2009 Giftepapst Daunderer verbesserte die Welt

Moderne Anleitung zum Umgang mit Giften Autobiografie 3.Aufl.

 

Vorwort

Herkules nicht Don Qichotte

Herkules für den Umgang mit Giften ist die Antwort auf die Frage von „Bild der Wissenschaften“ im Leitartikel von 1/1990 auf die Frage „Don Quichotte oder Herkules“ in der 2.Auflage der Autobiografie. http://www.toxcenter..de/artikel/3PMW1S.php&word=Herkules

Die Erstauflage von 2002 „Kampf gegen Gifte“ ist nun mit den weit über hundert Erfolgen im weltweiten Kampf gegen Gifte nach Jahren gegliedert.

Der Winkelkampf mit den letzten Rückzugsorten der Giftverherrlicher wie bei Amalgam trübte lange Zeit den Blick für das Wesentliche.

Meine umfangreichen Informationen über Gifte, ihre Wirkung und ihre Alternativen führten weltweit zu einem bedachteren Umgang mit Giften.

 

1943 Lebensbeginn ist Krankheitsbeginn

Der Heimaturlaub im Januar 1943, bei dem ich entstand, rettete wohl meinem Vater das Leben. Er war wehrpflichtiger Luftwaffenarzt in Russland. Kurz nach seiner Heimatfahrt erfror seine Einheit in Kiew. Wegen der extremen Kälte von minus 40 Grad, erhielt er dann den (" Gefrierfleisch"-) Orden. Anschließend kam er wegen eines Knieschusses und einer schweren Ruhr in das Lazarett nach Riva. Später kämpfte er im heißen Sardinien und in Südfrankreich.

Meine Mutter war damals Chefärztin der Lachner-Kinderklinik in München. Sie hatte neben dem Dreimonate alten Bruder Walter noch eine große Kassen-Kinderpraxis in München an der Ohlmüllerstrasse mit 5000 Krankenscheinen pro Quartal. Außerdem war ihr Vater gestorben und die Mutter krank.

Der immer größer werdende Bauch machte die extreme Belastung von allen Seiten neben den häufigen Bombenalarmen in München zur Qual.

Mitte September waren die Praxis und alle Entbindungskliniken wegen der dauernden Bombardierungen durch Amerikaner evakuiert. Auch die Familie war evakuiert bei Verwandten, dem Lehrer Daunderer in Bodenmais.

Auf einer Zugfahrt dorthin meldete ich mich an und kam auf einem Zwischenhalt am 13.September in Landshut zur Welt. Nach acht Tagen wurde ich im eiskalten, unheizbaren Schulhaus in Bodenmais mit einer schweren Lungenentzündung wegen Todesgefahr vom Lehrer notgetauft. Taufpate war Onkel Fredo. Sie meinten: „Gleich wird er ein Engerl“. Wenn Die wüssten!

Ich erholte mich rasch, blieb aber immer  stark unterernährt.

 

1944 Opas prägten sozial, national und umweltfreundlich

Das Glück, dass beide Opas herausragende Persönlichkeiten waren, hat mein Leben außerordentlich schön und abwechslungsreich gestaltet. Verständlich, dass sich ihre Kinder auch ebenbürtige suchten.

Ihre herausragenden Fähigkeiten lagen auf sozialem, nationalem und umweltschonendem Gebiet.

Der mütterliche Opa Alois litt sehr unter der Unfähigkeit der damaligen Ärzte des Gesundheitsamtes, die seinen jüngsten Sohn Beppo im sechsten Lebensjahr durch eine hundertfache Digitalisvergiftung mit telefonischer Empfehlung in den Tod gejagt hatten. Natürlich stand die Aufklärung über die spezielle Dosierung bei Kindern im Vordergrund seiner Intentionen.

Beide Töchter übten später die Kinderheilkunde aus. Meine Tante studierte zunächst  wegen ihrer enormen Fingerfertigkeit Zahnmedizin, brach jedoch wegen der sadistischen und asozialen Empfehlung: „Gold für die Reichen, Amalgam für die Armen und Dummen“ sofort das Studium ab und machte ebenso wie ihre kleine Schwester Humanmedizin. Das Amalgamthema blieb lebenslang ihr Ärgernis, sie ging nur zum Chef der Zahnmedizin in der Uni, starb aber letztlich durch dessen Pfusch.

Meine Mutter erfüllte voll Opas Wunsch, arbeitete lange in der Kinderklinik der Universität, führte dann die Kinderklinik an der Lachnerstrasse und bis zur Berentung eine kassenärztliche Kinderpraxis.

Die Söhne blieben wie der Vater technisch orientiert. Der Ältere Ali wurde Chef des Technischen Überwachungsvereins und starb am Herzinfarkt nach dem Absturz der Seilbahn auf die Zugspitze mit vielen Toten. Er regte sich furchtbar auf, weil alle seine Warnungen vor dem zu schwachen Seil in den Wind geschlagen hatten.

Dies war für die ganze Familie der Anlass, Warnungen unüberhörbar kund zu tun.

Opas zweiter Sohn Alfred wurde Chefkonstrukteur für Überschallflugzeuge bei BMW und verwirklichte Opas Ideen.  

Der väterliche Opa Wilhelm gründete mit drei Postlern die Witwen- und Waisenkasse für Postlerwitwen, die ohne jegliche Unterstützung mit vielen Kindern waren, wenn der Vater verunglückte oder jung starb.

Das Konzept war so gut, dass die Versicherung riesig wurde und natürlich für allle offen stand und alles versicherte. Opa blieb bis zu seinem Tod (22.1.1961) Aufsichtsrat-Vorsitzender.  

Der mütterliche Opa war königstreu, betonte stets, dass seine Vorfahren zur Schutztruppe von König Ludwig II in Neuschwanstein gehörten und wurde von König Ludwig III mit Orden ausgezeichnet.

In Rosenheim gründete er den Heimat- und Kriegerverein und organisierte seine Aktivitäten. Der Gemeinde Pullach schenkte er ein Grundstück für die Errichtung eines Kriegerdenkmals des Ersten Weltkrieges. Viele Familienmitglieder sind damals gefallen.  

Der väterliche Opa war Mitbegründer der Bayerischen Volkspartei, zog mit ihr den Reichstag und wurde von Hitler lange Zeit verfolgt, konnte jedoch stets fliehen. Nach dem Krieg führte er als Ausgleich für die Unbill durch Hitler als Ministerialdirektor das Postministerium in Frankfurt und baute das Postwesen nach dem Weltkrieg wieder auf.  

Umweltfreundlich glänzte der väterliche Opa in der Münchner Hauptpost nach dem Ersten Weltkrieg dadurch, dass er zur Reinhaltung der Münchner Luft alle 100 Lastwagen der Postzusteller batteriebetrieben machen ließ. Es soll die erste Umweltschutz – Maßnahme der Welt gewesen sein.  

Der mütterliche Opa regte die Gründung des Isartalvereins an und rührte die Werbetrommel so, dass alle Grundstückstreifen entlang der Isar von diesem Verein aufgekauft werden konnten und ein durchgehender Wanderweg vom Norden Münchens bis zu den Alpen geschaffen wurde zur Erholung für die Münchner.

Auch untersuchte er die Keimbesiedelung des Isar-Wassers, regte Badeverbote an und verlangte einen Stopp der Fäkalieneinleitung der Anlieger in die Isar, die Ringkanalisation. 

Nachfahren großsinniger Männer sind entweder gelähmt durch ein zu übermächtiges Vorbild – oder sie streben lebenslänglich an, ihnen nach zu eifern.

 

1945 Stark durch überwundene lebensbedrohliche Krankheit

In der Kinderarztpraxis der Mutter, die nach dem Ausgebomtsein im Wohnzimmer stattfand, infizierte ich mich mit der Diphtherie. Nachts trat plötzlich ein Herzstillstand auf. Meine Mutter riss mich aus dem Bett und führte erfolgreich meine Wiederbelebung durch. Danach blieb ich ein schwächliches, krankes Kind, über dessen Krankheiten immer geredet wurde. Es blieb ein Migräneherd rechtshirnig, der fast täglich schmerzte und lebenslänglich immer schlimmer wurde.

Immer hörte ich: „wenn du überleben willst, musst Du ein guter Arzt werden“.

 

1946 Sonnenuhr zählt heitere Stunden nur

„Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heiteren Stunden nur“.

Das erste, woran ich mich erinnern kann, ist eine von meiner mütterlichen Oma in zwei Minuten gezeichnete Sonnenuhr auf einem Blatt Papier, auf das schräg ein Draht geklebt war und dann an Fenster in die Sonne gestellt wurde. Oma sagte, es ist wichtig, nur schöne Dinge in Erinnerung zu lassen und das Hässliche rasch zu vergessen. Wenn man oft genug darüber geredet hat, vergisst man es leichter.

Aus der Katastrophenforschung wissen wir heute, dass dies der einzige Weg ist, um fürchterliche Erlebnisse ohne Schaden für die Seele zu verarbeiten. Früher halfen hierbei Pfarrer, heute Psychologen. Auch weiß man, dass Negativerlebnisse die Neuaufnahme hemmen und langfristig zu Alzheimer führen.

Wer viel erlebt hat, muss emsig darauf achten, dass er von Negativem abgelenkt wird durch Erinnerungen an Schönes und Zukunftträchtiges. Ich mache dies mit einer Unzahl schöner, angenehmer Bilder, Tiere und Pflanzen im Garten.

Hier wird auch fast nur Erfreuliches aufgelistet.

 

1947 Soziales Interesse durch Oma gefördert

Oft krank, die Mutter bei Hausbesuchen, betreute uns Buben ihre Mutter. Meine Oma hatte 4 Kinder (eines starb mit 6) durch 2 Weltkriege und ihre Studien mit Rat und Tat begleitet. Sie war die hochintelligente Frau eines Physikprofessors. Ich sehe mich noch heute mit ihr fröhlich auf dem Sofa sitzend und laut lachend. Sie rief stets „Maxi mit dem goldenen Haxi“ und lernte mir, alle Schicksalsschläge locker zu verarbeiten. Mutter erzählte oft deprimiert über das Schicksal der kleinen Patienten, viele Väter gefallen und die extreme Hungersnot in der Stadt. Da es keine Medikamente gab, starben viele an Infekten. Oma erklärte mir die Zusammenhänge und weckte in mir das Interesse, möglichst viel zu helfen. Dann ist sie verhungert, weil sie alles Essen heimlich uns Kindern gab, wir hatten nichts zu essen, da Mutter beim Betteln bei Bauern nie was bekam. Ihr Tod war für mich und meinen Bruder fürchterlich. Vater war Jahre vermisst, dann fand man ihn in französischer Kriegsgefangenschaft. Mutters Klinik und Praxis lagen in Schutt und Asche. In unserer Mini-Wohnung waren amtlich Flüchtlinge und unsere Tante, einquartiert. Mutter besprach alle Krankenschicksale mit ihrer Schwester, die auch in der Wohnung als Ärztin arbeitete. Die mütterliche Oma Marie starb am 25.1.1947.

 

1948 Physikalische Gesetze bestimmen die Welt

Oma erzählte mir viel von Opa, der zwei Jahre vor meiner Geburt starb und ein bekannter Physikprofessor war. Er lehrte, dass alles, was als Wunder empfunden wurde, von physikalischen Gesetzen ableitbar war.

So hatte er in München in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, wo er einen Ehrenposten hatte, einen Diskussionsabend mit Albert Einstein organisiert, der von allen bayerischen Wissenschaftlern als „Spinner“ verschrien war. Opa meinte, dass „Alles Neue“ an den alteingesessenen Holzköpfen scheitert“. Ein Wissen, dass exakt auf die Toxikologie zutrifft!

Erst 2006 wurde mit einer Raumsonde die „Zeit-und-Raum-Formel“ von Albert Einstein hundert Jahre später (!) eindeutig bewiesen.

Opa meinte auch, dass Neues immer nur von einem einzigen Menschen entdeckt wurde und erst dann, wenn die Masse daran Geld verdient, wird es in die Gesellschaft eingeführt – ohne von seinem Entdecker etwas zu wissen.

In seinem Haushalt dominierte die Physik. So hatte er Jahre vor den anderen ein mechanisches Röhren-Telefon und Funkempfänger und Sender zwischen den Arbeitsstellen. Deren Relikte bastelte ich später um auf Diodengeräte, hörte damit den Polizeifunk ab  und lernte die Grundprinzipien des Mobilfunks einzuschätzen

Opa meinte, Aufgabe der Jugend ist es, möglichst viele der physikalischen Gesetze kennen zu lernen und sich so besser in der Welt zurecht zu finden.

Unwissen physikalischer Gesetze ist der Boden für schädlichen Aberglauben.

 

1948 Chemische Gesetze bestimmen den Körper

Großvater hinterließ mir einen umfangreichen Chemie-Experimentierplatz, mit dem ich alle wichtigen Versuche etwa ab dem 12.Lebensjahr unternahm. Wenn auch der Anfang mit der Schwarzpulver-Herstellung begann, Blaukrautsaft als Lackmus diente und später die Raketentreibstoffe des Mitschülers Reiserer im Gymnasium überprüft wurden, so ging es über in die Messung von Blutzucker mit dem Photometer und dem Drogennachweis mit einem großen Computergerät in der Praxis.

Opa hatte zu seiner Doktorarbeit  Anfang des 20.Jahrhunderts auf einer freien Wiese vor der Aiblinger Hofmühle, in der er mit seinen vier Kindern wohnte, bei jedem Wetter die Ionendichte in der Luft gemessen und so nebenher festgestellt, dass das Wohlbefinden der Menschen davon abhängt. Dadurch und durch den vermeidbaren Tod an Diphtherie seines Jüngsten, hielt er die Medizin für die eigene Familie am wichtigsten. Umfangreiche Kenntnisse in der Chemie hielt er für die wichtigste Voraussetzung für einen guten Arzt. So kann ich nicht verstehen, dass heutige Medizinstudenten  nichts mehr lernen in Physik und Chemie, sondern einfach in die Biochemie geworfen werden. Über Wirkungen von Arzneimitteln untereinander, die Interaktionen, lernen sie ebenso wenig wie über Vergiftungen. Umweltvergiftungen wie durch Zahngifte oder Wohngifte werden wie ein Fremdwort in der Ausbildung ignoriert.

Der mütterliche Opa Prof.Dr.Alois starb am 2.5.1941.

 

1948 Der Notfall lehrt die Wichtigkeit der Vorsorge

Nicht Kinderbücher, sondern der Polizeibericht interessierte mich. Johann Freudenreich schrieb in der Süddeutschen Zeitung so spannend und lehrreich, dass ein intensives Interesse an Ursache und Wirkung entstand. Giftunfälle, Giftmorde und Selbstmorde mit Gift erregten mein besonderes Interesse. Auf einer langen Wanderung mit einem Freund aus der Kriegsgefangenschaft des Vaters, Herrn Hirsch aus dem neu gegründeten Bundeskriminalamt in Wiesbaden, erfuhr ich ganz genau, wie man Gifte im Labor nachweist, wie heimtückisch sie sind, wenn man nicht daran denkt und, dass es praktisch niemand gibt, der sie zu heilen versteht. Hirsch empfahl, später ans Bundeskriminalamt zu gehen. Er war überrascht, mit welchem Interesse man so frühzeitig an eine Sache herangehen konnte.

Zufällig entdeckte ich von der Gerichtsmedizin die Doktorarbeit meiner Mutter, in der beschrieben wurde, warum junge Männer ihre schwangeren Mädchen aus Furcht vergifteten. Man sprach von einer Spitze des Eisberges. Die Schwester der Mutter schrieb in der Rechtsmedizin ihrer medizinische Doktorarbeit über den Blutgruppennachweis im Leichenblut.

Dass Giftmörder straffrei ausgehen konnten, war für mich unfassbar. Das Unrecht ließ mich nicht mehr los.

 

1949 Nur die Schulmedizin half wieder zum Überleben

Nach jahrelang 5 bis sechs eitrigen Anginen mit Sulfonamid behandelt, trat eine generalisierte schmerzhafte starke Schwellung aller Gelenke mit Fieber und einer Herzschwäche auf, ein Rheumatisches Fieber. Die erste Penicillinspritze half nach 9 Monaten Bettlägrigkeit. Bis dahin klapperdürr, war ich plötzlich fett und bewegungsträge. Häusliche Tätigkeiten wurden durch die lange schwere Krankheit die Regel.

 

1949 Kind als Ebenbild Gottes nach Romano Guardini

Seit einem Jahr unser Nachbar auf dem zweiten Stockwerk in der Kunigundenstr. 51 war der bekannte katholische Religionsphilosoph Professor Romano Guardini, ein Jesuit.

Auf der Treppe traf er nach der Visite des Chefs des Kinderkrankenhauses und seiner Diagnose, dass meine Erkrankung unheilbar tödlich sei meine weinende Mutter. Er ging an mein Bett, um mich zu trösten und  sagte  zu mir, „ich sei als Kind ein Ebenbild Gottes, auf das noch große Aufgaben warten. Ärzte hätten oft große Probleme, die Wahrheit zu finden, um das Richtige zu tun“. Das tröstete mich sehr, denn als Kleinkind war ich wie alle Kinder in der Großstadt spindeldürr und nach meiner schweren Krankheit das fetteste Kind der Klasse. Aber, wenn Gott auch so aussieht, dann war es mir egal. In der damaligen Hoffnungslosigkeit erschien er mir wie ein Engel. Ich war noch lange schwer krank, aber seine Worte brachten mir ungeahnte Energien. Auch später halfen sie mir über schwerste Krankheiten hinweg.

Ich sagte ihm einmal: „Sie sind mein Papst“, da ich von Mutter hörte, er sei ein hoher Kirchenfürst und das Bild von Papst Pius XII hing über seinem Arbeitsplatz. Romano weinte daraufhin leise und sah mich glücklich an. Seither wusste ich, wie zart alte Männer sein können. Er sagte, er verehre den Papst sehr, dieser möge ihn aber nicht. Später erfuhr ich, dass er nie mit Leuten gesprochen hat und ich der einzige war, der in seine Arbeitszimmer gehen durfte. Ich verstand ihn kaum, da er extrem leise sprach und hoch geistig war. Damals wollte ich auch Philosoph werden. Ich fragte ihn ständig, was Philosophen tun. Einmal ging ich mit Mutter am Sonntag zu seiner Predigt in der Ludwigskirche. Er sprach so leise, dass ihn niemand verstand. Die Kirche war zum Bersten voll.

Dies sagte ich ihm dann. Daraufhin soll er einige Male lauter gepredigt haben.

Er war ein liebenswürdiger, leutescheuer, kleiner Mann. Seine zwei Haushälterinnen hatten nach dem Krieg die Aufgabe, jedem Bettler eine heiße Suppe, ein großes Stück Brot und eine Mark zu schenken.

Als Kind beobachtete ich durch das Guckloch unserer gegenüber liegenden Wohnung, wie die Armen durch ein Runenzeichen an der Türklingel nur an dessen Türe läuteten und nicht an den acht anderen im Haus. Alle bedankten sich sehr höflich für die „großherzige Spende“, jedoch warfen sehr viele das Brot in den Müll und kippten die Suppe aus dem Stiegenhausfenster, um nur mit dem Geld weiterzugehen. Verstehen konnte ich das nicht, denn alle litten damals sehr unter dem Hunger.

Als Guardini auszog, mieteten meine Eltern auch seine Wohnung und ich bezog Guardinis Arbeitszimmer. Meinen Schreibtisch stellte ich dort auf, wo seiner stand. Der Blick aus dem Fenster in die Abendsonne nach Westen erinnerte mich an die Spitzweg-Bilder. Sehr beeindruckt war ich vorher von seiner riesigen Bibliothek in der Garage, die wir auch bezogen.

Seine Predigten beeindruckten mich sehr, da er zwar leise aber sehr tiefsinnig über die Schwierigkeiten sprach, die elementaren Lebensweisheiten den Menschen zu vermitteln. Er kam mir vor wie Albert Einstein der Seele. Unbedingt  wollte ich seinen Wissensstand über die Psyche des Menschen erreichen und wie er Vorträge halten und Bücher schreiben. Daraufhin legte ich mir den Grundstock zu einer naturwissenschaftlichen Bibliothek.

Er lehrte mir, dass es außer unseren herrischen und strafsüchtigen Religionslehrern in derselben Kirche Leute gab, die mit Grips und guten Gedanken die Seele in die richtige Bahn lenken konnten. Er war für mich der beste Psychotherapeut, den es je gab. Beichte verstand er als Psychoanalyse. Meist betete er als ich ihn besuchte. Das Gebet verstand er als Eigenanamnese und Fahrplan für die Zukunft. Gott war sein fiktiver Psychoanalyst. Er lebte wie Jesus und wollte als „Handwerker der Seele“ Jedermann seine Hilfestellung anbieten. Statt der damals üblichen Strafen in der katholischen Kirche wie ewig im Fegefeuer schmachten, glaubte er an die Kraft der positiven Worte, hatte für jeden Tag einen aufmunternden Spruch. So erzählte ich ihm, dass unser Stadtpfarrer meinte, es sei eine „Todsünde“, wenn kranke Kinder nach Mitternacht etwas essen würden und nicht nüchtern gegen Mittag in der nach Weihrauch stinkenden Kirche die Kommunion empfangen würden. Wenn sie bei Übelkeit erbrechen würden, würde „der Leib Christ“ auf den Boden fallen. Er riet, zum „heimlichen Essen“ und meinte, Pfarrer könnten sich oft nicht mit Krankheiten befassen. Dafür gäbe es Ärzte, die oft die Funktion des Pfarrers ergänzen müssten. So meinte er später, mein Vater sei für ihn ein Vorbild, da er als Arzt besonders fürsorglich mit sozialen Problemen umgeht und sich weniger mit Medikamenten befasst. Arzt sein erklärte er als „Helfer in allen Lebenslagen“, Pfarrer als „Wegweiser für eine gesunde Seele“.

Als Geschenk für seine große Hilfe an mich, führte ich schon in der Schule und dann lebenslang eine kostenlose Giftinformation rund um die Uhr durch – immer mit dem Gedanken an Romano Guardini. 

Eingerahmt hängt in meinem Zimmer sein lieber Abschiedsbrief vom 2.8.1954, als er in die Merzstr.2 umzog und ich in sein Zimmer einzog.

Sein gewidmeter Spruch hing stets an meinem Schreibtisch:

„Die WAHRHEIT des DENKENS besteht darin,

einen Gedanken nach seiner ganzen Tiefe,

Höhe und Breite durchzuführen

und vor keiner Konsequenz zurückzuscheuen.

Die WAHRHEIT des TUNS ist anders.

Sie besteht darin, die schmale Stelle

der Möglichkeit zu suchen und die eigene Kraft

in das rechte Maß zu bescheiden, wissend, dass

der vollzogene Ansatz durch die innere Logik des Lebens

selber weitergeführt wird.“          (Romano Guardini)

 

Herzliches Dankeschön meinem hochverehrten Vorbild!

 

1949 Religion Stütze für die Psyche

Alle meine Familienangehörigen waren zwanglos religiös und sahen dies als erforderlichen Halt vor den vielfältigen Lebenskrisen. Mein Vater wuchs in der Münchner Ebenau auf mit seinem gleichaltrigen Nachbarn und späterem Krankenhauspfarrer Adolf Federl. Er spielte als Kind stets neben der Eisenbahn an einem kleinen Altar und sein Freund zelebrierte feierlich. Seine Familie ging Sonntags in die Michaelskirche wegen des konzertanten Hochamtes der Jesuiten. Hier spielte auch sein Geigenlehrer, der Konzertmeister der Oper mit.

Der Opa Alois mütterlichseits trat aus seinem Männerbund Freimaurer „Die Loge“ sofort wieder aus, als er deren Frauen- und Kirchenfeindlichkeit erkannte. Wegen den geistreichen Predigten der Jesuiten war er mit seiner Familie auch oft sonntags in der Michaelskirche.

 

1949 Wahrheit Vorraussetzung für ärztliches Tun nach Guardini

1949 fand Romano Guardini im Gespräch mit mir:

        Krankheit ist ein völlig normaler Zustand bei jedem Menschen

        Kranke kennen Körper und Seele viel besser als immer Gesunde

        Voraussetzung einer Heilung ist der Wunsch danach und die volle Mitarbeit des Kranken

        Wer diese Zusammenhänge nicht sieht, dem kann ein Arzt nicht helfen

        Schwere Krankheiten kann man erst heilen, wenn schwere Komplikationen offenkundig wurden

        Dem Kranken darf sein Kranksein nicht zum Vorwurf gemacht werden.

        Heilen ist ein Akt, der dem Leben hilft, nicht als Reparatur eines Maschinendefekts.

        Jeden Menschen gibt es nur einmal, er ist  unersetzlich.

        Kranke bringen das Heilungsgeschehen in Gang durch ihr Vertrauen zum Arzt.

  

1950 Psychiatrisierung unestetisch nach Guardini

Nach Guardini „ ist Krankheit nicht nur ein physiologischer, sondern auch ein psychologischer, genauer gesagt, ein personaler Vorgang. Das unwillkürliche Gefühl kommt leicht in die Lage, dem Kranken sein Kranksein zum Vorwurf zu machen.

Die Krankheit ist nicht nur ein biologisches, sondern auch ein biografisches Geschehen.

Der Arzt muss um diese Dinge wissen. Natürlich nicht so, dass er überall Psychogenesen vermutet oder in der Biographie des Kranken herumwühlt. Angesichts gewisser Modeerscheinungen wird man sogar Zurückhaltung vor dem Innenleben des Kranken anempfehlen.

1950 Alles erforschen schafft Kenntnisse

Getrieben von einer unstillbaren Neugierde schaute ich  in alle Schränke und Kästen und merkte sich jeden Inhalt bis ins letzte Detail. Nichts hielt mich ab, die geheimsten Verstecke, wie die Uraltbibel im Silberschrank aus der verschlossenen unteren Schublade anzuschauen. Mühsam musste vorher mit vielen Tricks der Schlüssel organisiert werden.

Nichts war vor Nachforschungen sicher: Alle unbelichteten Filme wurden aufgedreht, alle Parfümfläschen erprobt, alle Zigaretten, die ich fand, aus dem Papier geholt, berochen. Wegen ihres abstoßenden Geruches wurden sie mit Parfüm versetzt. Der Tabakrauch wurde beim Opa zu hassen gelernt. Er vernebelte seine Wohnküche stark. Später starb die Oma angeblich durch diesen Rauch, den sie sehr haßte, am Krebs als Passivraucherin. Niemand anderer in meiner Familie hatte geraucht.

Immer, wenn die Eltern etwas suchten, fragten sie mich, wo es sei. Ich wusste, wie ein Lexikon, was in ihren Schränken war. Dabei gab es jedoch oft ein Donnerwetter, als offenkundig wurde, dass ich auch wusste, was in einem hermetisch verschlossenen Schrank war.

Später dehnte sich die Neugierde auf die vollen Speicher und Keller aus. Während der Sprechzeiten des Vaters als praktischer Arzt und der Mutter als Kinderärztin suchte ich in diesen Paradiesen. Dabei fand ich das Bild von Dr. Koch.

 

1950 Selbst ist der Mann als Heimwerker

Auf den vielen Schnüffelwegen ging soviel zu Bruch, dass notgedrungen versucht wurde, möglichst viel wieder heile zu machen.

Was bei Uhren, Fotoapparaten und anderem misslang, klappte jedoch bei Elektromotoren, mechanischen Rasierklingen-schleifern und sonstigem. Die Mechanik der 50iger Jahre war noch auf Reparaturen eingestellt.

Neben einem umfangreichen Sortiment aus alten Schraubenziehern und Zangen kam ein Lötkolben und ein breit gefächertes Sortiment von Schrauben hinzu. Jedes alte Instrument wurde dafür ausgeschlachtet.

Später entstand für den Bruder, der sich immer viel kaufte und schenken ließ , eine Märklin - Eisenbahn - Platte. Sie war durch die unzähligen Lämpchen und Schalter ein ewiger Anlass zum Kurzschluss-Beseitigen.


Auch eine selbst gebastelte Krippe war durch die über 30 Lämpchen nicht zur Beschaulichkeit, sondern zum Schalten und Richten da.

Zuletzt wurde jedes Instrument im Hause korrekt repariert, vom väterlichen EKG bis zum Staubsauger oder der Schreibmaschine.

Der Höhepunkt begann, als im Schuppen zu Pullach das erste Handfunkgerät um 1910 von Onkel Ali entdeckt wurde. Es war ein polierter Holzkasten mit großen Drehknöpfen und Schaltern, drinnen mit Drahtspulen und Drehkondensator. Statt der kaputten Röhren baute Max eine Diode ein und empfing nun örtliche Radiosender.

Da sich kein Mensch mit Funkinteresse fand, konnte das Senden nicht erprobt werden. Ein Sendedraht vom Fenster quer über den Garten in der Kunigundenstr. 51 verrostete im Laufe der Jahre ungenützt.

Lebenslang hatte ich mit der umfangreichen Ausrüstung meiner „Bastelkeller“ alles Handwerkliche im Haus und Garten selbst durchgeführt. So hatte ich jedes gemietete und später eigene Haus auch von außen gemalert – mit der auf langen Gasrohren aufgeschraubten Rolle, da ich nicht schwindelfrei bin.

 

1950 Schmerzmittel meiden ist Suchtprophylaxe

Als ich etwa 6 Jahre alt war, führte Vater mich feierlich an der Hand ins Sprechzimmer. Es war zu Weihnachten; ich erwartete  eine  Überraschung. Da öffnete Vater den weißen Glasmedikamentenschrank und holte eine vergilbte Packung Morphiumampullen heraus. Dem tief enttäuschten und uninteressierten Max (er kannte sie längst vom heimlich Suchen) erklärte er: Als Medizin-Angehöriger bekommst Du so etwas bei jedem kleinen Schmerz. Das hilft, aber es gehen damit nicht nur die Schmerzen, sondern auch all deine Probleme weg. Probleme sind aber in jedem Leben. Wenn du wieder einmal Probleme hast, dann willst du wieder ein Morphium. Das ist Sucht. Sucht macht die Medizin unmöglich. Ich weiß nicht warum, aber dies habe ich mir von Vater gemerkt und alle Drogen wie die Pest gemieden. Die Medizin wollte ich nie gefährden.


Wenn die Mutter Sonntagsdienst hatte, dann holte bei jedem zweiten Hausbesuch ein Morphinist die Notärztin. Sie wurde oft bedroht. Daher fuhr meist Vater ihre Besuche. Dabei fuhr ich oft mit, vorher hatte ich immer das Telefon bedient und alles aufgeschrieben. An einem Sonntagabend wurden wir in die Fuchsstraße in Schwabing in ein zerbombtes Einfamilienhaus in den notdürftig abgedichteten Keller gerufen. Dort wurde Vater mit einer Pistole bedroht, er solle dem beinamputierten Alkoholiker und Morphinisten Morphium spritzen. Er hatte jedoch nie Morphium dabei. Später erklärte mir Vater, wie sinnlos es sei, dass das Gesundheitsamt jedem Morphinisten eine große Menge Morphium zuteilt und trotzdem jeder Süchtige unzufrieden ist. Vierzig Jahre später wiederholen Unerfahrene diesen Unsinn mit Methadon bei Fixern- obwohl es einen traumhaften Entzug mit Naltrexon bei Fixern gibt, wie wir längst nachgewiesen und im Handbuch der Drogen veröffentlicht haben.

Binnen drei Tage ist damit ein Morphinist frei von Morphium - wenn auch der körperliche Entzug 6 Stunden lang relativ heftig ist. Aber er ist nicht annähernd so schlimm wie eine Geburt, die ja viele weibliche Drogenabhängige schon hinter sich haben.

Danach folgt sechs Wochen lang der psychische Entzug, der in geringem Ausmaß ja das ganze Leben lang anhält.

 

1950 Befunde nur über Normales

Mein Tutor, Prof. Romano Guardini sagte:

„Der ärztliche Beruf darf nur auf dem ruhen, was normalerweise verlangt werden kann: sorgfältiger wissenschaftlicher Vorbereitung, ehrlicher Prüfung, persönlicher Opferbereitschaft. Ist mehr da, dann umso besser; die Grundlage kann es nicht sein.“

Nur Befunde von Krankheiten, die jeder Arzt schnell behandeln kann werden aufgeschrieben, z.B. von:

Was die Masse der Ärzte nicht kennt, wird nicht befundet, da ihr der Befund sonst eine Riesen-Arbeit mit Ärger einhandelt.

Nur für den Eigenbedarf z.B. in der geschlossenen Psychiatrie, wo der Patient seine Befunde nicht erhält, wird offen geschrieben.

Das TOX CENTER unternahm die letzten 25 Jahre den waghalsigen Versuch, allen Patienten ihre Befunde im Original zu übersenden und moderne Therapien zu nennen, die nur von erfahrenen Wissenschaftlern zu behandeln sind.

 

 

1951 Guardini litt am Zahnarztpfusch

Prof.Dr.Romano Guardini, unser Türnachbar im Elternhaus, litt unter ständigen Zahnschmerzen und – zum Zahnherd passend – unter verschiedenen Organbeschwerden. So hatte er bei Magenschmerzen Schmerzen am Zahn 36 sowie am sechsten Zahn im Oberkiefer bei einer quälenden Trigeminusneuralgie.

Mein Vater empfahl, dringend zum Zahnarzt zu gehen. Dieser fand jedoch nichts. Statt einem OPT machte er eine Einzelaufnahme dieses Zahnes – ohne was zu sehen. Das gleiche war bei den Schmerzen der Schneidezähne, die seine Depression verstärkten.

Mein Vater warnte, dass dies im Alter unerträglich würde.

Da er der Ansicht war, dass man von Ärzten ohnehin keine besonderen Leistungen erwarten kann, lenkte er sich erfolgreich mit religionsphilosophischen Gedanken ab, die er zu Papier brachte.

Ohne den Pfusch seiner Zahnärzte hätte er nie seine 1800 Schriften verfassen wollen: Ironie des Schicksals?

 

1951 Vorbild Dr. Koch mein Robin Hood der Mediziner

Dr. Georg Koch,  unser Vorfahre, dessen Bild seit 1951 stets über meinem Bett hing, führte als erster Direktor des königlichen Leprosenkrankenhauses am Nikolaiplatz, dem späteren Schwabinger Krankenhaus, um 1820,  eine Traummedizin durch:

 Er behandelte alle Armen kostenlos, von den Reichen nahm er sehr viel Geld.

Als königlicher Leibarzt bekam er sehr viel Geld, was die prächtigen Möbel, die von ihm noch da waren, belegten.

Fortan war Koch mein Lebensziel. Das Bild, das von den Amerikanern 1945 wegen seines forschen Blickes mit dem Bajonett am Auge durchstochen wurde, ließ ich von dafür verdientem Geld (Taschengeld bekam ich nie) in der Pinakothek in München von dem Chefrestaurator Dr.Lohs und Frau D'Ailly richten. Beim Brand des Glaspalastes war das Bild verschollen, später wurde es wieder entdeckt, da es kurz abgehängt worden war. Der Maler von Kellerhoven, der erste Direktor der Akademie der Schönen Künste in München hat im Biedermeier Stil ein bestimmtes, aber herzensgutes Bild gemalt. Kochs Doktorarbeit verbrannte in der Staatsbibliothek 1944 in München. Über eine Tante in Füssen kamen über den Großvater mütterlicherseits alle Wertstücke in unsere Hände.

Nun trat die Sammelperiode ein. Alles, was über Koch in Erfahrung gebracht werden konnte, hatte ich gesammelt

 

 

1952 Liebe zu alten Möbeln

Verwandte, die Osterrieder, bekamen alle antiken Möbel im Krieg geliehen, als sie ausgebombt waren. Sie wollten sie behalten, man musste sie beknien. So entstanden die ersten Briefe auf der Schreibmaschine, die Max tippte. Er hatte sie von alten Rechtsanwalt Briefen abgeschrieben. Die Mutter hielt den Versuch für völlig wertlos, unterschrieb aber die endlich tippfehlerfreie Fassung mürrisch. Infolge des barschen Tones gaben die Verwandten nach jahrelangem Briefverkehr und Rechtsanwaltsdrohung 1955 uns die Möbel zurück. Alles war erheblich beschädigt, der große, eingelegte Barockschrank vorne mit Ölfarbe übergossen, eine Kiste mit herabgefallenen Furnieren lag dabei. Vater war entsetzt über den Gestank nach altem Holz und den Holzwurm. Das Aussehen war erbärmlich. In einer einjährigen Arbeit wurden alle Furniere ihrem Platz zugeordnet. Der Großteil der Möbel fand seinen Platz im Speicher. Der Barockschrank hatte es Max angetan. Vater wollte ihn verheizen, Mutter war abwartend. Die Entscheidung fiel, als Vater anbot, an seiner Stelle einen neuen Sperrholzschrank vom Schreiner, dem Vater eines Mitschülers zu bestellen. Max hatte 40,- DM gespart und den Vater des Mitschülers Brunner Otto, einen Antiquitätenhändler, in die Wohnung geholt. Der war begeistert. Das sei der einzige erhaltene Barockschrank aus der Münchner Schule, 1779 steht groß oben drauf. Er wollte ihn sofort für 4.000,-DM kaufen - ein unvorstellbar hoher Preis für damals - mehr als ein Volkswagen kostete. Jetzt war der Schrank von Interesse. Papa willigte ein zur Restaurierung, die Max ganz bezahlte. Ein fehlendes Scharnierteil vom Schlosser gegossen und Füße, nach eigenem Entwurf vom Schreiner gedrechselt, vervollständigten das Bild. Dem ging ein eingehendes Studium des Barocks und seiner Schränke voraus. Natürlich litt darunter das Interesse am Gymnasium, das ohnehin nur mitlief.

 

1952 Kunst vertreibt Langeweile

Gespräche mit Restauratoren der alten Barockmöbel ("dieser Fuß stammt aus einer späteren Periode, ebenso die Beschläge") und dem Chefrestaurator Lohse der Alten Pinakothek in München wegen des "Koch-Bildes", des ersten Arztes in der Familie, führten zur intensiven Beschäftigung mit der Kunstgeschichte.

Zu Weihnachten kam das 2bändige Werk der Kunstgeschichte von Hamann hinzu. Viele Gänge in die Münchner Museen verfeinerten den Blick. Besonders begeisterten die hellenistischen Köpfe in der Glyptothek.

Von einer mühselig herausgefundenen Tongrube bei Mainburg wurde ein Sack Ton und Schamotte angefordert (5.-DM). Schwierig war die Abholung von der Eisenbahn.

In der Stadtbücherei war ein Heftchen "Köpfe modellieren". Nun wurde jeder interessante Kopf aus der Straßenbahn zuhause in Ton modelliert, anfangs clownhaft, dann Kinder, dann zarte Mädchen. Zuletzt der Liebling, Prinzessin Friederike von Preußen.

 

 

1953 Sammeln und ordnen lehrt die Ausgangslage

Nach dem Sammeln und Restaurieren der alten Familienmöbel aus der Barockzeit kamen alte Münzen dran, die gemäß Münzkatalog genau zugeordnet und beschriftet wurden.

Dann kamen Briefmarken hinzu. Beschränkt war die Sammelwut durch das fehlende Taschengeld und das Ende der Bestände bei allen Familienmitgliedern.

Später wurden alle Rezepturen aus Drogerien und Giftbehandlungsarten gesammelt. Deren erste Veröffentlichung war die Jahresarbeit vor dem Abitur- ein geschichtlicher Überblick der Medizin seit Paracelsus mit einem großen Literaturverzeichnis, bewertet als beste Klassenarbeit.

 

1953 Lateinlehrer Alkoholiker und andere Lehrer

Lehrer hinterließen einen nachhaltigen Eindruck. Ein bitterer Geschmack bleibt zurück. Da war die erste Lehrerin, Frau Aumüller. Sie prügelte täglich viel. In Erinnerung blieb, als sie mich als Fünfjährigem 15mal  auf dieselbe Hand immer wieder Tatzen schlug, weil ich einen Buchstaben auf meiner Tafel nicht sauber schrieb. Die Zeilen verschwanden, ich fühlte mich todmatt, mechanisch wankte ich zur Tafel zum Strafempfang. Zuhause waren alle entsetzt. Das 5jährige Kind hatte 41°Grad Fieber mit Angina. Alle schimpften lauthals auf die Lehrerausbildung.


Im nächsten Jahr rief ein Lehrer stets: "Eglfing (unsere Nervenklinik) mach Tore weit, der .... (Mitschüler mit Fehler) kommt im Dauerlauf". Auch bei ihm war der Stock häufiger als ein Lob.

Nur vier von 60 Schülern kamen ins Gymnasium. Der Religionslehrer im Max-Gymnasium schimpfte ständig: "Was soll ich mit dem kindischen, kleinen Max?". Er war der Jüngste der Klasse. Aber der Frechste und Geschwätzigste. Ein Jahr später starb der Religionslehrer.

 Der Biologielehrer Eichinger meinte beim Elternsprechtag über den Elfjährigen: Sehr an Biologie interessiert, aber sehr stur. Den kann niemand "ändern".

Der Sportlehrer Durst war am Neuen Realgymnasium als einziger sehr lieb und geduldig. Als erster drängte er den dicklichen und völlig unsportlichen Max nicht zu Glanzleistungen. Nach einem halben Jahr starb er bei einem Skiausflug der Parallelklasse auf einer Berghütte nachts am Nichterkannten Blinddarmdurchbruch.

Der Lateinlehrer war Alkoholiker. Max redete laut und schnippisch über seine Abhängigkeit. Vor jeder Unterrichtsstunde trank er Bier. Als Max seine Aktentasche mit den Bierflaschen hinter der Tafel versteckte, brach die offene Feindschaft aus. Sie endete mit dem Wiederholungszwang dieser Klasse. Im nächsten Jahr starb der Lateinlehrer an seiner alkoholischen Leberzirrhose.

Als der Englischlehrer bei einem harmlosen Wort urplötzlich einen irrsinnigen Wutanfall bekam und wie besinnungslos auf einen Vierzehnjährigen in der Bank sitzenden mit einem 1.50 m langen, schwerem Lineal einschlug, auf Kopf, Schulter und Hände, die Klasse wie erstarrt da saß, da beschloss Max eisern, nie mehr bei Unrecht untätig zuzusehen. Lehrer durften das um 1960.

Heute ist alles viel subtiler. Die heutigen Schulen sind extrem gifthaltig (PCP, Formaldehyd, Blei, Lösemittel, PCB), die Schäden viel nachhaltiger. Behindertenschulen sind am gifthaltigsten.

Im Medizinstudium war ein Physiklehrer, der alle Mädchen schikanierte. Im Physikum nahm er sich eine Kommilitonin vor.

Max machte ihr Zeuge für eine Beschwerde bei der Fakultät. Daraufhin schikanierte er Max, der sich nichts gefallen ließ. Dem Physiklehrer (dem Schwiegersohn des Ordinarius) wurde daraufhin die Prüfgenehmigung der Universität entzogen. Max mußte wegen des 6er in Physik daraufhin das Physikum wiederholen trotz seines Einspruchs wegen der Schikanen.#

 

 

 

 

 

1954 Romano Guardini Leitspruch für Daunderer

 

DIE  WAHRHEIT  DES  DENKENS  besteht darin,

   einen Gedanken nach seiner ganzen Tiefe,

   Höhe und Breite durchzuführen

   und vor keiner Konsequenz zurückzuscheuen.

   DIE  WAHRHEIT  DES  TUNS  ist anders.

   Sie besteht darin, die schmale Stelle

   der Möglichkeit zu suchen und die eigene Kraft

   in das rechte Maß zu bescheiden, wissend, dass

   der vollzogene Ansatz durch die innere Logik des

   Lebens selber weitergeführt wird.“

 

1954 Alltag mit Kranken

Nach Auszug des liebenswürdigen und imposanten Religionswissenschaftlers Prof. Romano Guardini war im selben Stockwerk des Mietshauses Kunigundenstraße 51 in München Schwabing neben der Wohnung die Arztpraxis des Vaters als praktischer Arzt und die der Mutter als Kinderärztin. Es war ein Familienbetrieb ohne Hilfen. Mutter machte die Buchhaltung, die Abrechnung, das Telefon und den Postverkehr. Vater pflegte sein großes Aquarium und die vielen Blumen. Nur selten spielte er Geige oder Klavier.


Alles drehte sich um die Kranken. Wenn unsere Eltern miteinander sprachen, dann waren immer Probleme mit Kranken im Spiel. Schnell lernten wir Kinder, dass uns nur dann nicht das Wort verboten wurde, wenn wir auch etwas über Patienten fragten.  Auch wenn uns die ärztliche Schweigepflicht fest eingebläut war, so wussten wir viel von den Patienten. Zahllose Opernbesuche fielen ins Wasser, weil beim Schließen der Haustüre beim Gehen Vater zu einem Asthmatiker gerufen wurde. Fast keine Nacht verging, in der nicht irgendjemand klingelte oder anrief. Es waren alles Lappalien. Ernstlich Kranke wagten damals sehr selten, einen Arzt zu sich zu bemühen.   Angehörige waren oft sehr hilflos. Vom Anrufer konnte man sich kein Bild machen. Bei "mein Mann schnauft seit 3 Stunden so komisch" lag dieser schon Stunden tot im Bett. Bei "ich ersticke an einer Mandel" und Auflegen des Hörers, machte eine muntere 20jährige mit Mandelentzündung die Türe auf  als die Feuerwehr die Drehleiter aufgestellt hatte und den Notarzt schickte.

Als ich 7jährig mit meinem Vater in der vollen Straßenbahn stand, hustete ein ausgemergelter junger Mann extrem bellend und spukte ohne vorgehaltener Hand viele Trambahngäste an. Frierend und voll Ekel schmiegte ich mich an meinen Vater, den großen Arzt und fragte  ihn, warum der Mann dies tat. Vater sagte: "Das ist der typische Husten der offenen Lungentuberkulose. Jetzt hat er sicher Dutzende angesteckt. Das wollte er. Todkranke Lungenkranke machen das absichtlich aus Hass auf Gesunde." Bis heute geht mir dieses Erlebnis nicht aus dem Kopf. Immer wieder fragte ich die Eltern. Heute weiß ich, dass dies ein Zug vieler Kranker ist.

Zu Besuch kamen zu uns häufig Ärzte und Apotheker, allen imponierte es, wenn ich 4jährig  sagte "ich werd` Hausarzt". Es war ein sehnsüchtig erstrebtes Ziel.

 

1955 Entspannungstechniken zur Problembewältigung unerlässlich

Auf Veranlassung meines Vaters lernte ich mit 12 Jahren Yoga, autogenes Training und Hypnose.

Die Eltern beherrschten sie auch. Sie besuchten zweimal im Jahr auswärtige Ärztekongresse, auf denen ich dann in die Kurse ging. Es brauchte etwa drei Jahre bis ich es im Schlaf beherrschte. Dies war das Geheimnis, wie ich alle Nervenbelastungen bis zum heutigen Tag locker bewältige. Auch meinen Kindern und allen Praxishilfen habe ich das gezeigt. Niemand hat es ernstlich geübt. Heute vertrauen alle auf „Valium“. Arbeit ist jedem zu mühselig.

Im Krankenhaus Schwabing lehrte ich im großen Übungssaal für Schwangerengymnastik Chefärzte, Ärzte, Schwestern und Patienten freiwillig außerhalb der Dienstzeit das Autogene Training. Viele Ärztekontakte stammen von damals. Später lernten alle Patienten diese Entspannung. Einmal war eine Patientin, die plötzlich ständige lebensbedrohliche Asthmaanfälle nach ihrer 14. Bauchoperation hatte, in der Gruppe. Gemeinsam mit ihrem Freund hatte sie in einer einsamen Berghütte bei Kreuth Yoga in höchster Vollendung gemacht. Zuletzt wollten sie gemeinsam Harakiri machen als höchste Joga-Stufe. Als sie zweifelnd ins Tal ging schlitzte sich ihr Freund alleine den Bauch auf. Sie fand ihn tot. Auf den Schock reagierte sie mit vielen Krankheiten. Spontane Fragen der Mitpatienten beantwortete sie erregt mit dem Satz: "Yoga ist eine Religion, die nichts in diesem Land zu suchen hat." Die Patientin wurde durch autogenes Training geheilt.  

 

1955 Tiere lehren Verhaltenstherapie

Da es 40 Mio Jahre länger Katzen auf der Erde gibt, kann man vieles von ihnen lernen, wie man erfolgreich durch das Leben geht:

viel schlafen und danach sich fest dehnen, das letzte Stück im Teller liegen lassen, auch wenn es besonders gut schmeckt, gleichrangige und andere Mütter immer als Feind betrachten, immer möglichst viel lieben und Kinder kriegen, möglichst viel Hautkontakt und gegenseitiges Abschlecken auch vom gleichen Geschlecht, keine Gelegenheit zum Genießen auslassen, bis ins hohe Alter möglichst viel spielen, Kinder haben durch ihren Leichsinn eine hohe Sterblichkeit, ebenso Männchen, wenn sie nicht kastriert sind. Junge Katzen werden im Alter von 3 Monaten von den Eltern in die Fremde gejagt - andernfalls gehen die Eltern. Katzen hassen Pop-Musik und lieben leise klassische Musik (wie alle Tiere). Meine etwa 4o Katzen im Leben haben mich das täglich gelehrt, weswegen die letzten hier mit aufgeführt werden sollen.

Mittelalterliche Katzen haben stets einige eitrige Zähne. Wenn man will, dass sie noch ein Jahrzehnt länger leben, muss man alle Zähne ziehen und die Nahrung einweichen.

Durch positive Anregungen war Max seit der Kindheit von dem Beruf des Tierarztes begeistert. Unzählige Tiere begleiteten seinen Lebensweg. Neben Vögeln, Igeln und Katzen waren Schafe am eindrucksvollsten. Eines Tages rief seine Frau in der Klinik an und sagte, dass alle Schafe mit schweren Vergiftungserscheinungen sterbend im Garten liegen, nachdem sie aus ihrem Gehege ausgebrochen waren und die Blumen um das Haus herum unbemerkt gefressen hatten. Max eilte heim. Aus einer großen Spritze spritzte er ihnen eine Kohlesuspension ins Maul. Während vorher laufend aus dem After wässriger Stuhl floss, kam nach wenigen Minuten Kohlestuhl und der Durchfall hörte sofort auf. Sie tranken dann viel Wasser und waren am nächsten Tag wieder fit.

Diese und ähnliche Erfahrungen sprachen sich bei Tierärzten rasch herum. Die Universitäts-Tierklinik rief schon seit Jahren bei Vergiftungsfällen von Tieren bei Max an. Viele Massenvergiftungen bei Pferden, Kühen und Schweinen waren erfolgreich behandelt worden.

Während Katzen das ganze Leben begleiteten begann die Massentierhaltung in den 90er Jahren in Kreta. Zweimal sechs Wochen wurde dort am Umweltgifte- Buch geschrieben. Besonders im Frühjahr, als noch keine Urlauber dort waren, aber auch im Spätherbst scharte sich ein Heer junger und schmusiger Katzen um den konzentrierten Schreiber, der unablässig schrieb und fütterte, die Säulen eines Katzenlebens.

Nebenbei wurden die Vorteile einer giftfreien medizinischen Versorgung genossen wie Warmbad gegen Flöhe und fachgerechte Ernährung gegen Würmer. Die Existenzkämpfe verschwanden unter der reichhaltigen Ernährung. Durch ein sauberes Katzenklo aus frischem Meersand in Obststeigen waren sie auch nachts stets um mich herum. In sechs Wochen wuchsen sie stark ans Herz. So war es logisch, daß nach dem letzten Kreta-Aufenthalt nach acht Wochen die beiden Lieblinge mitgenommen wurden. Da die 90jährige Mutter mit zwei gebrochenen und operierten Hüften im eigenen Mammuthaus zum Pflegefall zu werden drohte, war kein weiteres "Kreta" mehr geplant.

