48                                                                                                                           31. Jahrgang /FORUM des Praktischen und Allgemein-Arztes 3/

Journal



 

Amalgam  — und kein Ende

Toxische Hirnschädigung

bei Zahnärzten untersucht

Quelle: OECD, PAI

 

Die USA ist ein Land der Superlative, leider auch im Aufbau von Müllbergen. Die Amerikaner produzieren pro Kopf fast dreimal soviel Müll wie die Bundesbürger. Bis auf wenige Ausnahmen ver­größerten sich bei allen westlichen Industrieländern die Müll­berge in den achtziger Jahren enorm. Nur die Bundesrepublik re­duzierte die Abfallmenge. Um einen Abfallnotstand zu vermei­den, müssen nationale öko-Investitionen in eine internationale Umwelt-Strategie eingepaßt werden. Wichtig ist, Osteuropa und die Entwicklungsländer mit in die Planung einzubeziehen.

Quellen: Organisation For Economic Co-Operation And Development (OECD), Institut der deutschen WInschaft (IM

Müllmenge je Einwohner in kg pro Jahr*

Nach dem von Bundesge­sundheitsamt ausgespro­chenen Verzicht auf Amal­garn werden die Zahnärzte intensiv beim Ausbohren mit giftigen Metalldämpfen kontaminiert. Bei der Überle­gung, warum Zahnärzte als Meistbetroffene der Amal­gamvergiftung so unenga­giert reagierten, fiel uns bei 200 erkrankten Zahnärzten dieses auf:

·     Ihre .Organbefunde waren uni so ausgeprägter, je stärker der Hausstaub in der Praxis quecksilberbelastet war.

·     Je stärker die Vergiftung, de­sto geringer wurde die Vergif­tungsquelfe vom Betroffenen eingeschätzt.

·     Je ausgeprägter eine toxi­sche Hirnschädigung (Kern­spin) bestand, desto uneinsich­tiger bezüglich einer Vermei­dung zeigte sich der Zahnarzt

·          Die im Kernspin-Tomo­gramm verifizierbaren Hirn­schädigungen       bei        den

Schwerstgeschädigten     be
standen in nachweisbar höhe‑

rer Hypophysen-Protonen­dichte durch Schwermetalle oder Schwermetallherde wie bei einem Multiinfarkt-Syn­drom.

·       Die Schädigungen fanden sich nach allen Amalgamarbei­ten, bei Zahnärzten, die Amal­garn legten, und solchen, die es lediglich herausbohrten.

Hirnschädigung durch Quecksilber

An der Leiche wird die Queck­silberläsion des Gehirns in der grauen Substanz (occipital und parietal), im Kerngebiet des Hirnstamms, der Hypo­physe und im Kleinhirn gefun­den. In Spätstadien imponiert die Hirnschrumpfung und die Erweiterung der Ventrikel als Folge der globalen Hirnatro­phie. Bei Kindern wurden die Veränderungen' erstmals von Feer besulirieberi.


Kernspintomogramm (MR)

Gewebe unterscheiden sich im MR durch ihre Protonendichte. Eingelagerte Schwermetalle zeigen sich durch eine beson­ders hohe Protonendichte im T2-gewichteten Bild.

Bei rein gewerblich Vergifteten findet man nach Einatmen von Quecksilberdämpfen eine dif­fuse bis homogene Protonen­dichte der Hypophyse, des Kleinhirns und der Großhirn­rinde. Bei Amalgamträgern fin­det man sie in den Alveolen der Zähne, im Kiefer, den Lip­pen, der Zunge, den Nasenne­benhöhlen, den basalen Hirn­bereichen und oft fleckförmig in der Großhirnrinde. Die Be­funde bei Zahnärzten gleichen im Prinzip denen der gewerb­lich Quecksilbervergifteten zu­sammen mit denen der Amal­gamträger, mit der Ausnahme, daß hier in der Regel die Herde im Zahnbereich fehlen. Signifi­kant häufiger ist jedoch die An­reicherung im Großhirn, die deskriptiv nicht vom Multiin‑


farktsyndrom unterschieden werden kann.

Die jeweilige Protonendichte wird im Computer durch Ver­gleich eines gleich großen Fel­des zum Beispiel in der Pons ermittel. Sie ist für Amalgam-träger meist 50 bis 100fach, für Zahnärzte bis über 150fach in der Hypophyse erhöht.

Therapie

Giftdepots werden, soweit zu­gänglich, chirurgisch ausge­räumt (Alveolen usw.), Organ­speicherung durch Antidota ausgeschwemmt (DMPS).

Bei toxischer Hirnschädigung gibt es ausschließlich die For­derung nach einem generellen Expositionsstop für alle ZNS­Gifte. Da Gasmasken durch ihr Gewicht zusätzliche HWS­Symptome hervorrufen, form­aldehydhaltige Desinfektions­mittel die Quecksilberwirkung potenzieren, sowie Dämpfe von Lösungsmitteln oder Me­tallstäube bei Restaurierungs­arbeiten ein vorgeschädigtes Hirn weiter lädieren, ist bei je­der nachgewiesenen Schädi­gung stets die Berufsunfähig­keit eingetreten. Bisher wur­den bei uns 40 solche Verfah­ren eingeleitet

Der Nachweis der gewerbli‑


chen Amalgamvergiftung ge­schieht durch die Giftmessung im Praxisstaub (Metalle, Lö sungsmittel) und zusätzlich in der Privatwohnung, die bei Verschleppung durch Klei dung, Schuhe usw. ebenfalls dekontaminiert werden muß (Teppiche).

Eine deutliche Befundbesse rung und Rückfallprophylax bei Hirnatrophiesymptomati und Multiinfarktsyndrom zeig ten Ginkgopräparate, die an fangs sehr niedrig dosiert wer den sollten (3x 1/2 Tablette Te bonin forte).

Recht

Kaum ein Zahnarzt ist bezüg, [ich der Amalgamschäden BG! versichert. Berufsgenossen! schaffen würden diese Zusam! menhänge ohnehin nicht ane 2 kennen, da es in Deutschlanl keine Ursachen-Folgen-Fo

schuftig geben darf. (Es gib! hier auch keinen Lehrstuhl füj Klinische Toxikologie.) Vergi tungsfolgen werden stets auj andere Erkrankungen gescho, ben, denn jede nicht ane ! kannte Erkrankung ist bei un nicht existent.

Die Vergiftung spezieller Hir areale kann auch von Skept kern an der Leiche nachgewi: sen werden und zu Schaden ersatzansprüchen bei den ve fanhtrweon.r lichen Verharmlose] führen.

Fazit

Jeder Zahnarzt mit Nerve schwäche sollte selbst ei Kernspin-Tomogramm entert gen und den Praxisstaub a Quecksilber, Zinn, Silber (del Haupt-Amalgambestandtei­len) untersuchen lassen. B. krankhaften Befunden un! entsprechendem Vergiftung• nachweis kann ihn nieman zur weiteren Selbstzerstöruni zwingen. Rechtzeitig erkan oder durch Schutzmaßna men verhindert, kann dies d 1 hBeelrfeufnsunfähigkeit verhinde

Dr. med. habil. Max Daundere,

habilitiert al,

klinischer Toxikologii

Weinstraße 11

8000 München