Kontraindikationen:

Schwere Nierenschäden, akutes Nierenversagen.

 

Nachweis:

Der Normalwert von Zink im Vollblut beträgt 4,88–12,72 mg/l und im Plasma 0,6–2,4 mg/l. Intrazellulär ist Zink mit ca. 200 µmol/l etwa 10fach höher konzentriert als im

Plasma. Der Zink-Vollblutspiegel ist ein geeigneter Parameter für eine Zinkvergiftung.

Lösliche Zinksalze geben einen weißen Niederschlag nach der Zugabe von Natronlauge. Saure Lösungen verfärben sich orange nach Zugabe einer alkoholischen Dithiozonlösung. Beim Zinkgießfieber liegen der Zinkblutspiegel und die Zinkausscheidung über den Urin in der Regel im Normbereich.

Therapie:

Sofortmaßnahmen:

Bei Zinkfieber muss die Zufuhr von Frischluft gewährleistet sein. Nach oraler Aufnahme soll zur sofortigen Verdünnung irgendeine Flüssigkeit getrunken werden und danach das Erbrechen herbeigeführt werden. Als Schockprophylaxe sind Ruhe, Wärme und hoch gelagerte Beine sowie Frischluft notwendig. Nach Zinkchloridinhalation ist die sofortige Applikation von Ventolair-Spray (5 Hübe alle 10 min) indiziert.

Obwohl Zink dialysabel ist, wird nur in ganz extremen Fällen, wie z. B. bei Nierenversagen, eine Hämodialyse indiziert sein. Nach parenteraler und insbesondere nach

oraler Aufnahme wird die Ausscheidung über den Stuhl durch wiederholte Laxanziengabe gefördert. Vergiftungen mit Zinkphosphat müssen wie Phosphorwasserstoffvergiftungen behandelt werden, da es sich hierbei nicht um eine zinkbedingte Vergiftung im engeren Sinne handelt. Nach jeder Ingestion ist eine Magenspülung vorzunehmen und mit Kohle-Glaubersalz-Instillation zu behandeln.

Bei jedem Verdacht auf eine Zinkvergiftung ist sofort eine Ampulle Sulfactin i. m. zu applizieren. Eine Wiederholung in Abständen von 4 Stunden ist erforderlich. Evtl. kann auch d-Penicillamin gegeben werden. Metalldampffieber heilt auch in den meisten Fällen ohne jede Therapie. Man kann jedoch Antipyretika (Aspirin®, Novalgin® und Sulfactin®) verabreichen, welche das Fieber sowohl prophylaktisch verhindert als auch beseitigen.

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