Lisa war eine fast verhungerte kretische Katze, die in der Mittagsglut in der Altstadt von Paleochora etwa in der dritten Lebenswoche auf die Hose kletterte und mich nicht mehr verließ. Ich nahm sie in die Hand und ging in ein Cafe, da alle Geschäfte Mittagspause hatten. Dort bat ich um eine Scheibe Schinken, das sie gierig fraß ebenso wie den angebotenen Schluck Milch. Der Kaffeehausbesitzer und viele Passanten, die den "gspinnerten" Professor aus Deutschland kannten, gaben der kleinen Katze keine Überlebenschance. Zudem waren die Einheimischen gewohnt, so kleine Katzen stets umzubringen. Ein Hochpäppeln galt als falsch. Ein Katzenleben ist dort nichts wert. So wie wir unsere Kinder abtreiben, so werden dort fast alle jungen Katzen getötet. Die Umstellung auf normales Futter führte zu einem heftigen Dauerdurchfall, der so heftig war, dass ein Überleben des Katzenjungen unmöglich schien. Der Kampf dauerte drei Wochen. Erst als ein zweites junges Kätzchen dazu kam, das "Lisa" liebte, war der Kampf gewonnen. "Bärli", ein etwa gleichaltriger Siamkater  stammte aus einem Wurf aus dem Dorf von der Boutiquebesitzerin. Diese wollte ihn nicht hergeben, da er "eine ganz besondere Katze" sei. Ich hatte mich unsterblich in ihn verliebt. Er schlief nachts in ihrem Bett an ihrem Hals, tagsüber tollte er im Laden, am Nachmittag schlief er im Laden in den weichen Schals. Täglich ging ich hin und bettelte um ihn bis ich ihn endlich bekam. Schon auf dem Heimweg verdrehte er allen Passanten den Kopf. Ein Neidischer rief: "Halt, der gehört zur Boutique". Auf die Antwort, ich hätte ihn geschenkt bekommen: "Aus Kreta darf man keine Katzen ausführen. Siam Bärli entzückte durch sein erhabenes Selbstbewusstsein alle. Er passte prima zu mir. Wir liebten uns von der ersten Stunde. Der Apotheker verkaufte "seinem Doktor", der ihm bei allen Fragen bereitwillig geholfen hatte "zwei ausgefüllte Impfpässe". Mit der aus Deutschland bereits mitgebrachten Katzentasche kamen beide kretischen Katzen nach München. So wie er in Kreta mit seinen ca. 12 cm Größe knurrend in Angriffshaltung die Straßenkatzen von seinem Futtertrog vertrieben hatte, so verschaffte er sich in München schon als Winzling Respekt von den Menschen und verlangte immer das beste Futter für sich. Seine Lisa schleckte ihn fortwährend und verwöhnte ihn unablässig. Er liebte dunkelroten Samt und schlief nachts nur am Hals seiner Bezugspersonen.

Mühsam versuchte er tagelang mit Lisa im Stiegenhaus Kinder zu zeugen. "Der trifft nie" kommentierten Besucher die Bemühungen. Aber es klappte. Lisa gebar im März 1999 drei süße Kätzchen, die alle verschenkt wurden. Eines bekam Christianes Schwester auf ihrem Reiterhof, zwei mein Sohn Peter in der Etagenwohnung. Wegen Umzug und Renovierung holte er sie erst nach vier Monaten. Wir hatten uns schon zu sehr aneinander gewöhnt: Pünktchen und Anton hatten mein Herz erobert und genossen mit ihren Eltern die Freiheit im Garten. Die Trennung war für alle fürchterlich: Ich heulte 14 Tage, ebenso Lisa, die laut miauend alles absuchte. Die abgegebenen Katzen machten Randale in der Mietwohnung.

 

Stammbaum

6/97 von Kreta Lisa + Bärli (zog 1/00 zur Nachbarin Sachs)

3/98  Pünktchen + Toni ( Sohn Peter bis6/06)

3/99 Zebra, Hearty :  4/00   Schnecki

7/99 Wutzi, Blacki  :  5/00  Sascha,  Sara,  Struppi,   Laura

5/0 Fuchsi,    Cleo    

Ich hoffte ständig, dass sie wieder gebracht würden. Aber sie wurden von Sohn und Schwiegertochter sehr geliebt. Ich durfte auch mein Wort nicht brechen, da sie gleich nach dem Wurf versprochen wurden. Da bohrte sich eine Sturheit in mein Herz, nie mehr Katzenkinder herzuschenken. Im März 1999 kam der nächste Wurf: Zebra, eine bildhübsche, liebenswürdige getigerte Katze und Hearty eine weiße, große, klobige Katze mit einem Herz auf dem Fell. Daraufhin brachten wir ein Schild am Eingang an: "Vorsicht, beherzte Katze".

Im Juli 1999 folgte der dritte Wurf von der schon sehr genervten Lisa mit ihrem Bärli. Jetzt kam eine kohlenrabenschwarze, scheue Katze Blacki und eine weiße Katze mit schwarzer Kappe, 2 schwarzen Flecken seitlich und am Schwanz. Siamähnlich war seine Psyche: freundlich, schmusig und anhänglich.

Lisa und Bärli wurden nun in der Universitäts-Tierklinik sterilisiert.

Im April 2000 warf Zebra mit Hearty einen "Inzucht-Wurf" mit 4 Kranken: zwei starben sofort mit Spina bifida und Hüftmissbildung, der dritte war sehr krank. Er hatte ein zu kleines Gehirn wohl durch eine Zyste, die zur Spina bifida gehört und einen Unterzucker, der bei Hunger eine sofortige Nahrungszufuhr erforderlich machte. Diese extrem anhängliche, egoistische und schwer kranke Katze machte mehr Arbeit als die übrigen Katzen zusammen. Tag und Nacht war er in meinem Arm, fett und anhänglich und überaus zärtlich. Wir liebten uns wahnsinnig und vergaßen alles um uns. Die Tierklinik meinte, er werde nicht alt. In der Natur wäre er schon längst tot. Durch seine Ataxie war er sehr unbeholfen  wie ein MS-Kranker Amalgamgeschädigter.

Ein Jahr alt lief er rollig an einem heißen Sonntag weg und starb sicher im Unterzucker. Noch nach zwei Jahren werden vor seinen vielen Fotos noch viele Tränen vergossen. Kranke Kinder wachsen so tief in das Herz der Eltern. Das kann nur derjenige verstehen, der es erlebt hat.

Die abgöttische Liebe zu Katzen kann nur derjenige verstehen, der es erlebt hat. Beim Schreiben dieser Zeilen kommen plötzlich drei Weibchen unserer 12 Katzen zum Schreiber mit feuchten Augen und setzen sich schnurrend mitten auf das Manuskript - während zum Gestreicheltwerden stets die Männchen als erste kommen. Tiere sind feinfühlig, wenn man mit ihnen tolerant und sensibel umgeht.

"Katzen brauchen einen Sklaven, Hunde brauchen einen Herrn".

Als Rentner lebe ich allein mit 12 Katzen, während ich im Stress Hunde oft mehr schätzte.

Im Mai warf unsere scheue Blacki nach Kopulation mit Wutzi 5 Kleine: Sascha, ein Halbsiam wie der Großvater Bärli mit einer liebenswürdigen, stets vermittelnden Psyche. Sara, seine kleine Siam-Schwester, hellgrau mit dunklen Ohren und Nase. Beide sind von Anfang an ein liebendes Paar. Struppi, eine schwarze Katze mit weißen Ringen um die Augen wurde anfangs "Professor" genannt, erwies sich aber als sehr scheu wie die Mama, ebenso Laura, eine schwarze Katze mit weißen Pfoten und einem seidenweichen Fell.

Lina, schwarzgefleckt wurde einen Tag vor Weihnachten überfahren.

Blacki versteckte alle Kinder stets im Keller und zog von einem Versteck zum anderen.

 

1956 Psychoenergetikum Klassische Musik

Vater, der nur sehr selten Geige oder Klavier spielte, hatte Unterricht beim ersten Konzertmeister in der Oper. Vater wollte Geiger werden, sein Vater empfahl ihm jedoch "Chirurg zu werden". Zu diesem  Konzertmeister, Herrn Rosenbeck, wurde ich nun auch geschickt.

Der liebe alte Herr, der nie ein Mädchen kannte, plauderte fleißig mit mir, bis Evi List zum Unterricht kam, die  16jährige Tochter des Direktors der Münchner Oper. Nun plauderten alle drei. Zuletzt wurde eine Melodie von beiden Schülern gespielt. Ohne Üben blieb es lange Zeit dieselbe Melodie - ein leichtes Stück von Liszt. Evi sang im Kinderchor und ich war immer in der Oper, wenn sie sang; bis dreimal in der Woche. Bei "Meistersinger von Nürnberg" hatte sie lange Rollen. So war ich damals mehr als 15 Mal in dieser siebenstündigen Oper.

Auch in der Eröffnungsvorstellung des neu aufgebauten Nationaltheaters nach dem Krieg, regelmäßig als „Theaterarzt“ und regelmäßig seit meiner Berentung bin ich mindestens zweimal wöchentlich in der Oper.

Die Eltern freuten sich ganz besonders über ihren geplanten Opernbesuch.

War es doch so, dass früher stets, wenn die herausgeputzte Familie die Haustüre verschloss, um zur Oper zu fahren, ein wohlbekannter Nachbar aufgeregt herbeistürmte, seine Frau verblute. Mit steter Regelmäßigkeit hatte er mit einer Stricknadel der auf dem Küchentisch liegenden Frau die Gebärmutter zur Abtreibung angestochen, und abends (der "Oper Freitag") kam es zur heftigen Blutung. Die notwendige Krankenhauseinweisung durfte damals nur ein Arzt durchführen. Also blieb die ganze Familie zu Hause und schimpfte über "die Patienten".

Kühe geben viel mehr Milch, wenn Mozart im Kuhstall plätschert, viel weniger bei Pop-Musik. Der Ideenreichtum, der einen überfällt, wenn man in der klassischen Oper sitzt, ist unvorstellbar. Viele erkennen dies heutzutage neu. Nicht umsonst ist  Anna Netrebko – mein Idol – heute an dritter Stelle in den Charts. Mit frenetischem Beifall hatte ich 2003 ihren Erstauftritt in der Münchner Oper bei Traviata beklatscht – wissend, dass nun endlich eine junge, hübsche Sängerin dem jungen Publikum die Kraft der klassischen Musik herüberbringt.

Seit 35 Jahren schrieb ich in der Oper die kniffeligsten toxikologischen Probleme, bei denen neue Ideen gefordert waren, wie BSE, Mobilfunk und Gifte im Alltag so wie hunderte Ergänzungslieferungen des Lexikons „Toxikologische Enzyklopädie“.

Mein „Stammplatz“ in der Galerie direkt an der Bühne erlaubt mein Papierrascheln.

 

1957 Depressive Mitschüler in Lampenabteilung geschickt

Nach einem schwierigen Lampenkauf bemerkte ich, dass ich die folgenden Tage viel fröhlicher war. Depressive lehrte ich, wie man mit diesem Problem umgeht:

  1. Autogenes Training erlernen
  2. Schlafentzug
  3. Ausdauertraining
  4. Teekanne Johanniskraut abends
  5. und ich schickte sie für 20 Minuten in die nahe gelegene Lampenabteilung eines großen Kaufhauses vor meiner Praxis.

Wenn ich einen großen Frust hatte, ging ich mittags zwischen den Sprechzeiten auch dorthin.

  1. Später wusste ich, dass Amalgam stets hierfür die Ursache ist und empfahl, an einer geöffneten DMPS-Ampulle 6x zu schnüffeln (heute DMSA).

In Deutschland starben 2005 durch Selbstmord doppelt so viele Menschen (10 260) wie bei Verkehrsunfällen (5 361).

Jede Depression birgt ein Selbstmord-Risiko, daher sollte man sie sofort anpacken und alles dagegen unternehmen.

 

1957 Chemie die Mutter der Innovationen

Vom Großvater gab es zahlreiche  Chemikalien, vom Schwarzpulver über gelben Phosphor, Kaliumpermanganat bis zum Salpeter, Bunsenbrenner und viele Reagenzgläser.

Alles eignete sich für Knallexperimente. Blaukrautsoße als Indikator und vieles mehr sammelte sich in einem Laborkästchen in Vaters Praxis. Beim Chemiehändler der Universität, Viktor von Scheffel, konnte man für Pfennige manches erwerben. Es wurde die ganze Chemie durcherprobt.

Ein stiller Mitschüler, der Klassenprimus Reiserer, Sohn des BASF Personalchefs, erzählte, er träume, einen besseren Raketentreibstoff zu entwickeln als Wernher von Braun. Er sammelte vom Truppenübungsplatz der Amerikaner in München Freimann Blindgänger- Raketengeschosse.

Die wollte er mit einer neuen Mischung füllen. Eines Tages wollte er das herausgekratzte Pulver haben, das in einer Blechdose, auf dem Fensterbrett seines Bubenzimmers in der Morawitzkystraße 1 gegenüber unserem Gymnasium, in der heißen Sonne stand.

Da sich die Dose nicht öffnen ließ, nahm er einen Schraubenzieher.

Dabei explodierte die Dose. Durch den fürchterlichen Knall flog die Zimmerwand in den Garten, die Haustür ins Stiegenhaus und der Freund war mit Splittern übersät. Zum Glück führte ein Splitter im Auge nicht zu Sehstörungen und die Splitter in der Brust verheilten folgenlos. Am Anfang wusste man jedoch lange nicht, ob er überlebt.

Für mich war deprimierend, dass kein behandelnder Arzt wusste, welche Gesundheitsgefahren durch die verbrennenden Chemikalien zu erwarten waren. Alle waren hilflos.

Etwas ahnten meine Eltern und daraufhin wurde die gesamte Chemieausrüstung in Kisten verpackt in den Keller gestellt und jede  Tätigkeit verboten. Mein Sohn Michael erbte sie und arbeitete höchst gewissenhaft damit. Die Weltraumrakete hatten ja andere schon gebaut.

 

1957 Zahnärzte haben mutwillig meine Gesundheit zerstört

In meiner frühen Jugend haben Zahnärzte unter dem Vorwand der freundschaftlichen Hilfe meine Gesundheit zerstört.

Im 14.Lebensjahr verpasste mir der Chef der Uni-Zahnklinik- Orthopädie, Prof. A., eine unnötige Spange, da meine Schneidezähne 1,5mm auseinander standen. Da sie sehr wehtat, trug ich sie nie, ebenso das Nachtgebiss, bei dem man zu ersticken drohte. Es waren die ersten untauglichen Versuche, aber meine Eltern zahlten alles privat, da wir nicht versichert waren.

Dann schlug er vor, dass sein Sohn, ein Anfänger der Zahnmedizin,   wegen zwei kleiner Löcher in den Backenzähnen alle 16 (!) Zähne mit Gold überkront, „dann müsste ich nie wieder zum Zahnarzt“. So sollte sein Sohn etwas lernen, da im Studium für das Riesenheer von Studenten keine Patienten sich als Opfer zur Verfügung stellten. Die Ausführung war kostenlos, nur für das Gold musste 50 DM bezahlt werden. Besonders die ersten Kronen waren untauglich, entzündeten wegen Überstandes das Zahnfleisch, waren viel zu hoch und mussten unzählige Male erneuert werden. Zwei fielen immer wieder heraus, zuletzt wurden sie mit dem „neuesten Kleber“ eingeklebt. Nach dem Abnehmen der Krone stellte ich fest, es war AMALGAM – als „Kleber für Gold“! (natürlich lies ich sie sofort beim Bemerken ziehen, die restlichen danach).

Danach begann für mich ein fünfzigjähriges Martyrium. Mit jeder neuen Krone nahmen Migräneanfälle stetig zu. Dann wurde ich zittrig, anfangs nur bei Belastung, später auch in Ruhe – bis zum heutigen Tag. Von einem bedächtigen, ruhigen Jugendlichen wurde ich immer agiler, unternehmungslustiger und fleißiger. Das Gymnasium wurde zu meiner „Nebenbeschäftigung“, Hobbys und lernen für das Medizinstudium füllten meinen ganzen Tag. Während einer schweren infektiösen Gelbsucht ans Bett gefesselt, unternahm ich meine Namensforschung. Zunächst sah alles sehr positiv aus. Die Wesensveränderung wurde bewundert. Dann wurde das Zittern lästig. Da ich keinen Alkohol trank, konnte es das Volk nicht einordnen. Meine Eltern und die Ärztin Tante hatten es auch leicht, also war es „vererbt“. Mit 17 fertigte und bewertete ich in der Praxis meines Vaters EKG. Eines Tages schrieb ich mir eines, weil ich kurzatmig wurde und Herzrhythmusstörungen hatte. Eine starke ST-Hebung erinnerte mich an einen Herzinfarkt. Mit der Kurve ging ich zu meinem EKG – Lehrer, der es als typische akute Herzmuskelentzündung durch einen Eiterzahn beurteilte. Seit Monaten hatte ich klopfende Schmerzen unter dem Auge. Bei Druck auf den oberen Backenzahn wurden sie unerträglich. Die Blutsenkung war hoch.

Sofort ging wieder in die Uni Zahnklinik zu Prof.A. Er röntgte und „sah nichts“. Ich verlangte, er solle diesen Zahn ziehen, da ich mir sicher war, er ist der Verursacher meiner Myokarditis. Er meinte, „man zieht keine Zähne“. Ich verlangte es entschieden.

Nach dem Ziehen schmeckte und stank alles nach Eiter, die Wurzel war angefressen. Jetzt sah er es auch ein. Meine Tante, die Zahnärztin, bezeichnete es als „Pfusch“, wie die Krone von Prof.A`s Sohn gemacht,  hinten klaffte und eine Karies sich nach oben entwickeln konnte.

Die Myokarditis heilte ohne Antibiotika folgenlos aus.

1981 meinte mein Zahnarzt-Nachbar meiner Kassenarztpraxis in München, ich müsse diese Zahnlücke unbedingt überkronen, damit sich das Gebiss nicht zu sehr verschiebe. Ungern stimmte ich zu, verlangte eine reine Keramik. Da sein Zuschleifen der Nachbarzähne zu schlecht war, ging nur eine Gold-Keramik. Aber statt Gold hat er das billigere Palladium einarbeiten lassen.

Dieser Pfusch trägt mir bis an mein Lebensende wahnsinnige Rheumaschmerzen ein. Da ich keine Medikamente schlucke, werde ich jeden Tag stark an die pfuschenden Zahnärzte erinnert und grantig.

Als ich 1991 in den USA auf dem Amalgam-Weltkongress meinen Vortrag hielt, kamen viele Zahnärzte auf mich zu. Ich hatte berichtet, dass ich unter einer schweren Goldvergiftung mit Gold- und Palladium-Allergie leide. Im Kaugummitest hatte ich 400µg/l Gold, ein einmalig hoher Wert. Ein Homöopath brachte mir gegen die akute starke Migräne spontan homöopathische Goldtropfen. Ich schluckte 15 davon. Daraufhin kam es zum Aufflackern der Gold-Allergie. Wegen Schwindel und Schwäche musste ich auf die anschließend geplante 8 tägige Tour verzichten und mit meiner Tochter, der Dolmetscherin sofort den Rückflug antreten.

Zuhause wurden sofort alle Metalle entfernt, obige Zähne gezogen und kurz darauf alle Zähne gezogen. Die Migräne bildete sich rasch zurück, es blieben heftigste rheumatische Gelenkschmerzen.

Stolz kann ich verkünden, dass ich nie mehr Zahnschmerzen haben, nie mehr Zahnarzt-Pfusch erleben werde und nie mehr eine Zahnarztpraxis (für mich) betrete.

Andererseits ist klar, dass Urteile eines einzigen Zahnarztes bezüglich teuerer Alternativen von mehreren Seiten gründlich abgeklärt werden müssen, man sich das verwendete Material unbedingt schriftlich bestätigen lassen muss und sich nie auf das gesprochene Wort verlässt.

Im Zweifel ist der Verzicht auf Zähne besser als aufgeschwätztes allergisierendes Material im Mund (Kopf).

  

1958 Wir stammen alle von Bauern ab

Krank von einer hepatitishaltigen Fischsemmel von der Auer Dult studierte ich die Ahnenforschung des mütterlichen Großvaters. Weit reichte sie zurück. Vom Vater gab es nichts. Daraufhin beschloss ich, zu klären, warum sie bei Mutter nicht weiter zurück ginge und Vater sollte auch seine Vorfahren erfahren. Mit einer alten Schreibmaschine schrieb ich einen der Briefe des Großvaters mehrere hunderte Male schnell ab und fragte ein Jahr lang die zuständigen  Pfarrer: "Sehr geehrter Herr Hochwohlgeboren...". Geduldig unterschrieb Vater alles, was in seinem Namen versandt wurde. Auch bezahlte er hunderte von Urkunden, die daraufhin kamen. So entstand ein weit gefächertes Gebilde, das zum Teil bis ins 15. Jahrhundert zurückreichte. Im Dreißigjährigen Krieg wurden alle Kirchenbücher zerstört. Der Umfang der Arbeit entspricht einer Doktorarbeit. Ich lernte dabei, ein Lexikon aus tausenden Details anzulegen. über 7.000 Namen wurden dokumentiert.  Später kamen die Ahnen der Ehefrau dazu. Den Familiennamen " Gänshirt " fand man seit Jahrzehnten sehr lächerlich. Der Großvater Wilhelm ließ ihn daher in seiner Jugend ändern in die einzig erlaubte Lösung mit "ae". Als Kinder litten wir sehr unter den Hänseleien in der Schule und auf der Strasse mit "Gänsehirt, Schweinehirt usw.. Meine Eltern konnten sich die Gebühren einer Änderung nicht leisten, da sie damals gesetzlich einen hohen Prozentsatz des Vermögens und Einkommens gekostet hätte. Nur für Studenten war es kostenlos. Mein Vater wollte eine Änderung in den Mädchennamen seiner Mutter "Betz". Damals gab es im Telefonbuch in München fünf "Max Betz" und zehn andere "Betz". Man hätte alle damals schriftlich um Erlaubnis bitten müssen. Daraufhin ergänzte ich die vom Großvater begonnene Ahnenforschung. Das Ergebnis war, dass die Ahnen der Mutter - beginnend 1604 mit dem Schmied Hans in Schlicht in der Oberpfalz, ab 1719 Lehrer - viel vollständiger zu erfassen waren als die des Vaters. Mein Bruder Walter und ich beschlossen, den Mädchennamen der Mutter zu übernehmen. Der Vater erteilte jedoch nicht die dafür notwendige Unterschrift. Daher konnten wir erst mit Volljährigkeit, die damals erst mit dem 21.Lebensjahr erfolgte, die Änderung durchführen. Bruder Walter hat sie daher ein Jahr früher erhalten. Stolz  trug ich bis zum Verschleiß den Führerschein mit mir, in dem "Gaenshirt amtlich in Daunderer" geändert war.

Dabei lernte ich als 17ähriger Ordnung halten und systematisch zu arbeiten, der Voraussetzung für das Schreiben des riesigen Toxikologischen Lexikons.

 

 

1959 Jeder Vergiftete wird psychisch krank

Diesen Lehrsatz meines Vaters, einem damaligen Psychosomatiker und Homöopathen hörte ich oft.

Mein Vater wollte eigentlich Chirurg werden, bis zu einem Schlüsselerlebnis. Sein Chefarzt verlangte von ihm, dass er einem jungen, minderbegabten Mädchen, die im 6.Monat schwanger war und sich auf ihr Kind freute, eine Abtreibung gegen ihren Willen machen sollte und sie dabei sterilisieren sollte.

Es war wie ein Befehl im dritten Reich, das Leben galt als nicht lebenswert. Da das Mädchen flehentlich um sein Kind bat, lehnte mein Vater den Eingriff ab. Sein Chef Leebsche - ein Sauerbruch-Schüler - entließ daraufhin meinen Vater 1939 fristlos. Der nächste Arzt machte den Eingriff. Mein Vater sollte ein Disziplinarverfahren wegen Verstoß gegen das Ärztegesetz erhalten. Dazwischen kam der Krieg. Als Fliegerarzt bemühte er sich viel um die Zivilbevölkerung  in Russland bis 1942, dann in Sardinien und Südfrankreich. Unter der Folter der Franzosen bei der Gefangennahme hörte er vom amerikanischen Rot- Kreuz- General, dass die USA dafür sorgen werden, dass nie mehr ein Deutscher ein Gewehr in die Hand nehmen muss. Dies wurde zum Leitspruch meines Vaters. Es gefiel ihm sehr gut. Er wurde wieder gefoltert, als er als Lagerarzt in altdeutscher Schrift "Hungerödeme" auf die vielen Leichenschauscheine schrieb, die ans Rote Kreuz gingen. Nach einer Inspektion des Lagers durch das Rote Kreuz wurde das Essen gerecht verteilt und plötzlich starben keine Gefangenen mehr durch Hunger - jedoch wurden viele zerfetzt durch die Minen, die sie suchen und unschädlich machen mussten. Nach Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft 1947 bemühte er sich intensiv um die psychischen Beschwerden seiner Patienten. Er beobachtete, dass diejenigen viel nervöser waren, die an vielbefahrenen Straßen oder in Pressspanverkleideten Zimmern lebten. Dann kam "Omca, die Pille für die Psyche" und "Valium, zur Beruhigung der Nerven" auf. Jeder Hausarzt verschrieb allen Patienten "ihre Nervenpille". Vom Rheuma, bis zum Asthma, von der Schlafstörung bis zum Zittern, jeder erhielt dieselbe Pille und immer mehr. Eine "Sprechstunde" bestand eigentlich nur in der Befragung, welches Medikament man heute verschrieben haben wollten. Der Arzt bekam - gleich, was er machte - eine Scheinpauschale im Vierteljahr von 5.-DM. Das muss man wissen, wenn man hört, dass manche Patienten eine Stunde und länger im Sprechzimmer sich ausredeten oder ausweinten.

Immer mehr Patienten kamen mit seelischen Problemen, die langen Wartezeiten vertrieben die akut Erkrankten aus der Praxis. Der Vater wurde durch die pausenlosen Gespräche immer nervöser und strapazierte sich.

Sein Psychiater - Kollege machte nur EEG und verschrieb Valium, die "abgeschobenen" Patienten kamen wieder unzufrieden zurück.

Eines Tages erzählte mir mein Vater: "Ich glaube, es war der größte Fehler der Medizin, allen Kranken Psychopharmaka zu geben, anstelle auf ihre Probleme einzugehen. Wer einmal Psychopharmaka bekam, kommt nicht mehr davon los - wie beim Rauchen. Reden unter Psychopharmaka bringt nichts mehr. Absetzen tut sie auch keiner".

Noch 1977, als ich einen großen Vortrag in Neuburg an der Donau hielt und sagte, dass man wegen der Suchtgefahr möglichst kein Valium u.a. verschreiben sollte, wurde ich von Hunderten Landärzten niedergebrüllt, die riefen, dass "es jeder braucht und ich als Universitätstheoretiker den Mund halten sollte". Ich musste damals den Vortrag abbrechen.

Da er es gelernt hatte, machte er anfangs bei Privaten manchmal eine homöopathische Anamnese. Er sagte, dies kann bis zu 8 Stunden dauern. Wenn er gut war, fand er ein Mittel in einer Potenz und wenn alles stimmte, wurde der Kranke gesund. Später musste er viel hetzen und fühlte sich selbst sehr krank, sodass er keine Zeit und Kraft mehr hatte für eine klassische Homöopathie. Je besser die Leute verdienten, desto ungeduldiger waren sie in der Arztpraxis.

Hinzu kam das Gefühl, dass nur etwas half, wofür die Krankenkasse viel bezahlen musste - quasi als Strafe für die eigene Krankheit.

Wir Kinder halfen in der Praxis aus. Ab meinem 6.Lebensjahr bediente ich mit sonorer Stimme das Telefon und entschied aufgrund meiner Erfahrungen am Mittagstisch für wen Vater oder Mutter da waren oder nicht. Ab dem 10.Lebensjahr öffnete ich außerhalb der Sprechzeiten die Türe und führte dieselben Entscheidungen weiter.

Ab dem 14.Lebensjahr erlernte ich bei Kursen EKG anzulegen und auszuwerten. Vater kaufte damals als erster niedergelassener Arzt ein mobiles EKG von Siemens. Vater war darüber sehr froh und fast alle Patienten mit einer "Herzneurose", also vermeintlich eingebildete Kranke, hatten schwere organische Veränderungen wie Schenkelblöcke, Herzrhythmusstörungen, T-Veränderungen und andere Durchblutungsbedingte Organschäden. Der Vater eines 14 jährigen Nachbarmädchens, das ich wegen ihrer Reifröcke sehr verehrte war bei Allianz in der Beschwerdeabteilung und regte sich sehr auf und klagte über dauernde Herzschmerzen. Man fand auch im EKG nie etwas. Als meine Eltern gerade fort waren, läutete er  ganz zaghaft und ging leise und vorsichtig zur Türe herein, nicht klagsam. Sofort wusste ich, das ist was Besonderes. Ich schrieb ihm eigenmächtig mit 15 Jahren ein EKG. Dort fand ich einen schweren akuten Herzinfarkt. Damals bekamen nur Ärzte ein Klinikbett von der Bettenzentrale. Wie gewohnt rief ich unter dem Namen meines Vaters an, bekam es sofort und mit Blaulicht kam der Kranke in die beste Klinik. Er überlebte und war mir sehr dankbar, da ihm jeder sagte, was für ein Riesenglück er hatte, denn es war ein riesiger Infarkt. Das erhöhte meinen Ruf in  der Gegend ungemein. Zum Vater kamen daraufhin viele Herzkranke.

Daraufhin wertete ich auch für die Tante und andere Ärzte das EKG aus. Ab dem 18.Lebensjahr führte mein Bruder Laboruntersuchungen am Photometer durch und wollte Kardiologe werden. Die Ausbildung dazu schloss er aber nicht ab.

 

 

 

 

1959 Ein gesundes Kind ist froh

Diesen Satz hörte ich von meiner Mutter, einer  Kinderärztin, sehr oft.

Meine Mutter war als Assistentin der Haunerschen Kinderklinik der Universitätspoliklinik unter Prof. Pfaundler, später als Chefärztin der Lachner Kinderklinik und einer Kinderarztpraxis mit 2400 Krankenscheinen und 2600 Privaten pro Jahr in München-Giesing rege interessiert an allen Dingen, die die Lebensplanung betrafen.

Ihre Doktorarbeit hatte sie in Rechtsmedizin über die Tötung Schwangerer gemacht. Sie hatte eine ungeheuere Liebe zu kleinen Säuglingen. Sie wollte unbedingt das Geheimnis ergründen, warum scheinbar gesunde Säuglinge plötzlich starben. Fürchterlich waren für sie die Erinnerungen an schwerkranke Säuglinge, die gesund wurden, man rief ihre Mutter an, morgen früh kann das gesunde Kind abgeholt werden und da empfing die Mutter eine Ordensschwester mit der Hiobsbotschaft:" Heute früh wurde ihr Kleines von den Engerln geholt". Aus unerklärlichen Gründen lag der Säugling plötzlich tot im Klinikbett. Bei der Leicheneröffnung wurde nichts gefunden.

Erst in unserer Zeit haben Rechtsmediziner als Ursache gefunden, dass die Mütter hohe Amalgamkonzentrationen hatten und das Gehirn der Neugeborenen dies nicht vertrug, so dass sie im Schlaf plötzlich nicht mehr atmeten, eine so genannte Schlafapnoe.

Meine Mutter lehrte mich, darauf zu achten, dass es nicht so wichtig ist, wie viele Spurenelemente oder Vitamine in den Körper hinein kommen durch Nahrung, sondern wieviele dem Körper unmerklich geraubt werden durch Gifte. Sie verteufelte den Versuch, neue Medikamente am Menschen auszuprobieren, da man die eigentlichen Schäden erst im Alter erkennen könne.

 

1959 Gold für die Reichen, Amalgam für die Dummen unsozial

An diesem Lehrsatz der Zahnmedizin scheiterte das  Zahnmedizinstudium meiner Tante, die auch in dem äußerst soziale eingestellten haus aufgewachsen war.

Da Vater lange Zeit als Lagerarzt in französischer Kriegsgefangenschaft in Tunesien war, wohnte die Schwester meiner Mutter bei uns. Sie hatte 1923 mit dem Zahnmedizinstudium begonnen. Sie verlebte sich in ihren Lehrer. Vertraulich warnte er:" Amalgam ist für uns Ärzte sehr gefährlich, nur Arme und Dumme bekommen es, Reiche bekommen Gold". Dieses Unrecht verkraftete sie nicht. Trotz ihres ausgeprägten handwerklichen Geschicks und einer umfangreichen zahnärztlichen modernen Ausrüstung von ihrem Vater wechselte sie zur Humanmedizin und wurde Oberärztin in der Kinderklinik unter meiner Mutter und später erfolgreiche Ärztin u.a. auch am Münchner Waisenhaus. Ihre damaligen Kenntnisse über die Gefährlichkeit von Amalgam würden noch heute jeden Zahnarzt zum einsamen Experten erheben.


1960 Massenvergiftung auf Rezept  - die Elterndiskussion über Contergan

Beim Essen wurde zuhause nur über Patienten geredet. Vieles blieb in bleibender Erinnerung. Hier nur ein Beispiel. Vater berichtete, dass eine junge Frau von ihm immer Contergan verschrieben haben will, von dem er jetzt gelesen habe, dass es womöglich für Missbildungen bei Neugeborenen verantwortlich sei.

Die Ärztekammer habe aber wütend dagegen geschrieben, dass der Arzt Lenz ein eindeutig widerlegter Wichtigtuer sei. Meine Mutter konterte daraufhin: "Solange der geringste Verdacht besteht, dass etwas Missbildungen macht, darf es auf gar keinen Fall verschrieben werden".

Der Vater später: "Als ich es ihr verweigerte, ging sie zum Kollegen, der es ihr weiter verschreibt. Jetzt habe ich wieder eine Patientin verloren". Die wochenlange Diskussion ging weiter: "Der Klinikarzt muss das tun, was der Chefarzt verlangt, der Kassenarzt muss das tun, was die Kassenärztliche Vereinigung vorschreibt, nur der Privatarzt ist frei."

Nach einem Jahr wurde Contergan vom Markt genommen. Erst danach erfuhren die Ärzte von den Tausenden unglücklichen Kindern ohne Arme oder Beine und, daß der Kinderarzt Lenz längst ausführlichste Beweise seiner Untersuchungen vorgelegt hatte, die nur von der Herstellerfirma Grünenthal mit Erfolg lange juristisch verzögert wurden. Dumm standen dann die Ärzte da, die lange ihrer Ärztevereinigung geglaubt hatten.

Mein Vater hatte danach die Faustregel zu tausenden neuen Präparaten, die jedes Jahr ungeprüft auf den Markt kamen: "Erst wenn ein Mittel zwei Jahre auf dem Markt ist, dann versuche ich es bei meinen Patienten". Dies ersparte ihm später vielen Ärger und etwa die Hälfte der neuen "Superschlager" gab es nach dieser Zeit gar nicht mehr.

 

1960 Pharmaindustrie fördert die willenlosen Ärzte

Die Flut an Ärztemustern für die beiden Praxen war unvorstellbar. Die Vertreter brachten bis 100 oder mehr Packungen ihrer neuen Präparate. Am Tag kamen bis zu 10 Vertreter. Da stets viele Patienten da  waren, ließen sie meist wortlos von vielen verschiedenen Präparaten (bis zu 8) viele Muster da.

Vater war zu allen Vertretern sehr freundlich. Ich hörte oft, wie er sagte, das sei sehr gut und er verschreibe es gerne. Dann warf er es in den Müll. Zwar bekamen viele Patienten Ärztemuster, aber viele lehnten es auch ab, da sie wollten, dass ihre Krankenkasse dafür bezahlt. Max richtete Vater eine Kammer ein für Ärztemuster mit Schuhschachteln in Regalen nach Gruppen geordnet. Vater ordnete an, dass alle neu entwickelten Arzneien zwei Jahre warten müssten, bis er sie erstmals bei Patienten versuchte. Da in dieser Zeit sehr häufig üble Nebenwirkungen bei den neuesten Mitteln bekannt wurden, musste er gut die Hälfte nie einsetzen. Ich hatte die Aufgabe, die veralteten und gefährlichen Arzneimittel auszusondern. Schon mit 12 Jahren kannte Max, wie seine Freunde  ihre Automarken, die Arzneimittelgruppen. Vater war sehr unglücklich, dass eigentlich alle Patienten mit dem Wunsch nach einem schnell wirkenden und möglichst teuerem Arzneimittel kamen. Warten, Naturmittel, Hausmittel oder Billiges war sehr verpönt. Wirkungslose Arbid Schnupfen-Tropfen wurden pro Tag bis zu 10 Mal verlangt.

 

1960 Lehre, warum die Mutter an allem Schuld sein soll

Vater und Mutter waren der Ansicht, dass jeder, der ein guter Arzt werden wollte eine gute Ausbildung in der Psychoanalyse haben sollte - etwas, was ihnen in den 30er Jahren völlig fehlte.

Damals gab es nur "organische Krankheiten" - bei psychischen Störungen waren es angeborene ( Hitler: "minderwertiges Erbgut" ) oder durch Virusinfektionen erworbene Hirnstörungen. Freud hielten sie für einen Sexisten, aber der modifizierte Umgang mit der Erkennung und verhaltenstherapeutischen Beseitigung von psychischen Auffälligkeit schien Ihnen in den 60er, dem ersten massiven Auftreten von psychischen Störungen durch Umweltgifte dringend erforderlich. Sie arbeiteten zum Teil erfolgreich mit dem Leiter der psychotherapeutischen Gesellschaft, Dr. Fleischer in München zusammen, der auch die Befähigung für eine Lehranalyse hatte. Diese  kostete etwa das Zehnfache eines gesamten Medizinstudiums. Damals zahlten Krankenkassen dafür auch nichts. Ärzte waren ohnehin nie krankenversichert. Das Geld zahlten meine Eltern gerne. Sie hielten es zum Aufarbeiten der vielen Nachkriegsprobleme für sehr wichtig:

Kleinkinder, die oft in der Nacht schrieen und weinten: "ich höre wieder die Sirenen, müssen wir wieder in den Luftschutzkeller, brennt dann unser Haus ab?", dann das extreme Hungern der Stadtkinder nach dem Krieg, der Vater 4 Jahre vermisst und danach aus der Kriegsgefangenschaft als Fremder zurückgekehrt, dann der Wiederaufbau bei dem die Kinder bei der vielen Arbeit oft störten.

Der Ausblick vielen Geschädigten helfen zu können, ließ mir den Aufwand gerechtfertigt erscheinen. Aber schon zu Beginn traten Streitfragen auf, deren Klärung offen blieb. Der Therapeut glaubte, dass nur eine privat mit 200.- DM (1963) bezahlte Analysestunde erfolgreich sei und eine Kassenübernahme zum Scheitern führe, ich glaubte, dass gerade arme Kassenpatienten am meisten profitieren würden.

Die Familien- und Eigenanalyse verlief gut. Dramatisch wurde der Verlauf, als der Therapeut seine eigenen Vorstellungen mir aufzwingen wollte. Anfangs reagierte ich mit Selbstmordgedanken, nach jeder Stunde wollte ich mir das Leben nehmen. Dann ging ich nur noch einmal im Monat dorthin. Zu Ende ging die fruchtlose Diskutiererei, als er mir 20 jährigen vorwarf, dass ich zuwenig Distanz zu den Mitmenschen habe. Er säße mit seiner Frau - ebenfalls eine erfolgreiche Psychotherapeutin - abends im Riesen - Wohnzimmer 5 Meter (!) voneinander entfernt im Lehnstühlen und diskutiere mit ihr. Ich erklärte dass ich am liebsten mit meiner Freundin eng umschlungen küssend und händchenhaltend im Auto über schöne Sachen schwärme und, dass ich schnell meine Mitmenschen für sympathisch empfinde und jedem helfen möchte. Wie eine Platte mit Sprung kam er monoton immer auf dieses Thema zu sprechen und wollte einfach nicht glauben, dass ein 20 Jähriger anders leben kann als ein frustrierter 55 Jähriger. Ich erklärte unter Protest, dass ich die Psychoanalyse als den größten Betrug der Medizin im 19. Jahrhundert empfinde und ging nicht mehr hin.

 

1961 Nur, wer schwer krank war, schätzt Leben und Medizin

Viele Krankheiten konnten nur durch die Medizinkunst der Eltern und später der eigenen erfolgreich überwunden werden.

Gleich nach meiner Geburt, auf einer Bahnfahrt nach Bodenmais, in Landshut, wurde das schwächliche, kranke Mäxchen vom Lehrer im Schulzimmer notgetauft. Nach vielen Kinderkrankheiten riss die Mutter, als Chefärztin einer Münchner Kinderklinik bei einem Erstickungsanfall das tote Kind zur Wiederbelebung aus dem Bett. Es ging gut.

Im 5. Lebensjahr ging ich bei meinem ersten Schwimmbadbesuch unerlaubt ans Schwimmerbecken während sich die Eltern sonnten.

Auf bemoosten Stufen glitt ich aus und fiel ins Wasser. Unter Wasser sah ich eine dicke Frau vor sich, streckte die Arme und "schrie laut". Der anschließende Todeskampf war lang. Zufällig fand der Bruder mich Leblosen mit Kopf nach unten im Wasser liegend. Er lief zum Vater, dieser fischte mich heraus, ließ das Wasser herauslaufen, mich bei den Beinen haltend und holte mich wieder zum Leben zurück.

Etwa mit 14 blieb das Herz wieder stehen, als ich als Radiobastler zum besseren Empfang die Antenne in den Mund nahm, die Erdung in die Hand und mit der anderen Hand versehentlich die Steckdose berührte. Durch den hellen Schrei in der Nacht alarmiert, stürzten die Eltern herein und halfen.

Die zweite Diphtherie war mit 7 Jahren einem rheumatischen Fieber gefolgt, das mich wegen der damals wirkungslosen Antibiotika mehrere Monate ins Bett zwang. Vom mageren wurde Max nun zum fetten Kind.

Die endlose Kette mit eitrigen Anginen (bis zu 80 Krankheitstage im Schuljahr) wurde mit einer dritten Diphtherie gekrönt.

Jetzt kamen die Mandeln heraus und Jahre völliger Gesundheit folgten.

Dann legte Prof. Ascher in der Münchner Zahnklinik trotz eines ausführlichen Verbots der Eltern heimlich als Unterfüllung unter die Goldkrone eines Backenzahnes und in einen freistehenden Weisheitszahn Amalgam. Zusammen mit zahlreichen Goldkronen begann damit eine Mundgalvanik sowie Zittern und Migräne. Später war der Blut-Allergietest der Lymphozyten auf organisches Quecksilber und Gold positiv.

Mit 18 stürzte ich beim Reiten kopfüber bei Schloß Elmau vom Haflinger auf eine Felsplatte. Das Pferd war im Galopp gestolpert und gestürzt. Der mitreitende Bruder meinte damals: das hörte sich an als ob jemand mit einem Prügel auf Holz schlägt. Damit begann die Kopfschmerzperiode. 1975 bei extrem starken Kopfschmerzen diagnostizierte man erstmals vom Reitunfall Bandscheibenvorfälle der Halswirbelsäule. Es trat eine Migräne mit Sehstörungen hinzu.

Bei einem schweren Migräneanfall kam es zu einem Herd im Kernspin im Bereich der Schläfe, der sich wieder zurückbildete.

Die Migräne trat immer in der Erholungsphase auf, am Wochenende, später jeden Morgen um 4°°bis 6°° Uhr, die Anfängliche konnte man noch mit Arbeit vertreiben, die Morgendliche zwang zum Umdisponieren. Prof. Brandt, der Ordinarius für Neurologie der Universitätsklinik Großhadern in München meinte 1991 dazu tröstlich: "Herr Daunderer, ich garantiere Ihnen, Sie leben noch 5 Jahre".

Anfangs fanden Chefarzt Gadomski und seine erfahrene Masseurin Hesse den Schlüssel zur Lösung mit einer sanften Massage. Mit dieser und Halskrause verschwanden die heftigsten Schmerzen. Wenn der Kopf nachts richtig gelagert wurde, traten keine Anfälle mehr auf. Nachundnach wurden von Tapparo alle Zähne gezogen, die diskret auf Eiter saßen,  die Verspannung der Halsmuskulatur verschwand dadurch.

Unter unauffälligen Zähnen waren üble Eiterherde, die vorher auf  Neuraltherapie (Anspritzen mit Betäubung) Reaktionen der zugehörigen Muskulatur gezeigt hatten. Hierdurch entstanden Spezialkenntnisse der Herdforschung, die zusammen mit toxikologischen Untersuchungen zur Kenntnis der Giftherde führten.

Nachdem die Masseurin in Rente ging übernahm der Wasserstrahl im Warmbad zwischen den Bergen im Trimini alle 14 Tage diese heilende Funktion.


1962 Bodechtel sagte: Jedes Gift macht psychisch krank

Der Vater sagte immer: "Die Umweltchemie macht alle psychisch krank, was zu Asthma, Herzinfarkten, Rheuma und Krebs führt."

Prof. Bodechtel, der Lehrstuhlinhaber für Innere Medizin in München präzisierte: "Jedes Gift macht psychisch krank." Beide Eltern gingen immer, wenn sie konnten nach ihrer jeweiligen Ausbildung in die Vorlesung von Bodechtel.

Auch meine spätere Frau ging mit mir in diese Vorlesungen – außerhalb unserer Pflichtzeiten.

Gleich nach dem Abitur schickte mich mein Vater zum Famulieren zu Prof. Bodechtel, dem Lehrstuhlinhaber in Innerer Medizin und dem Urvater der Neurologie auf seine Station. Auf eindrucksvollen Visiten mit 30 Ärzten lernte ich Kernsätze wie:

        "Jede Nervenerkrankung hat möglicherweise Gifte als Ursache, nur sind wir oft zu schlecht, diese zu erkennen"

        "Jedes Gift macht psychisch krank"

         "Die Anzahl meiner tödlichen Fehldiagnosen misst derzeit eine Legion" (1000 Mann, der Verfasser)

         "Amyotrophe Lateralsklerose und Multiple Sklerose sind immer Quecksilberfolgen".

        „Der Körper hat nur eine Krankheit“

Oft lachten seine Assistenten ungläubig. Heute weiß ich warum, keiner seiner Schüler  geschweige alle heutigen Neurologen befassen sich nur im entfernteren mit der Krankheitsursache.

In allen heutigen Lehrbüchern steht "Ursache unbekannt".

Liebevoll ging Bodechtel mit seinen Patienten um. Dabei entstand in mir die tiefe Sehnsucht, mich mit den Ursachen von Nervenschäden und Krebs zu befassen. Ich wollte helfen, die Medizin menschenfreundlich zu gestalten.

  

1962  Nur wenige Ärzte können viel                              

Ich litt sehr unter dem Pfusch der konsultierten Ärzte:

        der Schularzt im Max-Gymnasium, ein bekannter Kinderkardiologe diagnostizierte nur beim Abhören eine Herzmuskelentzündung und verbot die Teilnahme am Turnunterricht. Ich wurde immer dicker.

     Natürlich war alles Unsinn, aber die Angst verfolgte noch lange die Familie.

        der Chefarzt der HNO-Klinik im Krankenhaus München-Schwabing schnitt bei der Mandelentfernung mit dem Sägemesser aus Versehen das Zäpfchen fast weg, was lebenslänglich zum leichten Verschlucken führte; außerdem verletzte er mit einem tiefen Schnitt den ganzen Gaumen, was danach viel weher tat als die ganze Mandelentfernung,

        der Chefarzt der Orthopädischen Klinik diagnostizierte bei Knieschmerzen einen Morbus Schlatter, d.h. die Kniescheiben wären nicht richtig angelegt. Dreißig Jahre lang waren die Knie dick geschwollen und sehr schmerzhaft. Zum Rheinunfall von Sandoz reiste ich mit zwei Krücken und stärksten Knieschmerzen an. Stets tat dabei der dritte  Zahn unten weh. Nach einer Betäubungsspritze dort ("Herdtherapie"), waren die Knie minutenlang vor Schmerzen unbeweglich, dann verschwanden die Schmerzen für Tage völlig. Nach dem Ziehen aller Zähne waren sämtliche Schmerzen wie weggeblasen, alle Schwellungen blieben aus,

        der Zahnarzt im Krankenhaus München-Schwabing bohrte versehentlich im rechten oberen Backenzahn zu tief, weil er über einen interessanten Fall berichten wollte. Daraufhin setzte er ohne zu fragen eine adrenalinhaltige Betäubungsspritze zur Wurzeltötung. Dabei erlitt ich einen allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit. Später tötete er dann die Wurzel ohne Betäubung, ich machte mir vorher stets eine Hypnose.

Einige Jahre später hielt ich einen EKG-Kurs vor Studenten und entdeckte dabei bei mir eine Herzmuskelentzündung, die von Kardiologen bestätigt wurde. Auf der Suche nach der Ursache fand sich dieser tote Zahn. Der konsultierte Chef der Zahnklinik hielt ihn nach dem Röntgen für völlig unauffällig. Max verlangte jedoch das Ziehen. Daraufhin entleerte sich übler Eiter, der im Labor bestätigt  wurde. Die Herzerkrankung verschwand sofort wieder.

        der Nachbar, Zahnarzt Dr.Kern, redete mir ein, dass der fehlende Zahn 6 rechts oben unbedingt überbrückt werden müsse, um das Kiefer nicht schief werden zu lassen. Er setzte eine teure Palladium-Keramik ein und sofort  traten erhebliche Schmerzen im rechten Nacken ein und verschlechterten die Symptomatik der Bandscheibensymptome am Hals,

        der Chefarzt Ascher der Zahnklinik in München ließ seinen Sohn an mir kostenlos das Goldkronenlegen üben. So erhielt ich 16 riesige Goldkronen („auf Krone gebohrt“).. Daraufhin  entwickelte sich  eine Goldallergie mit Zungenbrennen, ständiger Unruhe  und  Getriebenheit und Kopfschmerzen. Jeder befragte Hautarzt meinte, eine Allergie auf Gold gäbe es nicht. Im Kaugummitest lag der Abrieb von Gold bei 400 µg/l. Eine homöopathische Zufuhr von Gold verschlechterte die Allergie auf Gold dramatisch. 1995 wurde bekannt, dass Gold bei der gesunden Ratte Autoimmunkrankheiten auslöst. Max hatte Autoimmunteste auf Rheuma stark positiv. Alles verschwand auf die Entfernung von Gold unter Dreifachschutz und Ausfräsen des Kieferknochens nach Ziehen aller Zähne,

        alle während des Lebens konsultierten Neurologen (Max Planck Institut Prof. Strian, Dr. Feike u.a.) diagnostizierten eine gefährliche "Migräne accompagnée" mit einer Lähmung des rechten Armes bei fehlender Kreuzung der Hirnnerven auf der gleichen Seite wie der Migräneherd im EEG oder Kernspin. Nicht sie, sondern "der Patient selbst" erkannte als Ursache der vorübergehenden Lähmungen den Bandscheibenvorfall am Hals, der zugleich mit der Migräne auftrat,

        der Chefarzt der neurologischen Universitätsklinik, Prof. Brandt, fand nach einer stationären Durchuntersuchung als Ursache eines quälenden Drehschwindels, der immer  dann auftrat, wenn ich mich links ins Bett legte, eine "Überarbeitung durch Bücherschreiben, Praxis  und Vorträge". Es erfolgte auch eine Vorstellung beim Psychiater, der eher hilflos wirkte. Zuhause das Ergebnis überdenkend kramte ich ein altes Röntgenbild mit Bandscheibenvorfall am Hals heraus, ließ ein neues Kernspin beim Nachbarn anfertigen und fand eine Einengung der Halsschlagader bei der Linkslage. Eine  richtige Lagerung im Bett und fachgerechte Massagen beseitigten den Schwindel völlig.

        der Zahnarzt, der alle Herdsanierungen durchführte, Dr.Tapparo, empfahl statt die beherdeten Zähne zu ziehen, mit Hard-Laser die Wurzeln zur Durchblutung anzuregen. Dies hatte nur den Effekt, dass alle Zahnwurzeln massiv eitrig wurden und jahrelang nach dem Zähneziehen noch eitrig blieben. Sein Kommentar war: "Max, wenn du deine Zähne ziehen lässt, machst du den größten Fehler deines Lebens. Sofort lässt du dir dann Implantate von mir setzen". Alles war Quatsch: nur das Zähneziehen brachte eine wesentliche Gesundheitsverbesserung, an Implantate war bei einer Metallallergie ohnehin nie zu denken.

        das quälende Jucken eines Hodens wurde von Dermatologen zunächst als Pilz abgetan, Pilzsalben halfen nichts, jedoch Cortison. Ich entdeckte selbst, dass er eine Allergie auf seine Latexmatratze hatte. Nach Austausch der Matratze in eine Verträgliche, war die Allergie an dem einen Hoden, der bei der Seitenlage zuunterst lag, sofort verschwunden.

