Nahrungsmittelallergie Hinweis auf Mastzellenkrankheit

Professor Gerhard Molderings empfahl kürzlich, dass man bei Patienten mit Magen-Darm-Schmerzen wie Übelkeit, Bauchmerzen und dünnem Stuhl, bei denen Laboruntersuchungen und Endoskopien keinen krankhaften Befund ergeben hatten, „ehe man sie zum Psychiater schickt“, eine systemische Mastzellenkrankheit ausschließen sollte.

Bei dieser Autoimmunkrankheit scheiden veränderte Mastzellen ständig Stoffe aus, die die Histamin - Rezeptoren oder Nervenzellen im Darm aktivieren. Folgen sind eine veränderte Magen-Darm Sekretion, Absorption, Beweglichkeit und Schmerzwahrnehmung.

Übliche Untersuchungen erbringen keinen krankhaften Befund.

Die Diagnose geschieht mit einer Checkliste mit 45 Symptomen und Befunden.

Bei gesicherter Diagnose erhalten Patienten hochdosiert

  1. H 1  –  und  H 2  Antihistaminika
  2. Cromoglinsäure und
  3. Ketotifen.

Zahlen zur Häufigkeit gibt es noch nicht, aber die Krankheit ist viel häufiger als bisher vermutet, betroffen sind alle Altersgruppen. Sicher führt ihre Beseitigung zu einer wesentlichen Entlastung der Psychiater und einer Reduktion sinnloser Teste auf  Nahrungsmittel - Allergien.

Hier seinen Artikel nachzulesen  +  Checkliste  +  molderings@uni-bonn.de

Dtsch. Med.Wochenschr-131, 2006, 2095