Offene Kieferhöhle:

Tiefe und entzündete Wuzeln der oberen Backenzähne können nach der Extraktion zur Eröffnung die Kieferhöhle führen. Dadurch können gefährliche Bakterien aus der Mundhöhle und der Zahnwunde (es wurden ja nur eitrige Zähne gezogen)ins Gewebe und in die Nasennebenhöhle eindringen.

Die Eröffnung der Kieferhöhle beim Zahnziehen ist sehr häufig. Daher muss man nach jedem Ziehen eines Backenzahnes im Oberkiefer pressen wie zum schneuzen, um zu spüren, ob ein Ventil besteht.

Jeder erfahrene Zahnarzt näht mit der Schleimhaut des Mundes dieses Ventil zu.

Früher wurden von Kieferchirurgen Knochenersatzmaterialien eingenäht. Dies wurde aber wieder verlassen einerseits wegen der BSE-Gefahr andererseits wegen erheblicher Allergien auf diese Materialien.

Eine vorausgehende HNO-Operation zur Sanierung des Gebietes von oben ist nie nötig. Eine Zweitoperation einer sich wieder geöffneten Kieferhöhle ist jedoch sehr schwierig, da die Wundränder ausgeschnitten werden müssen und es sehr viel Erfahrung erfordert. In der Arztpraxis wird der Aufwand keineswegs gerecht entlohnt. Wir hören daher regelmäßig: "das macht nichts" und kennen viele Patienten, die seit Jahren eine offene Kieferhöhle haben und ganz gut damit zurecht kommen.

Eine zweite Schliessung der offenen Kieferhöhle würde ich nur in einer Zahnklinik (vom erfahrensten Oberarzt) durchführen lassen.

Dr.Tapparo in München, mit dem ich zahlreiche Kieferhöhlenverschlüsse operiert hatte, arbeitet fast nur noch in Italien, es war eines seiner Spezialgebiete.