Nicht umsonst sagte mein Vater: "Es gibt in ganz Deutschland nur eine Handvoll Ärzte, die ihr Fach können. Wenn du Medizin studierst, musst du ganz gut sein, schlechte Ärzte gibt es längst genug! Wenn du als Kranker überleben willst, musst du dir selbst helfen können."

 


1963 Ohne Fleiß kein Preis

Staatsexamen und Promotion waren in München. Bei der Doktorarbeit 1977 verglich Max bei allen Tausenden in der Weltliteratur veröffentlichten Fällen des weiblichen Unterleibskrebses das Auftreten der verschiedenen Ausbildungsgrade. Er fand dabei, dass der Krebs von der Entstehung, die man dort an der diskreten Veränderung der Zellen erkennen kann, über das Auftreten der ersten bösartigen Zellen bis zum schweren sich überall einsiedelnden Krebs 30 Jahre benötigt. Jedes der Stadien braucht etwa 7 Jahre. Diese Latenzzeit fand sich dann bei allen Chemikalien, die in geringen Mengen auf den Organismus einwirken, den Umweltgiften, wieder. Dies war der Anlass, den Satz von Paracelsus (Die Dosis macht das Gift) für Umweltgifte zu verfeinern:

Dosis = Konzentration mal Zeit.

Vater meinte "heute sehe ich mindestens einmal in der Woche Hautveränderungen". Daher sollte ich unbedingt in die Universitäts-Hautklinik gehen. Da man dort nur dann in der Ambulanz  arbeiten darf, wenn man mindestens ein halbes Jahr auf der Station arbeitete, arbeitete ich dort unbezahlt und ging nur in die Ambulanz. Braun-Falco, Bandmann und viele andere zeigten hunderte interessante Fälle mit Nachweis. Am wichtigsten war das Erlernen des Allergietestes auf der Haut. Höchstens vier Substanzen wurden 124 Tage aufgeklebt, da man sagte, nur das schont den Patienten  und bringt Ergebnisse. Später zahlten die Kassen nur noch einen Bruchteil, dafür 80 Teste auf einmal. Daher wurden jedes Mal 80 Teste aufgeklebt. Da man diese Tortur nicht lange aushält, wurde das Pflaster am nächsten Tag wieder abgerissen. Allerdings fand man auch fast keine Allergien mehr.

Daher haben die Hautärzte eine große Mitschuld, dass heute jedes dritte Kind unter schweren Allergien leidet und sich niemand um die Ursache kümmert.

Dann kam Max in die Chirurgie ins Josefinum. Infolge einer zittrigen Hand kam ich zum Anästhesisten, der die Narkose lehrte. Viel Arbeit in zwei Operationssälen zwang, dass jeder allein arbeitete. Narkose und erfolgreiche Wiederbelebung lernte Max rasch. In der Haunerschen Kinderklinik in der Chirurgie hatte ich die Erfahrungen mit Säuglingen und Kleinkindern sammeln können. Dann folgte die Stelle in Innerer Medizin. Chefarzt Prof. Bauer war unser Nachbar. Er hatte das Ahnenbild von Koch für seine 200 Jahres-Festschrift des Schwabinger-Krankenhauses als Bild des ersten Chefarztes benötigt. Er bekam es zu spät. Trotzdem blieb er wohlwollend. Als er hörte, dass Max Intubation und Wiederbelebung beherrsche, gab er ihm den Auftrag zur Einrichtung der ersten Intensivstation, die Max zur Behandlung von Vergifteten einrichtete, trotz heftiger Diskussionen über "Schläucherlschieber" und "Vergiftete wollen sterben" und jugendlichen "Schlafmittelvergifteten gehört der Hintern versohlt".

Kurz darauf wurde 1971 der erste Notarztwagen der Feuerwehr bereitgestellt, in dessen Kernteam Max mitarbeitete. Für Vergiftungen hing Max Privatnummer am Funk für unbekannte Notfälle.

Vater sagte immer, dass ein Arzt zunächst ein Röntgenbild lesen sollte, ehe er den Befund liest. Dadurch erwarb ich mir schon zuhause fundierte Röntgenkenntnisse. Am Ende der internistischen Ausbildung arbeitete ich ein halbes Jahr nur auf der großen  Röntgenabteilung, sodass ich die Zulassung zum  Röntgen bekam. Damals wurde noch die Auswertung des Kieferpanoramas gelehrt und alle Ärzte kannten Eiterherde, die natürlich vor einer Cortisonbehandlung oder Zytostatikabehandlung entfernt werden mussten, da sonst der gesamte Kiefer vereitert. Durch ein Dekret der Zahnärzte wurde dies völlig unterbunden. Kein Arzt schert sich heute um diese Diagnostik. Auch Heilpraktiker dürfen keine Herddiagnostik im Zahnbereich durchführen.

 

1963 Chinesische Akupunktur direkt von der Quelle

Prof.Dr.Albert Schretzenmayr, der Vater meiner Freundin Evi II., hatte in China die erste Medizinische Universität aufgebaut und erzählte mir von der Akupunktur im chinesischen Alltag, wie sie Schüler anwandten und sich riesig über die immer sofort funktionierende Alternative Aspirin freuten. Dies war der Anlass dafür, mich selbst zu belesen und sie bei mir auszuprobieren. Später hatte ich alle Akupunktur-Bücher in Zeitschriften beschrieben und noch in der Klinik ab 1970 erfolgreich angewandt.

Auch erzählte er mir von dem chinesischen Quecksilber-Gegengift DMSA, das ich erst im Jahre 2006 nachbauen ließ.

 

1968 Lewin sagt Jedes Gift macht krank

Durch die "Weltgeschichte der "Gifte" und das Lehrbuch "Toxikologie" entdeckte ich Louis Lewin (1850-1929). Dieser hatte in Berlin als prominenten Patienten den Direktor der Max-Planck-Gesellschaft, den Chemieordinarius Stock. Er hatte sich im Labor eine schwerste chronische Quecksilbervergiftung mit Zittern und hochgradiger Verblödung zugezogen. Lewin erklärte ihm, wenn er gesund werden will, muss  er sein Amalgam entfernen lassen und darf kein Gold bekommen. Er gab ihm Gegengifte. Stock wurde gesund, geistig frisch und sehr alt. Von 1919 bis 1945 schrieb er zahllose Artikel über das "Verbrechen an der Menschheit mit Amalgam".

Lewin hatte jung mit seinen Lehrern  gebrochen, arbeitete sehr viel, schrieb drei Lehrbücher und jährlich 5 Veröffentlichungen. Als klinischer Toxikologe durfte er in der Universität nicht lesen, er mietete sich einen eigenen Hörsaal, den er mit seinen Veröffentlichungen finanzierte. Seine Familie meinte, er hätte keine Hörsaalgenehmigungen erhalten, weil er gläubiger Jude war.

Lewin ist der Urvater der Umweltmedizin und des Drogenentzugs, mit den Worten: "Wer da sagt, dass ihm Gift nichts anhaben kann, der irrt sich". Seine Aktivitäten konzentrierten sich auf den Arbeitsschutz des Chemiearbeiters. Aussprüche wie obiger garantierten dem höchstqualifizierten Wissenschaftler schon vor 100 Jahren, noch ehe die chemische Industrie in Deutschland das große Sagen hatte, dass er keine Lehrbefugnis an der Universität bekam. Solche Gedanken und Denker sollten nicht Schule machen.

Auch im Drogenbereich räumte er mit der Mär von ungefährlicher Substitution auf, die nach 100  Jahren mit Methadon gerade wieder ihre Blüte erlebt: er korrigierte den kokainsüchtigen Freud, man könne die Kokainsucht mit Morphin heilen, und betonte die beiden unterschiedlichen Abhängigkeitstypen.

In allen Bereichen eckte er naturgemäß mit den chemiefanatischen Oberschichten an, die in keinem Falle die Wahrheit hören wollten. Im Gegenteil wurde damals von Ärzten Zigarettenrauchen als Medizin bei allen möglichen Störungen Kindern verschrieben- trotz der unerhörten Warnungen von Lewin.

Vom Schicksal Lewins konnte ich lernen:

- klinische Toxikologiekenntnisse werden von niemand gerne gesehen

- Aufstiegschancen für klinische Toxikologen gibt es keinesfalls

- ein klinischer Toxikologe ist von jedermann verhasst

- außer betroffenen Patienten und gelegentlich Gerichten schätzt niemand die Meinung eines klinischen Toxikologen. 

Das Berufsbild eines klinischen Toxikologen außerhalb der Chemieindustrie und ihrer Tochterinstitute passt nicht nach Deutschland- in die Wiege der Chemieverharmloser.

Das Schicksal des Deutschen besteht unweigerlich darin, in seinem Chemiefanatismus elend zugrunde zu gehen- die glühende Zigarette in der Hand. Lewin lehrt uns, dass dieser Beruf in Deutschland keine Zukunft hat. Trotz aller dieser Vorkenntnisse und Vorurteile ist dieser Beruf der schönste, interessanteste und einflussträchtigste, den ich mir vorstellen kann.

Wie schön und abwechslungsreich dieser Beruf für jemand ist, der sehr viel weiß und Mut hat, ahnt man erst, wenn man Ärzte erlebt hat, die im Sprechzimmer nur einen Schreibtisch haben und ausschließlich davon leben, jedem Kranken eine Krankmeldung mitzugeben. Lewin starb zum Glück vor dem "Dritten Reich".

Ansonsten wäre er sicher als Industrieskeptiker so wie seine Frau und seine Töchter im KZ umgekommen. Das Hitlerdenken bestimmt allerdings heute noch die gesamte Medizin mit Vertrauensärzten, Kassenärztlichen Zwangsvereinigungen und Heilpraktikern - die in der Welt einmalige Erfindung Hitlers anstelle von gut ausgebildeten Medizinern. Nach Hitler:“ Der gute Deutsche ist gesund, wenn nicht, soll er auf eigene Kosten zu ignoranten Quacksalbern gehen.“

Lewin war mein Vorbild als klinischer Toxikologe.

 

1969 Krebskranken Giftmeidung und Sanierung empfohlen

Seit meiner Doktorarbeit 1969 über die Krebsentstehung hatte ich stets allen Krebskranken empfohlen, alle bekannten Karzinogenen ängstlich zu meiden.

Herdsanierung:

Seit man weiß, dass Eiter unter den Zähnen einen Krebs verursachen kann, habe ich auch empfohlen, jeden Eiter unter den Zähnen so früh wie möglich zu entfernen, um Krebs zu verhindern und dies natürlich bei schon erkanntem Krebs erst Recht. Da die Krebsentstehung in der Regel 30 Jahre braucht, darf man nicht erst dann handeln, wenn die Krebserkrankung schwarz auf weiß steht.

 

1969 Anlaufstelle für Schwervergiftete gegründet

Prof. Dr. Jakob Bauer, der Chefarzt des damals größten Krankenhauses in Deutschland mit 4000 Betten, musste erstmalig eine Intensivstation für sein riesiges städtisches Krankenhaus mit 4000 Betten einrichten und betreiben. Als ich mich Jahre vorher bei Ihm vorstellte (er wohnte drei Häuser neben uns in der Kunigundenstraße in Schwabing), klagte er mir, dass keiner seiner Assistenten dazu Lust und Kenntnisse hatte, keiner konnte intubieren, Venenzugänge legen oder Notfall-Ekg befunden. Der menschenscheue und spröde Arzt kam mit mir gut ins Gespräch, da er hörte, dass in meinem Zimmer das Bild des ersten Chefs seines Hauses vor 150 Jahren hing, unseres Vorfahren Dr.Koch. Er war begeistert, als er hörte, dass ich seit 6 Jahren für meinen Vater Ekgs machte und auswertete und in der Anästhesie intubieren und Venenzugänge lernen wollte. Er bot mir die Planung und Einrichtung der Intensivstation an. Sofort sagte ich zu und begann noch vor der ärztlichen Approbation als Medizinalassistent dort.

Die Einrichtung der Intensivstation war nicht leicht. Zwar hatten Firmen teure und nutzlose Geräte dem Chef aufgeschwatzt, wie ein 24-Stunden-Speicher für zwei Ekgs, mit denen man nach einem Todesfall rückwirkend das Ekg ausdrucken lassen konnte. Hätte ich noch keinen "Dr." gehabt, wären die ersten 60 Fälle dafür geeignet gewesen. Man erkannte die Sauerstoffmangelzeichen früh.

Aber die wichtigsten Dinge wie Intubationstuben wurden von der Verwaltung abgelehnt zu kaufen. Verzweifelt kam ich aus dem Zimmer des Verwaltungsleiters Stiller nach Ablehnung meiner Bitte, da lief ich der Anästhesie-Oberschwester in die Arme. Sie bat mich, eine handvoll kaputter alter Tuben von den Stationen zu bringen.

Sie nahm diese, zog an den Aufblasschläuchen, riss sie ab und machte jeden Tubus kaputt. Dann schickte sie mich damit erneut zum Verwaltungschef. "Na also", sagte dieser. Reparaturen sind der Haushalt B und dafür haben wir immer Geld, während Neuanschaffungen der Haushalt A sind, das muss ein Jahr vorher angemeldet werden. Das war also die Schwierigkeit der "Neueinrichtung einer Intensivstation". Mit diesem und ähnlichen Tricks bekam ich in der damaligen Sparzeit alles zusammen.

Durch meinen Giftnotruf rund um die Uhr wurde die Intensivstation 16c rasch zur TOX-Schwabing, die alle schweren Vergiftungen aufnahm. Regelmäßige wöchentliche Fortbildungen für das gesamte Personal durch mich fanden so rege Teilnahme, dass sie später im Hörsaal oder in der Bibliothek durchgeführt werden mussten. Der Chef wollte dies nicht, da er seine Ruhe bis zur nahen Pensionierung haben wollte, aber er redete auch nicht dazwischen.

Unser Notarztwagen, den ich häufig fuhr, wurde im weiten Umkreis zu Vergiftungen geschickt und galt bei der Feuerwehr als "TOX-NA".

In der Freizeit richtete ich ein TOX-Labor ein und am Tag nach der Fortbildung, an der ich die Eröffnung verkündete standen über 30(!) Infusionsflaschen vor der Labortüre - meist ohne Name, nur die Station und als Frage "Gift?". Natürlich war dies sinnlos und hätte mich mindestens vier Wochen lang beschäftigt. Sofort schloss ich daraufhin wieder das Labor und lernte daraus, dass trotz einer Fortbildung über klinische Toxikologie das Verständnis der Mediziner für dieses Fach gleich Null ist - ein Umstand, der heute dreißig Jahre später  identisch herrscht. Jeder leidet unter Vergiftungen, keiner ist jedoch bereit, darüber etwas zu lernen.

Aber dies war der Anfang, wöchentlich ein Merkblatt über Vergiftungen zu schreiben, das an alle verteilt wurde.

 

1970 Viel Neues erkämpft

Alle Chefs stießen sich anfangs meist  daran, dass ich Neues einführte: Prof. Bauer haßte bei dem jungen "Schläucherlschieber" die Intensiv Technik. Er verbot ausdrücklich eine Intubation und Künstliche Niere über die damals einzig mögliche Bauchwandspülung. Als Max dies doch von Oberärzten durchführen ließ, forderte er ihn vor die Intensivstation, packte ihn am Kittel und schüttelte ihn heftig: "Hier bin ich der Chef, das lasse ich nicht zu." Max: "Dann wollen sie das junge Mädchen sterben lassen". Sie starb. Ich ging von der Klinik und suchte eine neue Stelle. Nach 14 Tagen Stellensuche: "Ach arbeiten Sie mal bei einem anderen, anerkannten Chef" und vielen Abfuhren ging ich zu meinem alten Oberarzt Bräuninger. Der sagte: "Auch der Chef ist seither nicht mehr da. Geh schleunigst auf deine Intensivstation, arbeite weiter und halte deinen Mund."

1971 holte ich aus freien Stücken den Klinischen Pharmakologen der Universität, Prof.Kampfmeyer, zu Visiten auf meine Station und fragte ihn bei jedem Patienten, wie sich die meist zugleich vom alten Stationsarzt angeordneten Medikamente untereinander vertrugen. Er hatte so starke Bedenken wegen den Interaktionen, dass zuletzt höchsten 3, maximal 4 Einzelpräparate übrig blieben. In den Klinikbesprechungen berichtete ich über unsere größten Fehler. Als Nebeneffekt sanken die Medikamentenkosten um 60%. Wenn dies heute irgendwo nachgemacht würde, hätte die mit Sicherheit dramatische Einsparungseffekte bei den Arzneimittelkosten und sicher eine wesentliche Reduzierung der heute alljährlich mindestens 17 000 Arzneimittel –Toten.

Nach Bauer's Pensionierung kam Begemann. Er verlangte eine Zusage, keine Drogenabhängigen auf seiner Abteilung zu behandeln. Sie liefen daraufhin - wie zuvor auch - als Leberkranke, Magenkranke, usw. Trotzdem machte ihn der Ruf der Abteilung als "Toxikologie "  dann stolz. Das Taschenbuch über Vergiftungen erschien, der Notarztwagen lief, alle Vergiftungen des großen Hauses wurden auf seiner Intensivstation behandelt. Da empfahl er mir: Nehmen Sie auf ihrer Station doch 15 Drogenabhängige statt nur 2 zum Entzug auf. Auf meine Ablehnung (Fixermilieu, Schwesternprobleme) meinte er: "Dann sind Sie halt doch unfähig". Er nahm zwei Patientinnen auf seiner Privatstation auf, doch als sie von dort Apothekeneinbrüche unternahmen und festgenommen wurden, war er sehr ernüchtert.

- Als ich 1972 feststellte, dass ein 12 Betten-Zimmer ohne Planung der Verwaltung auf meiner Station existierte und seit Jahren mit verlegungsfähigen Schlaganfall-Patienten belegt war, beschloss ich, dieses Zimmer zu räumen und daraus einen Aufenthalts- und Speiseraum zu machen. Ich organisierte Rehabilitationsplätze oder Pflegeheimplätze für die Patientinnen, ich bestellte neue Tische und Stühle. Expatienten stifteten einen Fernseher. Als sich Angehörige beim Chef beschwerten, dass sie nun weiter zum Besuchen fahren müssten, drohte mir der Chef mit Ent lassung. Als aber dann aus der ganzen Bundesrepublik Teams zur Besichtigung kamen, bezeichnete er mich „als sein bestes Pferd im Stall“. Die Patienten wurden gedrängt, zum (warmen!) Essen in diesen Raum zu kommen, viele mussten sich erst zuhause das Gebiss bringen lassen und die Liegedauer war wesentlich verkürzt. Abends saßen sie gemeinsam vor dem ersten Fernseher in einem Münchner Krankenhaus.Nach der Überwechslung in die Uni-Klinik ärgerte sich der Chef v. Clarmann über die vielen Notarzteinsätze und Hubschrauberflüge zur Übernahme aus anderen Kliniken.

Dann hielt er den Physostigmin-Test zur Erkennung einer Psychopharmakavergiftung für obskur, solange bis er ihn unter seinem Namen veröffentlichte.

Zwei Assisten der II.Medizinischen Klinik, die Nachtdienst auf der TOX hatten, lehnten ab, ein 6 jähriges mongoloides Mädchen mit einer auswärts übersehenen schwersten Paraquatvergiftung zu behandeln. Nach einer nächtlichen Rücksprache mit dem Chef der Klinik musste ich sie dienstverpflichten (bei ihrer Weigerung wären sie fristlos entlassen worden), danach haben sie sich mit dem erfolgreichsten Fall der Weltgeschichte habilitiert, weil sie ihn im Kampf gegen mich so gut dokumentiert hatten. Spät am Abend hatte eine 15 jährige Schwesterschülerin angerufen, seit 3 Tagen läge auf ihrer Station der Universitäts-Kinderklinik ein Kind mit einem dicken, weißen Belag auf der Zunge, das jetzt immer schwerer atme. Als die Eltern es brachten, sagten sie, dass sie einen Schluck aus einer Cola-Flasche aus dem Kühlschrank getrunken hatte, in der ein Unkrautvernichtungsmittel war. Ich bot ihr an, ein Konsil zu machen. Sie hatte jedoch Angst vor der Stationsschwester. Dann riet ich ihr, jetzt bei Dienstschluss etwas Patientenurin mit dem Fahrrad vorbeizubringen. Der Schnelltest auf Paraquat war dick positiv. Wir übernahmen das Kind. Da in der Weltliteratur kein Fall war, der bei einem so späten Behandlungsbeginn überlebte, lehnten die Assistenten ab. Ich führte ehrgeizig die Behandlung selbst durch. Dabei  fiel mir auf, dass das beginnende Lungenversagen auf ein toxisches Lungenödem zurückzuführen war. Ich ließ ihr einen Cortisonspray zur Abdichtung der Lunge neben der umfangreichen Therapie erstmalig einatmen. Das rettete ihr das Leben. Weder Eltern noch Kinderärzte bekamen daher eine Gerichtsverhandlung. Die Assistenten ließen sich von allen Seiten beweihräuchern.

-Ein 50jähriger Glied vorzeigender Tierpräparator wollte sich nach seiner Identifizierung mit Arsen, das er zum präparieren verwendete, umbringen. Als er wieder umdisponierte, kam er zu uns.

Es war frühzeitig und dank DMPS und Dialyse hätte er überleben können. Aber trotz sofortiger Magenspülung und örtlicher Gegengift-Applikation stiegen die Giftspiegel unter der Dialyse.

Ich wollte den Magen-Darm Trakt im Liegenrötgen, um zu sehen, ob Metalldepots dort wären. Da die Röntgenärzte der Klinik nicht wussten, dass Metallsalze Röntgenkontrastfähig sind, lehnten sie ab, die Röntgenbombe zur Dialyse zu schicken. Dann rief ich den Röntgen-Ordinarius zuhause an, auch er lehnte ab. Dann alarmierte ich die Berufsfeuerwehr München und bat für den Notfall um das transportable Röntgengerät. Im Röntgenbild des Magens fand man dann ein riesiges Arsengeschwür durch das eingelagerte Arsen. Noch ehe es chirurgisch entfernt werden konnte, verstarb der Patient mit sehr hohem Arsenspiegel im Blut. In der Rechtsmedizin nahm ich den herausoperierten Magen in Alkohol mit und ließ von dem ignoranten Röntgenarzt ein Röntgenbild anfertigen und beides seinem Ordinarius bringen. Ich verzichtete leider, auf den Leichenschauschein zu schreiben: "starb, weil die Röntgenärzte unserer Klinik ablehnten, den Magen zu röntgen".

-Der Chef hielt die Veröffentlichung einer Giftliste mit allen bekannten Chemikalien und ihre Behandlungsempfehlung für eine zu große Konkurrenz für den Giftnotruf, der auch an der Abteilung angegliedert war. Die Aufstellung der Gesetze einer chronischen und Umweltvergiftung hielt er für völlig unopportun, zumal auch der Giftnotruf dem Bayerischen Innenministerium unterstellt war.

Zum offenen Bruch kam es, als ich das Lehrbuch "Klinische Toxikologie" herausbringen wollte. Da er nur als Autor am Kopf stehen und nichts eigenes schreiben wollte, lehnte ich ab und verließ die Abteilung.

- Die Kassenärztliche Vereinigung, der ich als Kassenarzt unterstellt war, verkündete zwar, dass sie stolz sei, einen klinischen Toxikologen zu haben, verbot jedoch diese Bezeichnung, da sie diese nicht kenne. Der Justitiar  schrieb sogar an Chemiefirmen, dass es stimme, dass ich ein selbsternannter Toxikologe sei, obwohl er die Ernennungsurkunde der Universität München im Original hatte.

- Die Kassenvertreter erklärten, dass es nach Kassengesetzen nicht statthaft sei, Drogenabhängige ambulant zu entziehen  auch wenn dies erhebliche Kosten einspare; den DMPS-Test verboten sie, die toxikologische Untersuchung des Urins untersagten sie.

Zwar überreichten sie die Ermächtigung als Umweltarzt, doch leiteten sie ein Disziplinarverfahren wegen eines Notarzteinsatzes

im Auftrag einer schwerst Formaldehydvergifteten  Anliegerin der Fa. Pfleiderer in Tölz ein  die Patientin starb. Es sei kein Notarzteinsatz nötig gewesen. 8000.- DM Geldstrafe. Dann leiteten sie ein Disziplinarverfahren wegen der Ablehnung der Langzeituntersuchung der Bewohner einer Dioxindeponie (Bille, Hamburg) und der Kritik an Zahnärzten wegen der Amalgamverarbeitung ein. Dies wurde vom Gericht abgelehnt.

Die Giftschleuder wurde geschlossen.

- Immer, wenn ein Zahnarzt auf einem meiner vielen Vorträge oder internationalen Symposien hörte, dass Amalgamdämpfe beim Legen oder Herausbohren sein eigenes Hirn schädigen und zu Autoimmunkrankheiten führen können ebenso wie Gold, baten sie mich, ich möchte dafür sorgen, dass Alternativen mehr Geld bringen, sonst blieben sie beim Alten. So als ob Geld die Gesundheit schützen würde.

- Der damalige Direktor der Universitäts-Zahnklinik bat um ein Gespräch mit mir und erzählte mir, wie gefährlich Amalgam sei, er entstamme einer alten Zahnarztfamilie, die nie Amalgam eingesetzt habe. Wenn ich dafür sorgen würde, dass Amalgam verboten wird, würde mein Kopf in die Ahnengalerie im Treppenhaus kommen, wohin er mich führte. Als er meine Verachtung sah, schrieb er bewusst wahrheitswidrig im Standesblatt, ich würde nur Reklame für mein TOX-Labor machen, um damit viel Geld zu verdienen. Er wusste genau, dass ich nie einen Labortest durchgeführt oder berechnet hatte, sondern stets an das beste Labor verwies, das es dafür gab.

Umweltgifte  meiden, die Zukunft

Bei zahlreichen Hubschrauber  Einsätzen und dann bis 14tägigem Tag - und Nacht Dauer - Beobachtungsdienst auf Intensiv für einen einzigen Schwervergifteten, kam mir der Gedanke, dass es unsozial ist, alle Kräfte für einen einzigen zu opfern, anstelle sich mehr um alle unsere Kinder zu kümmern, die ausnahmslos durch Umweltgifte vergiftet wurden.

Kein Kind trägt nicht mehr oder minder große Schäden durch Gifte davon, die sein Leben erheblich beeinträchtigen. 2000 Säuglinge sterben alljährlich den Krippentod, in ihrem Hirn findet man riesige Amalgammengen von der Mutter und PCP von der Holzvertäfelung. Jedes Kind leidet unter Blei aus dem Benzin, ist nervös und kann sich nicht konzentrieren. Viele Kinder haben durch Cadmium aus Kunststoffen Knochenstörungen. Jedes zweite Kind wird durch seine Eltern durch Zigarettenrauch erheblich körperverletzt  ja trägt eine Krebsbelastung davon.

Diese und viele anderen Ursachen von Leiden, die die Medizin als "von unbekannter Ursache", "genetisch bedingt" oder "familiäre Belastung" abtut, wollte ich exakt untersuchen.

Wie ein Lauffeuer sprach sich herum, dass die bisher von Hausärzten als "psychisch Kranken" nun plötzlich ernst genommen und untersucht wurden.

So kam die Tochter eines bekannten Möbelmalers aus den Alpen mit jahrelangen Unterbauchbeschwerden, mehreren ergebnislosen Operationen und nach dutzenden Facharztbesuchen zu mir.

Ihr Hausarzt hatte zuletzt ihrem Mann empfohlen, sie übers Knie zu legen, da sie eine eingebildete Kranke sei. Da das Leiden plötzlich nach Streichen aller Möbel ihres verstorbenen Vaters mit

Xyladecor  Holzwurmtod der Firma Desowag, die in Frankfurt angeklagt war, begann, wollte er vorher noch einen Toxikologen fragen. Wir fanden sowohl im Blut als auch im Hausstaub eine Mehrtausendfache Holzgifte  Konzentration. Auf meinen Vorschlag verließen sie sofort das vom Vater angemalte Holzhaus mit allen Möbeln und stellten es als Museum zur Verfügung. Schlagartig besserten sich viele Beschwerden. Das Gefühl, dass sich die Ärzte nicht mit den heutigen Krankheitsursachen befassen, blieb jedoch bis heute erhalten. Immer wieder treffen sie auf Ärzte, die das Wort Lindan noch nie gehört haben und heute (1994) noch nicht wissen, wie es schädigt.

Vom Neurologen wurde ein 50jähriger Mann überwiesen, der seit Jahren zunehmend eine Gedächtnis- und Gehschwäche aufwies. Infusionen und Pillen halfen nichts. Im Test fand sich eine chronische Blei-, Quecksilber- und Palladiumvergiftung. Akute Werte lagen alle im Normbereich. Gegengifte erbrachten eine leichte Besserung.

Ursache war eine bleihaltige Zinnkanne, die er zur Hochzeit bekam, täglich zum Kaffeekochen benutzte, das fertige Getränk bis zum Abend drin ließ, die Gewohnheit, mit Schuhen in die Wohnung zu gehen und den Bleistaub der Innenstadt  Straße dorthin zu bringen sowie Amalgam- und Palladiumzähne im Mund. Nach Abstellen aller Ursachen, wurde er in 2 Jahren völlig gesund.

Ein erfolgreicher Büchermaler war vor Jahren nach Wien zu Dr. Perger gefahren, weil er als Ursache seiner Nervosität und Gedächtnisstörungen eine Blei- und Quecksilbervergiftung erkannte. Dieser gab Vitamin C und Zink und alles besserte sich. Nach Jahren war es wieder das gleiche. Jetzt diagnostizierten wir, dass er vor 10 Jahren seinem kleinen Sohn aus alten Bleibuchstaben einer Druckerei tausende "Zinnsoldaten" gegossen hatte und seine Wohnung noch voll Bleistaub war. Unter Gegengiftgabe und einer Wohnungssanierung wurde er bleibend gesünder. Die Amalgamvergifteten Zahnwurzeln und sein daraus entstehender Alkoholismus verhinderten seine Heilung. Aber ein lange Vergifteter hat selten die Kraft, alles zu seiner Genesung erforderliche, durchzuführen.

Berufsbild des klinischen Toxikologen

Während der Toxikologe seine Kenntnisse aus Mäuseversuchen und Bücherlesen bezieht, hat der klinische Toxikologe von Anfang an Kranke, die er heilt. Tiefe Kenntnisse der Anästhesie (Schockbekämpfung, Beatmung, Dosierung von Medikamenten), der Neurologie (Hirn-,Nervenschädigung), Psychiatrie (Umgang mit veränderter Bewusstseinslage), der Gastroenterologie (Verätzungen), der Lungenheilkunge (Lungenreizstoffe), der Gastroenterologie (Spülungen), der Augenheilkunde (Verätzungen), der Kinderheilkunde, der Frauenheilkunde sowie der Dermatologie sind erforderlich.

Nur, wer mindestens 5000 akut Vergiftete behandelt hat, von denen etwa 100 verstorben sind, kann chronisch Vergiftete behandeln. Die Voraussetzung für die Behandlung einer chronischen Vergiftung sind umfangreiche Kenntnisse darüber, wie das Gift akut wirkt. Nur wer weiß, wie heimtückisch ein Gift akut wirken kann, kann erahnen, wie gefährlich es bei chronischer Einwirkung ist. Todesfälle nach akutem Giftkontakt sind die beste Lehre über die Heimtücke von Gift.

Zwangsläufig kommt hinzu, dass man, wenn man viel über Gift weiß, jede weitere Vergiftung verhindern will. Dann stößt man aber gegen eine Mauer von Behörden, Firmen, Verbänden, Kollegen und Patienten. Ausnahmslos alle macht man sich zum Feind. Jeder hat Angst vor Veränderungen und schiebt drohende Umsatzeinbußen vor. Kollegen wollen lieber Folgen statt Ursachen behandeln. Patienten wollen erst eine Intervention, wenn die Folgen unübersehbar sind. Von der Ausbildung her vermeidet ein Arzt alles, womit er sich unbeliebt machen könnte. Die Universität erzieht zum folgsamen Assistenten, der alles macht, womit er seinem Professor Freude machen könnte. Eine eigene Meinung wird stets mit einer Entlassung quittiert.

Ursachenvermeidung fällt ausschließlich in den Aufgabenbereich der Politiker, diese sind jedoch nur so gut wie ihre Berater, zudem können sie nur das bestimmen, was das Volk will und befürwortet.

Der letzte Chef Clarmann meinte zwar "ein Toxikologe muss giftig sein", aber man dürfe "sich nie mit der Industrie anlegen" und "nie selbst etwas machen, nur die zuständigen Behörden einschalten". Dies verbot ihm vollständig, sich mit Umweltgiften zu befassen. Veränderungen kann nur derjenige erreichen, der selbst sehr viel weiß, zugleich eine starke Autorität ist und zudem in keinster Weise finanziell oder weisungsabhängig von anderen ist, sowie über ein starkes Selbstbewusstsein verfügt. Alle vier Säulen der Unabhängigkeit aufzubauen, benötigt etwa 20 Jahre Berufserfahrung. Erst dann war es möglich, große Probleme anzupacken, wie Drogen, Amalgam, Müllverbrennung und Passivrauchen.

Alles würde ich heute wieder so machen wie damals.

 

1970 Im Notfall erkennt man die Krankheit blitzschnell

Sofort nach der ärztlichen Approbation am 1.1.1970 fuhr ich für Vater, Mutter, Tante und viele andere Ärzte den Ärztlichen Notdienst der Kassenärzte mit dem Taxi in München. Die ungeliebten Dienste waren nachts und an Wochenenden. Kein Kassenarzt hatte damals wie ich ein mobiles EKG mit sich, ebenso wie Beatmungsbeutel und alles für eine Wiederbelebung. Daher wurde ich von der Zentrale stets zu allen lebensbedrohlichen Fällen und natürlich zu vielen Todesfällen gerufen.

Die Einzelabrechung brachte viel Geld, besonders wenn man viel machte.

Später wurde ich  Einsatzleiter im Ärztlichen Notdienst - ein Ehrenposten, da man nur 100.- DM pro Nacht bekam – aber ich bekam Tiefschürfende Einblicke in die Psyche Kranker und besonders ihres Umfeldes.

Zwar konnte ich bei den oft langen Schimpfkanonaden eifrig weiter am TOX Buch schreiben, aber mich unbekannterweise als "Nazi- Schwein", "Halbgott in Weiß" u.a. titulieren zu lassen, erregte mich nur anfangs maßlos. Eine Nacht blieb in bleibender Erinnerung. Bis Dienstantritt in der Notdienst Zentrale fuhr ich als Feuerwehr Notarzt tagsüber. In der Zentrale angekommen beklagte ich mit dem Feuerwehr Telefonisten die vielen unnötigen Notarzteinsätze. Ich versprach ihm, wenigstens in dieser Nacht keine "faulen Eier" zu liefern. Währenddessen telefonierte eine Telefonistin höchst ängstlich mit einer Schwerkranken, die sie nicht verstand. Ich sollte mich einschalten. Nur sehr mühsam verstand ich "ersticke", nach vielem Nachfragen "Giselastraße", dann fiel der Hörer weg. Schnell schickte ich die Feuerwehr mit Drehleiter dorthin. Sicher war die Patientin erstickt; war sie tot? Am Telefon hörte man nichts mehr. Kurz darauf hörte ich Sirenen, es wurde aufgelegt. Wütend rief der Funker der Feuerwehr zurück: Ein Trupp legt die Leiter an den zweiten Stock, der Notarzt rast die Treppe hoch, läutet überall. Da macht lachend ein junges Mädchen auf, sagt sie hätte geschwollene Mandeln und:"wenn man nicht übertreibt, kommt ja niemand ins Haus". Wütend fuhren alle ab, bei uns wurde kein Hausbesuch angefordert. Noch verbittert schimpfend erreichte uns der nächste Notruf vom Hotel gegenüber, es rief der Nachtportier an, ein Mann säße blau nach Luft schnappend in der Hotelhalle. Sofort wurde ich eingeschaltet und fragte nach den näheren Umständen. Er lehnte ab:"Fragens net so saublöd, da stirbt einer" und legte auf. Schnell beorderte ich den Notarzt dorthin. Kurz darauf rief mein Feuerwehr Telefonist zurück: "Jetzt reichts! Der Pförtner wollte, dass wir einen gesunden, leicht Betrunkenen mitnehmen. Der lehnte jedoch ab".

Wir schimpften weiter, da kam der nächste Hilferuf. Ein 16jähriges Mädchen rief an, bitte kommen's, mein Papi hat wieder einen Herzinfarkt, wie voriges Jahr. Eingehend erkundigte ich mich wieder, ob wirklich der Notarzt der Feuerwehr mit Beatmungsmöglichkeit erforderlich wäre, oder der Bereitschaftsarzt der Kassenärzte ausreichend sei. Sie erklärte, dass er blass sei, nach Luft schnappe und wie damals starke Schmerzen im linken Arm hätte. Es war ganz eindeutig eine "Notarzt  Indikation". Ich alarmierte die Feuerwehr.

Dann kam die Rückmeldung: "Max jetzt reicht's! Unser Arzt schnaufte mühsam um 1°°Uhr nachts die vier Treppen hoch, daneben die Floriansjünger mit dem schweren Wiederbelebungsgerät, Sauerstoff, Defibrillator. Der Patient sieht uns, springt hoch, läuft im Nachthemd ins Stiegenhaus, flitzt die Treppen hinunter, unser Arzt nach, er war schneller, er erklimmt die Treppen im Hintergebäude. Unser Arzt gibt erschöpft auf. Es war kein Herzinfarkt, sondern wie die vielen leeren Bierflaschen zeigten, ein Alkoholentzug. Wir rückten ab".Drei Fehleinsätze durch einen erfahrenen Notarzt der Feuerwehr am Telefon veranlasst! Das durfte nicht weitergehen! Die nächste Anruferin klang eigenartig:"Ich wollte nur fragen, was ich machen soll, mein Mann schnauft so eigenartig. Nein, bitte kommen sie nicht". So ging es am Telefon über eine Stunde. Sie wollte sich nur "erkundigen". Eigentlich hätte der Notarzt hingeschickt gehört. Sie war über 80 Jahre alt, keine verwertbaren Angaben. Es sah aber eindeutig nach Plaudern einer Schlaflosen aus. Sie lehnte immer wieder einen Hausbesuch ab. Sie würde morgen wieder anrufen. Da entschloss ich mich nach über 1 Std. plaudern, doch den Gebietsarzt hinzuschicken. Diese Ärztin rief mich dann wütend zurück, es sei doch eine Unverschämtheit von mir, sie mitten in der Nacht aus dem Bett zu holen zu jemand, der seit mindestens 10 Stunden steif und kalt, tot im Bett lag.

Dann rief ein Arzt an und fragte, ob ich wusste, dass das Kind, das er besuchen musste, Masern hat. Ich bejahte. "Dann mache ich Sie dafür verantwortlich, wenn ich, der Taxifahrer oder meine Familie Masern bekommen".

Ich schrieb eine Meldung, dass dieser Kollege nicht mehr zum Notdienst geeignet sei. So ging es weiter. Leute, die Kranke anonym am Telefon beraten sollen, sind nicht zu beneiden

 

1970 Hirnkranken Giftmeidung und Sanierung empfohlen

Immer wird diese Frage an uns gestellt: Soll ein Patient mit MS, ALS, Muskelatrophie, Infarkt, Alzheimer oder Gliom eine Amalgam- oder Eitersanierung bei sich durchführen lassen oder bringt das nichts mehr?

Während wir glauben, dass dies alles vom Amalgam kommt, aber selbst wenn dies nicht so sei:

Seit man weiß, dass Eiter unter den Zähnen Nerven schädigen kann, habe ich auch empfohlen, jeden Eiter unter den Zähnen so früh wie möglich zu entfernen, um Nervenschäden zu verhindern und dies natürlich bei schon erkannten Nervenschäden erst Recht.

Hirnkranken schaden alle Hirngifte. Man sollte sie so intensiv wie möglich meiden und natürlich ihre Speicher aus dem Kopf entfernen.

Herkömmliche Mediziner empfinden Hirnkrankheiten schicksalhaft, die man als Strafe Gottes hinnehmen soll.

 

1971 Drogenabhängige bekamen eine Heimat

Vor Einrichtung der Intensivstation kam ein pummeliges 14jähriges Mädel zur Aufnahme ins Krankenhaus weil sie in Schwabing 30 Minuten vorher 20 Tabletten des Aufputschmittels "Rosimon Neu" geschluckt hatte. Vor 30 Minuten 20 Tabletten. Die Ärzte wussten nicht so recht, was sie tun sollten. "Aus erzieherischen Gründen" entschlossen sie sich zur Magenspülung im Stationszimmer von Station 8a. Nach einiger Zeit kam es zum Herzstillstand, das Mädchen ließ sich nicht mehr wieder beleben. Meine Frau war als angehende Ärztin dabei, ich hatte dienstfrei.

Nun erkundigte ich mich eingehend über Ursachen und Folgen, ging zu Clarmann, dem Toxikologen des Nachbarkrankenhauses, und erstellte einen gründlichen Therapieplan. Ein halbes Jahr später ereignete sich dasselbe.

Zu Dienstschluss abends kam auf meine neu errichtete Intensivstation wieder ein 14jähriges Mädchen zu Fuß an, die 20 Tbl. Rosimon Neu geschluckt hatte.

Nun trat mein ganzer Plan in Kraft. Von Magenspülung mit Spezialzusätzen bis zum Herzschrittmacher wurde alles eingesetzt. Nach vier Stunden trat wieder ein Herzstillstand ein, der nach elfstündigen Wiederbelebungsversuchen erschöpft als bleibend anerkannt wurde. Verbittert gab ich damals unwissend Presseauskunft. Die "Quick" schrieb: Drogenarzt hält Rosimon Neu für ein extrem gefährliches, verkapptes Aufputschmittel. Die Herstellerfirma am Bodensee drohte daraufhin mit einer Schadenersatzklage von 500.000.-DM. Ein Rechtsanwalt wollte 30.000.-DM Vorschuss. Verzweifelt ging ich zum Rechtsmediziner, Prof. Spann. Dieser: "Du Depp, bei uns hat die Industrie das Sagen". Zufällig hatte er beide Gehirne in Alkohol konserviert. Er wollte sie auf Giftschäden untersuchen. Dabei fand er einen Untergang der Kleinhirnkörnerschicht, also eine hoffnungslose Vergiftungsfolge.


Er und ich trugen die Ergebnisse auf der 50. Jahrestagung der Rechtsmediziner in Mainz vor. Ich erhielt dafür meine erste Auszeichnung (1971), das Mittel wurde verboten, der erfolgreiche Kampf gegen eine skrupellose Chemieindustrie hatte begonnen.

Durch die Veröffentlichung in einer Illustrierten, die mich fälschlich als erfahrenen Drogenarzt bezeichnet hatte, kamen jeden Tag auf meine TOX- Intensivstation unzählige Kinder und Jugendliche sowie Probierer und Abhängige, täglich etwa ein Dutzend Fixer, Hascher, LSD-Schlucker und Politoxikomane, die irgend eine Hilfe benötigten und wollten mit mir reden. Zweifellos war ein Teil sehr schwer und oft hoffnungslos krank. Anfang der 70er Jahre wandten sich alle Ärzte angewidert von den oft unappetitlichen Hippiejüngern ab. Wenn man sich jedoch eingehend mit ihren Schicksalen befasste, musste man feststellen, dass alle sehr hilfsbedürftig waren. Alle erinnerten mich an meine vier Kinder zu Hause und ich versuchte, jedem eine Fürsorge teilhaben zu lassen. Im Ärztekasino bat ich alle Kollegen und Kolleginnen im Winter alte warme Winterkleidung zu stiften. Auf meiner Station gab es eine Wäschekiste aus der sich jeder Drogenabhängige warme Handschuhe, Wollmütze, Pulli u.ä. holen konnte. Die Stationsschwester erklärte sich bereit, dass zu jeder Tageszeit (meist am späten Abend) Hungrige Rühreier mit Schwarzbrot erhalten würden. Ich versorgte Spritzenabszesse, eitrige Anginen, fischte frische Syphilis, eitrige Herzmuskelentzündungen und Gelenksvereiterungen heraus, um sie zu den Fachärzten im Haus zu schicken.

Dies war die erste Drogenambulanz, die es gab. Krankenkassen bezahlten damals noch nichts, da es die Diagnose einer Drogenabhängigkeit noch nicht gab. Das Krankenhaus hatte auch keine Genehmigung für ambulante Behandlungen. So wie Drogen verboten war, war auch deren Behandlung verboten.

Getreu meinen ersten Veröffentlichungen über Drogen habe ich damals bis heute nie einem Drogenabhängigen irgendeine Droge gegeben. Wie ein Fixstern am Himmel, an dem sich Seefahrer orientieren, galt mein oberstes Ziel ein Leben ohne Drogen.

Kurioserweise wurde dies von ausnahmslos allen Drogenabhängigen respektiert und sogar hoch geschätzt. Vielen half dies rasch zurück aus der Drogen-Scheinwelt. Hoffnungslos Kranken konnte dies natürlich auch nicht helfen. Von 700 Drogenabhängigen der Anfangsjahre sind bis auf 10 alle verstorben. Fast alle verstarben an ungewohnten auf Rezept verschrieben Mitteln wie Valoron, Valium,

Lexotanil, Polamidon u.ä.,das sie zu ihren gewohnten Drogen einnahmen. Vier  Jugendliche machten stets eine Entgiftung auf den Allgemeinstationen. Da weder die Krankenkassen eine Entgiftung erlaubten, noch der Chef, wurden sie "zur Abklärung einer Leberentzündung oder Magenentzündung" aufgenommen. Wöchentlich bei der Chefvisite erzählten wir ihm über die diagnostischen Fortschritte.

Konsilarärzte wie Psychiater durften wir auch nicht befragen, weil diese die Patienten sofort mit der Funkstreife ins Bezirkkrankenhaus nach Haar zwangsverwahrten. Der erste so "Behandelte" brachte sich sofort dort um. Der Krankenhausverwaltung waren die Drogenabhängigen ebenfalls ein Dorn im Auge. Bei jedem Diebstahl im Haus, verwiesen sie die Polizei an die "Daunderer- Patienten“ natürlich ergebnislos.

Im Max-Planck-Institut interessierte sich der Vater der Verhaltenstherapie, Prof. J:C:Brengelmann für die Drogenabhängigen. Mit einem interessiertem Studenten schrieb ich Leitzordnerweise Forschungsanträge an das Bundesforschungsmiunisterium um Behandlungsprojekte. Als Prof. Hippius, der Ordinarius für Psychiatrie, die genehmigten Gelder ganz für sein Projekt in Beschlag nehmen wollte, lehnte die Regierung alles ab und wir erhielten auf einen raschen Neuantrag die gesamte Summe von 40 Mio.DM. Ein Haus gegenüber dem Schwabinger Krankenhaus wurde gemietet, 10 Psychologen und eine Sekretärin angestellt und nun 15 Fixer zur gleichen Zeit im Krankenhaus entgiftet und nachbehandelt auf dem Bauernhof in Aiglsdorf. Die Effizienz war die gleiche wie vorher, als ich alleine war. Da ich auf mein Honorar für einen zusätzlichen Mitarbeiter verzichtet hatte, durfte ich jedes Semester mit allen meinen Studenten dorthin zu einem rauschenden Fest kommen und alle wurden im Garten verköstigt und waren sehr ausgelassen.

 

1971 Wer nichts weiß, muss Bücher lesen

Für den Giftbegeisterten waren Toxikologiebücher wie die Bibel.

Moeschlin war das große Vorbild. Ein Mädchen, das nachweislich vor 3 Tagen Unmengen von Schlaftabletten geschluckt hatte, wurde nicht der Magen gespült, da Moeschlin schrieb, das sei nach 6 Stunden sinnlos. Als das Mädchen starb, war der Magen wie mit Gips voll Tabletten ausgefüllt. Nur eine Magenspülung hätte sie retten können.

Als ein Mann Batteriesäure geschluckt hatte, schickte Max seine Krankenschwestern auf mehrere Stationen, um Milch und Eier zu sammeln für eine "Eiermilch". Im Moeschlin stand, dies sei die einzige richtige Maßnahme. Als dann die Eiermilch fertig war, starb der Patient im Schock, von dem nichts im Moeschlin stand.

Einen Patienten mit schweren Herzrhythmusstörungen durch Psychopharmaka ließen wir sterben, da im Moeschlin stand, dass es hierfür keine Behandlungsmöglichkeit gäbe. Das nötige Gegengift Physostigmin wurde als Eserin wieder vom Markt genommen, da es in Europa niemand kannte. Nur die Amerikaner setzten es ein.

Viele solche Beispiele führten dazu, dass ich eigene Therapieschemata entwarf und sammelte.

Ab 1970 waren diese hektographierten Zettel ein Geheimtipp. Viele Krankenhäuser benutzten sie. Pharmafirmen fertigten danach Handelspräparate an. Ärzte riefen Tag und Nacht beim Praktiker an.

 

 

 

1971 Hilfe mein Kind hat Gift verschluckt

Seit Ende 1971 war meine private Telefonnummer in der Aufnahmestation des Krankenhauses München-Schwabing und im Notarztwagen angebracht, damit alle Kollegen rund um die Uhr vor Ort sofort unbürokratisch eine Auskunft im Vergiftungsfall erhalten. Es wurde davon rege Gebrauch gemacht. Die dadurch reichhaltigen Erfahrungen führten zu einer Giftkartei. Da sie erstmalig in der Welt die neuesten Erkenntnisse der Schocktherapie und Intensivmedizin enthielten, interessierten sich viele Chefärzte und Anästhesisten in ganz Deutschland dafür - ein Umstand, der meine jeweiligen Chefs zwar sehr stolz aber auch sehr eifersüchtig machte. Da jeder in den Besitz dieser Kartei kommen wollte, bekam ich viele Stellenangebote, bis nach Hamburg.

Die offizielle Kartei der Giftnotrufzentren war über 20 Jahre alt und völlig überholt, jeder zweite Satz bestand in "keine Erfahrungen beim Menschen". Dies war der Anlass, dass Prof. Begemann, der Leiter der Mammutklinik mit 3.000 Betten mich dann bat, diese Kartei in Tabellenform als Beilage in der "Medizinischen Klinik", einer Monatszeitschrift, zu veröffentlichen. Das fertige Werk wurde ein Jahr später, 1972, als Taschenbuch herausgegeben und war dann das erfolgreichste Taschenbuch der gesamten Medizin.

