Unzureichende Jodprophylaxe im atomaren Katastrophenfall

(….) Problematisch erscheint daher insbesondere die bisherige Vorhaltung und der Verteilungsmodus für die Jodidtabletten.

Laut WHO ist 8 Stunden nach der Exposition durch die radioaktive Wolke keine Wirksamkeit einer dann durchgeführten Jodblockade mehr nachzuweisen. Eine schnelle Verfügbarkeit von Kalium-Jod-Tabletten im atomaren Katastrophenfall ist demnach unabdingbar, sollte diese Maßnahme erfolgreich sein. Vor diesem Hintergrund scheint die Jodversorgung von einem Standort aus für den Großraum München praxisfern zu sein. Außerdem konterkariert das Aufsuchen der Ausgabestellen für Jodtabletten durch die Bevölkerung wiederum die Aufforderung im Hause zu bleiben. Es stellt sich die Frage, ob Kalium-Jod-Tabletten in den Haushalten gelagert werden sollten (Hausapotheke?).

Quelle: MÄA, 12/01, S. 15