Habilitieren bedeutet Schikanen seiner Todfeinde zu ertragen

Wer nicht weiß, wer seine Todfeinde in der Universität sind, braucht nur eine Habilitationsschrift einreichen. Ab da muss er aufpassen, dass er an keinem offen stehendem vergifteten Getränk trinkt oder....

Mein Freund, Prof.Dr.Nikolaus Weger, der Cheftoxikologe der Bundeswehr gab mir  viele Tipps und brachte mir in meine Schwabinger TOX seine neuesten Ampullen Gegengift 4-DMAP gegen Blausäure, ich sollte sie sicher im Notarztwagen deponieren. Soweit kam es nicht. Kurz darauf im Jahre 1972 kam eine schwerst vergiftete Selbstmörderin (s. Habilitationsfall),  ich nahm im Minutentakt Blutproben zur Dokumentation, wie dieses Gegengift wirkte. Alles war wie ein Wunder, wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde. Die Scheintote erwachte wieder und wurde völlig gesund.

Als Clarmann, mein Todfeind im Klinikum rechts der Isar,  davon erfuhr, rief er noch nachts bei mir an, wollte kommen und bot heimtückisch an, sofort alle Blutproben zu untersuchen.

Später gab er offen zu, dass  „es nicht ginge, dass er 20 Jahre lang nicht habilitiert war und ich würde dies binnen zwei Jahre schaffen“.

Fünf Jahre lang hat er die Blutproben dann bei sich unsachgemäß unter Verschluss verwahrt, weil er meinte, so meine Veröffentlichung verhindern zu können. Erst nach seiner eigenen Habilitation gab er sie frei.

Weger, mein Assistent und ich schrieben die Weltneuheit halt ohne Messergebnisse, das wirkte. Blausäure war damals ein sehr gefürchteter chemischer Kampfstoff der Russen. Durch umfangreiche Bevorratung der NATO wurde diese Waffe wertlos, der „eiserne Vorhang“ durchlöchert.

Meine Habilitation hat C. dann in der Fakultät bis nach meinem Bhopal- Einsatz blockiert.

Nicht der medizinische Fortschritt interessierte ihn, sondern die primitive persönliche Macht.