Seit 1976 führte ich den Giftnotruf rund um die Uhr als Leitender Oberarzt des Giftnotrufes der Toxikologischen Abteilung der Technischen Universität am Klinikum rechts der Isar mit einem Piepser der Berufsfeuerwehr München fort. Viele Chefärzte hatten trotzdem immer noch meine private Telefonnummer in ihrem Notizbuch. Über 150 Hubschrauberflüge, meist mit SAR der Bundeswehr, zur Übernahme der schwersten Vergiftungsfälle in Bayern waren die Folge. Einmal wurden 5 schwerste, spät erkannte Knollenblätterpilz-Vergiftete und einmal ein Pärchen (Mädel 16, Junge 18) mit schwerster E605-Vergiftung nach erfolgreicher Wiederbelebung eingeflogen. Der spektakulärste Giftnotrufeinsatz war nach Saudi-Arabien ins Königshaus. Dort wurde angeregt, dass ich alleine den Giftnotruf für die gesamte Welt übernehme.

Deren größenwahnsinnige Projekte zerschlug jedoch die Politik, der ein Ungleichgewicht in Arabien verhindern wollte. Ich war für sein Eingreifen sehr dankbar, denn mittlerweile hatte sich ein unendliches Heer von Geldgierigen in das Projekt eingeschlichen.

Am TOX CENTER in München wurde der kostenlose Giftnotruf still weitergeführt. Ein absoluter Höhepunkt war nach dem Unfall in Tschernobyl mit über 2.000 Anfragen und Anfang der 90er Jahre mit einem vielfachen davon um die Amalgamgefahren. Nach der Pensionierung standen die Vergiftungen bei Säuglingen und Kleinkindern neben den Allergien auf Gold nach Amalgam und den Wohngiften im Vordergrund.

Einmalig in der Welt war unser Service: Ohne Fragen nach dem Anrufer wurden wie aus der Pistole geschossen ohne jegliches Nachschlagen zu jeder denkbaren Vergiftungsursache (30 Mio. bekannt) sofort die Gefahren, mögliche Folgen, Nachweis, Erste-Hilfe und Kontaktadresse des dafür nächsten und Erfahrensten genannt. Rückrufe waren jederzeit möglich durch die gespeicherte Ruferkennung im ISDN-Telefon. Für die gesamten Kosten kam ich stets selbst auf. Nie hat irgendjemand dafür etwas gespendet, obwohl der Verein gemeinnützig ist.

1972 Frau und Kinder sind die Säulen des Erfolges

Meine Frau, die Ärztin Gertrud, war von Anfang an die Triebfeder für mein Tun. Sie war die einzige Frau, die meinem Wunsch nach "6" Kindern nicht abweisend gegenüber stand. So kam jedes Jahr in der

3. Märzwoche ein Kind, zuletzt Zwillinge, die viel Arbeit machten.

Da mich meine Eltern in keiner Weise unterstützten, musste ich von Anfang an viel arbeiten, Notarzt, Notdienst, Bücher schreiben, Vorträge. Meine Frau blieb - obwohl sie fertig ausgebildete Ärztin ist - stets tapfer zu Hause und versorgte die quicklebendigen vier Kinder vorbildlich. Sie war eine Traumfrau. Da nur nachts Ruhe war, gewöhnte ich mir an, dann Bücher zu schreiben. Geduldig korrigierte meine Frau alle Manuskripte. Je mehr es waren, desto schlampiger wurden sie. Im Umweltbereich waren die Worte oft sehr aggressiv. Durch ihre kluge, sprachenerfahrene Wortwahl, ersparte sie mir hinterher sicher viel Ärger. Durch ihre vielseitigen Interessen im künstlerischen Bereich schuf sie stets eine warme, beruhigende Wohnatmosphäre. Stets trug ich eine der vielen ideenreich von ihr bestickten modernen Krawatten, die mir viel Freude machten. Ihr Töpfern schuf neben Haushaltsgegenständen meine Praxistasse, die Gefäße für Injektionsnadeln und lustige Keramikbilder- und Uhren. Neben Klöppeln und Holzeinlegen, neben Malen und Töpfern fand sie Zeit, den großen Garten stets in ein natürlich wirkendes Blumen-, Obst- und Gemüsemeer zu verwandeln. Ihr Hobby für Englisch und Ivritt brachte außer den vielen immer nur über die Toxikologie Schwätzenden ein Heer von lustigen Sprachenanhängern ins Haus.

Unsere vielen kleinen Kinder waren genau das, wovon ich meine ganze Kindheit geträumt hatte. Vom sechsten Lebensjahr an baten wir unsere in Säuglinge vernarrte Mutter immer um einen kleinen Bruder. Vater war strikt dagegen  und hatte es natürlich in der Hand.

Meine Frau organisierte so wie für jedes Kind zum Geburtstag, zu dem die ganze Kindergartengruppe oder die jeweilige Schulklasse eingeladen, verköstigt und mit vielen lustigen Spielen unterhalten wurde, für mich, meine Assistenten und Schwestern  Feste mit Essen, Kuchen und vielen Gags. So wurde ein richtiger weißblauer Maibaum im Garten aufgestellt mit Blasmusik und Tanzen.

Viele Grillfeste im Garten schlossen sich an. Einmal war das Maifeuer so hoch, dass die Feuerwehr aus Sorge anrückte. Der kleine vierjährige Michael empfing sie mit meinem Feuerwehr-Arzthelm auf dem Kopf und sagte: "Denkt Euch nichts, mein Papa ist selbst bei der Feuerwehr." Das letzte große Fest war die Eröffnung des umgezogenen TOX CENTERS in Grünwald mit über 150 Gästen aus aller Welt, einem Fernseh-Team und einer Tombola für vergiftete Kinder bei strömendem Regen in einem großen Zelt des Katastrophenschutzes im Garten.

Unsere kleinen Kinder waren einfach wonniglich. Michael, Peter und die Zwillinge Johannes und Christine waren einfach zum Verlieben. Meine Frau hat sie mit viel Liebe und mit künstlerischem Auge individuell gekleidet und jedem eine eigenständige Entwicklung ermöglicht. Jeder ergriff "sein Hobby". Michael Judo, Peter Laserfotos, Johannes Schwimmen, Christine Klavierspielen. Das Mitfliegen im Rettungshubschrauber oder Mitfahren im Notarzteinsatzfahrzeug mit Vater begeisterte die Buben zum Rettungsdienst. Michael war seit seinem 14.Lebensjahr bei den Johannitern, später als Leiter des Jugendzuges, Peter ebenso. Johannes trat früh zur Wasserwacht ein und wurde Vertreter des Leiters der Wasserwachtstation München Süd. Christine widmete sich dem Leistungssport und brachte ständig Siegerpokale als Läuferin heim.

Die beiden großen Buben studierten Medizin, der kleine Jura, die Tochter Biologie mit Begabten-Stipendien incl. Doktorarbeit.

Die Kinder gaben stets Anregungen durch ihr Fragen. Anfangs stand aus meiner Toxikologie das Interesse an Drogen im Vordergrund. Geraucht hat niemand: den Kindern hatte ich vertraglich zugesichert, sie bekommen mit 18 Jahren je 1000.- DM, wenn sie nie geraucht haben. Alle erhielten die Summe. Erfolgreich haben sie alle alterstypischen Gefahren abgewehrt. Die Tochter hat bis 1994 noch keinen Tropfen Alkohol getrunken.

Später stand das Interesse an Umweltfragen im Vordergrund.

Eingebunden in das moderne Leben versuchen alle redlich ein, gesundes, umweltschonendes Leben zu führen.

Allerdings haben alle meine toxikologische Arbeit weder verstanden noch geschätzt.

 

1972 Gegengifte Erstanwendung durchlöcherte den eisernen Vorhang

Feiernd nach einem langen Arbeitstag saß das Intensivstationsteam auf der Schwabinger TOX zusammen. Da stürzte unangemeldet ein kleiner Mann herein, der mit seinem Auto bis zur Stationstür im Klinikgelände gefahren war.

Er schrie: "Helft'mir ich hab'eine Blausäurevergiftete". Auf seinem Rücksitz lag eine Bewusstlose. Sie war sehr schwer. Mühsam wurde sie hereingeschleppt. Sie war hellrot und roch süßlich aus dem Mund (Bittermandelgeruch). Alles schien sehr makaber. Der Diensthabende Arzt  intubierte die Bewusstlose, die nicht mehr atmete, legte einen Venenzugang, die Schwestern einen Blasenzugang. Eine künstliche Beatmung wurde eingeleitet, das Herz schlug unregelmäßig. Eine Magenspülung wurde eingeleitet. Da erinnerte  ich mich, von Prof. Weger, dem Toxikologen der Bundeswehr, vor langem eine Ampulle mit einem neuartigen Blausäure-Antidot erhalten zu haben. Es war eine selbst Zugeschweißte  2 ml Ampulle mit Handbeschriftung. (Foto der zweiten anbei) Die Bundeswehr hatte sie gegen russische Kampfstoffe entwickelt. Das Gegengift war noch nie am vergifteten Menschen eingesetzt worden. Der erheblich betrunkene Mann der Vergifteten erzählte, dass seine Ehefrau eine Chemielaborantin beim nahe gelegenen Aluminiumwerk sei, die stets drohte, beim nächsten Streit schlucke sie eine gewaltige Dosis Zyankali in sauerem Wein.

Er hatte sich immer überlegt, was er dann tun würde. Nach einer Feier mit viel Alkohol kam es wieder zum Streit, sie stürzte ins Badezimmer, löste einen gehäuften Esslöffel Zyankali im Wein, trank und fiel sofort bewusstlos um. Er zerrte die Bewusstlose die Treppe hinunter, verfrachtete sie auf den Autorücksitz (die Türe ging nicht zu, trotz heftigen Schlagens, da die Großzehe dazwischen lag) und er raste über viele Rotlichter hinweg nachts in die Klinik. Die Story erschien so unwahrscheinlich, dass ich sofort die Polizei verständigte unter dem Verdacht eines Mordversuchs. Sie bestätigte die vorgetragene Version voll.

Nach Finden der Gegengift Ampulle (4 DMAP) in meinem Klinikschrank kam ich euphorisch auf die Station. Trotz aller Maßnahmen schien die Patientin gerade zu sterben, das Herz schlug nur selten, die Haut war hellrot, der Sauerstoff konnte nicht mehr in die Zelle gelangen. Großspurig verkündete ich nun: "Jetzt werdet ihr eine Wunderheilung sehen, gleich steht sie auf". Ich spritzte rasch die kleine Ampulle in den gelegten Zentralvenen - Zugang. Daraufhin wurde die Patientin binnen 60 Sekunden blitzblau (Methämoglobinämie). Ich bekam Angst. Es schien, als ob dies den Tod bedeutet. In panischer Angst spritzte ich dann das zweite vorgeschriebene Gegengift (Natriumthiosulfat) nach. Alle übrigen wandten sich ab  und rechneten mit dem Tod. Nachdem ich 100 ml des zweiten Gegengiftes gespritzt hatte, wand ich mich auch enttäuscht ab. Plötzlich tat sie einen Schrei, blitzschnell richtete sie sich auf, riss Tubus, Venen- und Blasenkatheter heraus, stieg aus dem Bett, lief zum Spiegel, strich sich übers Haar und rief laut angesichts ihres tiefblauen Gesichtes "Was habt's Ihr mit mir getan?". Bis dahin waren alle wie versteinert, jetzt stürzten sie zu ihr, führten sie ins Bett und sprachen mit der völlig Vernünftigen.


Ich sammelte nun weiter wie vorher alle 5 Minuten Blut- und Urinproben und sandte sie noch in der gleichen Nacht zum Toxikologie Kollegen v. Clarmann an der Uni. Bei der anschließenden Feier verkündete ich stolz "das wird mein Habilitationsfall", jetzt gehe ich an die Uni als Oberarzt. Da dies von einem Städtischen Krankenhaus aus fast unmöglich war, belächelten mich alle still. Clarmann hat die Proben aus Eifersucht unterschlagen, erst nach Überwechseln zu ihm Jahre später tauchten sie auf und waren verdorben.

Die Veröffentlichung des Falles ohne die dazugehörigen Werte war natürlich wesentlich reizloser, aber es war trotzdem ein Markstein der Klinischen Toxikologie.

Trotz aller Eifersüchteleien und Anfeindungen führte die Weltpremiere zur Habilitation. Nebeneffekt der ersten zivilen Veröffentlichung war, dass die chemische Billigwaffe der Russen ihre Gefährlichkeit verlor. Mit Blausäurekontainern hätten sie die Zivilbevölkerung bei uns auslöschen können und die unbeschädigte Industrie übernommen. Die Medizin half, die Welt friedlicher zu machen und den eisernen Vorhang zu überwinden.

 Die Erstanwendung des Blausäreantidots 4-DMAP war möglich durch exakte Vorinformation, warten auf den Fall, geeignete Bevorratung und den Mut zur Tat.

Nach dem hervorragenden Ergebnis, bei dem eine beinahe tote Patientin erwachte und kurz darauf ohne jegliche Nebenwirkungen nach Hause entlassen werden konnte, wurde das Antidot in zahlreichen weiteren Fällen selbst angewandt und empfohlen.

Es folgte die Entdeckung der Antidotwirkung von 4-DMAP bei H2S, Schwefelwasserstoff, deren Vergiftungen erfolgreich behandelbar sind, sowie die Entdeckung der Antidotwirkung von 4-DMAP bei Aziden. Dies waren meine Habilitationsfälle.

 

1972 Eigene Kenntnisse nieder schreiben im ersten Buch

1971 fragte der neue Chefarzt Prof. Begemann an, ob ich meine Therapieschemata zur Behandlung von Vergiftungen nicht in seiner Ärzte Zeitschrift veröffentlichen wollte. Begeistert sagte ich zu.

Prof. Koeppe, der Herausgeber der Zeitschrift "Medizinische Klinik".bat mich um 12 Beilagen zur Ärztezeitschrift. Das Erscheinen brachte einen Sturm der Begeisterung. Die kurzen, übersichtlichen Tabellen mit neuestem Inhalt kamen prima an. Erstmals war die Intensivmedizin in die Klinische Toxikologie eingebaut. Intubation, Beatmung,  Kreislaufhilfen, Vergiftungsdiagnostik und Vergiftungstherapie zusammen, das war eine Revolution. Unzählige wollten die Tabellen  auch. Die Auflage der Zeitschrift wurde verfünffacht. Als die vereinbarten 12 Hefte fertig waren, bat Prof. Koeppe flehentlich um eine Fortsetzung. Nun folgten ausführlich die Drogen und vieles anderes. Nach 54 Tabellen war Max ohne Lust. Der Nachfrageboom blieb ungebrochen. Daraufhin wurde beschlossen, die Tabellen quer in Buchform herauszugeben. Davon sind bis heute über 200.000 Exemplare verkauft.

Viele Verlage hängten sich an. Der Springer Verlag bat um ein ähnliches Taschenbuch, alphabetisch geordnet, der Urban Verlag um ärztliche Notfälle, Übersetzungen folgten. Der Autor der Giftliste, Dr. Lutz Roth, bat um einen Notfallteil zu seiner "Giftliste", die Clarmann 2 Jahre vorher versprochen hatte.

Binnen 14 Tage hatte Roth das Manuskript, gerade noch rechtzeitig zum Drucken. Dies war der Auftakt zu einer langjährigen besten Zusammenarbeit.

Erfolgreich war auch die italienische und die serbo-kroatische Auflage.

 

1972 Ersten Toxikologischen Notarztwagen gegründet

Nach Einrichten des ersten Notarztwagens der Berufsfeuerwehr am Schwabinger Krankenhaus im Jahre 1972 und Übernahme des toxikologischen Notarztdienstes und des leitenden Notarztes der Berufsfeuerwehr 1976 wurde mit Herrn Aicher Peter, der Ambulanz München, 1989 der toxikologische Notarztdienst Aicher eingerichtet. Der toxikologische Notarztdienst wurde zu zahlreichen seltenen, schweren oder Massenvergiftungen (siehe dort) gerufen. Gerade hier waren die besonderen Kenntnisse der Ersten Hilfe bei Vergiftungen, des raschen Erkennens und von Spezialbehandlungen wie besonderen Gegengiften gerne gesehen. Während früher der Schwerpunkt bei Vergiftungen lag, zu denen spezielle Gegengifte erforderlich waren (E605, Arsen, Blausäure, Quecksilber, Nitrose Gase), waren es später die Umweltgifte und deren schwieriger Nachweis, der für die Vergifteten und ihre behandelnden Ärzte im Vordergrund stand (bebaute Mülldeponie, Anlieger einer Preßspanplattenfabrik, Anlieger einer arsenhaltigen Sondermülldeponie).

Da die Objektivierung einer Lebensgefährdung von Umweltgiften ein Politikum darstellt, wurde es zuletzt grundsätzlich untersagt, die Ärztevereinigung verhängte gegen mich ein Bußgeld von 8000.-DM.

 

1972 Lehrberechtigung an der Uni erworben

Mein Habilitationsfall: Blausäurevergiftete erhält erstmalig in der Welt neues Gegengift.

Feiernd nach einem langen Arbeitstag saß das Intensivstationsteam zusammen. Da stürzte unangemeldet ein kleiner Mann herein, der mit seinem Auto bis zur Stationstür im Klinikgelände gefahren war.

Er schrie: "Helft mir, ich hab 'eine Blausäurevergiftete". Auf seinem Rücksitz lag eine Bewußtlose. Sie war sehr schwer. Mühsam wurde sie hereingeschleppt. Sie war hellrot und roch süßlich aus dem Mund (Bittermandelgeruch). Alles schien sehr makaber. Der Diensthabende Arzt Theml  intubierte die Bewusstlose, die nicht mehr atmete, legte einen Venenzugang, die Schwestern einen Blasenzugang. Eine künstliche Beatmung wurde eingeleitet, das Herz schlug unregelmäßig. Eine Magenspülung wurde eingeleitet. Da erinnerte  ich mich, von Prof. Weger, dem Toxikologen der Bundeswehr, vor langem eine Ampulle mit einem neuartigen Blausäure- Antidot erhalten zu haben. Es war eine selbst zugeschweißte  2 ml Ampulle mit Handbeschriftung. Die Bundeswehr hatte sie gegen russische Kampfstoffe entwickelt. Das Gegengift war noch nie am vergifteten Menschen eingesetzt worden. Der erheblich betrunkene Mann der Vergifteten erzählte, dass seine Ehefrau eine Chemielaborantin beim nahe gelegenen Aluminiumwerk sei, die stets drohte, beim nächsten Streit schlucke sie eine gewaltige Dosis Zyankali in sauerem Wein.

Er hatte sich immer überlegt, was er dann tun würde. Nach einer Feier mit viel Alkohol kam es wieder zum Streit, sie stürzte ins Badezimmer, löste einen gehäuften Esslöffel Zyankali im Wein, trank und fiel sofort bewusstlos um. Er zerrte die Bewusstlose die Treppe hinunter, verfrachtete sie auf den Autorücksitz (die Türe ging nicht zu, trotz heftigen Schlagens, da die Großzehe dazwischen lag) und er raste über viele Rotlichter hinweg nachts in die Klinik. Die Story erschien so unwahrscheinlich, dass ich sofort die Polizei verständigte unter dem Verdacht eines Mordversuchs. Sie bestätigte die vorgetragene Version voll.

Nach Finden der Gegengift Ampulle (4 DMAP) in meinem Klinikschrank kam ich euphorisch auf die Station. Trotz aller Maßnahmen schien die Patientin gerade zu sterben, das Herz schlug nur selten, die Haut war hellrot, der Sauerstoff konnte nicht mehr in die Zelle gelangen. Großspurig verkündete ich nun: "Jetzt werdet ihr eine Wunderheilung sehen, gleich steht sie auf". Ich spritzte rasch die kleine Ampulle in den gelegten Zentralvenen- Zugang. Daraufhin wurde die Patientin binnen 60 Sekunden blitzblau (Methämoglobinämie). Ich bekam Angst. Es schien, als ob dies den Tod bedeutet. In panischer Angst spritzte ich dann das zweite vorgeschriebene Gegengift (Natriumthiosulfat) nach. Alle übrigen wandten sich ab  und rechneten mit dem Tod. Nachdem ich 100 ml des zweiten Gegengiftes gespritzt hatte, wandte ich mich auch enttäuscht ab. Plötzlich tat sie einen Schrei, blitzschnell richtete sie sich auf, riss Tubus, Venen- und Blasenkatheter heraus, stieg aus dem Bett, lief zum Spiegel, strich sich übers Haar und rief laut angesichts ihres tiefblauen Gesichtes "Was habt's Ihr mit mir getan?". Bis dahin waren alle wie versteinert, jetzt stürzten sie zu ihr, führten sie ins Bett und sprachen mit der völlig Vernünftigen.


Max sammelte nun weiter wie vorher alle 5 Minuten Blut- und Urin-proben und sandte sie noch in der gleichen Nacht zum Toxikologie Kollegen v. Clarmann. Bei der anschließenden Feier verkündete Max stolz "das wird mein Habilitationsfall", jetzt gehe ich an die Uni als Oberarzt. Da dies von einem Städtischen Krankenhaus aus fast unmöglich war, belächelten ihn alle still. Clarmann hat die Proben aus Eifersucht unterschlagen, erst nach Überwechseln zu ihm Jahre später tauchten sie auf und waren verdorben.

Die Veröffentlichung des Falles ohne die dazugehörigen Werte war natürlich wesentlich reizloser, aber es war trotzdem ein Markstein der Klinischen Toxikologie.

Trotz aller Eifersüchteleien und Anfeindungen führte die Weltpremiere zur Habilitation. Nebeneffekt der ersten zivilen Veröffentlichung war, dass die chemische Billigwaffe der Russen ihre Gefährlichkeit verlor. Mit Blausäurekontainern hätten sie die Zivilbevölkerung auslöschen können und die unbeschädigte Industrie übernommen. Die Medizin half, die Welt friedlicher zu machen und den eisernen Vorhang zu überwinden.

 

1974 Tox-Koffer entwickelt

1974 hatte ich nach meiner erfolgreichen Behandlung der "toten" Blausäurevergifteten mit dem Antidot  4-DMAP, das erstmalig in der Welt am Menschen eingesetzt wurde, eine mobiles Gegengiftdepot zusammengestellt, das alle Medikamente, Geräte und Nachweismethoden zur erfolgreichen Behandlung aller Vergifteten am Unfallort enthielt, zusammen gestellt. Die  Firma Roth in Karlsruhe vertreibt es bis heute. Viele Chemiebetriebe, Fabriken und Kliniken in aller Welt haben es sich angeschafft und aktualisieren den Inhalt gemäss den 85 Ergänzungslieferungen der "Giftliste" im Ecomed-Verlag, in der alles ausführlich auf dem neuesten Stand beschrieben ist. Dies war die Voraussetzung, dass alle Ärzte vor Ort sofort die modernste und effiziente Therapie anwenden.

 

1974 Psychisch Kranken einen Traum erschaffen

Planung einer Verhaltenstherapie  Klinik.

Der Chef der Verhaltenstherapie am Max-Planck-Institut, Prof.J.C.B. Brengelmann wollte über den Betreiber Prof. Herding und dem berühmten Architekten Prof. Sepp Ruf eine verhaltenstherapeutische Kurklinik für psychosomatisch Kranke auf Kosten der BfA in Feldafing über dem Starnberger See errichten.

Die Verhandlungen und Planungen mit den Architekten, der BfA, dem geplanten Klinikpersonal usw. waren sehr interessant.

Zugleich wurde eine in Konkurs gegangene orthopädische Klinik in Windach am Ammersee billigst aufgekauft, die mit Feldafing eng zusammen arbeiten sollte. Als dortigen Chefarzt hatte ich Dr.F.J.St. angeworben, der als Oberarzt von M.v.C. der toxikologischen Abteilung rechts der Isar so herrisch und tyrannisch war, dass sich St.l extrem gemobbt fühlte. Ich vermittelte Stickl eine Röntgenausbildung in Gauting, da er dies für seinen Facharzt brauchte.

Die Planung der Verhaltenstherapie in einer Kurklinik war 1974  sehr aktuell. Das Projekt war von allen Seiten genehmigt. Da erklärte die Betreiberfirma, dass ich als Chefarzt aus Kostengründen mit 1/4 des Personals zufrieden sein müsste.

Tagsüber sollte bei 220 Kranken nur eine examinierte Schwester tätig sein. Da stieg ich aus. Das Projekt starb, ebenso bald darauf der Betreiber. Zuvor bat mich C., die Oberarztstelle der Toxikologischen Abteilung der Techn.Universität zu übernehmen.

Später kaufte ich in Grünwald ein Haus, das der Architekt Prof. Sepp Ruf 1936 entworfen hatte und richtete nach meiner Pensionierung dort den Giftnotruf ein.

 

 1974  Universalantidot Medizinalkohle im Einmalbecher

Schwer Vergifteten wird das Blut über Kohle geleitet und damit entgiftet. In manchen Fällen wurde solange gewartet, bis der Behandlungseintritt erforderlich war. Ich überlegte, warum solange warten, bis das Gift im Blut ist und nicht sofort die Kohle zum Gift geben. Von nun an bekam jeder, der Gifte verschluckt hatte, soviel Kohle wie nötig. Da Kohle auch Mageninhalt bindet, war oft viel nötig.

Dies ersparte dann meist ein unappetitliches Erbrechen oder eine Magenspülung. Viele Säuglinge und Kleinkinder, von denen man nie sicher wusste, ob sie viel oder überhaupt nichts geschluckt hatten, konnten nach Kohlegabe mit Marmelade oder Sirup zuhause bleiben.

Auf meine Anregung hin brachte die Arzneimittelfirma Dr Köhler einen Fertigbecher mit Pulverkohle auf den Markt, die sich im Ernstfall in Sekunden auflöst und alle Gifte im Magen aufnimmt. Dies wurde zur wirkungsvolleren Alternative zum gefährlichen Apomorphin-Erbrechen und dem zu lange dauernden Ipecacuanhae-Erbrechen.

Alle Laien können hervorragend damit umgehen.

So wurden viele weitere Gegengifte erprobt und auf den Markt gebracht (Toluidinblau, DMPS Ampullen, 4-DMAP-Fertigspritze, Physostigmin, Atropin hochdosiert 1%).

 

1974 Rauchverbot in Krankenhäusern erwirkt

Jeder weiss, dass Krankenschwestern, Pfleger und manche Ärzte und Psychologen infolge des grossen Psychostresses wie die Schlote rauchen. Als Suchtforscher wollte ich dies beseitigen. Bitten halfen nichts. Bei einer Feuerwehrbesprechung fragte ich den Chef der Berufsfeuerwehr. Er fand eine Bestimmung heraus, wonach auf meiner Station, weil dort ein unverbaubarer Fluchtweg war, ein totales  Rauchverbot bestand. Es wurden Rauchverbote ausgehängt und überprüft. Zunächst drohte das ganze Personal mit Kündigung, keiner führte sie durch. Dann wurde viel mehr gearbeitet, die ganzen Rauchpausen fielen weg. Nach Jahrzehnten haben sich bei mir sehr viele für "die gewaltsame Gesundheitsverbesserung" bedankt.

Später wurde dies in vielen anderen Kliniken ebenfalls durch-

gesetzt. Oft waren Briefe an die Verwaltung nötig, ob sie es deshalb tolerieren, weil dann "die frisch Herzoperierten bald wieder kämen" u.a.

 

1975  Antidot Polyethylenglykol entdeckt

Bei den vielen selbst durchgeführten Magenspülungen Bewußtloser fiel immer wieder auf, daß die zusammengeklumpten, oft brettharten Tablettenmassen sich schlecht entfernen ließen.

Ein junges Photomodell, das über 400 Schlaftabletten geschluckt hatte - man fand die leeren Tablettenfolien neben ihr - war mit keiner Methode behandelbar. Selbst nach 400 L Magenspülwasser war im Röntgenbild der Tablettenklumpen unverändert. Die Gastroskopie erwies sich als Spielerei ohne Effekt. Dann versuchte ich mehrere Spülmittel. Nach einem, dem Polyethylenglykol 400, waren die Tabletten im Röntgen plötzlich verschwunden, das Spülwasser glasklar und die Patientin erwachte bald aus ihrer Bewußtlosigkeit. Der anschließende Labortest bestätigte, jetzt war das ungefährliche Lösemittel für die Tablettenmasse entdeckt. Heute werden fast alle Tabletten mit PEG hergestellt. Die gleiche Flüßigkeit hilft zur Entgiftung. Ab da war Magenspülen ein Kinderspiel. Das Mittel (Roticlean) wurde patentiert.

 

1975 Mykonos Traum für den Goldenen Schuss

Als die beiden 14- und 16jährigen Töchter des Kommissar-Fernseh-Regisseurs in die toxikologische Abteilung mit drohendem Leberversagen nach Tri-Schnüffeln eingeliefert waren und nur durch eine Intensivtherapie gerettet werden konnten, begann eine Serie von Kommissar-Filmen mit toxikologischen Problemen, bei denen Max kostenlos die Regieberatung vor Ort durchführte. Mykonos, die Geschichte einer 14jährigen Fixerin in Schwabing, die in die Nervenklinik abgeschoben werden sollte und von Eric Ode davor bewahrt wurde, war die begehrteste Folge. Viele Gespräche mit Eric Ode, Fritz Wepper, Claus Legal und vielen anderen im Team weckte die Begeisterung aller zur Hilfe von chronisch Vergifteten. In Nebenrollen trat Max und seine Frau Gertrud auf. Später folgten über 150 Fernsehspots zu allen möglichen toxikologischen Problemen wie Wunderkerzen, Seveso Bhopal, Sandoz-Unfall, Amalgam, Tablettensucht, Gifte in Kleidern, Müllverbrennungsgifte, Rauchertod, Palladium, Müllverbrennungsgifte, Politikertod, "Sprechstunde", Holzgifte u. v. m. Oft waren in einer Woche bis zu drei Fernseh-Teams zur Aufnahme da. Dies währte bis zur Pensionierung.

 

1976 Uni-Ruf zur kranken TOX-Konkurrenz

Da mein Konkurrent und Neider an der Techn.Universität-München schwer krank war und  viele Mitarbeiter deswegen verloren hatte, bat er mich inständig, seine Vertretung zu übernehmen. Ich kündigte meinen Chefarzt- und Beratervertrag für die Verhaltenstherapie-Klinik der BfA in Feldafing und ging nach Abschluss meiner Röntgenausbildung als Internist auf die TOX der TU-München. Zwei Wochen

nach dieser Entscheidung  erlitt mein Vater  einen schweren Herzinfarkt  und blieb bettlägerig. Ich musste seine Praxisaufgabe abwickeln. Der Toxikologe  musste in letzter Sekunde notoperiert werden und war 6 Monate krank. Uneingeführt plötzlich die gesamte Abteilung mit Giftnotruf und Vorlesung sowie der Stelle des Leitenden Notarztes (von 7 Notärzten) zu führen, war eine wahre Herausforderung.

 Ich hatte zwar immer vor, die Praxis meines  verehrten Vaters zu übernehmen, was ich nun vorläufig nicht mehr konnte. Erst fünf Jahre später konnte ich mich aus der Klinik herausschleichen und eröffnete eine Kassenarzt- Praxis als Internist in der Maximilianstrasse mit Blick auf die Statue Maximilian II.

 

1976 Müttern von vergifteten Säuglingen sollte man Magen spülen

1976 musste ich auf der Tox der TU als erstes einem Säugling den Magen spülen, weil er schwer mit Nicotin und Blausäure vergiftet war, nachdem er den gesamten Inhalt des mütterlichen Aschenbechers in den Mund gesteckt und teils verschluckt hatte. Alles ging gut. Meine Mutter sagte stets: „Bei vergifteten Kindern sollte man der Mutter den Magen spülen.“ Zurück blieb bei mir der Wunsch, alle Mütter aufzuklären, wie giftig das Rauchen vor Kindern ist.

Damals wussten wir noch nicht, dass die Zigarettenindustrie 40 Millionen bezahlte Lügenartikel von der gesamten führenden Ärzteschaft in Deutschland ins Internet stellen ließ. Ich wunderte mich nur, warum kein Fachblatt einen Übersichtsartikel über die Gefahren des Rauchens annehmen wollte. Ich überbrückte mit der Akut-Toxikologie: Blausäure und Nicotin in Zigarettenkippen ist für Säuglinge tödlich, Blausäure in der Ausatemluft extrem hoch. Zur chronischen Giftwirkung gab es – wie beim Amalgam – nur Lügen: kein Giftnachweis möglich, krank durch Schicksal (Krebs), Befindlichkeitsstörungen sind psychisch usw.

Erst im Handbuch konnte ich ungehindert über die Gefahren des Nicotinmissbrauchs schreiben. Meine Monographie „Passivrauchen“ wurde ein Renner. Durch die amerikanischen Schadensersatzprozesse fiel die Geheimhaltung der Machenschaften der Zigarettenindustrie und wurde die häufigste Todesursache der Industrienationen bekannt. Unser Gesundheitsminister Seehofer stimmte im Kabinett erfolgreich gegen die EU für die Zigarettenwerbung vor Kindern. Heute fallen alle in die andere Richtung. Noch sind wir weit davon entfernt, dass Zigarettenfirmen die immensen Folgen des Rauchens bezahlen. Dann wäre unser Gesundheitssystem saniert.


1976 Seveso hier funktionierte nur die Vertuschung

Die mit unserer Ärztin am Giftnotruf befreundete Leiterin des Giftnotrufs Mailand, Frau Dr. Bozza, rief Juli 1976 an und fragte, was 3,4,7,8-TCDD sei, diese unbekannte Substanz sei in Seveso kiloweise freigesetzt worden, und zerstöre alle Lebewesen, die Leute hätten alle Hautausschläge. Das Gesundheitsministerium hätte den Befehl zur Geheimhaltung gegeben, sie wolle jedoch den Betroffenen helfen. Wir hatten keinerlei Unterlagen. Alle befreundeten Toxikologen wurden befragt. Prof. Weger aus Innig erinnerte sich schwach an einen Studenten der, Schuster, der damit im Pharmakologischen Institut arbeiten wollte , was jedoch vom Leiter Prof. Kiese verboten wurde, da sie extrem gefährlich war. Schuster brachte am gleichen Tag einen Pack fotokopierter Originalunterlagen, die noch am gleichen Abend mit der Alitalia Maschine nach Mailand geflogen wurden.

Wir waren bei deren Studium entsetzt. Noch entsetzter waren wir über die Regierungsbulletins:

1. Oft Hände waschen (wasserunlöslich!)

2. Im Schritt-Tempo Auto fahren (auf der offenen Autobahn!)

3. Keine Kinder bekommen (Schwangere?) usw.

Wir boten der italienischen Regierung unsere Sachkunde an. Sie lehnten ab, wollten Geheimhaltung. Der Stoff galt als wichtigster

NATO  Kampfstoff. Prof. Weger bot über die Bundeswehr umfangreiche

Hilfe mit Transportflugzeugen incl. Medikamenten und zur Dekontamination an. Alles wurde abgelehnt. Offizielle Beschwerde in Bonn über die mangelnde Geheimhaltung war die Antwort. Da entschloss ich mich am Freitagabend um 22 Uhr (alle Behörden sind 3 Tage unbesetzt!) zur Bekanntgabe an die Deutsche Presse Agentur. Ungläubig fragten diese mehrmals am Giftnotruf München zurück: da saß ich am Telefon und beantwortete alles. Am Samstag stand in allen Zeitungen der Welt: Großer Chemieunfall in Seveso mit TCDD. Deutsches Toxikologenteam steht abflugbereit mit Hilfsgütern am Flughafen in München Riem.

Auch das half nicht. Nur wusste die betroffene Bevölkerung von da an Bescheid. Wer konnte zog weg. Die Toxikologen der Welt mussten  sich mit dieser Substanz befassen. Der letzte wichtige Kriegskampfstoff war dadurch unwirksam gemacht, der eiserne Vorhang massiv durchlöchert.

Die Geheimhaltungsstrategie bei Dioxinen liegt noch in der Brust jedes alten Toxikologen  und vieler Politiker. Stoiber, der jetzige bayrische Ministerpräsident, verlangte als Innenminister ein Verfahren gegen mich, nachdem ich veröffentlicht hatte, dass bei Fernseherbränden viel Dioxine und Furane frei werden. Ein Weglassen des Feuerhemm-Lackes und die Aufnahme in die Bestimmung der Brandschutzversicherungen sowie eine Empfehlung des Umweltbundesamtes waren jedoch die positive Folge.

 

Daraufhin versuchten sie es aufgrund meiner Warnung, die massiv dioxinverseuchte Bille Siedlung in Hamburg nicht primär als Beobachtungsmodell zu sehen, sondern unbewohnbar zu machen.

Menschliche Toxikologie hat bei Politik und Wirtschaft heute noch nicht das Sagen.

 

1976 Massenvergiftungen durch sorglosen Umgang mit Giften

Bei zahlreichen Massenvergiftungen fanden sich immer wieder die gleichen Verhaltensweisen bei Verursachern und Betroffenen.

-In der Toni Pfülf Grundschule wollte ein Kindergarten Schwimmen gehen. Der Bademeister hatte die Chlorkonzentration verwechselt. Chlorgaswolken zogen durch die Umkleideräume. Der vorausgehenden Klasse von Mädchen wurde es übel, sie waren erregt, eine fiel um. Es wurde als typische Hysterie von Mädchen abgetan. Die Kindergartenkinder reagierten anders auf die Giftgaswolken: sie wurden apathisch und husteten viel und heftiger als die Älteren.

Die Kindergärtnerinnen schlugen auch wegen des beißenden Geruchs Alarm. Die Kinder wurden von mir im Giftbus der Feuerwehr mit Dexamethason- Spray behandelt, untersucht und nach Stunden zu ihren Eltern heimgefahren.

- An der Streitfeldstraße hatte ein betrunkener Chemiefahrer in den Kellertank mit Säure eine Lauge gefüllt, weil er die Einfüllstutzen verwechselte. Eine Chlorgas Nietrosegaswolke breitete sich aus.

Da man meinte, drei Lehrlinge seien eingeschlossen, kam es zu einer großen Feuerwehraktion. Über 50 Firmenangehörige drängten sich dicht als Zuschauer. Sie wurden von der ausdringenden Giftgaswolke vergiftet, drei von ihnen sogar schwer. In der Anfangshektik hatte niemand Zeit für die Schaulustigen.

-In einer Berufsschule hatten die Imbissverkäufer die Laibe Leberkäse bis 6 Monate (!) lang hinten im Kühlschrank stehen und jeweils die vorderen verkauft. Als sie die alten verkauften, mussten sich die Schüler kurze Zeit darauf erbrechen. Als nach der Pause 2 Schüler sich beim Direktorat deswegen krank meldeten, wurden sie als Simulanten abgewiesen. Erst als auch ein Lehrer, der mitgegessen hatte, erkrankte, wurde die Sache aufgerollt. Ausgerückt an den Unfallort wurde von mir auch eine angebissene Semmel aus einem Abfallkorb zur Untersuchung mitgenommen. Hämisch äußerte darauf der Lieferant des Leberkäse, nachdem er die verdorbene Semmel aus dem Behandlungsraum geklaut hatte: "Was machen Sie jetzt, wenn Sie den Verursacher nicht mehr haben?" Ich ließ von allen das Erbrochene untersuchen und bei allen fand man die gleichen Bakterien des verdorbenen Essens im Mageninhalt.

- Dramatisch wurde es nach dem Anruf des Feuerwehrarztes Dr. Nardy von Regenstauf, der vom Giftnotruf wissen wollte, wie man Nitrosegase im Blut nachweist. Zahlreiche Feuerwehrleute seien durch Löschwasser, das nach einem Scheunenbrand in das Düngemittellager einbrach, schwer damit vergiftet. Ich riet ihm alle, die damit Kontakt hatten, vorsorglich mit Dexamethason- Spray zu versorgen, damit er keine Spättodesfälle riskiert. Ich bot ihm die Vorräte der Toxikologie an.

Nachts kam dann der Rückruf, er brauche jetzt Medikamente und Personal, denn er habe den Katastrophenfall ausrufen lassen und alle Autofahrer, die am ganzen Freitag an diesem Brand vorbeifuhren an seinen Ort zurückbeordert. Von den geschätzten 18.000 standen schon 4.000 vor seiner Türe. Ich rückte mit beiden Giftbussen der Berufsfeuerwehr aus. Bei meiner Ankunft standen schon mehrere Tausend frierende, erbost Wartende vor der Tür. Ich entwarf ein Informations-und Behandlungsblatt, ließ es eilig vervielfältigen, informierte mit Megaphon die Wartenden, beriet den Katastropheneinsatzstab, alarmierte die Bundeswehr mit der Bitte um Ärzte und weitere Dexamethason- Sprays und informierte die Presse ohne auf die Hintergründe einzugehen. Zum Glück kamen nur 4500 zur Behandlung. Die wirklich bedrohten Feuerwehrleute waren vorher schon längst korrekt behandelt  Aber lustige Details waren zu beobachten, wie das Landen eines Hubschraubers mit Ärzten, die aufgeregt fragten "wo die E 605-Vergifteten seien und was sie machen sollten". Sie waren zum Teil von Operationen aus dem OP geholt worden. Ich beruhigte sie, schickte sie zur "Gulasch-Kanone" und schickte sie dann heim, denn zwei Bundeswehrärzte hatten jeweils in den Giftbussen nach exakter Einweisung die Sache fest im Griff. Die Unterteilung in Männer und Frauen zum Abhören der Lunge hatte sich prima bewährt.

- Wirklich schlimm war aber der Fall in München Ismaning. Ein Wochenenddienst Arzt rief am Giftnotruf an, er und seine Familie seien auch schwer krank, er habe nachts 50 Hausbesuche bei Schwerkranken gemacht. Alle hätten nach Eislutschen Durchfälle und hohes Fieber. Er denke an Ruhr. Wir waren zwar nicht zuständig, aber niemand helfe ihm, denn es war ein langes Wochenende vor dem ersten Mai. Die Antibiotika seien im weiten Umkreis vergriffen. Ich empfahl ihm, jeweils Stuhlröhrchen und Kohle auszugeben. Er bat flehentlich um Hilfe. Ich rückte mit beiden Giftbussen aus und verständigte alle Behörden per Funk. Der Leiter des Rettungsdienstes, Herr Seuß, übernahm vor Ort die Aufstellung und Adressübermittlung von Notarzt-Teams. Der damalige Rot Kreuz Arzt und spätere Justitiar der Ärztekammer, Herr Kollege Frenzel, übernahm auf mein Geheiß ein Team.


Als ich hörte, dass im Altenheim und im Säuglingsheim ebenfalls Schwerkranke mit den gleichen Erscheinungen lagen, vermutete ich als Quelle das Trinkwasser. Dann fiel das Telefon des Dienstarztes, die einzige Kontaktstelle für Kranke aus. Die Bundespost sah keine Möglichkeit zur Hilfe. Da bat ich per Funk über den Chef der Feuerwehr den technischen ABC-Zug um Hilfe. Sie kamen sofort mit einer Wagenkolonne. Einer stieg aus, ging in die Arztpraxis, klemmte das defekte Nebentelefon ab und kam nach 5 Minuten freudestrahlend zu mir. Alles klappte wieder.

Mein Vater sagte immer, derjenige ist der beste Arzt, der weiß, wer was am besten kann.

Der Chef des Gesundheitsamtes und der Chef des staatlich chemischen Untersuchungsamtes für die Stuhlproben waren im langen Wochenende fort. Die Polizei suchte sie vergeblich.

Da holte ich den Chef der Infektionsabteilung, Dr. Holzer,  Krankenhaus Schwabing an den Unfallort. Er sagte zu, binnen weniger Stunden 200 der Schwerkranken in sein Haus aufzunehmen. Er glaubte nicht an eine Ruhr. Nachts kamen die gesuchten Chefs dazu, alle diskutierten lebhaft. Die Ärzte versorgten pausenlos hunderte von Bettlägrigen zuhause. Das Klinikum rechts der Isar lieferte aus Katastrophenvorräten tausende Kohlekompretten.

Morgens kam nun das erste Ergebnis der Bakteriologie: Shigella sonnei crusei, die Ruhr. Jetzt musste es das Trinkwasser sein. Ich verlangte eine umfassende Information der Bevölkerung über Radio und Lautsprecher. Es wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Ich richtete in der Schule das Hauptquartier ein, bestellte von einer

Arzneimittelfirma Antibiotika, ließ Alkohol zur Desinfektion von unserer Klinikapotheke abfüllen, organisierte Informations- und Arzneiabgabe in der Bevölkerung und informierte laufend die Wartenden über Megaphon. Der Landrat, der Bürgermeister, die Feuerwehr, der ABC Zug, alle waren enorm hilfsbereit. Die Feuerwehr stellte Container mit Trinkwasser und die Verpflegung der über 300 Helfer sicher. Dann kam die Bestätigung: Ruhr im Trinkwasser. Herr Majewski grub sich eine Toilette am Wasserturm  und brachte  aus Israel die Ruhr mit.

Zuletzt verständigte ich meinen Chef zur Übernahme als Leitender

Notarzt. Bis dahin hatte er seinen 50. Geburtstag gefeiert. Seine Frau sagte: "das war sein schönstes Geburtstagsgeschenk".

Die größte Massenvergiftung in München nach dem Kriege kündigte sich in mehreren Telefonanrufen verschiedener Großfirmen an, in denen gleichlautend geschildert wurde, daß etwa 30 Minuten nach dem Verzehr von Schaschlik in Rahmsoße alle gleichzeitig zur Toilette rasten. Der erste hatte Glück, die anderen mussten  sich erbrechen und machten oft gleichzeitig mit Durchfall in die Hose. Ich ließ die Großküche ermitteln, sie war in Fürstenfeldbruck.

Sie erklärte, 5500 Essen ausgeliefert zu haben und befürchtete, dass die Eier der Soße möglicherweise verdorben waren. Aufgrund der schnellen Symptomatik und dann auch im bakteriologischen Nachweis war klar, daß es sich um Staphylokokken, d.h. Eitererreger in der Soße handelte. Ich ließ alle Münchner Kliniken verständigen, schickte beide Giftbusse an die Einrichtungen mit den meisten Schwerkranken, zu den drei leichteren schickte ich informierte Notärzte. Erkrankte bekamen Kohle, Schwerkranke Kochsalzinfusionen. Die ersten 50 Patienten schickten wir in Kliniken weit vor München. Die Krankenhäuser baten wir, Betten leer zu machen. Auf der Theresienwiese, dem Oktoberfestplatz, planten wir ein Notlazarett der Bundeswehr. aufzustellen. Das benötigte aber sehr lange Zeit.

Nur 220 Schwerkranke (Alte, Schwangere) mussten  in Kliniken aufgenommen werden, der Rest durfte nach Kohlegabe wieder heim.

Alles verlief glimpflich, da alle Betroffenen rechtzeitig behandelt wurden. Viertelstündlich erfolgten Rundfunkmeldungen.

- Der toxikologische Notarztdienst Ambulanz München wurde vom Gesundheitsamt nach Aichach geholt um Dutzende Patienten mit den Katastrophenvorräten DMPS zu spritzen. Zahlreiche Anlieger einer arsenhaltigen Sondermülldeponie, die von einem Fluss ausgewaschen wurde, waren chronisch damit vergiftet.

Auf Anforderung eines Hautarztes wurden dann über 120 Bewohner des unmittelbar neben der Deponie gelegenen Ortes Gallenbach mit dem Gegengift behandelt. Er hatte alle Patienten mit arsentypischen Veränderungen sie Warzen zusammengefasst.

Danach wurde die Arsenquelle beseitigt.

- zum Beistand eines Arztes in Bergisch Gladbach musste  der toxikologische Notarztdienst Ambulanz München zur Erkennung und Behandlung von chronischen Vergiftungen einer bebauten Sondermülldeponie ausrücken. Die Ergebnisse führten dazu, dass die Stadt entgegen ihren jahrelangen Beschlüssen die Häuser rückkauften und die Wohnsiedlung verwaiste. Obwohl die Bewohner dadurch schlagartig gesund wurden, verweigerten die Krankenkassen die Bezahlung, als ob sie mit der Genesung nicht einverstanden wären.

- Der toxikologiche Notarztdienst Ambulanz München wurde auf den Flughafen gerufen, als eine Maschine mit 220 schwer vergifteten Urlaubern aus Sri Lanka landete. Schnell stellte ich auf dem Flugfeld fest, dass  die Mayonnaise im Mittagsessen die Ursache einer Massenvergiftung mit Staphylokokken war. Allein mit meinen Rettungssanitätern und ihrem Chef versorgte ich alle Passagiere. Bis auf wenige, die ins Krankenhaus mussten, konnten alle nach Trinken einer Kohlelösung beschwerdefrei nach Düsseldorf heimfliegen.  

- Eine Anliegerin der Formaldehyd-Produktionsanlage der Spanplatten-

fabrik Pfleiderer in Bad Tölz litt unter schwersten Nervenausfällen, die bis zur Schlaganfall Symptomatik führten. Sie hatte extrem hohe Ameisensäurewerte, das Abbauprodukt von Formaldehyd, wenn die Nervenstörungen am höchsten waren. Viele Anlieger litten an ähnlichen Vergiftungszeichen, ein Bub an Asthma, wenn es stank. 

Der Notarztdienst rückte an einem belasteten Tag aus. Beim Eintreffen vor Ort stellte die schuldbewusste Firma sofort ihre Anlage ab. 50 Bewohner wurden untersucht. Sie hoben den Gifturin erst dann auf, als es aus der Firma stank nämlich gleich nach Abrücken des Notarztteams. Bei allen Kranken wurden wieder extrem hohe Giftwerte gefunden. Die höchsten Werte hatte der asthmakranke Bub. Weil die Werte so hoch waren, glaubten die Gegner an Laborfehler.

In Wirklichkeit waren es typische Werte von extrem durch Gift geschädigten Leuten, da täglich dort 40.000 Liter Formaldehyd verdunsteten.

Die Firma Pfleiderer stellte eine Betrugsanzeige gegen den Notarzt dienst, weil dieser den Einsatz nur gefahren hätte, um Geld zu verdienen. Es wurde jedoch kein Pfennig dafür gezahlt. Das Strafverfahren wurde wegen erwiesener Unschuld gegen den Notarztunternehmer eingestellt. Ich erhielt vom Ärzteverband eine Disziplinarstrafe von 8000.-DM, da ich als Notarzt angeblich nicht zu Vergifteten außerhalb der Stadt hätte fahren dürfen. Als toxikologischer Notarzt der Berufsfeuerwehr München durfte ich es jedoch vorher oft und nachher auch noch (Brand in Aalen).

Die Firma Pfleiderer stellte die 20 Jahre alte Formaldehydanlage ein, als  die Regierung Formaldehyd- Meßststellen im Ort einrichten wollte; das Gebäude steht seither leer.

Die Wahrheit siegt:

Diese Erfolge werden besser als ein Verdienstorden empfunden.

 

1976 Schnelle TOX Hilfe über Fliegenden Toxikologen

Über 150 Hubschraubereinsätze flog ich zu schweren Vergiftungen, bei denen die örtlichen Krankenhäuser überfordert waren.

- Beim ersten Einsatz lief in Passau eine Wiederbelebung bei einer schweren Zyankalivergiftung. Das Krankenhaus hatte den lebensnotwendige Gegengift 4-DMAP nicht vorrätig und erbat es und meine Beratung. Ich hatte mich ja damit habilitiert und eine (fast) Tote damit wiederbelebt. Der ADAC-Hubschrauber musste in Erding zwischenlanden zu tanken. Verzweifelt funkten die Ärzte, dass es der Patientin so schlecht ginge und die Herzmassage läuft.

Dann kamen wir bei Mühldorf in ein Gewitter, der Hubschrauber musste tief fliegen. Plötzlich riss der Pilot das Steuer hoch, beinahe wäre er in eine Starkstromleitung gerast: der sichere Tod für alle. Er wollte umkehren. Wir fragten an der Klinik nach. Flehentlich baten sie uns, doch zu kommen. Blitz, Donner und ein Wolkenbruch machten den Weiterflug zur Höllenfahrt. Dann waren wir durch die Gewitterfront durch, da kam der Funkspruch: "Die Reanimation ist abgebrochen, danke". Wir kehrten um und mir wurde es fürchterlich übel, ich erbrach alle Behältnisse voll, die wir an Bord hatten. Daraufhin bestellte ich mir stets den geräumigen, sichereren SAR-Hubschrauber der Bundeswehr, der sicherer flog und zudem geräumiger war. Stets nahm ich einen Assistenten, nachts eine Schwester oder am Wochenende einen Sohn als Helfer mit. Dies war für Schwervergiftete, die beatmet werden mussten sehr wertvoll.

