1959 Gold für die Reichen, Amalgam für die Dummen unsozial

An diesem Lehrsatz der Zahnmedizin scheiterte das  Zahnmedizinstudium meiner Tante, die auch in dem äußerst soziale eingestellten Haus aufgewachsen war.

Da Vater lange Zeit als Lagerarzt in französischer Kriegsgefangenschaft in Tunesien war, wohnte die Schwester meiner Mutter bei uns. Sie hatte 1923 mit dem Zahnmedizinstudium begonnen. Sie verlebte sich in ihren Lehrer. Vertraulich warnte er:" Amalgam ist für uns Ärzte sehr gefährlich, nur Arme und Dumme bekommen es, Reiche bekommen Gold". Dieses Unrecht verkraftete sie nicht. Trotz ihres ausgeprägten handwerklichen Geschicks und einer umfangreichen zahnärztlichen modernen Ausrüstung von ihrem Vater wechselte sie zur Humanmedizin und wurde Oberärztin in der Kinderklinik unter meiner Mutter und später erfolgreiche Ärztin u.a. auch am Münchner Waisenhaus. Ihre damaligen Kenntnisse über die Gefährlichkeit von Amalgam würden noch heute jeden Zahnarzt zum einsamen Experten erheben.

(Auszug aus meiner neuen Biografie)