Aus Kempten wurde ein Pärchen, die vor Liebeskummer gemeinsam ein Fläschchen E605-forte für 6,50 DM geschluckt hatten und wegen ihres Herzstillstandes wiederbelebt werden mussten, eingeflogen. Leider dauerte es zu lange, bis sie das lebensnotwendige Antidot Atropin erhielten, so dass sie infolge ihres Hirnödems Hirntod blieben. Ich blieb zwar 5 Tage und Nächte bei ihnen, um zahlreiche Komplikationen zu beheben, aber der Tod war unausweichlich.

- Eine Woche später wurde ihre Mutter nach Einnahme von 300 Tabletten mit einer schweren Carbromalvergiftung von mir in Dialyse eingeflogen. Sie überlebte.

- Aus einem Kreiskrankenhaus wurde eine 16jährige eingeflogen, nachdem sie bei einer forcierten Diurese 20 l vom Chefarzt der Anästhesie zuviel bekommen hatte. Weil der Chef rechtliche Probleme befürchtete, holten wir das Mädchen auf die TOX. Der Transport im Lungenödem unter Maskenbeatmung war extrem schwierig. "Die stirbt sicher", rief mir der Chef hämisch nach. Sie überlebte die Vergiftung, starb jedoch nach drei Wochen an den Folgen der Schocklunge auf der Anästhesie.

- Kurz danach rief der Chef wieder an und sagte, "kommen´s rasch, ich habe einen schweren Vergiftungsfall für sie". Bei der Ankunft stand er schon am Hubschrauberplatz. Der Patient war sein Sohn, ein 21jähriger Fixer mit einer schweren Vergiftung mit Alkohol, Morphium und Psychopharmaka. Ich spritzte sofort Physostigmin und er erholte sich schlagartig. Der Transport war nach Aufheben der schweren erzrhythmusstörungen nicht mehr so riskant. Der Patient überlebte. Sein Vater sprach danach auf allen Ärztekongressen über den Segen des Physostigmintestes.

1976 Kampfstoff-Antidot entdeckt

- Ein junger Mann kam Samstag nachts zur Aufnahme nachdem er in Selbstmord-Absicht ein Fläschchen E605 forte und ein altes Pestizid vom Typ der Carbamate geschluckt hatte. Er lies sich nicht den Magen spülen, was unbedingt zur Lebensrettung bei der vielfach tödlichen Giftmenge erforderlich gewesen wäre, "weil er frisch magenoperiert war". Dies wäre kein Gegengrund gewesen, zudem wollte er ja sterben. Die unerfahrene Dienstärztin aus der Cardiologie glaubte ihm jedoch. Von dem Zugang hörte ich nichts und regte mich bei der Visite am Montag-morgen recht auf. Komischerweise lebte der Patient noch und war ansprechbar. Alkyl-phoshate und Carbamate im Blut waren extrem hoch. Ich bemerkte, dass sie sich gegenseitig aufhoben. Draufhin fragte ich Prof.Weger, den Kampfstoffexperten der Bundeswehr. Der sagte, "um Gottes willen, jetzt hast Du die ganze geheime NATO-Forschung blosgelegt, nur nichts veröffentlichen". Carbamate blockieren vorübergehend die Cholinesterase und wenn in der Zeit die irreversiblen Zerstörer der Cholinesterase, die Alkylphosphate in den Körper kommen, dann wird nach und nach so viel Cholinesterase wieder frei, dass trotz einer mehrfach tödlichen Giftmenge ein Überleben möglich ist. Soldaten der NATO hätten bei einem Tabun-Sarin-Angriff daher prophylaktisch eine Carbamat-Tablette geschluckt und hätten überlebt. Nur die Zivilisten wären gestorben. Die Entdeckung hielt ich aus Furcht vor der Rache des BND geheim. Heute ist alles Kriegsgeschichte.

 

1976 Neue E-605-Therapie entdeckt

-Ein 4ojähriger Selbstmörder hatte sich im Schlachthof mit der Tierspritze E-605 in den Handrücken gespritzt. Wir unterbanden es und behandelten intensiv mit Antidoten, aber er verstarb.

Daraufhin unternahm ich im Labor Versuche zur Neutralisierung des Giftes in der Haut. Erwartungsgemäß kam nach einiger Zeit ein Arbeitskollege, der dasselbe versuchte. Sofort liess ich mit Natriumbikarbonat aus einer Infusionsflasche unterspritzen, es wirkte sofort und er hatte nur eine leichte Vergiftung.

Daraufhin ließen wir alle, die in einer Pestizidwolke standen und sich vergiftet hatten, ausziehen und die ganze Haut damit entgiften. Das veringerte den Schweregrad einer Pestizidvergiftung gewaltig.

-Ein schwerst mit Alkylphosphaten vom E-605-Pestizid Vergifteter hatte schon am Tatort einen Herzstillstand und ein Lungenödem.

Unter hochdosierte Gegengift-Behandlung und Herzdruckmassage lief die Magenspülung, jedoch blieben die Pupillen extrem eng und das durch die Bronchialflut wie ein Lungenödem wirkende Bild blieb bestehen. Daher gab ich von der 1% Atropinlösung immer mehr. Nach 100 ml = 1 Gramm Atropin trat eine leichte Besserung ein. Erst nach weiteren 150 ml wurden die Pupillen weiter, Haut und Lunge wurden trocken. Diess war die Geburtsstunde der höchstdosierten Atropintherapie bei schwersten und (zu) spät behandelten Alkylphosphatver-giftungen. Prof.Weger, der Laborleiter des Kampfstofflabors der Bundeswehr stellte die Situation bei Versuchen mit Beagle-Hunden nach und bestätigte die lebensrettende Wirkung bei spätem Therapiebeginn oder höchster Giftmenge. Danach wurden 21 solche Vergiftungen von auswärtigen Krankenhäusern von mir mit Hubschrauber abgeholt, die längst aufgegeben wurden und von denen dann 16 überlebten.

Die Bundeswehr interessierte sich dann für meine Vorlesungen, da ich habilitiert mit dem Kamfstoff-Gegengift 4-DMAP nun Spezial-Kenntnisse über den zweiten wichtigen Kampfstoff hatte.

 

1976  Blausäure bei Bränden entdeckt

-Eine Altenheim-Insassin sammelte gerade wieder Plastiktüten für ihr Zimmer, dort waren schon 600 volle. Ihre brennende Kerze auf dem Fensterbrett fiel um und verursachte einen Schwelbrand. Als das Fenster über der Türe barst, kam es

explosionsartig zum Ausbruch des offenen Feuers, dabei kam gerade

der diensthabende Chef der Feuerwehr und sein Fahrer mit dem Lift

hoch und fielen schlagartig im 5. Stock um.

Hier wurde von mir erstmalig in der Weltgeschichte nachgewiesen, dass bei Kunststoffbränden eine tödliche Blausäurekonzentration frei wurde. Über zwei Stunden versuchte ich, den diensthabenden Leiter der Münchner Feuerwehr und seinen Fahrer wiederzubeleben, die im Lift von einer Brand-Schwelgasmenge überrascht, sofort tot umfielen, ehe sie die Gasmaske aufsetzen konnten. Sie hatten eine hellrote Hautfarbe. Bei ihnen und den anderen 6 Toten waren im Blut Blausäure (+C0) stark erhöht.

-In einem zweiten Fall versuchte eine junge Frau, Öl in den erloschenen, heißen Ölofen nachzufüllen. Dabei kam es zur Implosion der Ölgase, die die Wohnung in Brand setzten. Der Mann sprang aus dem Fenster in den Hof und kam in die TOX-Klinik rechts der Isar zu mir. Dort fand ich Blausäure in der Ausatemluft. Daraufhin fuhr ich zur toten Frau. Sie hatte sich, nachdem ihr Perlonnachthemd in Flammen stand, auf ihr Schaumgummibett gesetzt, das verbrannte und versuchte dann zu flüchten und starb hinter ihrer Eingangstür.

Auch bei ihr und ihren beiden erstickten Hunden war Blausäure im Blut stark erhöht. Sogar die ermittelnden Brandfahnder der Polizei bekamen in dieser Wohnung Kopfschmerzen und wiesen erhöhte Blausäure-Werte in der Ausatemluft nach.

Nach dieser Veröffentlichung rüsteten sich alle Feuerwehren der Welt mit schwerem Atemschutz für die Bekämpfung von Wohnungsbränden aus und die Brandfahnder meiden ungelüftete Brandherde.

Selbst die Firma Bayer als Hersteller von Schaumgummimatratzen verzichtete auf einen Schadenersatzprozeß gegen meine Veröffentlichung nachdem sie die Sache überprüft und bestätigt hatte.

-In einem weiteren Fall brannte bei einem Saunabrand im Keller eines Einzimmer-Appartementhauses eine Rolle PVC an. Bei allen 40 Bewohnern konnte in der Ausatemluft Blausäure nachgewiesen werden und als Ursache eine sehr hohe Konzentration am PVC selbst noch nach Stunden. Ich war leitender Notarzt am Unfallort und führte die Untersuchungen selbst durch. Bei allen Vergifteten verschwanden am Unfallort die Kofschmerzen durch Injektion des Antidots Natriumthiosulfat.

Durch zahlreiche Veröffentlichungen und Vorträge wurde durch mich erreicht, dass alle Feuerwehren der Welt zu einem Wohnungsbrand nicht mehr mit Gasmaske ausgerüstet ausrückten, sondern stets mit schwerem Atemschutz ausgerüstet anrückten.

Durch einen Vortrag im Hause des Bayer-Konzerns konnte ein Prozess vermieden werden, da man dort meinte, dass die Kenntniss, dass bei einem Brand von Schaumgummi oder Kunststoffen gefährliche Konzentrationen von Blausäure frei werden, ihrem Geschäft schaden wurde und man den "Überbringer" der hiobsbotschaft am besten mit teuren Prozessen ausschaltet. als sie aber merkten, dass ich den Nachweis mit einer kleinen Pumpe des Drägerschen Gasspürgerätes schon überall publiziert hatte und sich alle schon von der Richtigkeit überzeugt hatten, machten sie einen Rückzieher. Dann durfte ich auch erfahren, dass ihr Chemieprofessor dies schon längst in der Brandkammer nachgewiesen hatte. Nur ein Unabhängiger konnte dies zufällig neu entdecken und ungestraft veröffentlichen !

 

1978 Formaldehyd-Stoffwechselstörung-Entdeckung

Aufgerüttelt durch einen Todesfall durch Formaldehyd bei einem Anlieger einer Spanplatten  Fabrik mit hohen Ameisensäurewerten, dort einem 12jährigen Buben, der immer Asthma bekam, wenn er in die Atmosphäre kam und exzessiv hohe Ameisensäurewerte hatte und einer Kunstlehrerin mit stärkster Formaldehydallergie und hohen Methanolwerten bei Formaldehyd - Aufnahme, untersuchte ich alle Kranken. Dabei fand ich, daß es verschiedene Stoffwechselstörungen gibt. Dies erklärt, warum es keine sicheren Grenzwerte für Formaldehyd gibt. Neuerdings wurde bei einem Viertel der Deutschen ein Enzym  Defekt (Gluthathion - S Transferase) entdeckt, der einen Formaldehydabbau unmöglich macht.

Zu Beginn wurde - wie immer - die Arbeit am Formaldehyd Stoffwechsel als "Laborente" u.ä. abgewertet.

Da ein Passivraucher die 50-fache Konzentration eines Rauchers an Formaldehyd aufnimmt, ist er am meisten dadurch betroffen.

So läßt sich die Giftaufnahme auch am besten testen.

Da auch beim Autofahren durch Einatmen der Abgase des Vordermannes große Giftmengen eingeatmet werden, eignet sich Autofahren auch als Formaldehydtest.

1950 Formaldehyd im Passivrauch als carcinogen entlarvt

Von allen Verwandten rauchte nur der Großvater väterlicherseits. Dafür umso intensiver. Die kleine Wohnküche in der Frauenhoferstraße war dicht mit Zigarren- oder Pfeifenrauch eingenebelt. Der Gestank war für mich fürchterlich. Viel schlimmer als Erbrochenes. Der Großvater erzählte als geborener Münchner immer sehr viel interessantes, von seiner Mitbegründung der Bayerischen Volkspartei und der Witwen- und Waisenkasse mit wenigen Freunden zusammen, von seiner Nazi-Verfolgung und seiner Beförderung zum Ministerialdirektor der Post nach 1945. Trotzdem wurde es mir durch sein  Rauchen immer speiübel. Die Großmutter litt auch sehr unter dem Qualm. Als sie dann einen Bauchspeicheldrüsenkrebs bekam, sagte sie immer:"Das kommt vom Zigarrenrauch vom Großvater". In der Tat war dies das einzige Gift, dem sie ausgesetzt war. Sonst lebte sie extrem gesund und achtete stets auf gesunde Ernährung.

Erst heute weiß man, daß Passivrauchen tatsächlich die Ursache zum Krebstod sein kann.


Die Großmutter starb, als ich 12 Jahre alt war. Seither ließ mich die Frage des Passivrauchens nicht mehr los.

Der Großvater hörte bei ihrem Tod fast völlig zu rauchen auf, trotzdem bekam er Gefäßverschlüsse in beiden Beinen, die er nicht auf das Rauchen bezog. Eine Nacht vor seinem Tod, als ihm beide Beine amputiert werden sollten, rief er mich in die Klinik und erzählte mir: "Max, ein Leben ohne Füße kann ich mir nicht vorstellen". Vier Stunden später war er tot. Heute weiß ich, daß Rauchen zu bekämpfen viel wichtiger ist, als etwas gegen Umweltgifte zu unternehmen. Raucher sind bewußte Selbstmörder. Mit Selbstmördern über andere Todesarten zu plaudern ist ineffektiv.

Die Häufigkeit der Formaldehyd-Schädigung wurde erst offenbar durch den Blut-Lymphozyten-Allergietest auf Formaldehyd.

 

1976 Soforthilfe Lexikon aller Chemikalien

Da es an keinem Giftnotruf der Welt Unterlagen über die Wirkung der heute täglich verwendeten Chemikalien und chemischen Grundstoffe gab, war es die Idee von Dr. Roth, in Karlsruhe, dem Nestor der Sicherheitsmaßnahmen im Bundesgesundheitsamt ein Lexikon darüber zu erstellen. Kein einziger Arzt in Deutschland sah sich in der Lage, zu den oft endlos langen chemischen Grundstoffen eine Information zu geben, was ein erstbehandelnder Arzt für Maßnahmen ergreifen muß, um das Leben eines Vergifteten zu retten bzw. ein Krankenhaus mit Spezialgeräten. Der Leiter der toxikologischen Abteilung in München, Dr. M. v. Clarmann, hatte zwar zugesagt, aber in 2 Jahren fand er zu keiner einzigen von 10.000 Chemikalien die geforderte Information.

14 Tage vor Drucklegung reiste Herr Dr. Roth 1976 nach München und klagt mir sein Leid. Sofort sagte ich ihm zu, das zu übernehmen. Binnen acht Tagen hatte er das druckfertige Manuskript mit den medizinischen Sofortmaßnahmen. In den nächsten 25 Jahren folgten 85 Ergänzungslieferungen, so daß in 5 Bänden und auf CD-ROM alle heute bekannten Chemikalien und Gifte mit ihrer Beschaffenheit, chem. Einteilung, ihrer Wirkgruppe und den exakten medizinischen Erste-Hilfe-Maßnahmen sowie den Nachkontrollen in der Klinik beschrieben sind. Über 100.000 Sicherheits- und Notfalldaten sind zu über 13.000 giftigen Stoffen hierin zusammengetragen. Erst nachfolgende Generationen werden den Wert erfassen, denn fast nichts konnte in der Literatur nachgeschlagen werden, sondern beruht auf meinen umfangreichen persönlichen Erfahrungen mit Chemikalien.

 

1977 Mein Vater starb durch Pfusch der Zahnärzte

Nur durch den Pfusch aller seiner Zahnärzte starb mein Vater im 65. Lebensjahr an Herzinfarkten. Lebenslang hatte mein Vater Zahnschmerzen durch eitrige Zähne. Die unteren Weißheitszähne saßen jahrelang auf Eiter. Ehrlich gaben die Zahnärzte die er kannte („seine“) zu, dass sie keine Weißheitszähne ziehen könnten. Sie machten ihm Angst, es sei ein großes Risiko, er müsste 14 Tage an der Klinik an Infusionen hängen, was er seine Praxis mit vielen Schwerkranken nicht zumuten wollte. Oft würden die Patienten trotzdem an einer Blutvergiftung sterben. Sie gaben ihm bei Schmerzen Antibiotika zum Schlucken. Der Zahnschmerz blieb weitgehend unverändert. Ebenso erging es Anfangs mit den oberen Schneidezähnen, die er im Krieg bei seinem Flugzeug-Absturz gebrochen hatte und dem Magenzahn – Neunmal wurden die Wurzeln der Schneidzähne mit neuen Giften versorgt, jeweils gefolgt von jahrelanger Migräne. Zuletzt verdarb ihm die schlecht sitzende herausnehmbare Teilprothese die Lust auf weitere Prothesen.

Im 64. Lebensjahr bekam er in der Praxis als kassenärztlicher Allgemeinarzt einen schweren Herzinfarkt mit Herzwandaneurysma. In den nächsten 9 Monaten musste ich ihn mehrmals wiederbeleben. Dabei fiel mir sein eitriger Mundgeruch auf, und, dass eine totale Unterkieferprothese auf den unteren Weißheitszähnen auf Palladium saßen und in der Prothese Goldzähne zum Aufstecken waren, ein verbotener Batterieeffekt. Die Weißheitszähne stanken nach Eiter, also typische tödliche Herzherde. Mein Vater hätte sich unendlich über seine 7 Enkelkinder in seiner demnächst anstehenden Rente gefreut.

 

1977 Narkose Gegengift Physostigmin  entdeckt

Exakt vor 30 Jahren sollte ich abends in Fulda einen Vortrag über die Entgiftungsbehandlung vor Anästhesisten halten. Anästhesisten waren immer sehr dankbar für praktische Erfahrungen, die locker an vielen Beispielen vorgetragen wurde.

Kurz vor der Abfahrt holte mich ein junger Anästhesist aus dem Hause, da seit vielen Stunden jemand nicht aus der Narkose erwachen wollte. Ich ging hin und fand die Patientin mit dem Bild einer schweren Atropinvergiftung mit heißer, trockener Haut, extrem weiten Pupillen und schnellen Herzrhythmusstörungen. Ich dachte, jemand hat versehentlich viel zu viel Atropin gespritzt.

Von meinem Privatschrank in der Klinik holte ich den Rest des amerikanischen Mittels „Antilirium“, einem vom Markt genommenem Mittel gegen Atropinvergiftungen. Seine Wirksubstanz ist „Physostigminsalicylat“.

Binnen weniger Minuten erwachte die Patientin wie aus einer Leichenstarre, war völlig munter und ansprechbar.

Dann kam der Chefarzt unserer Anästhesie und freute sich sehr. Er meinte, so etwas gäbe es in schwacher Form sehr oft und eben selten so extrem ausgeprägt.

Kurzum, ich hatte die erfolgreiche Behandlung des „Zentralen Anticholinergen Syndroms“ postoperativ entdeckt.

Natürlich hatte ich meinen Zug nach Fulda versäumt. Ich fuhr Richtung Frankfurt und wie ein Wunder gab es unterwegs noch eine Stichverbindung nach Fulda. Trotzdem kam ich über eine Stunde zu spät. Ein anderer Professor redete verzweifelt weiter, bis ich kam.

Ich platzte in die verärgerte Runde und sagte: „Heute habe ich etwas für die Anästhesisten entdeckt, was ebenso wichtig ist, wie die Entdeckung von Lachgas“.

Als ich in der Runde den alten Firmenchef Dr. Franz Köhler sah, ergänzte ich: „So, wie ich Herrn Dr. Köhler kenne, baut er Ihnen diese Ampulle in vier Wochen nach und Sie haben dann keine Probleme mehr mit Patienten, die einfach nicht aus der Narkose erwachen wollen“

So war es auch. Heute heißt die Ampulle Anticholium ® und enthält 2,5 mg Physostigminsalicylat (Dr. Franz Köhler-Chemie, Alsbach). Es ist für Problemfälle in der Anästhesie immer noch das Traummittel.

Weitere systematische Untersuchungen durch mich erbrachten, dass es das Gegengift bei einer lebensbedrohlichen akuten Alkoholvergiftung ist, von Lausbuben für Trinkwetten missbraucht wird und die Mutter für alle Alzheimer-Medikamente ist bzw. für Studenten zum Intensivlernen verwendet wird.

 

1977 Alkohol-Todesfälle durch Physostigmin-Test verhindert Entdeckung

Viele Vorträge und alle Bücher drehten sich um die Gegengifte bei der Vergiftungsbehandlung. Systematisch wurden alle alten und theoretisch neue untersucht.

- Eines Tages wurde eine 30jährige gepflegte junge Frau bewusstlos aufgenommen. In ihrer Handtasche waren leere Packungen von über 200 tricyclischen Antidepressiva. Sie lag bewusstlos unter Büschen am Isarhochufer in der Stadt. Da sie auch schnelle Herzrhythmusstörungen hatte und unterkühlt war, dachten wir an eine schwere Psychopharmakavergiftung. Ich war der erste Arzt bei ihr, da die Assistenten gerade mit einem Zwischenfall beschäftigt waren. Noch vor einer Magenspülung spritzte ich eine Ampulle mit 2,5 mg Physostigmin i.v. In drei Minuten war sie erwacht und erzählte, dass sie in Selbstmordabsicht zwei halbvolle Flaschen Schnaps getrunken hätte. Die Psychopharmaka waren ihr verschrieben worden und sie hatte sie vorher geschluckt. Da ich Selbstmördern nie glaubte, führte ich noch eine Magenspülung durch. Im Giftnachweis fand sich im Magenspülwasser kein Medikament, jedoch im Blut ein sehr hoher Alkoholspiegel. Später erfuhren wir, dass sie eine schwere Alkoholikerin war, die stets beim Absetzen ein Entzugsdelir bekam, nur diesmal nicht.

Dadurch war zufällig entdeckt, dass Physostigmin nicht nur ein Gegengift gegen die akute Alkoholvergiftung ist, sondern auch zum Zeitpunkt der maximalen Vergiftung auch ein Alkoholentzugsdelir verhindert. Ein Doktorand wurde von mir beauftragt, dies an mindestens 100 Patienten zu überprüfen. Es hat sich bestätigt.

Danach führte ich bei Bewusstlosen den Physostigmin-Test ein, der entscheiden sollte, ob eine Bewusstlosigkeit durch Gifte Alkohol oder Psychopharmaka bedingt war, bei denen keine Dialyse nötig oder möglich war oder, falls er nichts brachte, sofort eine Dialyse nötig war.

Während beim anticholinergen Syndrom durch Psychopharmaka oder Alkohol stets schnelle Herzrhythmusstörungen im Vordergrund standen, hatte ich einen Fall in dem eine alte Patientin eine extreme Tachykardie mit dem Bild des sterbenden Herzens im EKG hatte, nachdem sie einen Selbstmordversuch mit über 400 diversen Psychopharmaka unternommen hatte. Zu einem hoffnungslosen

Zeitpunkt mit Unterkühlung und frustranen Kammerkontraktionen, die keinen ausreichenden Hirnkreislauf mehr ermöglichten und dem vorhandenen Nachweis durch das TOX-Labor, dass keine Gifte vorhanden waren, die durch Dialyse zu entfernen waren, spritzte ich trotz der damaligen Meinung, dass hier Physostigmin verboten sei, nach Dokumentation durch Fotos, eine Ampulle i.v. Schlagartig normalisierten sich das Ekg zu einem Sinusrhythmus und nach wenigen Minuten erwachte die Patientin, wollte sich aufsetzen und den Tubus aus der Luftröhre herausziehen. Etwa zweistündlich benötigte sie eine Nachinjektion des Antidots, da sie wieder ins Koma zu fallen drohte und wieder Herzrhythmusstörungen auftraten. Nach 24 Stunden konnte sie beschwerdefrei  die Intensivstation verlassen, um sich nach der Klinikentlassung erfolgreich das Leben zu nehmen.

Heute würde die Bekanntheit dieses Testes manchem Jugendlichen nach einem Komasaufen den Tod auf einer Intensivstation ersparen!

 

1977 Physostigmin verhindert ein Alkoholentzugsdelir

Ein 42jähriger Sektvertreter kam zur TOX-Ambulanz mit einer Orange, in die flüssiges Quecksilber von außen durch Erpresser gespritzt war. Davon hatte er noch nichts gegessen, beim Gespräch fiel mir sein Verhalten auf und ich machte einen Alkotest in der Ausatemluft, der dick positiv war und im Blut 4,2 Promille ergab. Er war - wie immer mit dem Auto gefahren. Wir nahmen ihn auf Station auf. Er hatte eine heiße, trockene Haut, Herzrasen, Wahnvorstellungen und war stark erregt, ein klassisches anticholinoges Syndrom wie bei der Atropinvergiftung. Ich spritzte eine Ampulle Physostigmin zu 2,5 mg (damaliger Inhalt einer Ampulle) in den Muskel. Nach etwa 10 Minuten war er wie nüchtern, alle erwähnten Anzeichen waren schlagartig verschwunden und er erzählte -  so wie seine zwischenzeitlich einbestellte Frau -, dass er schwerer chronischer Alkoholiker sei, der stets beim Absetzen ein Delir bekam. Jetzt war auch ein Delir zu erwarten. Als dies nicht eintrat, vermutete ich einen delirvermindernden Effekt durch Physostigmin. Wieder setzte ich mich in die Bibliothek und fand einen Artikel eines Berliner Arztes, der in Nordafrika das Gottesurteil-Gift "Kalabar-Bohne" 1850 den volltrunkenen Einheimischen einen Schluck zu trinken gab, worauf diese nüchtern wurden und kein Entzugsdelir bekamen. Ein Doktorand hat im folgenden Jahr an über 300 chronischen Alkoholikern bestätigt, dass die einmalige Injektion von 2 mg Physostigmin zum Zeitpunkt der maximalen Intoxikation ein Entzugsdelir sicher verhindert. Begeistert übernahmen dies nach zahlreichen Fortbildungsveranstaltungen die Kliniken der Welt.

 

1977 Morphium Blitz Entzug durch Naloxon

Bei einer klinischen Studie zur Testung der Antidotwirkung von Naltrexon habe ich entdeckt, dass es nicht nur Entgifteten die Giftwirkung beim Rückfall aufhebt und damit die erwünschte Euphorie vorenthält, sondern demjenigen, der chronisch morphinabhängig ist, einen raschen Entzug ermöglicht.

- Entdeckt wurde dies als ein Drogenabhängiger glaubwürdig versicherte, dass er drogenfrei sei und um das Antidot zur Entwöhnung bat. Das Nachweisgerät EMIT hatte gerade eine kurzfristige Störung. Er hatte gelogen. Nach wenigen Stunden rief seine Freundin an, dass er sechs Stunden lang heftige Entzugserscheinungen hatte und danach sich wie neugeboren fühlte. Er blieb im weiteren Verlauf clean.

Damit war die rascheste und harmloseste häusliche Entzug für Morphinisten entdeckt. In zahlreichen Fällen wurde dies ambulant durchgeführt. Es ist spottbillig und erforderte nur ein Viertel einer Tablette Naltrexon (Nemexin®).

 

1977 Gifthilfe für die Weltbevölkerung

Gründung des WORLD TOX CENTER in Rhiad/ München

Einer der vielen Notarzteinsätze ging nach Saudi Arabien ins Königshaus. Eine schwere akute Vergiftung war zu behandeln.

Eiligst wurde ich Anfang Dezember in Klinikkleidung zum Flughafen

gebracht, während ein Rettungswagen zuhause den Pass abholte. Die Lear-Jet mit dem Assistenten Greither wurde feierlich in Riad empfangen.

In sechs weißen Rolls Royce-Autos wurden wir ins Krankenhaus gefahren. Dort wurde der Patient in wenigen Tagen sehr erfolgreich behandelt. Es handelte sich um ein Spezialgebiet von mir. Die Sache bleibt streng geheim. Der König wollte eine Weiterbehandlung in München, der Patient lehnte ab. Ich wollte nicht.

Daraufhin verlangte der König die Übernahme. Ich lehnte ab. Man wollte mich zwingen, ich würde das Land nicht lebend verlassen.

Mein Assistent bangte. Ich erklärte, falls meinem Wunsch nicht entsprochen würde, würde ich das Rote Kreuz verständigen. Ich rief bei der Leitstelle in München an und erklärte, ich hätte Schwierigkeiten. Falls sie binnen 3 Stunden von mir nichts hörten, sollten sie die Presse verständigen, dann sei mir etwas zugestoßen. Das Gespräch wurde vom Geheimdienst aufgezeichnet.

Dann bat ich um einen kurzen Ausflug in die Wüste. Die Wagenkolonne brachte meinen Assistenten und mich in die nahe gelegene Wüste. Ich nahm in einer Plastiktüte für meine vier Kinder Wüstensand mit und fotografierte üble Verkehrsunfälle.

Nach der Rückkehr war alles wie umgewandelt. Der König akzeptierte wohl erstmalig den Wunsch eines Fremden, belobigte uns, beschenkte uns fürstlich und organisierte den Heimflug. In München gab ich Entwarnung.

Zur Heimreise erklärte er, dass ich noch einen großen Wunsch offen hätte, eine Farm in Australien oder eine Jacht im Mittelmeer. Ich lachte. Nein, es war ihm ernst.

Im Heimflug entwickelte ich mit dem Vertrauten des Königs einen Plan für einen Welt-Giftnotruf der Saudis.

Daraus wurde ein "World Tox Center" in Riad, dessen TOX CENTER in

München zur Ausbildung der Mitarbeiter geplant war.

Baupläne und Modelle der beiden Zentren umfassten Ausgaben von über 4 Milliarden Mark. Je mehr offizielle Stellen eingeschaltet wurden, desto größenwahnsinniger wurde das Projekt. Und dies alles, obwohl man weiß, dass es niemand gibt, der etwas von Vergiftungsbehandlung versteht.

Probleme mit Nachbarn, die ihr Land bedroht fühlten, waren für mich der ideale Anlass zum Ausstieg. Die Pläne starben.

 

1980 Gegengifte für alle Kliniken per Hubschrauber verfügbar

Während mein Chef ehrgeizig darüber wachte, dass alles, was mit Giften zu tun hat, über seinen Schreibtisch läuft, organisierte ich 1980 mit dem Vize-Chef der Berufsfeuerwehr in Oberhausen auf Wunsch seines Chefs Böttcher ein mobiles Gegengiftdepot. Dies war in vier Kisten verpackt und konnte mit Blaulicht oder Hubschrauber rund um die Uhr zum Vergifteten gebracht werden. Die Gegengifte waren geordnet nach meiner Einteilung in Nummern gemäß meiner Giftliste. In einer Kiste waren mein Lehrbuch der "Klinischen Toxikologie", die "Giftliste" und die Taschenbücher. Alljährlich wurden in der Feuerwache Fortbildungsveranstaltungen für die umliegenden Ärzte und Rettungssanitäter mit anschaulichen Dias über die Anwendung der Gegengifte von mir abgehalten. Später kam noch ein Giftnachweisgerät für Drogen, ein EMIT-St von Syva hinzu. Zuletzt wurde auch für die Feuerwehr in Essen ein mobiles Gegengiftdepot eingerichtet. Örtliche Anästhesisten übernahmen 1996 die weitere Pflege.

 

1981 Gifthilfe in München optimiert

Nach der Auflösung des WORLD TOX CENTER  schnitten wir von allen Schildern und Stempeln das Wort "World" weg und ich gründete mit 7Ärzten, Wissenschaftlern und Juristen 1982 das TOX CENTER als eingetragenen gemeinnützigen Verein, der die Aufgabe hatte zur Prophylaxe und Behandlung von Vergiftungen alles bereitzustellen. Am wichtigsten war der Giftnotruf, Vorträge und Veröffentlichungen zu allen aktuellen Vergiftungsproblemen. Die Experten trafen sich regelmäßig und regten sich gegenseitig zu neuen Projekten an. Der Verein schickte aus eigenen Mitteln nach meinem Einsatz in Bhopal zwei Medizinstudenten mit Medikamenten und Geräten 3 Monate nach Bhopal, um dort Soforthilfe zu leisten. Viele Bücher wurden in den letzten Jahren an Interessierte verschenkt. Im Laufe der Zeit wurde die erste Giftnotruf Bibliothek auf CD-ROM von mir geschaffen. Ein toxikologischer Notarztwagen wurde von der Fa.Aicher betrieben. Für tausende Vergiftete wurde ein mobiles Gegengiftdepot und eine Katastrophenversorgung eingerichtet. Zu Massenvergiftungen wurde dies in Gallenbach mit 120 Arsenvergifteten, zur bebauten Deponien in Dortmund-Dorstfeld mit 40 Vergifteten und nach Bad Tölz zu den mit Formaldehyd vergifteten Anliegern der Fa.Pfleiderer mit Erfolg eingesetzt.

 

1981 Lehrbuch des Papstes der Akuttoxikologie

Bei einem Autorengespräch zur Giftliste erfuhr der Verlagsleiter Heim, dass ein großes 12 bändiges Lehrbuch "Klinische Toxikologie" in Vorbereitung sei. Der letzte Chef Clarmann wollte dies mit mir als sein Lebenswerk herausbringen. Ich packte es an, Clarmann träumte immer mit Worten. Als es weitgehend fertig war, drohte Clarmann, dass dies ein sofortiger Kündigungsgrund sei, wenn sein Oberarzt diesen, "seinen Titel" herausbringe. Andererseits weigerte er sich beharrlich, auch nur eine einzige Seite zu verfassen.

Heim war nun sehr begierig, bald dieses Werk in seinem Verlag "Moderne Industrie" herauszubringen. Dies lehnte ich ab. Nach langem Ringen einigten wir uns auf die Gründung einer Verlagstochter "Ecomed". Als Clarmann mit seinem Generalschlüssel heimlich ein fertiges Manuskript der Giftliste aus meinem verschlossenen Oberarztzimmer  klaute, verließ ich fristlos die Klinik, da Beschwerden nichts halfen. Daraufhin wurden meine ersten sechs Leitz Ordner "Klinische Toxikologie" sofort in Druck gegeben. Clarmann schrieb nicht mal ein Taschenbuch und ging in Pension  und starb ohne von seinen klinischen Erfahrungen etwas zu veröffentlichen.

Insgesamt  sind von mir 183 Ergänzungslieferungen in 14 Bänden erschienen.

 

1981 Zahnärzten Hygiene beigebracht

1949 als mein Vater aus der Kriegsgefangenschaft heimkam, begleitete ich ihn stets auf Schritt und Tritt, hatte ich doch bis dahin keinen Vater.

So saß er auch beim Zahnarzt, den ich bat, auch in meinen Mund zu sehen. Er nahm dazu den gleichen Spiegel wie beim Vater. Ich fragte ihn, ob das nicht unhygienisch sei. Daraufhin meinte er, dass „alle Menschen die gleichen Keime hätten und er daher noch nie Geräte außer abwischen vom Blut noch nie gereinigt hätte“. Mutter zuhause hatte vorher ganz anderes erzählt und spritzte in ihrer Kinderarztpraxis viel mit Ethylalkohol zum Desinfizieren.

Sogleich erzählte ich Mutter meine neuen Kenntnisse. Nie kann ich mich erinnern hat Mutter daraufhin mehr getobt als damals: „Die Zahnärzte haben statt Hygiene einen Scheiß im Gehirn“. Diesen Satz habe ich ihr oft vorgeworfen, fand ihn jedoch bis heute immer wieder bestätigt. Noch heute gehen alle Zahnärzte mit dem gleichen Bohrer von einem Eiterloch zum nächsten, nehmen keine völlig neuen Geräte und wechseln das sterile Tuch am Arbeitsplatz nicht nach jedem Eiterzahn. Dies ist der Grund, warum ein Eiterkiefer nie ausheilt und später unzählige Male erneut eröffnet werden muss. Die gerne geschluckten Antibiotika kommen nicht an den Eiterknochen heran.

1981 suchte ich einen einzigen Zahnarzt in München, der wenigstens Einmalhandschuhe verwendet. Eine Zahnarzthelferin berichtete aus ihrer Schule, dass ein einziger Zahnarzt in München seit einem Jahr mit Einmalhandschuhen arbeitet. Er war zufällig bei mir ums Eck. Mit diesem arbeitete ich sofort zusammen, bat, dass er als zweiter Zahnarzt in München ein OPT-Gerät kauft. Er war sehr hilfsbereit, auch wenn er bis heute diese Bilder nicht lesen kann.

Mein Nachbar in der Praxis hielt von allem nichts. Nun hatte ich plötzlich viele AIDS-Patienten, da sich herumsprach, dass ich durch Meiden von Drogen und Umweltgiften das Immunsystem erheblich verbesserte. Natürlich mussten alle ihre toten Zähne, Amalgam und Palladium aus dem Mund entfernen. Mein Nachbar weigerte sich, Aidskranke zu behandeln, obwohl ich meinte, dass ihn Einmalhandschuhe und Mundschutz davor schützen würden. Das wollte er jedoch nicht. Da es kein Gesetz gab, dass ein Aidskranker dies dem Zahnarzt auf die Nase binden muss, empfahl ich, nicht davon zu sprechen. Da diese Patienten sehr gepflegt waren, AIDS von Bluttransfusionen u.ä. hatten, gab es keine Probleme.

Als ich meinen Nachbarn wieder traf bedankte ich mich für die gute Behandlung eines renommierten Aidskranken. Daraufhin war er hell entsetzt und lehnte grundsätzlich die Behandlung ab, wenn er erfuhr, dass der Patient vorher bei mir war.

Aber allmählich gewöhnte er sich an die heute endlich geforderte Hygiene.

 

 

1981 Drogen weg ohne Kummer

Gleich nach meiner Praxiseröffnung kamen viele Drogenabhängige Alkoholiker, Schlafmittelabhängige und Fixer zur ambulanten Entgiftung und Entwöhnung. Die Entgiftung geschah mit Antidoten Physostigmin, Anexate und Naloxon, die Entwöhnung mit verhaltenstherapeutischen Gruppensitzungen und autogenem Training. Bei jedem Kontakt wurde eine Drogenfreiheitskontrolle durchgeführt. Alles wurde von den Kassen bezahlt, die stolz waren auf ihren kassenärztlichen Klinischen Toxikologen und seine hohe Erfolgsquote. Selbst Patienten, die mehrmals eine stationäre Behandlung abgebrochen hatten, blieben clean und arbeiteten unter der Therapie immer fleißiger. Der Andrang und die Begeisterung der Patienten waren so groß, dass es auch mit einer Assistentin nicht zu beherrschen war. Die Rettung war, dass nach einer korrekten 

Amalgamsanierung und Entgiftung mit DMPS, der Hunger nach Drogen schlagartig behoben war und Rückfälle und langwierige Gesprächstherapien nicht mehr notwendig waren. Nach Niederlegung der Kassenzulassung wegen Überbelastung wurde die ambulante Drogentherapie nur noch in Einzelfällen durchgeführt.

 

1982 Erste kassenärztliche Umweltambulanz

Durch den Giftnotruf und die ersten Umweltgiftebücher  der Welt kamen viele Patienten, die durch Umweltgifte geschädigt, wie Lehrer und Schüler von Schulen, die nach einem Giftnachweis geschlossen wurden oder Arbeiter einer Giftanlage nach einem Unfall oder Kindergartenkinder nach Schließen ihres Kindergarten wegen Gift u.v.a.

Der Nachweis geschah mit Kieferpanorama, Kernspin-Kopf und den relevanten Allergietesten auf der Haut über 7 Tage. Im TOX-Labor in Bremen wurde das verursachende Gift vorher und nach dem Expositionsstopp vor Ort gemessen.

Ende der 70er Jahre standen u.a. Pestizide im Vordergrund - aus der Nahrung und der Holzbehandlung (PCP), dann Pyrethroide aus dem Teppich, 1985 die Radioaktivität von Tschernobyl, dann Amalgam, dann Gold aus Zahnkronen, dann Formaldehyd in Textilien und Pressspan, später PCB aus Fensterfugen und alten Kondensatoren.

Hunderte Ärzte, Zahnärzte, Studenten und Doktoranden waren bei diesen Beratungen dabei, um die Umweltmedizin zu erlernen.

  

1984 Bhopal unfassbar für einen Augenzeugen

25 Jahre danach stichpunktartig das Wichtigste vom größten Chemieunfall der Welt ohne jegliche toxikologische Hilfe:

 

Ursachen:

        Reinigungsversuch des Tanks in Abwesenheit von Fachpersonal

        Ignoranz, denn Wasser darf nie zu Methylisocyanat

        Flucht des Täters als er den Schaden bemerkte

        Alarmsirene lockte Tausende in den Tod zum Unfallort

        kein Alarmplan

        kein Expositionsstopp, keine Dekontamination, kein Lungengegengift, kein Beatmungsplatz, keine Hilfe angefordert, sich durchwursteln

        fremde Hilfe bedeutet Ohnmacht zugeben, daher unmöglich

 

Verlauf:

-         Prof. Chandra, Rechtsmediziner und Toxikologe bat mich telefonisch um Hilfe, das Auswärtige Amt organisierte die Hilfe rasch und unbürokratisch

-         der deutsche Botschafter in Delhi, Dr. Vogler, half rasch und außerordentlich tatkräftig

-         die indischen Behörden taten alles, um eine effiziente Hilfe für die Opfer zu verhindern

-         das Gerücht, alles sei ein Riesen-Chemiewaffenversuch der Amerikaner, blieb unbestätigt, aber erklärte die Untätigkeit der Offiziellen

-         nach der Ankunft in Delhi währte eine stundenlange wertlose Diskussion im Gesundheitsministerium mit  den Resumée, Indien bräuchte keine ausländische Hilfe

-         als „persona non grata“ machte ich dann im gepanzerten Mercedes des Botschafters einen Ausflug in der Altstadt von Delhi, beobachtete einen Zahn ziehenden Hindu am Straßenrand und wurde dann per Funk aufgefordert, sofort nach Bhopal weiter zu reisen, flog mit dem nächsten Flugzeug

-         während ich am Ankunftstag vergeblich in der Warteschlange nach Abgabe meiner 10 Erste-Hilfe-Koffer gewartet hatte und wegen einer japanischen Film-Crew an Land bleiben musste, wurde ich dann von 2 Geheimdienstoffizieren begleitet und gut betreut

-    Am Flugplatz im Bhopal empfing mich Prof. Chandra, zeigte mir Pläne der Stadt mit 40 000 Opferzahlen und seine  Sektionsbefunde. Er klärte mich über die Informationstaktik mit Pressezensur der indischen Behörden auf: anfangs wird stets eine Leichenzahl mit höchstens ein Zehntel festgelegt, bei der man dann bis zum Ende in 10 Jahren festhält: 1450. Chandra hatte 40.000 Leichen gezählt und auf riesigen Scheiterhaufen verbrennen lassen. Er führte mich durch die Keller mit über 100 teilbedeckten Leichen, oft Frauen mit ihren toten Säuglinge an der Seite. Alle gespenstisch blau durch das Lungenödem durch Methylisocyanat, ein zehntel hellrot wie durch Kohlenmonoxid (Blausäure!)

-         An 12 Leichen führte ich sofort nach Eröffnung einen Schnelltest von Träger mit Methylisocyanat und Blausäure in Salzsäure mit den Prüfröhrchen für Blausäure/ Methylisocyanat durch. Alle hatten Methylisocyanat und Blausäure positiv, 2 extrem hohe, tödliche Blausäure-Konzentrationen.

-         Prof. Chandra fuhr mit mir in die Fabrik und in die Areale mit den meisten Toten, zu den anderen Krankenhäusern, zeigte die glimmenden Scheiterhaufen für die Tausenden

-         Vom Botschafter erhielt ich zwei Dolmetscherinnen, zwei deutsche Lehrerinnen, eine für Englisch, die andere für Hindu. Dies ermöglichte eine prima Anamnese und Hören aller Bemerkungen bei den Diskussionen.

 

Hilfreich waren:

1)     Der Laborchef des Krankenhauses, in dem ich vor dem Abflug einen lange geplanten Vortrag hielt, bereitete in 30 kleinen Glasflaschen mit zwei Schläuchchen am Stöpsel und Inhalt 1 molarer Salzsäure vor. An einer Seite wurden 2 ml Blut eingefüllt, an der anderen das Prüfröhrchen der Gifte mit der Saugpumpe aufgesetzt, geschüttelt, 10 Hübe. Quantitativ konnte man die Giftmenge im Blut ablesen (Schnelltest). Ein geeichtes Muster hatte er vervielfältigt.

2)     Der deutsche Botschafter hat sich erfahren und väterlich um seinen Schützling gekümmert. Er schrieb das Empfehlungsschreiben: „To whom it may concern“, das jede Hilfsbereitschaft initiierte. Ohne ihn wäre das riskante und angefeindete Unternehmen sicher gescheitert. Seine Warmherzigkeit war einmalig. Seine Kommentare – auch in den Besprechungen – zeugten von unglaublicher Erfahrung und Engagement. Er war das überragende Erlebnis dieser fürchterlichen Zeit, er gab ungeheuer viel Kraft. Sein Ideenreichtum war beeindruckend. 2 bewaffnete BND-Agenten begleiteten und beruhigten mich – ebenso wie die beiden Dolmetscherinnen – auf allen lebensbedrohlichen Wegen – insbesondere nach der ausgesprochenen Morddrohung. Kurz vorher war ja Indira Ghandi ebenfalls von gedungenen Mördern für 5 Rupien ermordet worden.

 

Die sinnvolle Hilfe torpedierte:

-     Der indische Botschafter in Frankfurt, bei dem ich mein Visum abholen musste mit einem vergifteten Krabben-Cocktail, der im Flugzeug heftigste Durchfälle ausgelöst hatte. Ein Kohlebecher hat alles kuriert, Cola den Magen-Darm beruhigt.

-     Der indische Gesundheitsminister, der keinen Toxikologen in Bhopal wollte und erst nach Stunden überstimmt war.

-     Der Vertreter der Unglücksfirma, der ein Zimmer im Uni-Krankenhaus hatte und gegen eine hohe Summe mein sofortiges Abreisen – vergeblich – wollte.

-     Viele US-Anwälte, die von den schwerst Kranken auf der Straße eine Unterschrift verlangten, sonst „bekämen sie keine Behandlung“, obwohl niemand ihr Englisch verstand. Sie erwiderten mir: keine Beweise sind besser, weil dann nicht um Details gestritten wird.

-         Von keinem Erstvergifteten gab es Personalien, von den Leichen ebenso wenig, nicht einmal für die Zahlen interessierte sich jemand: wo keine Dokumentation, da keinerlei Konsequenzen!

-         Nach der Freigabe unserer umfangreichen Hilfslieferungen an Gegengiften (Cortison-Spray, Natriumthiosulfat, Spritzen, Infusionen) holten sich alle „Helfer“ alles privat ab, Kranke erhielten nichts.

-         Der örtliche Ministerpräsident meinte, in einer „Privataudienz“ alles Nötige sei geschehen, Indien bräuchte nie eine Hilfe von außen zumal von „früheren Kolonialherren“ und meinte, mein Leben sei durch Morddrohungen stark gefährdet.

-         Bei der sofortigen Abschiebung begleiteten mich zwei Geheimdienstoffiziere.

-         Da ich meinen Schnellteste-Koffer von Dräger nicht ihnen schenken wollte, verlangte man eine hohe Transportgebühr – im Gegensatz zum kostenlosen Transport bei der Einreise. Die gesamte medizinische Ausrüstung ließ ich ohnehin in Bhopal und sandte zwei meiner Doktoranden (Schöngut) für 3  Monate hin.

-         Der indische Geheimdienst drehte aus meiner Kamera in der zweiten Nacht den Diafilm heraus.

 

Die Diskrepanzen hätten nicht krasser sein können:

-         Schnee in Deutschland

-         in Schlossgarten von Delhi zwitschernde Papageien

-         in Bhopal unendlich viele Leichen, junge Mütter mit Säuglingen in die Achsel gelegt, Verwesungsgeruch und tagelang Rauch von der Verbrennung der 40 000 Leichen

-         auf Station Dutzende mit blauen Gesichtern nach Luft ringend, 20 Angehörige uns Bett sitzend mit flehentlichem Blick zu den Deutschen, der Wunder vollbringen soll

-         Chefärzte, die unbedingt Tee mit mir trinken wollten, weil die 2000 vor der Tür ruhig warten sollten

-         Familienoberhäupter von 40 toten Angehörigen, die erzählten, man musste nur ein feuchtes Tuch vor Augen und Nase halten und sitzen bleiben, dann war in 30 Minuten alles vorbei. Seine Leute rannten zum Explosionsort und starben sofort.

-         Gesunde Ärzte und Pfleger holten sich 100er Packungen von Antidoten als „Souvenir“

-    Patienten, die im Kreis ihrer 20 Angehörigen ergeben auf ihren schicksal-              haftenTod warteten

-    flehentliche hilflose Angehörige

-    Alle Ärzte aus dem Bundesland waren herbei geordert worden, niemand

     wusste wofür. Keiner kannte das Gift, geschweige denn, die nötige Hilfe.

 

-     Riesige Ausgabeplätze an denen jeder – oft mehrfach am Tag– Tabletten

mit Antibiotika und/oder Cortison und Magenmittel erhielt – ohne      Wiederholung, eine staatliche Placebotherapie.

 

-    jede Hilfe durch Ausländer wurde als verhasste „Kolonialherren“

abgelehnt

 

-     Erste wissenschaftliche Diskussionen mit Erstellung eines Diagnose- und   

      Therapieplans, was aber dann allen Beteiligten stets verheimlicht wurde.

 

-    Der Eindruck eines Riesen-Experimentes mit Giftgasen entstand, weil

alle Verantwortlichen alles Denkbare unternahmen, um den Opfern nicht zu helfen, um zu sehen, was ohne Hilfe mit ihnen in der Zukunft passiert.

 

-    Zuletzt im Garten des Botschafters ein Essen im Freien mit einem

     RiesenRäucherlachs. Ein Adlerpärchen stürzt sich drauf und wird liebevoll  

     von der Botschafterin wie immer weggescheucht.

 

-    Bei der Landung in Frankfurt warteten ca. 40 sensationshungrige

Fernsehteams am Flugsteig. Ich ließ mir Zeit am Zoll für das

Mitbringsel für Frau und Kinder. Dann waren sie weg. Später interessierte sich niemand mehr für das Unglück.

 

Bhopal – Augenzeugenbericht Erinnerungen nach 20 Jahren

Die Situation vor Ort

Durch einen Defekt an allen vier Sicherheitseinrichtungen eines 40-Tonnen-Tanks voll Methylisocyanat, einem technischen Produkt, und durch Vergessen der alternativen Handabschaltung kam es in Verbindung mit zurückgebliebenem Reinigungswasser zu einer exothermen Reaktion, zu einem Druckanstieg und dem Entweichen von 40 Tonnen Gas aus Methylisocyanat, Blausäure, Nitrosegasen und anderen Substanzen. Die exotherme Reaktion erzeugte eine Temperatur zwischen 400 und 600 °C. Von 23.00 Uhr bis 1.00 Uhr nachts legte sich der Gaspilz auf die Altstadt mit den Slums von Bhopal und zog dann 200 km weiter. Etwa in diesem Umkreis traten Todesfälle auf. Panikartig flüchtete die Bevölkerung während der höchsten Giftgaskonzentration mit ihren Habseligkeiten. Nur einzelne Firmenangehörige blieben mit einem feuchten Tuch vor Nase und Mund in ihren Hütten und überlebten mit der gesamten Familie. Es war eigenartig, dass nur Slumbewohner von der Vergiftung betroffen waren. Bewohner der übrigen Teile der Stadt, insbesondere die Hotelbewohner, hatten in dieser kalten Nacht Fenster und Türen verschlossen, blieben dann auch in ihren Wohnungen und erlitten keinerlei Vergiftungserscheinungen. Allerdings hatten auch die Ärzte der verschiedenen Krankenhäuser Vergiftungserscheinungen. Hunderte der Slumbewohner wurden im Schlaf überrascht und tot in ihren Lehmhütten aufgefunden. Etwa 300.000 Personen waren von der Vergiftung betroffen. Etwa jeder Hundertste starb sofort, ein Drittel der Bevölkerung wurde schwer vergiftet und muss mit lebenslangen Folgeschäden rechnen.

 Um 2.00 Uhr nachts ertönte die Werksirene. Einige Männer liefen dann zum Epizentrum zurück und wurden dort vergiftet. Es gab keine Warnung und keine Alarmpläne. Die Werkarbeiter zogen, bis auf einen, rechtzeitig Gasmasken an und blieben verschont.

Kein einziger Patient in Bhopal, mit Ausnahme einiger leicht vergifteter Mediziner, wurde korrekt behandelt. Es wurde keine Versorgung am Unfallort bezüglich einer Vitaltherapie durchgeführt. Die Vergifteten mussten sich von Angehörigen oder von Taxis ins Krankenhaus bringen lassen. Privatärzte bekamen keine Informationen über Therapiemöglichkeiten. In den Kliniken erfolgte keine intensivmedizinische Behandlung. Es gab keine Intubation oder maschinelle Beatmung und keine funktionierenden Beatmungsbeutel in der gesamten Stadt. Nur jeder zwanzigste Patient mit Lungenödem bekam Sauerstoff zugeführt. Sterile Spritzen fehlten. 40.000 sterile Spritzen, die wir aus Bundeswehrbeständen mitgebracht hatten, verschwanden spurlos. Patienten im Prälungenödem warteten nach einem beschwerlichen Anmarsch stundenlang in der Sonne auf die erhoffte Hilfe im Krankenhaus. Dort gab es keine Selektion. Nur Tote wurden sofort selektiert.

 

Diagnostik

Es gab keine Messung des verursachenden Giftgases, obwohl in der Firma das Gasspürgerät routinemäßig angewandt wurde. Die exzellente, umfangreiche Monographie über Methylisocyanat, die von der Mutterfirma Union Carbide erstellt war, wurde nicht herausgegeben. Es gab keine Verlautbarung vom Verursacher, was passiert war und wie man den Betroffenen helfen könnte, dafür Verwirrungs- und Vertuschungsaktionen. Auch kam es zu Verwechslungen zwischen Zyanid und Zyanat. Der offizielle Vertreter der WHO hatte noch am 11. Tag nach der Katastrophe in einer großen Besprechung in Delhi die Meinung vertreten, dass das Gift keine tödliche Vergiftung und keine Verätzung hervorrufen könnte, sondern höchstens eine Allergie. Das hatte dann zur Folge, dass in den ersten Tagen lediglich ein Antihistaminikum ausgegeben wurde. Katastrophenpläne waren nicht vorhanden. Es erfolgte keine Ausbildung von Laienhelfern. Selbst Augentropfen durften nur von Ärzten verabreicht werden. Hinter einem Arzt warteten 5.000 Patienten darauf, einen Tropfen ins Auge zu bekommen, und bekamen höchstens jeden dritten Tag einen Tropfen.

 

Entgiftung

Bis zuletzt wurden keinerlei Entgiftungsmaßnahmen der Augen und der Haut durchgeführt. Die Patienten blieben bis zum Tod in ihren kontaminierten Kleidern. Patienten auf der Intensivstation behielten ihre Kleider an. Dadurch hatten sich natürlich auch das Pflegepersonal und die Leichenträger sekundär vergiftet. Weder der häusliche noch der berufliche Bereich wurden dekontaminiert. Giftfreie Nahrungsmittel wurden weder empfohlen, noch zur Verfügung gestellt. Eine Ausnahme bildeten die Ausländer. Das gleiche galt für das verseuchte Trinkwasser. Zur Entgiftung der fettlöslichen Substanz standen keine entsprechenden Mittel zur Verfügung.

 

Fürsorge

Die Bevölkerung wurde weder gewarnt, noch aufgefordert, sich zu schützen. Wir sahen an den einzelnen Firmenangehörigen, die sich lediglich durch eine feuchtes Tuch vor Nase und Mund und Schließen der Fenster und Türen optimal schützen konnten, wie einfach die Maßnahmen der ersten Stunden gewesen wären, wenn die Warnsirene zwei Stunden vorher ertönt wäre und die Bevölkerung einmal vorher erfahren hätte, wie man sich schützen kann. Es war früher bereits zu drei größeren Massenvergiftungen in Bhopal gekommen. Erst vor zwei Jahren war es durch ausströmendes Phosgen zu drei Todesfällen gekommen. Alarmpläne gab es nicht; man hatte Angst, dass die Bevölkerung dadurch nur beunruhigt würde. Die Vergifteten wurden nicht systematisch erfasst und keine Aufzeichnungen angelegt. Eine Dokumentation von Vorschäden wurde nicht durchgeführt. Die Vergifteten suchten dann auch mehrere Behandlungseinrichtungen hintereinander auf.

Alles, was irgendwie als Beweis für spätere Schadenersatzforderungen der Betroffenen hätte dienen können, wurde unterlassen oder verheimlicht. Den Vorschlag, einzelne Fälle von Spezialisten im Ausland behandeln zu lassen, lehnten die Verantwortlichen ab. Ein Großteil der ca. 3.000 zum Zeitpunkt des Unglücks im ersten Trimenon Schwangeren muss mit zerebralen Schäden bei den Kindern rechnen. Es wurde keine Interruptio empfohlen.

 Antidote standen nicht zur Verfügung. Medikamente aus dem Ausland wurden strikt abgelehnt oder zurückgeschickt. Uns wurde empfohlen, die Medikamente von der Bundeswehr wieder mitzunehmen. Auch Dexametason-Spray als Antidot bei Lungenreizstoffvergiftungen hätte bei ca. 100.000 Personen die schweren, heute bestehenden Veränderungen im Sinne einer Lungenfibrose verhindern oder zumindest lindern können. Unsere mitgebrachten 1.050 Sprays, deren Anwendung dem Pflegepersonal von unserer Hindidolmetscherin demonstriert wurde, führten bei etwa 1.000 Personen zu einer drastischen Besserung des Zustandes. Nachgewiesene Lungenödeme besserten sich darunter überraschenderweise zum Teil erheblich. Patienten mit einem schaumigen Auswurf konnten nach einigen Stunden die Kliniken verlassen. Der Wunsch der örtlichen Ärzte nach 100.000 weiteren Packungen, die in Deutschland zum Transport bereitstanden, wurde von der Regierung ignoriert. Man fürchtete, dass dann alle behandelt werden wollten.

Ein Chemiker der indischen Regierung hatte überraschenderweise am 5. Tag in der Umgebung der Fabrik angeblich nicht nur Zyanate, sondern auch Zyanide nachgewiesen. Auch fand er beides im Leichenblut. Ein von uns entwickelter Schnelltest konnte dies bestätigen. Insbesondere tief bewusstlose Patienten mit Hirnödem hatten hohe Zyanidkonzentrationen im Blut. Versuche mit Injektionen von Natriumthiosulfat brachten hier überraschend gute Erfolge. Ausnahmslos alle Ärzte und das Pflegepersonal fühlte n sich selbst nach einer Minimaldosierung von einem Zehntel der empfohlenen Dosierung (10 ml der 10%igen Lösung) beschwerdefrei. Die Ärzte baten um weiter Antidote. 13.000 Infusionsflaschen, die ganz schnell in Deutschland zubereitet wurden und dorthin verbracht wurden, kamen jedoch nicht zur Anwendung. Lediglich Ärzte und Pfleger wurden damit behandelt.

Alle Patienten hatten neben anfänglichen Augenverätzungssymptomen eine Lungensymptomatik mit quälendem Husten, Bluthusten und fleckige Verschattungen im Röntgenbild sowie eine Azidose. Maßnahmen der indischen Regierung, wie sie anfangs empfohlen wurden, wie die Gabe des Antihistaminikum, eines Antigastritikums, antibiotikahaltige Augentropfen und die Gabe von Atropin als Universal-Antidot, waren wirkungslos. In der späteren Phase wurden tagelang orale Kortikoide ausgegeben. Anstelle des lokal anzuwendenden Dexamethason-Sprays bekamen die Patienten pro Tag etwa 18 Tabletten unbekannter Dosierung eines Dexamethasons sowie Betasympatikomimetika, Hustensaft, Vitamine und Spurenelemente. Ferner wurden höchste Dosen an Antibiotika ganz ungezielt eingesetzt. Diese Maßnahmen waren sinnlos oder sogar gefährlich.

KATASTROPHENMEDIZIN Probleme des Massenanfalls Kranker und Verletzter

Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 1986

 

Bhopal Umweltschreck

Auf Wunsch des deutschen Auswärtigen Amtes, sollte ich bei dem Giftgasunglück nach Bhopal reisen und die Anwendung der von Deutschland in riesigen Mengen bereitgestellten Gegengifte den indischen Ärzten erklären.


Am Abend des Alarmierungstages hatte ich noch einen Vortrag in der Universitätsklinik in Gießen. Alle hielten es für einen Gag, dass ich mit zahlreichen Alukoffern und Schutzausrüstung anreiste und meinte, dass ich in wenigen Stunden in Bhopal sei.

Vom Laborchef wurde mir noch hochkonzentrierte Säure für den Blausäurenachweis im Blut, die ich vergessen hatte, gebracht.

Der indische Botschafter fragte beim Abschiedsempfang in Frankfurt, ob man das dortige Trinkwasser trinken könne. Sein Krabbencocktail dabei war jedoch massiv voll Bakterien. Nach kurzer Zeit setzten bei mir im Flugzeug heftige Durchfälle ein, zuletzt musste ich mit schmerzhaften Leibkrämpfen blutiges Wasser entleeren. Ruhr? Erschöpft, wie vom Fieber geschüttelt, erinnerte ich mich an die Kohle  Demonstrationspackung im Handgepäck. Zittrig bereitete ich sie zu. Nach einer Viertelstunde war der Stuhl schwarz, dann kehrte plötzlich wie durch ein Wunder Ruhe ein, die Bakterien waren weg. Ich schlief einen tiefen Heilschlaf bis zur Ankunft. In Dehli betrog mich der Taxifahrer und verlangte das Zehnfache. In der deutschen Botschaft war ein denkbar liebenswürdiger Empfang. Auf meinen Wunsch erhielt ich zwei deutsche Frauen zugeteilt, die Sprache des indischen Landesteiles beherrschten, eine Lehrerin und eine medizinischtechnische Laborantin. Dadurch war ein einmaliger Kontakt zu den Kranken geschaffen. In Gesprächen mit Offiziellen konnte die Lehrerin Englisch dolmetschen und ich hatte Zeit zum Hören der anderen Meinungen. Die örtlichen Ärzte baten um meine eilige Ankunft. Gesundheitsminister und Amtsärzte  so wie Politiker führten stundenlange theoretische Gespräche bis in die Nacht. Der Flug Dehli  Bhopal wurde vom Geheimdienst vereitelt, offizielle Begründung, dass mein Platz belegt sei, war, dass eine japanische Fernsehgesellschaft eilig dorthin musste. Jetzt riss  mir der Geduldsfaden, ich sagte, ich fliege morgen mit der Lufthansa heim und verständige die Weltpresse, die ohnehin vom Abflug an jeden Schritt beobachtete. Ich bat den Botschafter um ein Auto zur Besichtigung der Altstadt von Dehli. Aufgrund meines energischen Auftretens gegenüber den Regierungsmitgliedern war er sehr besorgt. Er stellte mir seinen gepanzerten Mercedes mit Funk und Fahrer zur Verfügung. Meine Helferinnen zeigten mir alle Schönheiten der Hochblüte von Indien. Mitten im Dezember schwirrten hier Papageien, Adler und seltene Vögel zwischen Palmen und Blumen, während die Menschen in Bhopal weiter ohne die vor Ort vorhandene Hilfe starben. Die Regierung funkte laufend, wir sollten kommen, sie hätten umdisponiert. Ich führte mein Programm ungestört fort und lehnte ab. Drohungen negierte ich, ich war als Privatmann von keiner Weisung abhängig. Das war für alle Beteiligten wohl völlig neu und brachte enormen Respekt ein. Ich hörte, daß es zahlreiche Ärzteteams aus den USA, Frankreich und anderen Ländern ebenso erging, als einziger wurde ich dann zugelassen. Ob die Angst vor der Presse oder die für sie einmalige Frechheit den Ausschlag gab, weiß niemand. Nach meiner Stadtbesichtigung waren alle wie ausgewechselt und hilfreich. Die indischen Geheimdienstoffiziere ließen mich zwar Tag und Nacht nicht mehr aus den Augen, waren jedoch äußerst behilflich.

Nach Ankunft in Bhopal wurde ich vom Chef der Rechtsmedizin, Prof.Chandra, der mich angefordert hatte, in Empfang genommen. So wie er sagte, kam es mehrmals. Nach Betreten der Hauptarbeitsstätte, dem Medical Hospital, wurde ich ins dort vorhandene Zimmer der Unglücksfirma "Union Carbide" gebeten und von ihrem Chef gefragt, wie viel Geld ich wollte, wenn ich nichts  von ihnen sagte. Lächelnd ging ich hinaus, so verdutzt war er wohl noch nie im Leben. Schnell hatte ich meinen ersten Todfeind. Er sollte siegen. Der Chef der Augenklinik wollte mich zum Tee-Plausch einladen. Ca. 1000 Patienten, die geduldig in Schlange warteten krümmten sich vor Schmerzen. Etwa dreimal am Tag bekamen sie von ihm persönlich einen Tropfen ins Auge. Er meinte: "Ich bekomme nichts dafür, wenn ich sie jetzt behandle".

Der Chef der Kinderklinik machte mit mir Visite. Er begann mit einem Frühgeborenen, der nackt neben einer warmen, gefüllten Glasflasche unter einer Glashaube lag und angeblich schwer vergiftet sei. Ich hörte das Kind ab und sagte, es sei blau, da es einen schweren Herzfehler habe. Daraufhin lachten alle hämisch, sagten es sei richtig, es wäre ein Test gewesen. Meine Helferinnen waren wütend. Sie kannten die Ärztementalität nicht. Ich wusste, jetzt bin ich akzeptiert. Viele Sterbende im toxischen Lungenödem hätten Sauerstoff benötigt. Weder diesen noch Nasensonden dafür gab es. So verabreichten meine Helferinnen nur einen Cortisonspray (Auxiloson), dessen korrekte Anwendung den jeweiligen Angehörigen gelehrt wurde. Wir hatten nur die persönliche Ausrüstung von mir dabei: Ärztemuster und wegen Überschreitung des Verfalldatums weggeworfene Klinikpackungen.

Mit diesen 1.000 haben wir mindestens 10.000 Schwervergiftete behandelt. Die über 100.000 Packungen der Ersthilfe der deutschen Bundesregierung ließ das indische Gesundheitsministerium über den Zoll nicht freigeben. Der indische Nationalstolz erlaubt keine Annahme von ausländischer Hilfe  auch wenn diese nicht englisch ist, die sie niemals akzeptieren würden.

Nach den Visiten in den verschiedenen Abteilungen, der Klinik folgte eine eingehende Untersuchung der Gestorbenen. Hunderte Tote lagen in den Kellerräumen der Rechtsmedizin und auf Bergen zum Verbrennen. Man hatte 30.000 Tote gezählt. Die offizielle Version vom ersten Tag war und blieb 1450 Tote. 30.000 gab man als Gesamtzahl der Betroffenen an. Die örtlichen Ärzte schätzten die Zahl aufgrund der Todesfälle im Randbereich der Giftwolke auf über 300.000. 750.000 Einwohner hatte die Stadt. Keiner blieb ganz verschont. Die abziehende Giftwolke schädigte noch in 200 km Entfernung, nur wusste man dort noch weniger als vor Ort. Dies berichtete uns eine deutsche Schaustellergruppe.

Achtlos hatte ein Arbeiter den noch nicht leeren Tank mit Methylisocyanat mit Wasser reinigen wollen, dabei kam es zur Hitzeentstehung und Giftgaswolken. Von den unzähligen dabei freiwerdenden Giften waren Methylisocyanat, Blausäure und Phosgen die giftigsten.

Sofort starben viele an Blausäure, leichter Vergiftete litten am Kampfgas Phosgen. Jeder nicht sofort behandelte erkrankte an der Lunge  besonders die vielen Tuberkulose-Kranken.


Amerikanische Rechtsanwälte schwirrten aus, um Unterschriften Betroffener zu sammeln, für die sie Geld bekamen. Krankengeschichten, die Voraussetzung für eine Entschädigung, wurden auf Geheiß der Verursacherfirma Union Carbide keine angelegt.

Also war das einzig mögliche, vielen unbürokratisch zu helfen. Wir errichteten Stützpunkte an den betroffenen Stadtvierteln, zeichneten in Stadtpläne die Hauptzugrichtung des Windes und bildeten Ersthelfer mit der Auxiloson-Spray-Anwendung aus. Je mehr Patienten geholfen wurde, desto abweisender wurde die indische Regierung.

Ständig setzten sie Strategiekonferenzen an, fragten: "warum wollen Sie helfen". Ein Chefarzt meinte, das ist so, wie wenn in München ein Pennerlager brennt. 2 Menschen verbrennen und die ganze Welt rät, wie man den 48 Brandopfern helfen kann. Die Erkrankung der Bevölkerung sei "Gott" gewollt. Sie meinten ihren Gott. In der Tat saßen um einen sterbenden 18jährigen sechzehn Familienangehörige schweigend friedlich herum und sahen tatenlos zu, wie er an seiner Wasserlunge und seinem eigenen Schleim erstickte. Kein Vorwurf. Kein Ruf nach einer Schwester.

Dann wieder der Gang über die Keller. Tote Säuglinge im Arm ihrer toten Mütter. Ich dachte an meine vier kleinen Kinder zuhause.

Viele erinnerten mich daran. Abgehetzt, müde, durstig, immer wieder Tote, Tote, Tote oder Sterbende, die wir zuhause ganz anders betreuen würden. Die Verbitterung stieg ins Unermessliche. Der ständige Kontakt mit der deutschen Botschaft erbrachte eine immer geringer werdende Bereitschaft der Regierung zum Handeln. Alle Angebote lehnten sie ab: eine deutsche ABC Truppe zur Entgiftung aller Betroffenen (die Gifte hängten in den Kleidern, den Habseligkeiten), deutsche Medikamente, ausgebildetes Personal. Offiziell war alles beendigt, harmlos.

Die Giftgaswolke war über einen Stadtteil mit Zelten und Lehmhütten der Ärmsten, meist Arbeitern von Union Carbide als erstes gezogen. Der Effekt war auch positiv, denn viele der Betroffenen, die man als Schmarotzer empfand, zogen weg. Dies freute die Superreichen, deren Häuser mit goldenen Türgriffen und Wasserhähnen ausgerüstet waren. Die Gegensätze und Konflikte waren unfassbar.

Dann kam der Funkspruch vom Geheimdienstchef am vierten Tag: "Um mein Leben könne nun nicht mehr garantiert werden. Ich müsse sofort abreisen". Ein Gespräch mit dem örtlichen Ministerpräsidenten half nichts. Der Rechtsmediziner bat um die restlichen Gegengifte - sie blieben die Einzigen vor Ort. Der Geheimdienst bettelte erfolglos um das umfangreiche Diagnoseset. Es wurde ein schriftliches Protokoll angefertigt, was alles benötigt wäre - es blieb beim Papier. Zwischen Geheimdienstchef und neugieriger Ehefrau des Ministerpräsidenten erfolgte das Ausfliegen aus Bhopal, nachdem ich die Linienmaschine bei laufenden Motoren 1 Std. auf dem Rollfeld warten ließ, da ich einen Koffer "vergessen" hatte, zu holen. Ich wollte wissen, ob das eine Abschiebehaft war.


In Dehli gab es wieder die üblichen Regierungsgespräche, Reden vom WHO  Vertreter, dass man nicht mehr unternehmen könne und viel Eigenlob. Auch habe man den Lungenreizstoffspezialisten aus München geholt, der bestätigt habe, dass alles vorbildlich war.

Der sprachlose deutsche Botschaftsrat saß daneben, mein beißender Kommentar half nichts mehr.

Dann folgte der nächste Kontrast: das Abschiedsessen beim Botschafterehepaar. Mitte Dezember bei heißer Sonne hemdsärmelig an einem großen Tisch tief im grünen, blumenmeerartigen Garten.

Mit der Hand dicke Scheiben eines roten Seelachses abschneidend stürzt ein Riesen-Adlerpaar vom Dach und schnappt sich das Stück.

"Sch, sch", ruft Frau Botschafterin, "meine Vorgängerin hat sie immer gefüttert, jetzt sind sie es gewöhnt".

Auf dem Heimflug nach Frankfurt neben zwei ständig fragenden Geheimdienstoffizieren, entstand der felsenfeste Entschluss, alles zu unternehmen, dass sich weltweit eine solche Katastrophe nicht mehr wiederholt, die Unwissenheit und Vertuschungslust, beseitigt wird.

In Frankfurt wartete  ich eine Stunde vor dem Passagierauslaß, um den Fernsehteams erfolgreich zu entgehen. Meine Kommentare wären zu beißend gewesen, das will der Deutsche abends vor dem Fernseher vor seinem Bier und seiner Zigarette nicht hören. Mit seinem Geld geschehen nur tolle, erfolgreiche Dinge.

Bei der Schlussbesprechung in Bonn im Auswärtigen Amt stieß ich auf Beamte, für die dieses tägliches Brot war: "Herr Daunderer, wirkliche Hilfe ist nur mit Privatleuten vor Ort möglich, nicht mit spektakulären Regierungsaktionen."

Viel Positives blieb: die deutsche Firma Thomae änderte den schwer

bedienbaren Kopf des Auxiloson Sprays, brachte ein Notfall-Päckchen auf den Markt, die indischen Ärzte studierten den Unterschied  zwischen Cyanid und Cyanat, deren ähnliche Aussprache die entscheidenden Missverständnisse brachte (ei und i).

 

1988 Amalgamwirkung bei Kind 6 Monate im Koma entdeckt

Die 10jährige Heidi N., die 6 Monate in der Kinderklinik im Coma nach 4 Zahnarztterminen zum großflächigen Amalgamstopfen lag und bei der der DMPS-Test deutlich erhöht war, brachte den ersten Hinweis darauf, dass tragische Einzelfälle durch eine Amalgamunverträglichkeit zu erwarten sind. Ein Nobelpreisträger, der eigens aus London zum DMPS-Test zu mir kam und der exorbitant hohe Werte und eine dramatische Verbesserung nach dieser einmaligen Therapie feststellte, brachte den Stein ins Rollen. Weitere unerwartet hohe Werte fanden sich dann bei meiner Arzthelferin und einem Wiener Journalisten, der schon sehr lange keine Amalgamzähne mehr im Mund hatte und den ich bei einer Fernsehsendung spritzte.

Durch denn Kaugummitest wurde entdeckt, dass man bei Gesunden die niedrigsten Werte von Quecksilber im Speichel nach Kaugummikauen findet, Raucher haben wesentlich höhere Quecksilber- Werte, Fixer und Alkoholiker haben noch höhere Werte, höchste Werte haben die psychisch Kranken, die höchsten Spitzenwerte wurden gefunden bei Patienten, die wegen Selbstmordgefahr auf der geschlossenen Station von psychiatrischen Kliniken lagen. Eigenartigerweise wurde einigen vom Zahnarzt, der mit Gasmaske zum Selbstschutz in der psychiatrischen Klinik ( Haar) arbeitete, gegen den Willen der Patienten zusätzlich neues Amalgam gelegt. Die Ursache aller dieser Organschäden durch Quecksilber besteht in der bekannten Störung des Glutaminstoffwechsels durch Blockade des Coenzym-A.

Wöchentlich einmal konnten wir einen Patienten aus der geschlossenen Psychiatrie entlassen lassen nachdem er durch eine einzige DMPS-Spritze nicht mehr suizidal war - sehr zum Ärger der behandelnden Psychiater.

 

1988 Drogenabhängigkeit-Ursache entdeckt

Drogenabhängige, die bei uns seit langem in Behandlung standen, oft aufgrund von Gerichtsauflagen oder nach einem Führerscheinentzug und oft rückfällig waren, wurden im Rahmen einer Dissertation amalgamsaniert. Neben den stets stark erhöhten Quecksilberwerten im Kaugummitest fiel allen auf, dass nach der DMPS-Spritze eine radikale Änderung des psychischen Verhaltens auftrat. Zusammen mit der korrekten Amalgamsanierung und Einsetzen von allergiefreien Alternativen ohne Metalle stabilisierte sich überraschend die Drogenfreiheit. Rückfälle ereigneten sich nun plötzlich nicht mehr unter der Therapie im Gegensatz zu früher.

Gerade zur Raucherentwöhnung wurde dieser Effekt intensiv genutzt.

 

1988 Amalgam-Teste entdeckt

Während die Zahnärzte seit vielen Jahrzehnten behaupteten, dass Amalgam eine feste "Legierung" sei, bewies ich erstmalig in der Welt das Gegenteil.

Ein Zahnarzt hatte eine schwerste Vergiftung mit irreversibler Verblödung nachdem er das von einem Patienten Herhausgefallene Amalgam beim Telefonieren versehentlich auf die Heizplatte seiner Kaffeemaschine gelegt und vergessen hatte: sie verdampfte völlig.

-Ein junger Patient erlitt eine schwere chronische Quecksilbervergiftung mit Zittern und Ataxie nach jahrelangem Kaugummikauen auf 20 Amalgamfüllungen. Dies bewegte mich, einem Doktoranden untersuchen zu lassen, ob es eine Korrelation zwischen der Anzahl (Fläche) der Amalgamfüllungen, der Höhe der Quecksilberkonzentration im Kaugummi oder im Speichel und der Schwere der Quecksilberschäden gibt. Dies wurde voll bestätigt. Manchmal fanden wir bei äußerlich unauffälligen Füllungen exzessiv hohe Werte, weil sich die Füllungen herauslösten. Dabei waren die Werte im untersuchten Kaugummi wesentlich höher als im Speichel. Später fanden wir auch noch, dass dies auch mit der Höhe der Amalgamgifte in einem Tumor übereinstimmt. Plötzlich verstummte diese Lüge und man hörte dann nur noch vom Geld. Allen wurde aber verheimlicht, dass nichts so teuer ist, wie die Amalgamfolgen zu behandeln.

 

1988 DMPS fördert die Ausscheidung gespeicherter Metalle

Über meine Tätigkeit als Dozent in der Sanitätsakademie erfuhr ich Anfang der 70er Jahre von dem streng geheim gehaltenen Gegengift des Ostblocks, der uns angeblich mit arsenhaltigen Chemiewaffen angreifen wollte und der seine Soldaten mit "Unithiol" schützen wollte. Bei Versuchen stellte man fest, dass Soldaten mit Amalgam

damit nicht vor Arsen geschützt werden konnten, weil das Antidot dann Quecksilber ausscheiden wollte. Daher interessierte ich mich dafür als "Amalgam- Diagnostikum". Lange brauchte ich, ehe mir ein Aralbesucher einen Karton Ampullen, der dort wenige Pfennige kostete und der damit von seiner Amalgamvergiftung erfolgreich geheilt wurde, mitbrachte. Ich erreichte, dass eine deutsche Pharmaziefirma dies nachbaute. Allerdings kostete dies dem leitenden Bundeswehrtoxikologen und Geheimdienstoffizier Weger den Kopf, weil er mir dabei half und sich dabei gewaltig bereichern wollte.

- Eine 18jährige Botanikstudentin schluckte einen Kaffeelöffel voll Arsen, als sie einen kleinen Streit mit ihrem Freund hatte. Der Notarzt vor Ort ließ mich gleich zu Hause verständigen. Sofort beschaffte ich das russische Arsengegengift, das gegen chemische Kriegswaffen bei der Bundeswehr ebenfalls erprobt wurde.

Prof. Weger besorgte es schnell. Beim Eintreffen der Patientin in der Klinik war schon alles alarmiert. Noch auf der Trage des Notarztes liegend umarmte das süße Mädchen mich:"Gell, Herr Doktor, Sie schauen, daß nichts an meiner Leber zurückbleibt". Niemand rechnete zu dieser Zeit mit ihrem Überleben. Die Patientin bekam das Gegengift zweistündlich in riesigen Mengen. Überraschenderweise blieb ein Nierenversagen durch das Gift aus, obwohl die Giftwerte extrem hoch waren. Das Mädchen bekam keinerlei Organschäden. Das verwendete Gegengift DMPS wurde später das bekannteste Gegengift - insbesondere bei Amalgam.

Während der Kaugummitest eher ein Politikum war, war der DMPS-Mobilisationstest ein wertvolles Diagnostikum der in der Niere gespeicherten Amalgamgifte und zugleich ein heilbringendes Therapeutikum. Während Anfang der 90er Jahre manchmal Patienten mit exzessiv hohen Werten herausgefischt wurde, war dies nach Millionen Gegengift-Spritzen im neuen Jahrtausend eher die Ausnahme. Zuletzt wurde das Antidot meist dann appliziert, wenn wir es nie gegeben hätten bei gleichzeitig im Mund befindlichem Palladium oder Gold, die Amalgam wie ein Magnet festhalten. Beim Vorlesungsversuch wandert Quecksilber in  kleinen Kügelchen um den Ehering, der wie ein Magnet wirkt.

Da es DMSA nur in China als Spritze gibt, muss hier Pulver verwendet werden, das wie das DMPS-Pulver über die Leber in den Darm ausgeschieden wird. Die Entgiftung wird hier im 3.Stuhl gemessen.  

 

1989 Amalgam als Kunstfehler entlarvt und veröffentlicht

Durch die Entdeckung des Kaugummi- und des DMPS-Testes konnte

eindeutig nachgewiesen werden, dass die wirkliche Ursache für die erhöhte Speicherung von Quecksilber, Silber, Zinn, Palladium und Kupfer im Gehirn, der Niere, der Leber, in Tumoren und anderen Organen ausschließlich das Amalgam ist.

Je höher die Quecksilber-Werte im Kaugummitest waren, desto stärker waren die psychischen Veränderungen durch die Quecksilber-Bedingten Glutaminstörungen ausgeprägt.

Durch die korrekte Amalgamsanierung und im Allergietest als verträglich befundene Alternativen ohne Metalle besserte sich eine riesige Zahl von Krankheiten (über 400). Dadurch war bewiesen, dass Amalgam als Verursacher und Kofaktor für viele Krankheiten wirkt. Hitler hatte dies mit 16 Amalgam früh bei sich erkannt, obwohl er vorher dies als Regelversorgung vorgeschrieben hatte, denn Gold hasste er als "Judenversorgung" (er ließ es ausbrechen, wo es ging).

Prof. Stock hatte Amalgam als "arge Versündigung an der Menschheit" bezeichnet,

Carl als "Mord auf Krankenschein".

So etwas Kindern, Kranken und Unwissenden als Non plus ultra in der Kopf zu stopfen, ist keine "ärztliche Kunst", sondern ein Kunstfehler.

Da die Zahnarzt-Fachzeitschriften als Meinungsunterdrückung die Falldarstellungen nicht veröffentlichen wollten, geschah die im „Forum des Praktischen Arztes“, das zitiert wurde in „Natur“ und in der Laienpresse.

Daraufhin ging ein Aufschrei nach meiner Feststellung als „Ärztlicher Kunstfehler“ durch das Land. Zahnärzte hatten Angst vor Schadenersatzforderungen.

Heute wird wieder alles totgeschwiegen, obwohl sogar mikrobiologisch nachgewiesen ist, dass dies ein Wahnsinn ist. Reitz wies die DNS-Hemmung nach, Keim die Astrozytenhemmung nach geringsten Mengen im Gehirn, die Schädigung ist also nicht dosisabhängig.

In allen uns bekannt gewordenen Fällen ist der Langzeit- Epikutantest über 7 Tage positiv, was einer Metall-Allergie vom Typ IV entspricht. Eine Allergie auf ein lebenslang im Nervensystem eingelagertes Gift führt zu verheerenden Folgen! Dies wissen alle Amalgam-Befürworter, deswegen verlangen sie den Allergie-Blitztest, der nur in 80 Fällen der Weltliteratur Positiv war. Aber wer veröffentlicht seinen Allergietest in der Weltliteratur?

Spätestens als das Bundesforschungsministerium am 5.8.1895 warnte, dass Quecksilber zu Autoimmunkrankheiten führen kann, war klar warum Diabetes, MS,Krebs, Infarkt und Alzheimer durch Amalgam ausgelöst werden kann.

Wenn unsere Kinder daran erkranken, müssen sie wissen, wer die Verantwortung dafür trägt, dass sie auf Krankenschein eine tödliche Erkrankung bekamen dank Schiele, Ott,  Halbach, Stähle, Schmalz, Hickl, Visser, Wirtz, Zilker u.v.a.

Alle diese Verharmloser können an der Bahre Tausender stehend nicht behaupten, sie hätten es nicht gewusst, wie hochgiftig Amalgam ist.

Das Geld, das der Amalgam-Hersteller Degussa zur Prozesseinstellung in Frankfurt zahlte, wurde im Münchner Modell von Zilker aufgebraucht. Es ist Betrug zu behaupten, dass hier die Amalgamschäden überprüft wurden. Nach Amalgamentfernung ohne Schutz, d.h. nach einer akuten Vergiftung bekam die erste Gruppe nichts, die zweite Placebo, die dritte ein Gesundheitstraining, niemand eine Entgiftung mit DMPS. Danach wurde  "hochwissentschaftlich" festgestellt werden, dass eine falsche

Amalgamentfernung nichts bringt, sondern die Patienten eher krank werden und durch die dadurch ausgelöste MS evtl. im Rollstuhl landen. Die Studie führten Psychiater der TOX re.d.Isar durch!

 

1990 Umweltgifte Lexikon wo wie Gifte weg

Nach Beendigung meiner Klinik Zeit von 1970-1981 hatte ich vor, mich eingehend dem Bücherschreiben zu widmen. Ich hatte so viele Vergiftete gesehen und erlebt, was ihnen half, daß ich es zu Papier bringen mußte. Das Lehrbuch der "Klinischen Toxikologie" war zwischenzeitlich auf 10 Bände erweitert. Die chronischen Vergiftungen durch Umweltgifte nahmen einen immer größeren Raum ein.

Neue Erkennungsmethoden erbrachten, daß sogar Hausärzte sich gut damit auskennen konnten. Je besser die Diagnose war, desto größer wurden die Heilungserfolge. Die Kranken lernten, die Ursachen zu meiden. So wurden entwickelt der Kaugummitest, der DMPS-Test für die Praxis, der Paraffinöl-Test, die Staubprobe, die Kohle-Probe, der Passivrauchertest und vieles mehr. Die Hauszeitschrift "Forum des praktischen Arztes" veröffentlichte bis zum Tode Zierhuts in jeder Nummer diese Teste. Dann wurde die Zeitschrift eingestellt. Die Sammlung aller Veröffentlichungen mit den vorhandenen Erfahrungen wurde als "Handbuch der Umweltgifte" weltweit als erstes Buch über Umweltgifte 1989 herausgebracht. Für einen Handbuch-Autor ist es sehr schwierig, wenn er nicht vorhandenes Wissen seines Faches  als Basis benützen kann. Es war jedoch nichts vorhanden. Diese Einmaligkeit brachte dem Werk jedoch einen zunehmend großen Leserstamm ein, so dass es bereits im dritten Jahr zum Loseblattwerk mit der zweithöchsten Abonnentenzahl des Verlages wurde.

Im Laufe der Zeit wurden alle Chemikalien erstmalig auf ihre chronische Wirkung untersucht und somit das Umweltgiftebuch zum ersten Lexikon der Welt über die chronische Giftwirkung.

Die letzte meiner zahlreichen Lektoren im Ecomed-Verlag, Frau Kindermann, gebührt das einmalige Verdienst, die beste zu sein, die je mit mir arbeitete. Sie beherrscht alle meine Werke und Monografien und regte mich durch ihr einfühlsames, reges Geschick laufend zu weiteren Aktivitäten an. Allein in den letzen zwei Jahren entstanden so über 60 Nachlieferungen und 14 Bücher.

 

1990 Drogentherapie Lexikon

Ein Lektor bat mich aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen

um ein gute und übersichtliche Information über alle Drogen. Er sagte, jede Drogenberatungsstelle werfe alle Drogen in einen Topf und kenne keine Unterschiede. Die fachärztlichen medikamentösen Möglichkeiten kenne zudem kein Arzt. Großzügig werde mit allen Ersatzdrogen auf Rezept umgegangen. Er wusste, ich bin zur Zeit der einzige Autor, der für Drogenabstinenz plädiert. Auf Vorträgen erzählte ich, welche große Lust Exuser hätten, die Ärzte umzubringen, die ihnen auf ihr Gewinsel hin, Ersatzdrogen besorgt hätten. Von einem Arzt erwarten Kranke eine wirkliche Hilfe und nicht eine Drogenbeschaffung und Aufrechterhaltung der Leidenszeit. Er wusste, dass ich auf allen Drogenvorträgen erzählt hatte, wie fürchterlich die Zeit um die Jahrhundertwende war, als man in Deutschland 30.000 Opiumsüchtige mit dem heroischen Wundermittel Heroin von Bayer in eine viel schlimmere Krankheit mit Tod katapultierte als mit ihrem harmloseren Opium. Heute wird wieder Heroin auf Rezept zugelassen - eine aktuelle Euthanasie. Das Drogen-Handbuch sollte nur für richtige Therapeuten und nicht für Politiker geschrieben werde. Manche seiner Ideen haben sich nicht bewährt, wie die Formeln bei allen Drogen - dafür interessierte sich niemand. Die Adressen der deutschen Drogen-Beratungsstellen waren auch ein Reinfall. Soviel Wechsel gibt es bei keiner Berufsgruppe - eigentlich müsste man monatlich neue Listen herausgeben. Eine Anfrage nach deren Arbeitsmethoden ist nach 15 Jahren noch nicht beantwortet. Das positive Echo aus den Reihen der Therapeuten ist aber außerordentlich groß.

 

1990 Zahnärzte verteidigen ihren Thron verbissen

Als ich meine ersten Amalgamerfahrungen im Mitteilungsblatt der Zahnärzte veröffentlichen wollte, wurden sie abgelehnt "da es nicht opportun" sei. Daraufhin veröffentlichte ich sie im Blatt der praktischen Ärzte Deutschlands und auf einem Amalgam - Hearing der österreichischen Zahnärzte im Hörsaal der Universität Wien.

Dies berichtete die Presse.

Amalgam  Scheinhearing

Die bayerischen Zahnärzte beschlossen daraufhin in einer Großveranstaltung alles zu widerlegen. Sie luden alle Repräsentanten ein, um Amalgam zu verteidigen, es waren alle Lehrstuhlinhaber und Verantwortlichen, jedoch niemand, der sich mit der Sache selbst befasst hatte.

Sie luden weder Patienten ein noch Experten, die neue Kenntnisse hatten, ein. Die von mir mitgebrachten, erfolgreich therapierten Patienten, durften den Saal nicht betreten, es wurde einstimmig beschlossen, "dass ihnen eine Aussage zu sehr schade". Ihren Anflug von Wien, Hamburg und Bremen musste ich aus eigener Tasche bezahlen, da "sie nicht eingeladen waren". Der Laborchef aus Bremen durfte zwar kurz sprechen, war jedoch nicht erwünscht und seine Auslagen wurden ebenso nicht erstattet.

Zahnärzte beeinflussen seit jeher erfolgreich die Meinung mit viel Geld.

Vorher war eine Presseerklärung vorbereitet worden, die besagte, dass meine Ergebnisse nicht überzeugend vorgetragen wurden. Trotz meines Protestes wurde sie als "gemeinsam" dann herausgegeben. Daraufhin veröffentlichte ich eine Gegendarstellung. Obwohl zu diesem Zeitpunkt schon eine vor Amalgam warnende WHO-Schrift vertraulich im Umlauf war, berichteten alle Offiziellen frühere eindeutig falsche Meinungen:

 

Forth, Ordinarius für Toxikologie in München erklärte, dass

        aus Amalgam kein Quecksilber frei würde,

        der Kaugummitest falsch sei (Laborente).

        Organisches Quecksilber könne im Körper nicht aus Anorganischem gebildet werden - obwohl ich ihm 40 Weltarbeiten entgegenhielt, die dies belegten, er kannte keine einzige.

Spann, Ordinarius für Rechtsmedizin, kannte noch nicht die Untersuchungen der hohen Quecksilber-Werte von Kindstod-Kindern, deren Mütter viele Amalgamfüllungen hatten. Der anwesende Chemiker Drasch versprach, es zu untersuchen, obwohl es längst bekannt war und zum Handeln verpflichtet hätte.

Wirtz, der Ordinarius für Zahnmaterialien in Bern, erklärte vertraulich, warum Amalgam ein Problem sei: "in der Uniklinik braucht man pro Füllung 1,5 Stunden, die deutsche Kassenzahnarztleistung läge bei 10 Minuten".

Schiele, Arbeitsmedizinerin Jena, meinte, mit DMPS könne man keine Depotgifte messen, er hielt die Ampulle für verboten. Spann widersprach ihm. Schiele empfahl ein Jahr später schriftlich die Ampulle den Gerichten für Gutachten. Seinen Irrtum hat er nie zugegeben.

So viele Leute auf einem Fleck, die so wenig über ein Thema wissen, zu dem sie sich als Spezialisten fühlten, gab es sicher noch nie in der Medizin.

Durch mein umfassendes toxikologisches Wissen, durch die neu von mir entwickelten Teste zum Giftnachweis (Speichelteste), den neu entwickelten Test zum Nachweis der Giftspeicherung (DMPS-Test) und die damals schon in 700 Fällen nachgewiesene Giftwirkung war die Schädlichkeit von Amalgam nachgewiesen.

Nun zählten nur noch finanzielle Gesichtspunkte, da die ungiftigen Alternativen nicht so viel Gewinn abwarfen. Die Zahnärzte fühlten sich seither in ihrem Besitzstand bedroht.

Allerdings erkrankte bzw.starb zwischenzeitlich ein Großteil der "Spezialisten" an ihrem eigenen Amalgam (Krönke, Knolle).

 

1990 20 000 Amalgamvergiftete und die Weltliteratur genügen Zahnärzten nicht

Handbuch der Amalgamvergiftung in drei Bänden mit 15 Ergänzungslieferungen.

Nachdem ich eine überraschende Beobachtung machen musste, dass es ein Gift gibt, nämlich Amalgam, von dem alle damit Vergifteten liebend gerne geheilt würden, kaum ein Zahnarzt hingegen hierfür eine Notwendigkeit sah, beschloss ich in einem Handbuch die wichtigsten Fakten zu den einzelnen Giftstoffen zusammenzufassen.

Die Angst vor diesem Thema war sogar bei meinem Verlag so groß, dass er erst nach Abschluss einer traumhaft hohen Versicherungssumme bereit war, das Buch herauszugeben.

Amalgam als universelles Nerven- und Immungift begegnete mir in über 20.000 Stellen in der Weltliteratur auf Schritt und Tritt.

Kaum eine Diagnose fand sich, bei der Amalgam nicht zu einer wesentlichen Verschlechterung der Krankheit führt. Als Arzt meint man natürlich naiv, dass alle Kollegen begeistert sind, wenn man einen gewaltigen Schädigungsfaktor ihrer Patienten identifiziert.

Weit gefehlt! Als absolute Neuigkeit in der deutschen Medizingeschichte verteidigte das Bundesgesundheitsamt das "Arzneimittel" Amalgam, obwohl in diesem "Handbuch der Amalgamvergiftung" über 20.000 Nebenwirkungsfälle inklusive Todesfälle und Kindsschäden durch Mütter aufgelistet waren. Wie beim Contergan warten alle auf das Machtwort der Gerichte. Nur bleibt das lange aus, da viele Richter sich auch an ihr Amalgam gewöhnt haben und alle Gutachter befangen sind. Deutschland hat mit Hitler und seinen 16 Amalgamfüllungen (später nur noch 11 Zähne, 3Wurzeltote, Rest Brücken) und seiner amalgamtypischen psychischen Veränderungen eine lange Tradition, solches zu ertragen. Auch bei uns jagen viele verrückte Amalgam-Vergiftete Ihren Vertrauten und sich eine Kugel in den Kopf.

Die von Hitler eingeführten, in der Welt einmaligen - Vertrauensärzten dringen auch darauf, dass die "Hitler-Versorgung", der sie ihre Existenz verdanken, beibehalten bleibt. So viele Hitler-Verehrer wie es noch in Deutschland gibt, so viele Amalgam-Befürworter gibt es noch („Subjekte, Menschenmaterial“).

Die Amalgam-Patienteninformation daraus erfuhr bisher ihre 6.Auflage mit Übersetzung ins Französische Englische, Spanische und Portugiesische.

 

1991 Alkohol am Steuer durch Giftpilz  u.a. Gerichtsgutachten

Der Einfluss eines Klinischen Toxikologen wird erst merkbar, wenn er gegen die Wurstigkeit des Volkes gegenüber Giften vor Gericht kämpft. Da Vergiftungen strafbare Handlungen sind, die Vorbeugung von Vergiftungen jedoch viel wichtiger als die Behandlung ist, ist

letztlich der Kampf gegen Vergiftungen meist nur erfolgreich vor Gericht auszutragen. Da vor Gericht der Beweis ausschlaggebend ist, wird die Kenntnis der Beweise von Vergiftungen dort erstmals richtig gewürdigt. Patienten und Krankenkassen hingegen halten Beweise stets für einen überflüssigen Kropf. Was für den gebrochenen Fuß das Röntgenbild ist, ist für die Vergiftung der Giftnachweis. Zur ernstzunehmenden Behandlung gehört er unbedingt.

Unzählige Gerichtsgutachten  schriftlich und mündlich, charakterisierten meinen Weg und die Entwicklung der Klinischen Toxikologie.

Zahlreiche Strafprozesse lehrten mich, dass es sich lohnt, für die Kenntnisse zum Schutz vor Giften zu kämpfen. Der Beginn war am eindrucksvollsten: Der eigene Chefarzt und zugleich Chef der ganzen Klinik litt plötzlich unter einer schweren Depression und wollte sich das Leben nehmen. Alle Mitarbeiter traf es hart, keiner wusste warum. Plötzlich bat der leitende Oberarzt mich darum, sich um die Ursache anzunehmen: In acht Tagen sei ein Prozess, bei dem er auch angeklagt wurde so wie die leitende Oberin, da beide verantwortlich seien für die fehlende Ausbildung. Eine alte Amalgampatientin mit Lähmungen trank wohl versehentlich zu ihrem Milchreis die quecksilberhaltige Desinfektionslösung, in der ihr Fieberthermometer am Bett stand.

Sie bekam auf der Intensivstation 2 Liter Kochsalzlösung zu trinken und konnte trotzdem nicht erbrechen. Kochsalz ist bei diesem Quecksilbersalz streng verboten, da es die Aufnahme ins Blut fördert. Plötzlich verstarb die Patientin an einer schweren Lungenembolie wegen massiver Kochsalzdurchfälle. Die vorher aufgenommene Quecksilbermenge war eher harmlos. Man hätte nichts dagegen unternehmen müssen. Ein Rechtsmediziner diagnostizierte jedoch aufgrund falscher Messwerte eine tödliche Quecksilbervergiftung. Die Diensthabende Nachtschwester wurde wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, weil sie dies nicht verhindert hatte. Ihr Anwalt schob die Schuld auf den Chefarzt und die Pflegedienstleitung. Er meinte gegen das falsche rechtsmedizinische Gutachten könne man nichts unternehmen. Ich unternahm in den verbleibenden 5 Tagen alles Menschenmögliche.

Neben der verantwortungsvollen Tätigkeit als Stationsarzt mit 40 Betten Leukämiekranker suchte er aus der Staatsbibliothek alle Artikel, besuchte Pathologen und Toxikologen und stellte ein eindeutiges Gegengutachten in fortlaufender Nachtarbeit zusammen. Der Anwalt weigerte sich, dies dem Gericht vorzulegen. Unmittelbar vor der Gerichtsverhandlung sprach Max mit dem Professor der Rechtsmedizin. Dieser sagte daraufhin den Richtern, als sie in den Raum kamen, daß die Anklage auf einem Fehler beruhe, ein Assistent hätte sich getäuscht und er hätte versehentlich unterschrieben. Dann erklärte ich  kurz die Gründe: die Giftmenge war zu gering, die Leichenveränderungen stammten von der Fäulnis. Dass die Patientin an einem Behandlungsfehler verstarb, erfragte niemand.

Daraufhin weigerte sich das Gericht, einen Prozess zu eröffnen. Viele gingen mit Freudentränen heim. Der Chefarzt der physikalischen Therapie, Gadomski, rannte auf dem Heimweg schnell in einen Blumenladen und kam mit einem Lorbeerkranz heraus, den er mir auf den Kopf setzte. Dies war der einzige Dank (eines Unbeteiligten!) für ein kostenloses Gutachten und einen mörderisch anstrengenden Kampf eines ebenso Unbeteiligten.

Die daraus gezogene Lehre war jedoch für mich ungeheuer wertvoll, eine Obrigkeitshörigkeit fiel für die Zukunft weg und der Wert von Fleiß und Detailkenntnissen richtig vorgetragen, rückte in den Vordergrund.Am Anfang standen Gutachten gegen die gedankenlose Morphiumersatzgabe ohne Therapie, dann die Anregung, auch Apothekeneinbrecher statt zur Strafe zur Drogenentzugstherapie zu verpflichten. Dann folgten zahlreiche Gutachten zur chronischen gewerblichen Vergiftung, die wesentlich von den bisherigen akuten Giftwirkungen abwichen. Richtungweisend waren die Gutachten im Erdalprozeß, wo der Kausalzusammenhang zwischen Giftaufnahme eines Giftgemisches und der Giftwirkung bewiesen wurde (Multiple Sklerose) und dem Holzschutzmittelprozess mit der gleichen Kausalkette. In beiden Fällen wurden daraufhin die Verursacher strafrechtlich verurteilt und zum Schadenersatz verpflichtet.

Daneben behielt ein Rot Kreuz-Chef mit einem hohen Blutalkohol  seinen Führerschein, da ich nachwies, dass er nach einer Pilzsuppe Alkohol getrunken hatte und im Acetaldehydsyndrom sich sinnlos betrank.

Einem Studenten konnte ich nachweisen, dass er seine Freundin mit Thallium ermorden wollte. Einen Tag nach seiner Verurteilung erhängte er sich in seiner Zelle.

Eine Amalgamvergiftete bekam eine hohe Entschädigung, nachdem ich die Vergiftung eindeutig gutachtlich nachgewiesen hatte.

Bewohnern einer Deponie wurden (s.a. Kapitel Notarztwagen) von der Stadt ihre Häuser nach einem gemeinsamen Gutachten mit Prof. Braungart zurückgekauft.

Ein Aluminium Recyclingwerk wurde nicht gebaut, die ganze Aluminiumkette ging in Konkurs, nach einem gemeinsamen Gutachten mit Prof. Braungart, Hamburg erstellt worden war.

Österreich stieg aus dem Prinzip der Müllverbrennung aus nach einem gemeinsamen Gutachten mit Prof. Braungart.

Die Sondermüllverbrennung in Schwabach wurde nach meinem Gutachten wesentlich saniert und steht vor dem aus.

Eine Hausmülldeponie in Gallenbach wurde nach meiner Untersuchung von 120 Arsenvergifteten Anliegern geschlossen und der Arsenabfall, der einen Bach vergiftete versucht zu entfernen. Dies geschah, obwohl der Chemiker der Rechtsmedizin vergeblich für die Betreiber kämpfte.

Meine Anzeige gegen die Amalgamhersteller wurde auch auf sein Betreiben gegen eine lächerliche Geldbusse eingestellt. Er hatte mit dem Geld der Amalgamhersteller bestätigt, was wir schon 10 Jahre früher von kanadischen Rechtsmedizinern wussten, dass Neugeborene entsprechend der Anzahl der Amalgamfüllungen der Mutter hohe Quecksilberkonzentrationen in  Gehirn, Leber u.a. .aufweisen, seine Ergebnisse durften jedoch nicht gegen die Gifthersteller verwendet werden, da sie es nachträglich bezahlt hatten.

-1989 wollte mich ein Mitarbeiter der Fa.Degussa erpressen, damit ich deren geheime  Forschungen über die Zellschädigung durch geringste Quecksilbermengen aus dem Amalgam abkaufe. Dann brachte er heimlich hinter meinem Rücken eine völlig falsche 2.Erg.lieferg. meines Handbuches der Umweltgifte heraus, die aber nach Auslieferung wieder zurückgezogen wurde. 

1981  Giftherd-Entdeckung

Nachdem ich eine (positive) Buchkritik über die 3000 Jahre alten chinesischen Bezugspunkte zwischen Zahnwurzeln und Organen geschrieben hatte, ging ich ins Nachbarhaus zum Zahnarzt Dr.Lorenz, mit dem ich intensiv zusammenarbeitete und liess mir den rechten unteren 3er (43) anspritzen, um zu sehen, ob sich irgendetwas tut mit meinem rechten Knie, das seit über 30 Jahren immer wieder dick angeschwollen und sehr schmerzhaft war. Ich sollte es operieren lassen, da dort eine angeborene Missbildung der Kniescheibe bestehe. Im Kieferpanorame sah ich diskrete entzündliche Veränderungen der Zahnwurzel. Nach 0,5 ml des 0,5% Meaverin (Lidocain) an die Knochenhaut gespritzt, konnte ich kaum die Treppe vom 3.Stock herabgehen, das Knie war wie taub. Dies verschwand  in 15 Minuten. Dann vergass ich alles während meiner Sprechstunde. Die nächsten Tage war das Knie frei und die Schwellung ging binnen weniger Tage völlig weg. Ich hielt es für Zauberei. Dann versuchte ich es mit einem Herd am ehemaligen Weisheitszahn 48, der Zahn war seit Jahrzehnten gezogen, an seiner Stelle waren im OPT verdächtige Schatten. Als ich wieder einmal "nervöse" Herzbeschwerden hatte, liess ich mir diese Stelle anspritzen. Schlagartig waren die Beschwerden weg. Später massierte ich kurz an dieser Stelle mitrr demselben Effekt.

Übrigens hatte ich nach Ziehen des 43 nie mehr ein dickes Knie.

Seither glaube ich orthopädischen Chefärzten, die dies diagnostiziert hatten, nichts mehr.

Immer dann, wenn ich eindeutig eine Vergiftung diagnostiziert hatte, liess ich mir das Kieferpanorama = OPT zeigen zum Ausschluss von Zusatzfaktoren. Dabei stellte ich fest, dass Giftgruppen immer an einer Stelle im Kiefer eingelagert werden und dies mit einem jeweils charakteristischen Bild.

Das war die Geburtsstunde der "Giftherde", die genauso eine Organfernwirkung haben wie die Eiterherde unter den Zähnen.

Es wurde ein Atlas dieser Giftherde in allen meinen Lehrbüchern veröffentlicht. Noch warten tausende von charakteristischen Fällen auf ihre Veröffentlichung. Aber es interessiert sich heute noch kein Arzt für diese Zusammenhänge. Die Verschreibung von Psychotherapie bringt mehr Geld. Wohl braucht es Jahrzehnte, bis man den Zusammenhang "neu entdeckt".

Vervollständigt wird das Bild bei Hirngiften durch ein Kernspin des Kopfes, in dem man die Organläsionen lokalisieren kann und autoimmun wirkende Folgen wie lokale oder generalisierte Atrophien erkennen kann. Im Giftatlas sind auch einige typische Fälle mit Zusammenhängen.

Entdeckt hatte ich die im Kernspin erkennbaren primären Gifteinlagerungen an einem 24 jährigen Patienten, der suizidal 100 ml metallisches Quecksilber geschluckt hatte. Ursprünglich wollte die Klinik den Schwerkranken aufgeben, obwohl er bettelte, am Leben bleiben zu können. Er hatte ein Nierenversagen, eine starke Gelbsucht, Lungenkomplikationen und Hirnstörungen wie ein Verrückter. Ich liess 2 stündlich eine Ampulle DMPS i.v.spritzen.

Nach 600 Ampuzllen besserten sich alle Organstörungen (Zink war übrigens nie erniedrigt oder musste zugeführt werden!).

Zum Nachweis der Hirnentgiftung liess ich zu Beginn der Therapie und nach Besserung der Organe jeweils ein Kernspin aller relevanten Organe  durchführen. Die Metalleinlagerung sah man in allen Organen, die messtechnisch verändert waren: Niere Creatinin stark erhöht, Nierenversagen, Dialyse nötig; Leber: Bilirubin und Leberwerte stark erhöht; Gehirn: starke Denkstörungen.

Während ich vorher schon organisches Quecksilber in Rinderhirne gespritzt hatte und die Depots im Kernspin wieder sah, konnter ich hier erstmalig am Menschen sehen, dass riesige Mengen des metallischen Quecksilbers im Gehirn eingelagert wurden und zwar an Stellen, die jetzt ganz exakt die "psychischen Symptome" erklärten. Am Kernforschungszentrum in Jülich laufen gerade viele ähnliche Experimente mit Metallsalzen zum Erstellen einer Psycho-Landkarte des Gehirns. Jedes Metall hat eine bevorzugte Orgasnspeicherung und in der Tumorforschung wird dies für die Diagnostik ausgenützt. Auch kann man mit den neuesten Programmen jedem Metall eine Farbe zuordnen und so differenzieren, welcher Art die "weissen Flecken"im Gehirn sind, die heute besonders bei älteren Menschen bei Gedächtnisstörungen sehr häufig sind.

Aber den Zahnärzten, die komischerweise heute noch Metalle in den Mund (Kopf) pflanzen, sind solche Fakten sehr unbeliebt. Wir hoffen, dass zukünftig viel weniger Kinder in der Schule versagen, wenn ihnen die Nervenschädenn durch Nickelallergien erspart werden seitdem nicht mehr alle obligatorisch eine Nickelspange von der Krankenkasse bezahlt bekommen. Es genügen die Gedächtnisschäden durch Handys und Mobiltelefone. Eigenartig war immer, dass Kieferorthopäden stets auf eine Kieferspange verzichteten, wenn die Kinder einen Epicutanpass mit einer Nickel- und Chromallergie vorzeigten. War sie dann von vorne herein unnötig?

 

1982  Furanfreisetzung  aus Elektrogeräten entdeckt

-Von einem renommierten Gerätehersteller erhielt ich ein Gutachten. Ein Arzt hatte seinen Videorekorder an die Firma zurückgeschickt, nachdem er eindeutig festgestellt hatte, daß er immer wenn er davor saß, danach erhöhte Leberwerte hatte.

Die Firma ließ das Gerät in einer Meßkammer laufen und übersandte mir die Daten zur Bewertung. So wie bei den Textilien schrieb ich in das Gutachten: "Die gemessenen Werte an Ammoniak erklären nicht Krankheitserscheinungen, aber der Kausalzusammenhang zwischen Giftaufnahme und Organschäden ist eindeutig."

Zufällig sprach ich die Dioxinepertin Spill auf die Sache an. Sie besorgte sich diesen Videorekorder und neun andere Fernseher und Computer und untersuchte die Dioxinfreisetzung. Wie ich vermutet hatte, fanden sich aus den Flammenschutmitteln , den polybromierten Diphenylethern (PBDE) aller Geräte sehr hohe Furan-Freisetzungen, wenn das Gerät beim Betrieb heiß wurde. Furane  sind fettlöslich und führen zu erhöhten Leberwerten und später zu Krebs. Der Stern veröffentlichte dies anonym, was dazu führte, daß in Deutschland das bromierte Flammschutzmittel gemieden wurde - nicht jedoch bei Importgeräten. Diese Umweltgifte wurden nachgewiesen in Luft, Boden, Wasser, Fisch, Fleisch, Milch und Eiern. Sie reichern sich natürlich im Gehirn und im Brustgewebe an. Das Ausmass der "Computerkrankheit" kennt noch nniemand.

Intelligenter wird man dadurch aber sicher nicht.

Erst im Jahre 2002 startete das BGVV eine Studie zur Messung dieser Gifte in der Muttermilch.

Stoiber, der damals in Bayern noch Innenminister war, verlangte von der Ärztekammer ein Disziplinarverfahren gegen mich zum Approbationsentzug, weil ich veröffentlicht hatte, dass bei einem Fernsehbrand gefährliche Dioxin-und Furankonzentrationen frei werden. Da aber die Brandschutzversicherung auf Weisung des BGA die sündteure Messung (1500 E) in ihre Versicherungsleistung aufgenommen hatte, hatte er keine Chance mehr zum Haberfeldtreiben.

 

1982  Pentachlorphenol als Holzgift entdlarvt

Ein Bekannter meiner Assistentin hatte sein Einfamilienhaus mit Xyladecor von der Fa.Bayer dick gestrichen, dann trat eine schwere Anämie auf. Er hatte hohe PCP-Werte im Blut und erzählte, wie es ihm beim Streichen übel wurde. Alle Blumen im Haus verwelkten, die Katze starb. Im Sternalmark trat eine Agranulozytose auf. Dort waren auch die höchsten PCP-Werte. Jahrelang betreute ich ihn, infundierte Blut, liess eine Knochenmark-Transplantation durchführen, impfte ihn sofort gegen Hepatitis B. Nach Jahren verstarb er. Der sichere PCP-Todesfall wurde - wie jede Vergiftung - nicht akzeptiert. Es war der Anlass für meine Strafanzeige gegen den Hersteller, die Tochter Desowag, in Frankfurt. Dort lag sie 5 Jahre unbearbeitet herum, bis der Staatsanwalt Schöndorf sie 3 Tage vor ihrer Verjährung aufgriff. Zu Beginn der Verhandlung sprach ich den Richter Seybert, dieser sagte, dass alles keinen Sinn hat, denn der Starverteidiger, der auch die Firma Grünenthal bei ihrem Contergan-Skandal vertreten hatte, hatte mit vielen Kniffs eine Verurteilung umgangen und versprach, wegen Formfehlern zum Bundesgerichtshof zu gehen, der sicher alles aufhebt. Also wusste ich zu Beginn, dass ausser einem Schauprozess in Deutschland gegen die übermächtige Industrie kein Aufbäumen möglich ist. Genau so kam es. Das 10 Jahre alte Handbuch der Fa.Bayer, das warnte vor der extremen Gefährlichkeit von PCP (Atemschutz, Gummihandschuhe) kam beim Prozess nicht zur Sprache, obwohl die Richter es besassen. Die Tochter Desowag behauptete, nichts von einer Gefährlichkeit zu wissen. Bei einem Prozess über PCP im Jahre 2002 behauptete Drexl aus Erlangen als Arbeitsmediziner nichts von einer Gefährlichkeit von Oentachlorphenol zu wissen.

 

1982  Palladium als Allergen entdeckt

Eine Patientin hatte nach dem Einsetzen von zahlreichen Palladium-Kronen offene Beine, die stark juckten, später griff das Hautekzem auch auf Bauch, Rücken und Arme über. Großflächig war die Haut offen und blutig. Der Dermatologe  Prof. Luderschmid diagnostizierte eine schwere Allergie. Es gab noch keinen Epikutantest. Ich bestand darauf. Daraufhin ließ Luderschmid eigens von der Fa. Hermal einen Test anfertigen, der dick positiv war. Nach der Entfernung der Palladium-Kronen verschwanden die Hauterscheinungen und der Juckreiz völlig. 

Nach Veröffentlichung dieses Falles kamen 300 Patienten mit der gleichen Krankheit. Alle hatten eine Kreuzallergie mit Nickel, wie wir dies bei Amalgam auch gefunden hatten. Luderschmid schrieb auch eine Arbeit in seinem Fachblatt und trug die Ergebnisse auf dem internationalen Dermatologen-Kongress vor.

Wie beim Amalgam lässt die Hersteller aber alles kalt.

 

1985  BSE-Forschung an Patienten

Motiviert durch wissenschaftliche Veröffentlichungen, dass eine "Rinderseuche" möglicherweise den Menschen gefährden könne, befassten wir uns seit 1985 intensiv mit der Originalliteratur, insbesondere über Gajdusek und seine Erfahrungen mit Kuru, dem Sterben nach Verzehr von menschlichem Gehirn. Ab 1989 experimentierten wir mit Rindergehirnen im Kernspin mit Dr.Heller.
Dabei entdeckten wir, dass organisches Quecksilber aus Amalgam im Kernspin das Bild einer Multiplen Sklerose vortäuscht, toxikologisch fanden sich dort Metalle. Seither fanden wir in hunderten von menschlichen Kernspin-Bildern unbehandelter Amalgamkranker schwammartige Rundherde, die zu dem histologischen Bild von Creutzfeld-Jakob-Krankheiten passten. Alle Patienten wurden intensiv toxikologisch untersucht.

Als Ursache für die Aufnahme der Prionen über die Mundhöhle fanden wir die Eiterherde unter den Zähnen, die durch Allergien auf Zahnflickmaterialien wie Amalgam, Gold oder Kunststoffe sowie Wohngifte entstanden waren. Auch Rachenmandeln, der entzündete Blinddarm und Entzündungsherde bei Kolitis (Morbus Crohn) spielen bei der Prionenaufnahme eine - untergeordnete- Rolle. Die B-Lymphozyten in den weißen Blutkörperchen sind die Transporteure für die Prionen. man fand sie in den obigen Eitertaschen. Auch Rinder erkranken nur, wenn sie Eiterherde im Magen-Darm-Trakt haben, z.B. nach Antibiotikagabe.

Therapeutisch empfahlen wir am Giftnotruf, bei Hinweisen auf BSE alle Eiterherde radikal zu operieren, z.B. nach Ziehen der Zähne örtlich das getestete Antibiotikum in die Wunde zu tropfen. Den Erfolg sieht man im bakteriologischen Abstrich und im Kontroll-Kiefer-Röntgen.

Dabei hörten wir, dass beschwerdefreie Patienten, die jedoch im Kernspin vorher Metallherde hatten und denen wir rieten, ihr Amalgam unter Dreifachschutz entfernen zu lassen, d.h.vorher Gegengift DMPS oral, dabei Sauerstoff und Kofferdam, danach Gegengift Natriumthiosulfat, von ihrem Zahnarzt Amalgam ohne jeden Schutz entfernt bekamen, weil der Zahnarzt dies für völlig unnötig erachtete. 400 solchermaßen behandelte Patienten, die vorher mit Ausnahme von psychischen Beschwerden völlig beschwerdefrei waren, landeten nach der pfuscherhaften Amalgamsanierung im Rollstuhl. Stets diagnostizierten dann Kliniken und Neurologen "den ersten MS-Schub". Nachträglich sahen wir uns die Kernspinbilder an und mussten feststellen, dass dort nun schwammartige Veränderungen waren, die auch blieben und ohne Ziehen der Zähne mit Eiterentfernung auch immer mehr wurden. Nach totaler Zahnentfernung und Ausfräsen der Metalle im Kiefer kam die Schwammvermehrung langsam zum Stillstand. Der älteste Patient ist heute 92 Jahre alt, vor zehn Jahren sollte er wegen "Alzheimer" in die geschlossene Psychiatrie. Ab 1995 machten wir bei allen diesen Patienten Autoimmunteste. Synchron mit den schwammartigen Veränderungen waren die Autoimmunteste GFAP, Neuroendothel, Serotonin, Ganglioside u.a. positiv. Etwa ein Jahr nach Abschluss der korrekten Amalgamsanierung wurden die Autoimmunteste negativ, die Beschwerden wurden weniger, die Allergieteste auf der Haut besserten sich und die Vermehrung der schwammartigen Veränderungen kam langsam zum  Stillstand. Allerdings mussten wir auch feststellen, dass in einer großen Anzahl von Fällen durch eine Allergie auf Wohngifte (auch Zigarettenrauch) die Krankheit weiter ging. Erst nach Giftexpositionsstopp, d.h.völliger Giftmeidung besserte sich auch hier etwas.

Daraus schlossen wir,

- dass Amalgam über den Eiter durch die Allergie einer der Wegbereiter für die menschliche Variante von BSE, d.h. HSE, ist,

- dass Amalgam die häufigste Ursache für vereiterte Kiefer ist,

- dass nur der Prionen aufnimmt, der Eiterherde hat,

- dass Autoimmunkrankheiten akut durch amalgambedingten Eiter ausgelöst werden können,

- dass wahrscheinlich die meisten Autoimmunkrankheiten Prionenkrankheiten sind (im Januar 2000 hatte eine Kuh (Erding) eine Bauchspeichelentzündung, verursacht durch BSE),

- dass sehr viele Deutsche heute prionenkrank sind und althergebracht wegen irgendwelcher Symptome behandelt werden,

- dass es sicher Jahrzehnte benötigt, bis das Wissen über Prionen in die Medizin Eingang finden wird,

- dass die Patienten zu Recht sauer sind, dass ihre wirklichen Beschwerden als "psychosomatisch" bis zum sicheren Tode abgetan werden.

 

1985  Gifte in Textilien entdeckt

Eines Tages kam eine Trachtenbotiquen-Besitzerin in die Praxis mit der Frage, warum sie sich immer todelend fühlte, wenn eine neue Lieferung Trachtenkleider ausgepackt wurde. Zudem trug sie stets ihre neueste Kollektion selbst. Weißes Pulver entleerte sich beim Sschütteln der neuen Mäntel. Sie ließ das Pulver untersuchen, es war reines Lindan. Im Laden, in der Wohnung und im Blut fand es sich ebenfalls in höchsten Konzentrationen. Arbeitsmediziner der Universität München bescheinigten ihr, daß "es nichts macht".

Ich sagte ihr nach eingehender Prüfung: "Das, das wir gerade messen, ist sicher nicht die eigentliche Ursache ihrer Krankheit, die sicher von Ihren neuen Trachten stammt. Wenn Sie nicht eiligst ihren Laden schhließen, sterben sie daran." Zudem riet ich ihr, ihre Amalgamfüllungen in Kunststoff zu tauschen und spritzte ihr selbst Eisen in die Venne unter Intensivbedingungen, da es tödliche Zwichenfälle geben kann.Sie konnte geschlucktes Eisen nicht resorbieren und hatte einen schweren Eisenmangel wenn sie lange im Laden war.

Gesünder wurde sie erst, als sie den Laden schloß. Später wurde nachgewiesen, daß die Arbeitsmedizin den Blutwert von Lindan von dem Faktor 1000 nach unten gefälscht hatte, und deswegen wegen Betrug bestraft werde. Dies blieb jedoch nicht der einzige Betrug in diesem Fall. Das Opfer bekam drei rechtskräftige Urteile:

1. Sie bekkommt keine Berufsunfähigkeitsrente, da das Gift keine Organschäden macht.

2. Die Blutwerte von Lindam können nicht stimmen, da sonst die Patientin gestorben wäre im Renten- Verfahren.

3. Die Lindam Blutwerte erklären voll das schwere Krankheitsbild mit Lindan im Verfahren gegen die Ärzte der Arbeitsmedizin.

Zwei waren also juristische Fehlurteile, die ein Bürger hinnehmen muß. Erstmalig bekamen wir durch die Ermittlungen in diesem Fall den "Textilhilfsmittelkatolog" in die Hand, der alljährlich im Kohlhammer-Verlag erscheint und 10.000 Abfall-Chemikalien enthält, die die deutsche Textilindustrie in die 5 % deutschen Textilien kippt, angeblich um die Schneidfestigkeit, Knitterarmut oder wasserabstoßende Wirkung zu erreichen. Vom E-605 bis zum Zyankali sind alle Ultragifte vertreten. Ca 200..000 to Abfallchemikalien werden so hochgiftig und allergisierend über "des deutschen Hemd" entsorgt. Von den Import-Textillien gibt es keine Zahlen. Alle Arbeitsmediziner und Ärzte arbeiten an diesen Komplott zusammen, z. Z. läuft ein Betrugsverfahren gegen den Leiter der Toxikologischen Abteillung in München Zilker, (s.IV/8), der als Bellegfall drei verschieden völlig unterschiedliche Meßdaten vor Gericht vortrug.

Neue Textilien kann man erst vertragen, wenn sie mehrmals heiß gewaschen wurden oder bei Leder chemisch gereinigt wurden.

 

1987  Müllverbrennungsanlagen verhindert

Nach Tschernoyl, als niemand mehr Lust hatte, neue Kernkraftwerke zu bestellen, beschlossen alle Baufirmen, Müllverbrennungsanlagen zu bauen. Endlich wurde verlangt, daß diese Anlagen ihre Abgase filtern mußten und damit waren sie teuer. Die sclechteste kostete 250 Mio DM, die beste 1,5 Mia DM. 400 neue Anlagen zu den bestehenden 48 Anlagen wurden vorgeschlagen und mit Farbprospekten auf Glanzpapier versucht, der Bevölkerung schmackhaft zu machen.

Auf Anregung von Prof. Braungart befaßte ich mich intensiv mit den Gesundheitsgefahren durch solche Anlagen.

Es war ungeheuer, was dabei entdeckt wurde: Altanlagen, die ohne Filter arbeiteten hatten pechschwarze Rauchwolken nachts ausgestoßen und bis in 50 km Entfernung geschah eine Entlaubung  wie in Vietnam durch die entstandenen Dioxine und Furane. Aus einer völlig ungiftigen Plastik-Milchflasche entstand mit dem Katalysator Kupfer aus weggeworfenen Geräten im kühleren Bereich des Kamins das hochgiftige Ultragift Dioxin, das im Körper eingelagert wird und beim Stillen in der Muttermilch abgegeben wird. Allein durch unsere Forderungen nach verbesserten Filteranlagen senkte die Dioxinkonzentrration in der Muttermilch in den letzten 15 Jahren um etwa 70 Prozent.

Durch die erste Zusammenfassung der aus diesen Anlagen freigesetzten Chemikalien und ihre klinisch-toxikologische Bewertung in einem Sonderdruck des Handbuches "Klinische Toxikologie" und Vorträge vor Ort verhinderte ich allein im Jahre 1989 19 geplante Müllverbrennungsanlagen bis der heutige Ministerpräsident von Bayern, Stoiber, ein Disziplinarverfahren deswegen bei der Ärztekammer beantragte. Die legte dies auf Eis und zahlreiche Ärzteinitiativen gegen die Müllverbrennung wurden daraufhin gegründet. Statt der 400 neu geplanten wurden dann letztendlich nur zwei Anlagen geplant, deren Anhörungsverfahren fortgeschritten war. Greim, der Leiter der staatlichen GSF kämpfte mit allen Mitteln dafür.

 

1989 Amalgam als Kunstfehler entlarvt und veröffentlicht

Durch die Entdeckung des Kaugummi- und des DMPS-Testes konnte

eindeutig nachgewiesen werden, dass die wirkliche Ursache für die erhöhte Speicherung von Quecksilber, Silber, Zinn, Palladium und Kupfer im Gehirn, der Niere, der Leber, in Tumoren und anderen Organen ausschließlich das Amalgam ist.

Je höher die Quecksilber-Werte im Kaugummitest waren, desto stärker waren die psychischen Veränderungen durch die Quecksilber-Bedingten Glutaminstörungen ausgeprägt.

Durch die korrekte Amalgamsanierung und im Allergietest als verträglich befundene Alternativen ohne Metalle besserte sich eine riesige Zahl von Krankheiten (über 400). Dadurch war bewiesen, dass Amalgam als Verursacher und Kofaktor für viele Krankheiten wirkt. Hitler hatte dies mit 16 Amalgam früh bei sich erkannt, obwohl er vorher dies als Regelversorgung vorgeschrieben hatte, denn Gold hasste er als "Judenversorgung" (er ließ es ausbrechen, wo es ging).

Prof. Stock hatte Amalgam als "arge Versündigung an der Menschheit" bezeichnet,

Carl als "Mord auf Krankenschein".

So etwas Kindern, Kranken und Unwissenden als Non plus ultra in der Kopf zu stopfen, ist keine "ärztliche Kunst", sondern ein Kunstfehler.

Da die Zahnarzt-Fachzeitschriften als Meinungsunterdrückung die Falldarstellungen nicht veröffentlichen wollten, geschah die im „Forum des Praktischen Arztes“, das zitiert wurde in „Natur“ und in der Laienpresse.

Daraufhin ging ein Aufschrei nach meiner Feststellung als „Ärztlicher Kunstfehler“ durch das Land. Zahnärzte hatten Angst vor Schadenersatzforderungen.

Heute wird wieder alles totgeschwiegen, obwohl sogar mikrobiologisch nachgewiesen ist, dass dies ein Wahnsinn ist. Reitz wies die DNS-Hemmung nach, Keim die Astrozytenhemmung nach geringsten Mengen im Gehirn, die Schädigung ist also nicht dosisabhängig.

In allen uns bekannt gewordenen Fällen ist der Langzeit- Epikutantest über 7 Tage positiv, was einer Metall-Allergie vom Typ IV entspricht. Eine Allergie auf ein lebenslang im Nervensystem eingelagertes Gift führt zu verheerenden Folgen! Dies wissen alle Amalgam-Befürworter, deswegen verlangen sie den Allergie-Blitztest, der nur in 80 Fällen der Weltliteratur Positiv war. Aber wer veröffentlicht seinen Allergietest in der Weltliteratur?

Spätestens als das Bundesforschungsministerium am 5.8.1895 warnte, dass Quecksilber zu Autoimmunkrankheiten führen kann, war klar warum Diabetes, MS,Krebs, Infarkt und Alzheimer durch Amalgam ausgelöst werden kann.

Wenn unsere Kinder daran erkranken, müssen sie wissen, wer die Verantwortung dafür trägt, dass sie auf Krankenschein eine tödliche Erkrankung bekamen dank Schiele, Ott,  Halbach, Stähle, Schmalz, Hickl, Visser, Wirtz, Zilker u.v.a.

Alle diese Verharmloser können an der Bahre Tausender stehend nicht behaupten, sie hätten es nicht gewusst, wie hochgiftig Amalgam ist.

Das Geld, das der Amalgam-Hersteller Degussa zur Prozesseinstellung in Frankfurt zahlte, wurde im Münchner Modell von Zilker aufgebraucht. Es ist Betrug zu behaupten, dass hier die Amalgamschäden überprüft wurden. Nach Amalgamentfernung ohne Schutz, d.h. nach einer akuten Vergiftung bekam die erste Gruppe nichts, die zweite Placebo, die dritte ein Gesundheitstraining, niemand eine Entgiftung mit DMPS. Danach wurde  "hochwissentschaftlich" festgestellt werden, dass eine falsche

Amalgamentfernung nichts bringt, sondern die Patienten eher krank werden und durch die dadurch ausgelöste MS evtl. im Rollstuhl landen. Die Studie führten Psychiater der TOX re.d.Isar durch!

 

1989  Entdeckung der Schäden durch Vitamine

Jeder, der Vitamine schluckt, merkt selbst, dass mit seinem Körper danach etwas nicht in Ordnung ist. Wenn eine chronische Vergiftung dafür die Ursache ist, haben Vitamine die verheerende Folge, dass alle Gifte dadadurch methyliert werden  und in organischer Form im Gehirn eingelagert sind. Eine Hirnvergiftung ist jedoch wesentlich schlimmer als die Vergiftung des Blutes und anderer Organe.

Da der Deutsche in braver Chemiehörigkeit am liebsten die Gesundheit in der Apotheke kauft, schluckten oder ließen sich spritzen fast alle ehemals vergifteten Patienten Vitamin C (obwohl es in jeder Konserve als Konservierungsmittel steckt), Selen (obwohl man weiß, dass künstliches krebserzeugend ist), B-Vitamine (obwohl es tödliche Allergien gibt) und vieles mehr.

Der Nahrungsmittelergänzungsboom bringt Milliarden  dem Verkäufer.

Hellhörig wurden wir erstmalig durch einen Todesfall, bei dem der Arzt verhaftet wurde und ins Gefängnis kam. Ein Arzt am Bodensee hatte nach der Scheidung seiner 16 jährigen Tochter, die sich beim Bootfahren einen Sonnenbrand zugezogen hatte, zur Verhinderung der Hautläsionen eine Ampulle Eisen in die Vene gespritzt. Danach bekam das Mädchen einen Schock und starb trotz versuchter Wieder-Belebung. Ich bekam den Fall als Gutachten. Alles sprach für einen anaphylaktischen Schock. Da die Leiche in der Rechtsmedizin untersucht war, war alles andere ausgeschlossen. Die Konzentration der  Ampulle stimmte mit der der Gewebeproben überein. Der Arzt erhielt eine mehrjährige Haftstrafe.

Bis dahin hatte jeder Arzt aus Nichtigkeit solche Eisenspritzen durchgeführt. Danach wurden nur noch Eisentabletten verordnet. Als eine clevere Arzneimittelfirma Zahnärzten, die mit Amalgam arbeiten empfahl, als Gegengift Selen Trinkampullen täglich zu schlucken, liefen unsere Telefone heiß mit Beschwerden von Zähnärzten mit Impotenz, Kopfschmerzen, Gedächtnisstörungen, Zittern und Gereiztheit. Als sie hörten, dass Selen Quecksilber so "entgiftet", dass es ins Hirn eingelagert wird und dort natürlich Schäden anrichtet, waren alle sprachlos. Bis es sich herumgesprochen hat, hatte sich die Firma jedoch dumm und dämlich verdient. Das BGA konnte nichts machen, da es "Nur ein Nahrungsergänzungsmittel ist. Künstlich an Natrium gebundenes Metall oder Vitamin ist jedoch viel schädlicher als natürliches in der Nahrung, das an Eiweiß gebunden ist wie im Fisch.

Die zahlreichen empfohlenen Vitamine führen zu einer Methylierung der Gifte und damit ebenso zur Einlagerung ins Gehirn, was zu Depressionen, Gedächtnisstörungen und Abwehrschwäche führt.

Die Gifteinlagerungen ins Gehirn können anschließend mit nichts rückgängig gemacht werden. Schön für die Psychiater. Je mehr solche Nahrungsergänzungsmittel geschluckt werden, desto verrückter wird das Volk. Aber Verrückte kaufen dann noch mehr selbstverordnete Medikamente. Dies ist wohl der Sinn der Sache.

So haben Arzneimittelhersteller so lange wie möglich Ultragifte, die auch in Spuren unsere Gesundheit irreversibel schädigen verkauft wie Fa.Bayer E 605, Hoechst Pentachlorphenol, Pyrethroide u.v.m.; als Behandlung verkauft sich dann besser Aspirin gegen Gefäßschäden u.a.

Niemand liest die Warnungen des ehem.Bundesgesundheitsamtes BgVV 13/2001, in dem vor den gesundheitlichen Risiken durch jodreiche Algenprodukte /Chlorella) gewarnt wird. Während der Grenzwert für Jod 20 mg Jod pro kg Trockenmasse beträgt, wurde in Algen bis 6500 mg Jod pro kg Trockengewicht von der Lebensmittelüberwachung gefunden (Website www.bgvv.de "Lebensmittel").

Während die hohe Jodzufuhr  in der Regel nur zur Gereiztheit, Schlaflosigkeit, Depression und Gewichtsabnahme führt, kann sie bei älteren Menschen nach chronischem Jodmangel auch zu einer lebensbedrohlichen Überfunktion der Schilddrüse führen. Da dies jedoch nur "auf die falsche Ernährung" zurückzuführen ist, weiss weder der Kranke noch sein Arzt, woher die Krankheit führt, die in der Regel zuerst zum Psychiater führt. Bei Weiterschlucken des ursächlichen Giftes kann es tödlich enden.

Dass die Chlorella-Alge mit 400.-DM pro 100g extrem überteuert ist, stört niemand. Verblüfft waren nur einige, als sie im Labor extrem hohe Arsenwerte fanden (100 µg/kg, krebserzeugend), in einigen Chargen sogar Quecksilber. Dies fanden wir erst, als im Nachweis der Aussscheidung sich hohe Quecksilberwerte fanden, mit denen Klinghart warb. Da wir jedoch wussten, dass Algen kein Gift aus der Zelle ausscheiden - und um die in der Zelle eingelagerten Gifte geht es ja bei der Behandlung der chronisch Vergifteten- liessen wir das Ausgangsmaterial untersuchen.

Geworben wird zwar, dass es sich bei der angepriesenen Ware um Süsswasseralgen handelt, aber die Untersuchung zeigte, dass dies in diesem Falle nicht stimmt. Der Patient wurde schwer krank. Nur dadurch, dass er den Zusammenhang mit Schlucken der Chlorella-Alge selbst erkannte, konnte man ihm helfen. Viele andere landeten in der Psychiatrie.

Die einzige Wirkung der Chlorella-Alge ist die durch Chlorophyll.

In 100 Gramm Algen ist soviel Chlorophyll wie in einer Staude Kopfsalat für 1.-DM - nur nicht so viel Hokuspokus. Niemand würde von Kopfsalat zu behaupten wagen, dies sei geeignet zum Ausscheiden von Amalgam aus dem Körper. Aber zumindest enthält Kopfsalat keine (gefährlichen) Jodmengen.

Von Nahrungsergänzungsmitteln nimmt man an, dass sie unschädlich sind. Nicht-Kamikaze-Patienten sollten zumindest den Jodgehalt ihrer Wunderdrogen erfragen.

 

1990 Metallherde durch Amalgam im Kernspin durch Tierversuche entdeckt

Nachdem wir Ende der 80er Jahre festgestellt hatten, dass durch die korrekte Amalgamsanierung unter Dreifachschutz und DMPS-Nachbehandlung graue Flecken im Gehirn wieder verschwanden, versuchten wir, den Metallnachweis im Gehirn durchzuführen.

Rinderhirn vom Metzger versetzten wir mit organischem Quecksilbersalz in kleinsten Mengen, dem Merfen der Chirurgen (1,3% organisches Quecksilber) zur Hautdesinfektion vor jeder Operation, und legten es neben den Kranken ins Kernspingerät.

Nun stellten wir fest, dass die Flecken im Rinderhirn identisch mit den weißen Flecken im Gehirn der Amalgamkranken (in der T1-Gewichtung des Kernspins) waren.

Der damals übliche Begriff in (fast) jeder KernspinbefundungUBOs“ - Unknown Bright Objekts – verschwand nach meiner Veröffentlichung im Deutschen Ärzteblatt schlagartig. Kein Radiologe wollte zugeben, dass er Amalgam im Hirn bewiesen hatte.

Heute heißen diese Flecken „sklerotische Veränderungen“.

Unser Radiologe konnte aufgrund der Vergleichsbilder exakt Metallherde von Entzündungsherden oder Infarktarealen unterscheiden.

Als der Radiologe in Rente ging.  hat sich kein Nachfolger mehr für diese Fragestellung interessiert.

Unsere MR-Kenntnisse halfen viele Amalgam-Tumore rechtzeitig zu erkennen. So sahen wir bei einer Patientin im riesigen Hirntumor (Meningeom) Amalgam. Im entfernten Operationspräparat hat das TOX-Labor neben hohem Zinn 925 µg/kg Quecksilber gemessen, der eindeutige Nachweis von Amalgam. Durch die korrekte Amalgamsanierung blieb die Patientin in den letzten 15 Jahren beschwerdefrei.

Dann untersuchten wir  systematisch Tumore vor ihrer Entfernung im Kernspin auf die Amalgamwirkung im Kernspin. Die Dichte der Veränderungen korrelierte exakt mit dem im Operationspräparat gefundenen Mengen n Quecksilber und Zinn vom Amalgam.

Dann untersuchten wir Säuglinge mit Atemstörungen wie beim Kindstod, einmal einen Säugling einer Mutter mit sehr vielen Amalgamen im Mund, dessen Zwilling am Kindstod verstorben war. Stets fanden wir im Atemzentrum im Stammhirn Areale mit hoher Metalldichte. Dort hatten Jahre zuvor Kanadische Rechtsmediziner bei Kindstod-Leichen 2000 ppm Quecksilber gefunden. Die Amalgamwelt schweigt diese Befunde tot. (Verlogene „Wissenschaft“ wie beim Rauchen!).

Die im Computer gespeicherten Metallbefunde zum Vergleich für den Kernspin heißen „Metallmodus“).

An 2009 wird man im Riesen „MR plus PET“ in Jülich ohne Spezialkenntnisse Giftspeicher sichtbar machen.

 

1991 Alkohol am Steuer durch Giftpilz  u.a. Gerichtsgutachten

Der Einfluss eines Klinischen Toxikologen wird erst merkbar, wenn er gegen die Wurstigkeit des Volkes gegenüber Giften vor Gericht kämpft. Da Vergiftungen strafbare Handlungen sind, die Vorbeugung von Vergiftungen jedoch viel wichtiger als die Behandlung ist, ist letztlich der Kampf gegen Vergiftungen meist nur erfolgreich vor Gericht auszutragen. Da vor Gericht der Beweis ausschlaggebend ist, wird die Kenntnis der Beweise von Vergiftungen dort erstmals richtig gewürdigt. Patienten und Krankenkassen hingegen halten Beweise stets für einen überflüssigen Kropf. Was für den gebrochenen Fuß das Röntgenbild ist, ist für die Vergiftung der Giftnachweis. Zur ernstzunehmenden Behandlung gehört er unbedingt.

Unzählige Gerichtsgutachten  schriftlich und mündlich, charakterisierten meinen Weg und die Entwicklung der Klinischen Toxikologie.

Zahlreiche Strafprozesse lehrten mich, dass es sich lohnt, für die Kenntnisse zum Schutz vor Giften zu kämpfen. Der Beginn war am eindrucksvollsten: Der eigene Chefarzt und zugleich Chef der ganzen Klinik litt ohne erkennbaren Grund unter einer schweren Depression und wollte sich das Leben nehmen. Alle Mitarbeiter traf es hart, keiner wusste warum. Der leitende Oberarzt bat mich eindringlich die Ursache zu finden: In acht Tagen sei ein Prozess, bei dem er auch angeklagt wurde so wie die leitende Oberin, da beide verantwortlich seien für die fehlende Ausbildung. Eine alte Patientin  mit Lähmungen trank wohl versehentlich zu ihrem Milchreis die quecksilberhaltige Desinfektionslösung, in der ihr Fieberthermometer am Bett stand. Sie bekam auf der Intensivstation zwei Liter Kochsalzlösung zu trinken und konnte trotzdem nicht erbrechen. Kochsalz ist bei diesem Quecksilbersalz streng verboten, da es die Aufnahme ins Blut fördert. Nach trinken der Kochsalzlösung verstarb die Patientin an einer schweren Lungenembolie wegen massiver Kochsalzdurchfälle.

Die vorher aufgenommene Quecksilbermenge war eher harmlos. Man hätte nichts dagegen unternehmen müssen. Ein Rechtsmediziner diagnostizierte jedoch aufgrund falscher Messwerte eine tödliche Quecksilbervergiftung. Die Diensthabende Nachtschwester wurde wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, weil sie dies nicht verhindert hatte. Ihr Anwalt schob die Schuld auf den Chefarzt und die Pflegedienstleitung. Er meinte gegen das falsche rechtsmedizinische Gutachten könne man nichts unternehmen. Ich unternahm in den verbleibenden 5 Tagen alles Menschenmögliche.

Neben der verantwortungsvollen Tätigkeit als Stationsarzt mit 40 Betten Leukämiekranker suchte er aus der Staatsbibliothek alle Artikel, besuchte Pathologen und Toxikologen und stellte ein eindeutiges Gegengutachten in fortlaufender Nachtarbeit zusammen. Der Anwalt weigerte sich, dies dem Gericht vorzulegen. Unmittelbar vor der Gerichtsverhandlung sprach Max mit dem Professor der Rechtsmedizin. Dieser sagte daraufhin den Richtern, als sie in den Raum kamen, dass die Anklage auf einem Fehler beruhe, ein Assistent hätte sich getäuscht und er hätte versehentlich unterschrieben. Dann erklärte ich  kurz die Gründe: die Giftmenge war zu gering, die Leichenveränderungen stammten von der Fäulnis. Dass die Patientin an einem Behandlungsfehler verstarb, erfragte niemand.

Daraufhin weigerte sich das Gericht, einen Prozess zu eröffnen. Viele gingen mit Freudentränen heim. Der Chefarzt der physikalischen Therapie, Gadomski, rannte auf dem Heimweg schnell in einen Blumenladen und kam mit einem Lorbeerkranz heraus, den er mir auf den Kopf setzte. Dies war der einzige Dank (eines Unbeteiligten!) für ein kostenloses Gutachten und einen mörderisch anstrengenden Kampf eines ebenso Unbeteiligten.

Die daraus gezogene Lehre war jedoch für mich ungeheuer wertvoll, eine Obrigkeitshörigkeit fiel für die Zukunft weg und der Wert von Fleiß und Detailkenntnissen richtig vorgetragen, rückte in den Vordergrund. Am Anfang standen Gutachten gegen die gedankenlose Morphiumersatzgabe ohne Therapie, dann die Anregung, auch Apothekeneinbrecher statt zur Strafe zur Drogenentzugstherapie zu verpflichten. Dann folgten zahlreiche Gutachten zur chronischen gewerblichen Vergiftung, die wesentlich von den bisherigen akuten Giftwirkungen abwichen. Richtungweisend waren die Gutachten im Erdalprozeß, wo der Kausalzusammenhang zwischen Giftaufnahme eines Giftgemisches und der Giftwirkung bewiesen wurde (Multiple Sklerose) und dem Holzschutzmittelprozess mit der gleichen Kausalkette. In beiden Fällen wurden daraufhin die Verursacher strafrechtlich verurteilt und zum Schadenersatz verpflichtet.

Daneben behielt ein Rot Kreuz-Chef mit einem hohen Blutalkohol  seinen Führerschein, da ich nachwies, dass er nach einer Pilzsuppe Alkohol getrunken hatte und im Acetaldehydsyndrom sich sinnlos betrank.

Einem Studenten konnte ich nachweisen, dass er seine Freundin mit Thallium ermorden wollte. Einen Tag nach seiner Verurteilung erhängte er sich in seiner Zelle.

Eine Amalgamvergiftete bekam eine hohe Entschädigung, nachdem ich die Vergiftung eindeutig gutachtlich nachgewiesen hatte.

Bewohnern einer Deponie wurden (s.a. Kapitel Notarztwagen) von der Stadt ihre Häuser nach einem gemeinsamen Gutachten mit Prof. Braungart zurückgekauft.

Ein Aluminium Recyclingwerk wurde nicht gebaut, die ganze Aluminiumkette ging in Konkurs, nach einem gemeinsamen Gutachten mit Prof. Braungart, Hamburg erstellt worden war.

Österreich stieg aus dem Prinzip der Müllverbrennung aus nach einem gemeinsamen Gutachten mit Prof. Braungart.

Die Sondermüllverbrennung in Schwabach wurde nach meinem Gutachten wesentlich saniert und steht vor dem aus.

Eine Hausmülldeponie in Gallenbach wurde nach meiner Untersuchung von 120 Arsenvergifteten Anliegern geschlossen und der Arsenabfall, der einen Bach vergiftete versucht zu entfernen. Dies geschah, obwohl der Chemiker der Rechtsmedizin vergeblich für die Betreiber kämpfte.

Meine Anzeige gegen die Amalgamhersteller wurde auch auf sein Betreiben gegen eine lächerliche Geldbusse eingestellt. Er hatte mit dem Geld der Amalgamhersteller bestätigt, was wir schon 10 Jahre früher von kanadischen Rechtsmedizinern wussten, dass Neugeborene entsprechend der Anzahl der Amalgamfüllungen der Mutter hohe Quecksilberkonzentrationen in  Gehirn, Leber u.a. .aufweisen, seine Ergebnisse durften jedoch nicht gegen die Gifthersteller verwendet werden, da sie es nachträglich bezahlt hatten.

-1989 wollte mich ein Mitarbeiter der Fa.Degussa erpressen, damit ich deren geheime  Forschungen über die Zellschädigung durch geringste Quecksilbermengen aus dem Amalgam abkaufe. Dann brachte er heimlich hinter meinem Rücken eine völlig falsche 2.Erg.lieferg. meines Handbuches der Umweltgifte heraus, die aber nach Auslieferung wieder zurückgezogen wurde.

 

1993  Entdeckung der Ursache von MCS

Eine Patientin hatte selbst ihr Wohnhaus innen mit dem Pentachlorphenol haltigem Xyladecor gestrichen, daraufhin starben ihr die oberen Schneidezähne ab. Ein besonders sadistischer Zahnarzt füllte ihr die Zahnwurzeln mit dem Ultragift von reinem flüssigem Quecksilber und stopfte dies noch in das Oberkiefer. Daraufhin wurde sie sofort schwer krank. Selbst nach Ziehen aller Zähne und mehrmaligem Nachoperieren zum Entfernen der tausende kleinsten Quecksilberkügelchen aus dem Kieferknochen bestand das Multiple-Chemical-Syndrom mit positivem Allergietest auf der Haut (Epikutantest) und im Blut (LTT-Test) auf alle denkbaren Chemikalien in der Umwelt fort. Sie vertrug keine Prothese, obwohl für sie 11 verschiedene angefertigt wurden. Als ich wieder einmal bei einer Operation beim Kieferchirurgen dabei war, entdeckte ich den zwischen den oberen Schneidezähnen wie ein Wurm aus dem blutigen Gewebe heraushängenden Riechnerven. Ich bat, ihn frei zu präparieren und herauszuschneiden. Wie ein Gummiband ließ er sich weit herausziehen und abschneiden. Im TOX-Labor in Bremen wurde darin eine exzessiv hohe Quecksilber-Konzentration gemessen. Das MCS-Syndrom war danach wesentlich leichter. Nach einem halben Jahr trat wieder eine Verschlechterung ein, im Röntgenbild sah man wieder an dieser Stelle eine weissen Strich, der Riechnerv wurde wieder frei gelegt und abgeschnitten. Wieder war die Quecksilber-Konzentration hoch. Erst nach der dritten Operation verschwand das MCS-Syndrom fast völlig, die Patientin vertrug plötzlich entgiftete, d.h. künstlich gealterte Prothesen und die psychische Beeinträchtigung verschwand auch.

 

1993 Mein gesprochene Wort lehrt Fälle und Theorie

Anfang der 70er Jahre interessierte sich das junge Rauschgiftdezernat der Münchner Polizei und später des Bayerischen Kriminalamtes für die medizinische Seite der Rauschgiftszene, Wirkung und Behandlung der Drogen. In lebhaften Vorträgen schilderte ich das Elend und die Schwierigkeiten der Behandlung.

Später bat mein Chef, wenn er keine Lust hatte, die Vorlesung in der Sanitätsakademie der Bundeswehr oder in der Dauer seiner 6 monatigen Krankheit die Vorlesung "Klinische Toxikologie" zu halten. Da ich anfangs binnen 10 Minuten erst erfahren hatte, einzuspringen, gewöhnte ich mir an, plastisch den heutigen Fall zu schildern und daran die Prinzipien der Toxikologie -Behandlung zu erklären. Dies wurde dann zum Vortragsstil, der überall gerne gehört wurde. Zuletzt hielt ich jährlich 75 große Auswärtsvorträge, über 1000 insgesamt.

Die Vorträge vor Laien, Bürgerinitiativen und Rettungssanitätern dauerten oft bis zu 6 Stunden, bis der letzte Fragende zufrieden

war. Unter der Häufigkeit, den immensen Anstrengungen und den steten kostenlosen Vortragswünschen litt die Forschungstätigkeit so sehr, dass alles 1993 eingestellt werden musste.

Heute halte ich Vorträge nur vor Erfahrenen, die Spezialfragen zu

Vergiftungen haben, nicht mehr vor Querulanten, die bestreiten, dass Gifte auf den Menschen wirken und solange rauchen wollen, bis sie die Folgen selber merken.

Im Sommersemester 1976 hielt ich erstmalig die Vorlesung "Klinische Toxikologie", weil mein Chef krank war. Es waren nur 8 Studenten eingeschrieben, weil sie so langweilig war. Ich nahm stets den spektakulärsten Kranken, meist ein Hubschrauber-Fall mit in die Vorlesung, oft aus der Intensivstation. Jedes Semester stellte ich meinen Habilitationsfall erneut vor (nachdem ich die Klinik verließ schluckte sie erneut Zyankali und starb).

Einmal stellte ich eine Volksschullehrerin aus Wörishofen vor, die 30 Jahre lang mit ihren Schulkindern Exkursionen zu Pilzen gemacht hatte. Zuletzt brachte ihre Tochter ihr einen Korb selbst gepflückter Pilze und fragte vorsichtshalber, ob sie alle kochen dürfte. Sie pickte einen kleinen "Wiesenchampignon" heraus, der ihr ungeheuer war und aß ihn, es war ein noch nicht reifer Knollenblätterpilz, wie die Sporenbestimmung aus ihrem Stuhl ergab. Im Krankenhaus zuhause wurde sie wegen heftigster 40 wässriger Durchfälle als "Sommergrippe" infundiert. Als das Leberversagen hinzu trat, holte ich sie mit Hubschrauber zu mir.

Die Studenten fragten die liebenswürdige Frau, wie dieser Pilz geschmeckt hatte. "Es war der beste, den ich je gegessen habe".

Als sie hinausgefahren war sagte ich: "Aber der letzte." Das nächste Mal fragte die Studenten, wie es ihr ginge. Ich sagte:“ Ich sagte ja, es war der letzte Pilz, 3 Tage später war sie tot."

Ich bat eine Raucherin mit Rothändle-Zigaretten in das Gasspürgerät mit Blausäure-Prüfröhrchen einen Zug aus ihrer Zigarette hineinzublasen. Alle waren sprachlos, als 50ppm Blausäure auf der Skala waren. Dann besprachen wir die Hirnschädigung von Blausäure in dieser Höhe ("Verblödungseffekt).

Dankbar waren viele Student(-innen) und erzählten mir später, dass dadurch sie und viele Bekannte mit dem Rauchen aufgehört hatten.

Tag für Tag kamen immer mehr Studenten, zuletzt kamen für angekündigte aktuelle Sensationsfälle bis zu 100 Zuhörer.

Am Ende lud ich die Studenten zu einer Feier ein, die wir ausgelassen im Isarbett oder an einem Baggersee feierten. Heute noch habe ich eine geschnitzte Arztfigur mit persönlicher Widmung vom SS 1976. Zugleich hielt ich die Vorlesung "Der toxische Schock" in der Sanitätsakademie der Universität in Neuherberg. Anfangs waren die Ärzte, Offiziere mit vielen Sternen, entsetzt, wie ich in der Lederhose bayerisch das zweistündige Referat hielt.

Fast gehässig unterbrachen sie mich. Dann gefielen ihnen die zynisch vorgetragenen Fallbeispiele. Die Bundeswehr legte dann meinen Vortrag auf den Abschlusstag, weil danach die Kursteilnehmer eine Beurteilung des Lehrganges abliefern mussten, die danach auch für Nieten als Referenten besser ausfiel.

Das änderte sich jedoch schlagartig, als ich später auch über Dioxine oder Amalgam sprach. Das reizte die Zahnärzte unsagbar.

Einmal saß deswegen sogar der Generalarzt im Publikum. Es war mir jedoch vorher zugetragen worden.  Nach 20 Minuten Vortrag rauschte er befriedigt von dannen und lästerte über die Falschaussagen der letzten Kursteilnehmer.

Im Sommersemester 2002 las ich wieder die Vorlesung über die Umweltgifte an der Ludwigs-Maximilians-Universität im Hörsaal der Zahnklinik in München, da dieser sehr verkehrsgünstig nahe am Hauptbahnhof liegt. Beispielhaft für die Vielfalt sind die

Vorträge von 1991:

25.01.        Westerland

30.01.        Rosenheim

06.02.        Englschalking

08.02.-11.02. Brückenau-Kongress

23.02.        Essen

19.02.        Notdienst

20.02.        Marl

27.02.        Fimm FS

06.03.        Oberschleißheim

12.03.        Luxemburg

15.03.        Freudenstadt

20.03.        Stuttgart-Wangen

22.03.        Notdienst

03.04.        Hamburg

12.04.        Würzburg

14.04.        Regensburg

17.04.        Nürnberg

20.04.        Stuttgart

27.04.        Schliersee

02.05.        Interlaken

04.05.        Frankfurt

25.05.        Nürnberg

08.06.        Regensburg

11.06.        Olching

12.06.        Vorlesung

14.06.        Heidelberg

19.06.        Regensburg

26.06.        München

06.07.        Bamberg

17.07.        Memmingen

30.07.        München

08.08., 24.08.  Fort Lauderdale, Texas USA

30.08.        Unterföhring

10.09.        Oldenburg

01.10.        München

09.10.        Notdienst

16.10.        Hannover

18.-20.10.    Hannover

22.10.        Garmisch

23.10.        Villingen

26.10.        Ludwigsburg

02.11.        Baden-Baden

05.11.        Warburg

08.11.        Freyung

10.12.        Osnabrück

13.12.        München

 

1995 Erster Umweltarzt der Welt

Auf meine Anregung und auf mein Betreiben hin wurde in Bayern erstmalig die Zusatzbezeichnung "Umweltarzt" geschaffen. Als erster und bisher einziger Autor eines Lexikons der Umweltgifte hin, erhielt ich als erster diese Zusatzbezeichnung zum Internisten.

Daraufhin schwoll eine Welle von Aggressionen von Ärzten aus Norddeutschland auf mich zu, die dies als selbst erfundene, unerlaubte Werbung bezeichneten, bis die anderen Bundesländer nachzogen. Einer Reihe von Kollegen, die bei mir die Ausbildung in Umwelttoxikologie gemacht hatten, bescheinigte ich die Kenntnisse, so dass sie auch diese Bezeichnung erhielten.

Später hatten die Arbeitsmediziner die Ausbildung übernommen und alle Umweltkranken als Psychopathen bezeichnet, so dass kein Arzt mehr die 5000 Mark für die „Ausbildung“ bezahlte und das Ganze abgeschafft wurde.


1995 Wohngifte- Allergietest anstatt Umweltanamnese

Alle Patienten, die nach der Behandlung von Umweltärzten sich noch nicht besser fühlten, wurden nachdem sie "austherapiert waren" von uns auf Wohngifte untersucht. Früher verglichen wir alle umfangreichen Umweltanamnesen, die in der Literatur bekannt waren oder in Umweltkliniken von Patienten ausgefüllt wurden mit unseren 20 wichtigsten 7-Tages Epikutantesten auf Wohngifte. Stets fanden wir in den dann angeforderten Fotos der jeweiligen Wohnung das Allergen, das zur Positiven Reaktion im Epikutantest geführt hatte. In keinem einzigen Fall hatten die Patienten bei ihrer Anamnese dieses Allergen genannt.

Daher ließen wir uns Fotos der unaufgeräumten Wohnung bringen.

Kein Patient gab in der Anamnese sein krankmachendes Allergen an!

Weder im Mund, noch in der Wohnung!

Kassenärztlich ist daher das Mindestscreening auf die wichtigsten Krankmacher unumgänglich!

Dabei fanden wir in absteigender Häufigkeit Langzeit-Allergien auf

Latex - Matratzen

Nicotin  - Passivrauchen

Terpentin - Lacke

Xyladecor - künstlich vergiftete Hölzer und Leder (Schuhe)

Formaldehyd - Zahnflickstoff, Kleber, Tapeten, Papier, Pressspan, Lacke

Lindan - künstlich vergiftete Hölzer, Teppiche und Kleider

Pyrethrum - künstlich vergiftete Teppiche

Toluol-Formaldehyd - Kunststoffe

Phenol - Lacke

Dichlofluanid - künstlich vergiftete Hölzer

Kobalt - Zahnflickstoff, Computer

Phenylisocyanat - Lacke

Steinkohlenteer - Teerestrich unter den Böden

Dimethylphtalat - Flammschutzmittel in Polstern oder Vorhängen

Fumecyclox - künstlich vergiftete Hölzer

d-Limonen + Alpha-Pinen – frisches Holz, Xyladecor, Dichlofluanid 

Linoleum - Bodenbelag

Toner - Fotokopien 

PVC+Kleber - Bodenbelag

Silicon - Kunstbusen, Fotokopien 

Zaponlack - Lack

Zement-Bio - Bau

Sperrholz-Bio - Billigholz

 

1995 Allergietest als Umweltanamnese zur Diagnosefindung

Da eine exakte ungeheuer zeitaufwendig ist und eine sehr große Erfahrung des behandelnden Arztes voraussetzt, was bei uns infolge der fehlenden Ausbildung nicht vorhanden ist (Umweltkranke werden nur als psychisch krank und eingebildet abgetan), führten wir probehalber bei über 3000 Patienten einen Langzeit-Allergietest über 7 Tage auf der Haut durch und verglichen ihn mit Fotos der Wohnung, des Arbeitsplatzes, dem Kieferpanoramabild und den Therapieversuchen. Dabei stellte sich hochsignifikant eine Übereinstimmung der Ergebnisse ein. Nach restloser Entfernung des Allergens aus der Wohnung, dem Kiefer und dem Arbeitsplatz verschwanden sowohl die Symptome als auch der positive Epikutantest. Kürzere Verweildaten des Pflasters erbrachten keine reproduzierbaren Ergebnisse. Bei der Testung von Prothesenmaterialien mussten unsere Patienten tief in die Tasche greifen, wenn der Allergietest nur 3 Tage auf der Haut blieb, denn hier wurde keine Allergie entdeckt und der Patient zahlte dann aus eigener Tasche 2000.-E, obwohl er es nicht vertrug und ihm die Kasse dafür nichts erstattete.

Hochinteressant war, ob der Patient eine Allergie auf organisches Quecksilber hatte, das sich dann auch im Kernspin wieder fand und psychische Probleme auslöste, häufig fand sich bei Amalgamallergikern auch eine Allergie auf Gold, Titan und die Basiskunststoffe, was die Therapieversager nach einer Amalgam- Entfernung und anschließendem Einsatz von allergisierenden Alternativen erklärte. Von den Wohngiften war am häufigsten eine Allergie auf Formaldehyd durch Kleber und Presspanmöbel, die Allergie auf Nicotin durch Passivraucher, die Allergie auf Pentachlorphenol durch uralte, lackierte Holzverkleidung und die Allergie auf Steinkohlenteer durch den krebserzeugenden Teererstrich unter den Böden. All dies hatten wir nie erkannt durch die alleinige Anamnese.

Am folgenschwersten war der Nachweis einer Amalgamallergie in 60% der Fälle, in denen vor Jahren statt Amalgam Gold eingesetzt wurde. Das Gold wurde wieder entfernt und in allen Fällen war heimlich Amalgam darunter eingebaut worden. Es gab viele Prozesse.

Am eindrucksvollsten war der einer Zahnmedizinstudentin, die wegen einer Amalgamallergie von ihrem Professor in München Amalgam entfernt bekam und dann Goldkronen. Sie ließ das Gold unter laufender Dokumentation entfernen und bewies, dass das Amalgam überall darunter geblieben ist trotz gegenteiliger Beteuerung.

Die früheren Erfahrungen der Universitäts-Hautklinik, die Nachbar der väterlichen Arztpraxis war half uns sehr dabei. Damals wurden 4 Allergene 14 Tage auf die Haut geklebt. Prof.Braun-Falco sagte mir, bei meiner Dermatologie-Ausbildung, dass Allergieteste nicht zulange auf der Haut kleben können; nur muss man durch Nachkontrollen sicherstellen, dass nicht nur eine örtliche Hautreizung vorliegt. Der beste Beweis ist, dass nach Meiden des positiven Allergens Krankheitssymptome verschwinden, wie wir immer feststellten.

 

1995  Fehldiagnosen berichtigt

Die Mutter des damaligen Ministerpräsidenten sollte im Alkoholentzugsdelir auf die TOX übernommen werden. Der Notarzt aus Garmisch lenkte jedoch um und steuerte zur Strafe das Bezirkskrankenhaus Haar an,weil die alte Frau so aggressiv um sich schlug. Dort wurde sie sofort an eine hochdosierte Distraneurin -Infusion zur Schlaftherapie angehängt. Als der Wert des Aufnahmblutes mit Blutzucker eintraf, bemerkte man, daß die Patientin im Schock des langanhaltenden Unterzuckers bereits verstorben war. Der Unterzucker im Alkoholraussch ist die häufigste tödliche Fehldiagnose bei der ersten Alkoholvergiftung. Paradoxerweise starb ihr Sohn nach einem Oktoberfestbesuch ebenfalls nach kräftigem Alkkoholgenuß, weil er an Erbrochenem erstickte und sein begleitener Leibarzt den Tubus statt in die Lunge in den Magen steckte.

Als Vergiftung laufen viele seltene Erkrankungen, die ein unerfahrener Arzt nicht kennt. Zufällig sah ich auf der TOX-rechts der Isar einen kräftigen, 18-jährigen jungen, dem wegen heftiger Bauchschmerzen nach dem Essen wegen " Leberkäsvergiftung" der Magen gespühlt wurde. Er hatte zwar erbrochen, aber keinen Durchfall, der unbedingt dazu gehört hätte. Ich stoppte die Magenspülung, untersuchte ihn und ließ ihn eiligst in die chirurgische Nothilfe bringen. Dort wurde sofort sein durchgebrochener eitriger Blinddarm operiert und er genas rasch.

-Viele Schwerkranke nach einer Hirnentzündung (Encephalitis) nach Zeckenstich, Herpes, Meningokokken u. ä. kamen, weil sie sich durch übliche Wohngifte schlecht fühlten und ihnen die Psychiater einen Vergiftungswahn (Psychose) fälschlich angedichtet hatten. Die dabei routinemäßig erhobene Kernspin-Diagnose zeigte die wirkliche Ursache, die dann durch Entfernung aller Allergene aus Mund und Wohneng gebessert wurde. Mein älterster Sohn Michael, der einen Forschungsauftrag der Universität am Kernforschungszentrum in Jülich hatte, sprach dort die führenden Psychiater aus der Forschung in Deutschland. Sie sagten u. a., daß die Sammeldiagnose "Schizophrenie" durch 80 verschiedene Kernspinveränderungen hervorgerufen ist. Diesen Wahnsinn versteht nur derjenige, der weiß, daß alle Krankheiten dann mit  einem einzigen Psychopharmakon behandelt werden, das als Pillenmasse Titan enthält, auf das die Allergiker übel reagieren - nie gesund, nur kränker werden und später eine Hirnschrumpfung bekommen.

-Bei Konsilien wurden in verschiedenen Krankenhäusern über 50 Alte gerettet, die kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus wegen Schreiens als vermeintliches Alkoholentzugsdelir in die Psychiatrie verlegt werden sollten. Nach dem Aufheben der Bettdecke stellte ich stets fest,dass der Hüftkopf herausstand, beim Berühren war er hoch schmerzhaft: die Hüfte war gebrochen. Vor Schmerzen schrien alle, da sie dadurch auch ausgetrocknet waren, waren sie unverständlich und verwirrt. Manche hatten auch durch den Blutverlust eine Minderdurchblutung des Gehirns bis hin zum Schlaganfall. Nicht ein Abschieben in die Psychiatrie, sondern ein sofortiges Verlegen in die Chirurgie half. Auch hier sah ich, je schlechter ein Arzt ist, desto mehr psychiatrische Fälle sieht er - anstelle der wirklichen Ursache.

- Fünfzehnmal wurde ich in Gefängniszellen der Münchner Polizeireviere als Notarzt gerufen, weil Passanten oder Gefangene typische Zeichen eines Alkoholentzugs-delirs hatten. Bis auf dreimal handelte es sich jedoch um einen lebensgefährlichen Unterzucker bei neun Diabetikern und drei Jugendlichen, die erstmalig eine leichte Alkoholvergiftung hatten. Der Blutzuckerschnelltest, der routinemässig bei einer veränderten Bewusstseinslage durchgeführt wurde, brachte es an den Tag. Anfangs spritzten wir den Tobenden mühsam eine hochprozentige Zuckerlösung in die Vene (100 ml der 50% Lösung), später flössten wir nur Coca-Cola ein, da das Coffein zusätzlich half. Dreimal spritzte ich - so wie bei schweren Alkoholvergiftungen in unzähligen Fällen das Antidot Physostigmin und nach fünf Minuten waren alle wie nüchtern und voll kooperativ.

-Als Notarzt  wurde ich zu einem älteren Patienten gerufen, der wegen eines Schlaganfalles vom Hausarzt auf eine Privatstation eingewiesen wurde, der Transport aber wegen schwerer Herzrhythmusstörungen ohne Arzt lebensgefährlich war. Bei meinem Eintreffen fiel mir auf, dass die Pupillen extrem weit waren und die Haut trocken und heiss war, er führte bewusstlos agitiert Bewegungen durch, das typische anticholinerge Bild durch Atropin. Ich spritzte daher eine Ampulle Physostigmin in die Vene. Kurz darauf erwachte er und berichtet, dass er beim Hundausführen von einem Strauch vermeintliche schwarze Brombeeren gegessen hatte, was nachweislich Tollkirschen waren. Danach wurde er bekam er einen starken Durst und Angst, dann wusste er nichts mehr. Statt auf die Privatstation, auf der er sicher gestorben wäre, kam er kurz auf die TOX.

-Eine Patientin hatte Doppelbilder und bekam von einem renommierten Schwabinger Augenarzt dagegen tagelang Infusionen verabreicht. Dann rief sie bei mir an. Ich fragte sie nach dem Essen vor einer Woche. Bohnen u.a.hatte sie nicht gegessen. Ich bestellte sie auf die TOX und liess ihr Blut auf Botulismus untersuchen, es war Positiv. Dann bekam sie hochdosiert Botulismus-Serum, weil der Therapiebeginn sehr spät lag. Dedektivisch stellte ich fest, dass sie als einzige von einem privat geräucherten Schinken gerade das Stück gegessen hatte, durch das die Aufhängeschnur gezogen war, die sich am Boden vorher mit den Erregern infiziert hatte. Sie wurde völlig geheilt.

-Ebenso mysteriös war die Erkrankung eines Studenten, der im Januar nach Lackieren eines Schranken plötzlich Zeichen eines toxischen Leberversagens hatte. Da ohne Giftnachweis keine sinnvolle Behandlung möglich ist, befasste ich mich tagelang mit ihm allein. Dabei stellte ich fest, dass ihm eine Freundin aus Italen zu Weihnachten ein Glas mit selbstgesammelten und eingemachten Pilzen geschickt hatte. Darunter war ein Knollenblätterpilz, der ohne spezielle Maßnahmen nicht so glimpflich verkraftet worden wäre.

-Im Kasino erzählte ein Notarzt, dass er gerade einen Gast in einem Lokal erfolgreich wiederbelebt hatte, der jetzt auf der Cardiologie läge, aber immer noch bewusstlos ist. Ich fragte nach und hörte, dass er stecknadelkopfgrosse Pupillen und ein "Lungenödem" hatte. Ich sagte, das wird halt eine E-605-Vergiftung sein.

Schnell stürzte der Notarzt ans Telefon. Es stellte sich heraus, dass er immer der Tochter sagte, wenn ein Konkurs droht, schluckt er sein E-605 und alles ist aus. So war es. Die notwendige Gegengiftbehandlung kam zu spät. Normalerweise werden so Vergiftete als Herzinfarkt oder Schlaganfall beerdigt!

-Ein Krankenhaus am Bodensee bat um Übernahme eines Schwervergifteten. Es wurde vermutet, dass er in Selbstmordabsicht ein Pestizid vom Typ des E 605 geschluckt hatte. Er bekam dort Toxogonin und Atropin, entwickelte aber ein starkes Atropinbild, sodass vermutet wurde, dass es versehentlich überdosiert war.

Bei meiner Ankunft fand ich einen sterbenden, hirntoten Patienten vor, den ich nicht so lange im Hubschrauber transportieren konnte, daher nahm  ich nur Asservate mit heim. Klinisch war es keine Pestizidvergiftung. Daheim angekommen war der Patient in der Klinik gestorben.Im Giftnachweis und in der Anamnese stellte sich heraus, dass er an einer Magen-Blocker Intoxikation (Ranitidin) gestorben war.

-Aus dem Krankenhaus Landsberg übernahm ich mit dem Giftbus und einem Vorausfahrzeug mit Sirene (wir fuhren langsam und kontinuierlich) eine alte Frau, die sich vor Tagen im Garten einen rostigen Nagel in die Zehe gerammt hatte und dort Schmerzen hatte.

Am Giftnotruf wurde deswegen angefragt, welches Gift Kieferkrämpfe und eine toxische Psychose macht. Ich übernahm sie mit Verdacht auf Tetanus. Die Patientin sass wie eine Geisteskranke angezogen in der Nothilfe, es war nichts über sie aufgeschrieben. Alle waren sprachlos, "die stirbt doch am Tetanus" und liess alles nachholen.

Trotz intensiven Bemühungen verstarb sie nachdem sie vorher ein Vorlesungs- und Ausbildungsfall war.

-Ein Mann wurde von den naheliegenden optischen Werken mit Verdacht auf eine grossflächige Verbrühung auf die Verbrennungsstation eingewiesen.Er war in einen Tribottich gefallen. Seine Haut sah so aus, als ob sie sich grossflächig abgelöst hätte, es war aber nur eine Entfettung, die keine schwerwiegenden Folgen hatte. Jedoch war das Anschliessende Leberversagen durch das Lösemittel sehr ernst, wurde jedoch erfolgreich mit forcierter Abatmung beherrscht.

-EineTochter rief an, dass ihr mir bekannter 76 jähriger krebskranker Vater heute früh gestorben sei.Ich sagte, nach Beendigung meiner Umweltsprechstunde komme ich zur Leichenschau, da es nicht eilt. Da ich noch einen Notfall hatte, kam ich sechs Stunden später hin. Da meine Arzthelferin eine Leichenschau sehen wollte, nahm ich sie mit. Er war versehen, aufgebahrt, Kerzen am Bett, Tochter und erwachsene Enkelin beteten. Ich bat sie hinaus. Ich deckte ihn ab,tastete den Puls, legte ein Notfall-Ekg an, war still, immer hektischer, sah nach den Pupillen, zwickte ihn und plötzlich schrie ich ihn an:"Herr Zaus, hören Sie mit dem Theater auf, stehen Sie sofort auf." Unwirsch liess er die Füsse zum Boden hinab, ich packte ihn unter der Achsel, führte den voll Aktiven zur Tür hinaus und sah die hell entsetzten Angehörigen, die vor Schreck oder Freude beinahe tot umgefallen wären. Erst dann war meine Wut über das Theaterspielen verraucht und ich kam zur Besinnung. Der Opa machte sich nur einen Spass mit seinen überfürsorglichen Angehörigen und lebte noch muntere Jahre.

 

1995  Entdeckung der Giftursache von Autoimmunkrankheiten

Ein flehentliches Fax des Bundesforschungsministeriums vom 7.8.95 über ein 13 Mio.DM-Projekt rüttelte uns wach. Bei gesunden Mäusen hatte man gefunden, dass Spuren von Quecksilber oder Gold Autoimmunkrankheiten wie Alzheimer, Diabetes, Infarkt, Krebs, Rheuma u.v.a. auslösen. Jetzt wurde uns klar, warum ausschließlich unsere Amalgampatienten unter Autoimmunkrankheiten litten.

Sofort packte ich alle Unterlagen und fuhr für 6 Wochen nach Kreta, schrieb dort das erste Buch über Autoimmunkrankheiten durch Metalle, faxte es an den Ecomed-Verlag und sofort wurde es gedruckt. Seither hatten wir bei ausnahmslos allen Patienten ein Screening empfohlen, das in 95% positiv war. Überraschend fanden wir, dass am häufigsten die Hirn-Antikörper positiv waren, was die ausgeprägten psychischen Veränderungen erklärt, gefolgt von den Antikörpern gegen Nerven, gegen Schilddrüse/Leber/Niere, gegen Thrombose/Vasculitis und der Autoimmun-Basisdiagnostik.

Das zweite überraschende Ergebnis war, dass durch eine DMPS-Entgiftung nach korrekter Amalgamsanierung zu 90% die positiven Teste wieder negativ wurden. Allerdings begann sich die Symptomatik erst nach fünf Jahren langsam zu bessern

 

1995 Erster Umweltarzt der Welt

Auf meine Anregung und auf mein Betreiben hin wurde in Bayern erstmalig die Zusatzbezeichnung "Umweltarzt" geschaffen. Als erster und bisher einziger Autor eines Lexikons der Umweltgifte hin, erhielt ich als erster diese Zusatzbezeichnung zum Internisten.

Daraufhin schwoll eine Welle von Aggressionen von Ärzten aus Norddeutschland auf mich zu, die dies als selbst erfundene, unerlaubte Werbung bezeichneten, bis die anderen Bundesländer nachzogen. Einer Reihe von Kollegen, die bei mir die Ausbildung in Umwelttoxikologie gemacht hatten, bescheinigte ich die Kenntnisse, so dass sie auch diese Bezeichnung erhielten.

Später hatten die Arbeitsmediziner die Ausbildung übernommen und alle Umweltkranken als Psychopathen bezeichnet, so dass kein Arzt mehr die 5000 Mark für die „Ausbildung“ bezahlte und das Ganze abgeschafft wurde.

 

1995 Wohngifte- Allergietest anstatt Umweltanamnese

Alle Patienten, die nach der Behandlung von Umweltärzten sich noch nicht besser fühlten, wurden nachdem sie "austherapiert waren" von uns auf Wohngifte untersucht. Früher verglichen wir alle umfangreichen Umweltanamnesen, die in der Literatur bekannt waren oder in Umweltkliniken von Patienten ausgefüllt wurden mit unseren 20 wichtigsten 7-Tages Epikutantesten auf Wohngifte. Stets fanden wir in den dann angeforderten Fotos der jeweiligen Wohnung das Allergen, das zur Positiven Reaktion im Epikutantest geführt hatte. In keinem einzigen Fall hatten die Patienten bei ihrer Anamnese dieses Allergen genannt.

Daher ließen wir uns Fotos der unaufgeräumten Wohnung bringen.

Kein Patient gab in der Anamnese sein krankmachendes Allergen an!

Weder im Mund, noch in der Wohnung!

Kassenärztlich ist daher das Mindestscreening auf die wichtigsten Krankmacher unumgänglich!

Dabei fanden wir in absteigender Häufigkeit Langzeit-Allergien auf

Latex - Matratzen

Nicotin  - Passivrauchen

Terpentin - Lacke

Xyladecor - künstlich vergiftete Hölzer und Leder (Schuhe)

Formaldehyd - Zahnflickstoff, Kleber, Tapeten, Papier, Pressspan, Lacke

Lindan - künstlich vergiftete Hölzer, Teppiche und Kleider

Pyrethrum - künstlich vergiftete Teppiche

Toluol-Formaldehyd - Kunststoffe

Phenol - Lacke

Dichlofluanid - künstlich vergiftete Hölzer

Kobalt - Zahnflickstoff, Computer

Phenylisocyanat - Lacke

Steinkohlenteer - Teerestrich unter den Böden

Dimethylphtalat - Flammschutzmittel in Polstern oder Vorhängen

Fumecyclox - künstlich vergiftete Hölzer

d-Limonen + Alpha-Pinen – frisches Holz, Xyladecor, Dichlofluanid 

Linoleum - Bodenbelag

Toner - Fotokopien 

PVC+Kleber - Bodenbelag

Silicon - Kunstbusen, Fotokopien 

Zaponlack - Lack

Zement-Bio - Bau

Sperrholz-Bio - Billigholz

 

1995 Allergietest als Umweltanamnese zur Diagnosefindung

Da eine exakte ungeheuer zeitaufwendig ist und eine sehr große Erfahrung des behandelnden Arztes voraussetzt, was bei uns infolge der fehlenden Ausbildung nicht vorhanden ist (Umweltkranke werden nur als psychisch krank und eingebildet abgetan), führten wir probehalber bei über 3000 Patienten einen Langzeit-Allergietest über 7 Tage auf der Haut durch und verglichen ihn mit Fotos der Wohnung, des Arbeitsplatzes, dem Kieferpanoramabild und den Therapieversuchen. Dabei stellte sich hochsignifikant eine Übereinstimmung der Ergebnisse ein. Nach restloser Entfernung des Allergens aus der Wohnung, dem Kiefer und dem Arbeitsplatz verschwanden sowohl die Symptome als auch der positive Epikutantest. Kürzere Verweildaten des Pflasters erbrachten keine reproduzierbaren Ergebnisse. Bei der Testung von Prothesenmaterialien mussten unsere Patienten tief in die Tasche greifen, wenn der Allergietest nur 3 Tage auf der Haut blieb, denn hier wurde keine Allergie entdeckt und der Patient zahlte dann aus eigener Tasche 2000.-E, obwohl er es nicht vertrug und ihm die Kasse dafür nichts erstattete.

Hochinteressant war, ob der Patient eine Allergie auf organisches Quecksilber hatte, das sich dann auch im Kernspin wieder fand und psychische Probleme auslöste, häufig fand sich bei Amalgamallergikern auch eine Allergie auf Gold, Titan und die Basiskunststoffe, was die Therapieversager nach einer Amalgam- Entfernung und anschließendem Einsatz von allergisierenden Alternativen erklärte. Von den Wohngiften war am häufigsten eine Allergie auf Formaldehyd durch Kleber und Presspanmöbel, die Allergie auf Nicotin durch Passivraucher, die Allergie auf Pentachlorphenol durch uralte, lackierte Holzverkleidung und die Allergie auf Steinkohlenteer durch den krebserzeugenden Teererstrich unter den Böden. All dies hatten wir nie erkannt durch die alleinige Anamnese.

Am folgenschwersten war der Nachweis einer Amalgamallergie in 60% der Fälle, in denen vor Jahren statt Amalgam Gold eingesetzt wurde. Das Gold wurde wieder entfernt und in allen Fällen war heimlich Amalgam darunter eingebaut worden. Es gab viele Prozesse.

Am eindrucksvollsten war der einer Zahnmedizinstudentin, die wegen einer Amalgamallergie von ihrem Professor in München Amalgam entfernt bekam und dann Goldkronen. Sie ließ das Gold unter laufender Dokumentation entfernen und bewies, dass das Amalgam überall darunter geblieben ist trotz gegenteiliger Beteuerung.

Die früheren Erfahrungen der Universitäts-Hautklinik, die Nachbar der väterlichen Arztpraxis war half uns sehr dabei. Damals wurden 4 Allergene 14 Tage auf die Haut geklebt. Prof.Braun-Falco sagte mir, bei meiner Dermatologie-Ausbildung, dass Allergieteste nicht zulange auf der Haut kleben können; nur muss man durch Nachkontrollen sicherstellen, dass nicht nur eine örtliche Hautreizung vorliegt. Der beste Beweis ist, dass nach Meiden des positiven Allergens Krankheitssymptome verschwinden, wie wir immer feststellten.

 

1995  Fehldiagnosen berichtigt

Die Mutter des damaligen Ministerpräsidenten sollte im Alkoholentzugsdelir auf die TOX übernommen werden. Der Notarzt aus Garmisch lenkte jedoch um und steuerte zur Strafe das Bezirkskrankenhaus Haar an,weil die alte Frau so aggressiv um sich schlug. Dort wurde sie sofort an eine hochdosierte Distraneurin -Infusion zur Schlaftherapie angehängt. Als der Wert des Aufnahmblutes mit Blutzucker eintraf, bemerkte man, daß die Patientin im Schock des langanhaltenden Unterzuckers bereits verstorben war. Der Unterzucker im Alkoholraussch ist die häufigste tödliche Fehldiagnose bei der ersten Alkoholvergiftung. Paradoxerweise starb ihr Sohn nach einem Oktoberfestbesuch ebenfalls nach kräftigem Alkkoholgenuß, weil er an Erbrochenem erstickte und sein begleitener Leibarzt den Tubus statt in die Lunge in den Magen steckte.

Als Vergiftung laufen viele seltene Erkrankungen, die ein unerfahrener Arzt nicht kennt. Zufällig sah ich auf der TOX-rechts der Isar einen kräftigen, 18-jährigen jungen, dem wegen heftiger Bauchschmerzen nach dem Essen wegen " Leberkäsvergiftung" der Magen gespühlt wurde. Er hatte zwar erbrochen, aber keinen Durchfall, der unbedingt dazu gehört hätte. Ich stoppte die Magenspülung, untersuchte ihn und ließ ihn eiligst in die chirurgische Nothilfe bringen. Dort wurde sofort sein durchgebrochener eitriger Blinddarm operiert und er genas rasch.

-Viele Schwerkranke nach einer Hirnentzündung (Encephalitis) nach Zeckenstich, Herpes, Meningokokken u. ä. kamen, weil sie sich durch übliche Wohngifte schlecht fühlten und ihnen die Psychiater einen Vergiftungswahn (Psychose) fälschlich angedichtet hatten. Die dabei routinemäßig erhobene Kernspin-Diagnose zeigte die wirkliche Ursache, die dann durch Entfernung aller Allergene aus Mund und Wohneng gebessert wurde. Mein älterster Sohn Michael, der einen Forschungsauftrag der Universität am Kernforschungszentrum in Jülich hatte, sprach dort die führenden Psychiater aus der Forschung in Deutschland. Sie sagten u. a., daß die Sammeldiagnose "Schizophrenie" durch 80 verschiedene Kernspinveränderungen hervorgerufen ist. Diesen Wahnsinn versteht nur derjenige, der weiß, daß alle Krankheiten dann mit  einem einzigen Psychopharmakon behandelt werden, das als Pillenmasse Titan enthält, auf das die Allergiker übel reagieren - nie gesund, nur kränker werden und später eine Hirnschrumpfung bekommen.

-Bei Konsilien wurden in verschiedenen Krankenhäusern über 50 Alte gerettet, die kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus wegen Schreiens als vermeintliches Alkoholentzugsdelir in die Psychiatrie verlegt werden sollten. Nach dem Aufheben der Bettdecke stellte ich stets fest,dass der Hüftkopf herausstand, beim Berühren war er hoch schmerzhaft: die Hüfte war gebrochen. Vor Schmerzen schrien alle, da sie dadurch auch ausgetrocknet waren, waren sie unverständlich und verwirrt. Manche hatten auch durch den Blutverlust eine Minderdurchblutung des Gehirns bis hin zum Schlaganfall. Nicht ein Abschieben in die Psychiatrie, sondern ein sofortiges Verlegen in die Chirurgie half. Auch hier sah ich, je schlechter ein Arzt ist, desto mehr psychiatrische Fälle sieht er - anstelle der wirklichen Ursache.

- Fünfzehnmal wurde ich in Gefängniszellen der Münchner Polizeireviere als Notarzt gerufen, weil Passanten oder Gefangene typische Zeichen eines Alkoholentzugs-delirs hatten. Bis auf dreimal handelte es sich jedoch um einen lebensgefährlichen Unterzucker bei neun Diabetikern und drei Jugendlichen, die erstmalig eine leichte Alkoholvergiftung hatten. Der Blutzuckerschnelltest, der routinemässig bei einer veränderten Bewusstseinslage durchgeführt wurde, brachte es an den Tag. Anfangs spritzten wir den Tobenden mühsam eine hochprozentige Zuckerlösung in die Vene (100 ml der 50% Lösung), später flössten wir nur Coca-Cola ein, da das Coffein zusätzlich half. Dreimal spritzte ich - so wie bei schweren Alkoholvergiftungen in unzähligen Fällen das Antidot Physostigmin und nach fünf Minuten waren alle wie nüchtern und voll kooperativ.

-Als Notarzt  wurde ich zu einem älteren Patienten gerufen, der wegen eines Schlaganfalles vom Hausarzt auf eine Privatstation eingewiesen wurde, der Transport aber wegen schwerer Herzrhythmusstörungen ohne Arzt lebensgefährlich war. Bei meinem Eintreffen fiel mir auf, dass die Pupillen extrem weit waren und die Haut trocken und heiss war, er führte bewusstlos agitiert Bewegungen durch, das typische anticholinerge Bild durch Atropin. Ich spritzte daher eine Ampulle Physostigmin in die Vene. Kurz darauf erwachte er und berichtet, dass er beim Hundausführen von einem Strauch vermeintliche schwarze Brombeeren gegessen hatte, was nachweislich Tollkirschen waren. Danach wurde er bekam er einen starken Durst und Angst, dann wusste er nichts mehr. Statt auf die Privatstation, auf der er sicher gestorben wäre, kam er kurz auf die TOX.

-Eine Patientin hatte Doppelbilder und bekam von einem renommierten Schwabinger Augenarzt dagegen tagelang Infusionen verabreicht. Dann rief sie bei mir an. Ich fragte sie nach dem Essen vor einer Woche. Bohnen u.a.hatte sie nicht gegessen. Ich bestellte sie auf die TOX und liess ihr Blut auf Botulismus untersuchen, es war Positiv. Dann bekam sie hochdosiert Botulismus-Serum, weil der Therapiebeginn sehr spät lag. Dedektivisch stellte ich fest, dass sie als einzige von einem privat geräucherten Schinken gerade das Stück gegessen hatte, durch das die Aufhängeschnur gezogen war, die sich am Boden vorher mit den Erregern infiziert hatte. Sie wurde völlig geheilt.

-Ebenso mysteriös war die Erkrankung eines Studenten, der im Januar nach Lackieren eines Schranken plötzlich Zeichen eines toxischen Leberversagens hatte. Da ohne Giftnachweis keine sinnvolle Behandlung möglich ist, befasste ich mich tagelang mit ihm allein. Dabei stellte ich fest, dass ihm eine Freundin aus Italen zu Weihnachten ein Glas mit selbstgesammelten und eingemachten Pilzen geschickt hatte. Darunter war ein Knollenblätterpilz, der ohne spezielle Maßnahmen nicht so glimpflich verkraftet worden wäre.

-Im Kasino erzählte ein Notarzt, dass er gerade einen Gast in einem Lokal erfolgreich wiederbelebt hatte, der jetzt auf der Cardiologie läge, aber immer noch bewusstlos ist. Ich fragte nach und hörte, dass er stecknadelkopfgrosse Pupillen und ein "Lungenödem" hatte. Ich sagte, das wird halt eine E-605-Vergiftung sein.

Schnell stürzte der Notarzt ans Telefon. Es stellte sich heraus, dass er immer der Tochter sagte, wenn ein Konkurs droht, schluckt er sein E-605 und alles ist aus. So war es. Die notwendige Gegengiftbehandlung kam zu spät. Normalerweise werden so Vergiftete als Herzinfarkt oder Schlaganfall beerdigt!

-Ein Krankenhaus am Bodensee bat um Übernahme eines Schwervergifteten. Es wurde vermutet, dass er in Selbstmordabsicht ein Pestizid vom Typ des E 605 geschluckt hatte. Er bekam dort Toxogonin und Atropin, entwickelte aber ein starkes Atropinbild, sodass vermutet wurde, dass es versehentlich überdosiert war.

Bei meiner Ankunft fand ich einen sterbenden, hirntoten Patienten vor, den ich nicht so lange im Hubschrauber transportieren konnte, daher nahm  ich nur Asservate mit heim. Klinisch war es keine Pestizidvergiftung. Daheim angekommen war der Patient in der Klinik gestorben.Im Giftnachweis und in der Anamnese stellte sich heraus, dass er an einer Magen-Blocker Intoxikation (Ranitidin) gestorben war.

-Aus dem Krankenhaus Landsberg übernahm ich mit dem Giftbus und einem Vorausfahrzeug mit Sirene (wir fuhren langsam und kontinuierlich) eine alte Frau, die sich vor Tagen im Garten einen rostigen Nagel in die Zehe gerammt hatte und dort Schmerzen hatte.

Am Giftnotruf wurde deswegen angefragt, welches Gift Kieferkrämpfe und eine toxische Psychose macht. Ich übernahm sie mit Verdacht auf Tetanus. Die Patientin sass wie eine Geisteskranke angezogen in der Nothilfe, es war nichts über sie aufgeschrieben. Alle waren sprachlos, "die stirbt doch am Tetanus" und liess alles nachholen.

Trotz intensiven Bemühungen verstarb sie nachdem sie vorher ein Vorlesungs- und Ausbildungsfall war.

-Ein Mann wurde von den naheliegenden optischen Werken mit Verdacht auf eine grossflächige Verbrühung auf die Verbrennungsstation eingewiesen.Er war in einen Tribottich gefallen. Seine Haut sah so aus, als ob sie sich grossflächig abgelöst hätte, es war aber nur eine Entfettung, die keine schwerwiegenden Folgen hatte. Jedoch war das Anschliessende Leberversagen durch das Lösemittel sehr ernst, wurde jedoch erfolgreich mit forcierter Abatmung beherrscht.

-EineTochter rief an, dass ihr mir bekannter 76 jähriger krebskranker Vater heute früh gestorben sei.Ich sagte, nach Beendigung meiner Umweltsprechstunde komme ich zur Leichenschau, da es nicht eilt. Da ich noch einen Notfall hatte, kam ich sechs Stunden später hin. Da meine Arzthelferin eine Leichenschau sehen wollte, nahm ich sie mit. Er war versehen, aufgebahrt, Kerzen am Bett, Tochter und erwachsene Enkelin beteten. Ich bat sie hinaus. Ich deckte ihn ab,tastete den Puls, legte ein Notfall-Ekg an, war still, immer hektischer, sah nach den Pupillen, zwickte ihn und plötzlich schrie ich ihn an:"Herr Zaus, hören Sie mit dem Theater auf, stehen Sie sofort auf." Unwirsch liess er die Füsse zum Boden hinab, ich packte ihn unter der Achsel, führte den voll Aktiven zur Tür hinaus und sah die hell entsetzten Angehörigen, die vor Schreck oder Freude beinahe tot umgefallen wären. Erst dann war meine Wut über das Theaterspielen verraucht und ich kam zur Besinnung. Der Opa machte sich nur einen Spass mit seinen überfürsorglichen Angehörigen und lebte noch muntere Jahre.

 

1995  Entdeckung der Giftursache von Autoimmunkrankheiten

Ein flehentliches Fax des Bundesforschungsministeriums vom 7.8.95 über ein 13 Mio.DM-Projekt rüttelte uns wach. Bei gesunden Mäusen hatte man gefunden, dass Spuren von Quecksilber oder Gold Autoimmunkrankheiten wie Alzheimer, Diabetes, Infarkt, Krebs, Rheuma u.v.a. auslösen. Jetzt wurde uns klar, warum ausschließlich unsere Amalgampatienten unter Autoimmunkrankheiten litten.

Sofort packte ich alle Unterlagen und fuhr für 6 Wochen nach Kreta, schrieb dort das erste Buch über Autoimmunkrankheiten durch Metalle, faxte es an den Ecomed-Verlag und sofort wurde es gedruckt. Seither hatten wir bei ausnahmslos allen Patienten ein Screening empfohlen, das in 95% positiv war. Überraschend fanden wir, dass am häufigsten die Hirn-Antikörper positiv waren, was die ausgeprägten psychischen Veränderungen erklärt, gefolgt von den Antikörpern gegen Nerven, gegen Schilddrüse/Leber/Niere, gegen Thrombose/Vasculitis und der Autoimmun-Basisdiagnostik.

Das zweite überraschende Ergebnis war, dass durch eine DMPS-Entgiftung nach korrekter Amalgamsanierung zu 90% die positiven Teste wieder negativ wurden. Allerdings begann sich die Symptomatik erst nach fünf Jahren langsam zu bessern

 

 1997  Elektrosmog-Forschung betrieben

Im 65 Jahre alten "Bio-Haus" von Sepp Ruf als Architekt gesund gebaut, hatten wir den Giftnotruf mit allen technischen Hilfsmitteln wie DECT-Mobiltelefon, Handy, FAX, Computer u.a.

Ein Kabelwirrwahr verband 7 Telefone und zahlreiche Elektrogeräte. Nachts konnte niemand mehr schlafen. Kopfschmerzen und Gereiztheit standen plötzlich im Vordergrund. Die 15 Katzen wurden ebenfalls allmählich immer streitsüchtiger und schliefen viel mehr als früher. Ein Baubiologe stellte extrem hohe elektromagnetische Felder und Hochfrequenzeinwirkung fest. Ein eingehender Anruf am Mobiltelefon blockierte alle Messgeräte. Der Meister der Elektroinnung und Vorstand des elektrobiologischen Arbeitskreises vervollständigte die Messungen an den Bewohnern, die sich aufluden.

Jetzt wurden die kontinuierlich auftretenden Immunschäden bei den Bewohnern mit Allergien erklärlich. Der Elektromeister riss mit seinem Team alle Leitungen mit Pressluftbohrern heraus und legte überall abgeschirmte Leitungen. In der Umbauzeit wurde alles noch schlimmer. Telefonistinnen zogen aus (wurden rausgebissen vom Strom). Die Ehefrau spürte zwar den Strom im Hause nicht mehr, aber die Einwirkungen von drei Handyfunktürmen, die dann in der Nachbarschaft gebaut wurden. Auch war die Allergie auf die Katzen dann stärker spürbar.

Eine eingehende Beschäftigung mit den Gefahren führte zu den Nachweisen an den Betroffenen wie Fehlen der Melatoninproduktion, dem Schlafhormon nachts und Ausbleiben eines Schlaf-EEGs nachts im mobilen EEG zu Hause. Die Klage von zehn Dauertelefonierern mit Handys, die alle einen Hirntumor bekamen sensibilisierte die USA, zumal es hier um Milliarden-Entschädigung ging und der Anwalt der war, der gegen eine Zigarettenfirma schon ein Milliarden-Urteil erwirkt hatte.

Dass meine junge Frau trotz aller sündteuren Versuche, wenigstens zu Hause ein strahlenarmes Milieu zu schaffen, nicht abgehalten wurde, mich zu verlassen, förderte die Verbitterung gegen DECT-Telefone und Handys. Anderen steht diese Erfahrung noch bevor.

Am schlimmsten werden Amalgam- und Goldträger betroffen sein, insbesondere diejenigen, die sehr viele Metalle im Kernspin des Kopfes eingelagert vorfinden. Es ist gut, dass wir auch hier der Welt die Grenzen des Fortschrittes aufweisen.

Unsere amalgamfreien Katzen sind zwar wieder aktiver und friedlicher aber den Menschen geht es nur sehr langsam besser, obwohl Handy und Mobiltelefon verbannt sind und alles durch abgeschirmte Leitungen und Netzfreischalter strahlungsarm ist.

 

1997 Vergiftet oder psychisch krank durch ein Gift oder Wahn

Die Kardinalfrage eines Toxikologen besteht in der Abklärung, ob ein Patient durch eine chronische Gifteinwirkung psychisch krank wurde oder sich wahnhaft eine Vergiftung einbildet oder sich nach einer Vergiftung der Wahn, erneut vergiftet zu werden, aufpfropft.

Im Gegensatz zur Meinung von Laien ist es hier wie bei jeder schwierigen Diagnostik so, dass ausschließlich eine exakte Diagnostik zur Wahrheit führt.

Vermutungs- oder Blickdiagnosen sind blanker Unsinn.

Zur Abklärung jeder chronischen Vergiftung gehören:

-         Kieferpanorama (eingeatmete Gifte)

-         Kernspin Kopf (eingelagerte Gifte)

-         Allergieteste (Verursacher identifizieren)

Eine saubere Diagnose ist für die meisten zugleich der wichtigste therapeutische Schritt, da die Angst wegfällt.

 

1997 Alzheimer durch Prionen ansteckend

Alzheimer wird auch durch Prionen ausgelöst (früher: BSE, HSE). Klinisch ist diese Form schwer zu unterscheiden, jedoch im Kernspin und im Bluttest (GFAP).

Auf einen Blick sieht man im Kernspin Kopf:

        Alters-Alzheimer: generalisierte Hirnschrumpfung außen und innen

        Prionen-Alzheimer: isolierte Nekroseherde, zentral mit Schizophrenie-Symptomatik

Die Unterscheidung hat aber große Konsequenzen im Pflegebereich.

Eine früher nicht erkannte BSE-kranke Kuh konnte über ihr Fleisch und fleischliche Nebenprodukte etwa 20 000 Personen mit BSE/Alzheimer anstecken.

Während die Latenzzeit beim Alters- Alzheimer 30-50 Jahre beträgt, beträgt sie bei der Aufnahme von Prionen nur wenige Jahre.

Anamnestisch hatten sich Prionenkranke vorher meist mit Chemienahrung ernährt.

So wurde vor einiger Zeit im Neurochirurgischen Operationssaal im Klinikum Großhadern der Universität München ein Patient operiert, der danach verstarb.

Bei der Sektion wurde festgestellt, dass es sich um eine Prionenerkrankung gehandelt hatte.

Danach wurde der gesamte Operationssaal mit einer Planierraupe inklusive der Wandfließen entkernt und das gesamte Operationsbesteck, der Anästhesiewagen und die gesamte Kleidung des Operationspersonals als Sondermüll entsorgt – ebenso wie der Aluminiumtisch des Sektionssaals.

Dies geschah nicht ohne Grund!

Alle plötzlich an Alzheimer erkrankten Patienten müssen möglichst früh ein Kernspin und einen Bluttest zum Ausschluss einer Prionenerkrankung bekommen.

Bis dahin müssen peinlichst genau die Ausscheidungen entsorgt werden und der Pfleger sich gründlich desinfizieren. Dies gilt besonders für die Kranken, die rundum mit Kot schmieren (und später die Maler beim Restaurieren gefährden).

Nachgewiesen Prionenkranke sollten auf Infektionsabteilungen betreut werden.

Untersuchungen des Institutes für Hirnforschung in Tübingen weisen darauf hin, dass Alzheimer ansteckend sein könnte. Extrakte aus dem Hirn verstorbener Patienten wurden Mäusen injiziert. Im Gehirn der Tiere entwickelten sich Klumpen aus dem Eiweißstoff Beta- Amyloid, wie sie auch bei Alzheimer-Patienten wachsen. Folge: Nervenzellen, die für das Lernen zuständig sind, sterben ab. Im Hirn von Alzheimer-Patienten muss es also einen infektiösen Stoff geben, der diese Verklumpung fördert

 

  

 1997  Elektrosmog-Forschung betrieben

Im 65 Jahre alten "Bio-Haus" von Sepp Ruf als Architekt gesund gebaut, hatten wir den Giftnotruf mit allen technischen Hilfsmitteln wie DECT-Mobiltelefon, Handy, FAX, Computer u.a.

Ein Kabelwirrwahr verband 7 Telefone und zahlreiche Elektrogeräte. Nachts konnte niemand mehr schlafen. Kopfschmerzen und Gereiztheit standen plötzlich im Vordergrund. Die 15 Katzen wurden ebenfalls allmählich immer streitsüchtiger und schliefen viel mehr als früher. Ein Baubiologe stellte extrem hohe elektromagnetische Felder und Hochfrequenzeinwirkung fest. Ein eingehender Anruf am Mobiltelefon blockierte alle Messgeräte. Der Meister der Elektroinnung und Vorstand des elektrobiologischen Arbeitskreises vervollständigte die Messungen an den Bewohnern, die sich aufluden.

Jetzt wurden die kontinuierlich auftretenden Immunschäden bei den Bewohnern mit Allergien erklärlich. Der Elektromeister riss mit seinem Team alle Leitungen mit Pressluftbohrern heraus und legte überall abgeschirmte Leitungen. In der Umbauzeit wurde alles noch schlimmer. Telefonistinnen zogen aus (wurden rausgebissen vom Strom). Die Ehefrau spürte zwar den Strom im Hause nicht mehr, aber die Einwirkungen von drei Handyfunktürmen, die dann in der Nachbarschaft gebaut wurden. Auch war die Allergie auf die Katzen dann stärker spürbar.

Eine eingehende Beschäftigung mit den Gefahren führte zu den Nachweisen an den Betroffenen wie Fehlen der Melatoninproduktion, dem Schlafhormon nachts und Ausbleiben eines Schlaf-EEGs nachts im mobilen EEG zu Hause. Die Klage von zehn Dauertelefonierern mit Handys, die alle einen Hirntumor bekamen sensibilisierte die USA, zumal es hier um Milliarden-Entschädigung ging und der Anwalt der war, der gegen eine Zigarettenfirma schon ein Milliarden-Urteil erwirkt hatte.

Dass meine junge Frau trotz aller sündteuren Versuche, wenigstens zu Hause ein strahlenarmes Milieu zu schaffen, nicht abgehalten wurde, mich zu verlassen, förderte die Verbitterung gegen DECT-Telefone und Handys. Anderen steht diese Erfahrung noch bevor.

Am schlimmsten werden Amalgam- und Goldträger betroffen sein, insbesondere diejenigen, die sehr viele Metalle im Kernspin des Kopfes eingelagert vorfinden. Es ist gut, dass wir auch hier der Welt die Grenzen des Fortschrittes aufweisen.

Unsere amalgamfreien Katzen sind zwar wieder aktiver und friedlicher aber den Menschen geht es nur sehr langsam besser, obwohl Handy und Mobiltelefon verbannt sind und alles durch abgeschirmte Leitungen und Netzfreischalter strahlungsarm ist.

 

1997 Vergiftet oder psychisch krank durch ein Gift oder Wahn

Die Kardinalfrage eines Toxikologen besteht in der Abklärung, ob ein Patient durch eine chronische Gifteinwirkung psychisch krank wurde oder sich wahnhaft eine Vergiftung einbildet oder sich nach einer Vergiftung der Wahn, erneut vergiftet zu werden, aufpfropft.

Im Gegensatz zur Meinung von Laien ist es hier wie bei jeder schwierigen Diagnostik so, dass ausschließlich eine exakte Diagnostik zur Wahrheit führt.

Vermutungs- oder Blickdiagnosen sind blanker Unsinn.

Zur Abklärung jeder chronischen Vergiftung gehören:

-         Kieferpanorama (eingeatmete Gifte)

-         Kernspin Kopf (eingelagerte Gifte)

-         Allergieteste (Verursacher identifizieren)

Eine saubere Diagnose ist für die meisten zugleich der wichtigste therapeutische Schritt, da die Angst wegfällt.

 

1997 Alzheimer durch Prionen ansteckend

Alzheimer wird auch durch Prionen ausgelöst (früher: BSE, HSE). Klinisch ist diese Form schwer zu unterscheiden, jedoch im Kernspin und im Bluttest (GFAP).

Auf einen Blick sieht man im Kernspin Kopf:

        Alters-Alzheimer: generalisierte Hirnschrumpfung außen und innen

        Prionen-Alzheimer: isolierte Nekroseherde, zentral mit Schizophrenie-Symptomatik

Die Unterscheidung hat aber große Konsequenzen im Pflegebereich.

Eine früher nicht erkannte BSE-kranke Kuh konnte über ihr Fleisch und fleischliche Nebenprodukte etwa 20 000 Personen mit BSE/Alzheimer anstecken.

Während die Latenzzeit beim Alters- Alzheimer 30-50 Jahre beträgt, beträgt sie bei der Aufnahme von Prionen nur wenige Jahre.

Anamnestisch hatten sich Prionenkranke vorher meist mit Chemienahrung ernährt.

So wurde vor einiger Zeit im Neurochirurgischen Operationssaal im Klinikum Großhadern der Universität München ein Patient operiert, der danach verstarb.

Bei der Sektion wurde festgestellt, dass es sich um eine Prionenerkrankung gehandelt hatte.

Danach wurde der gesamte Operationssaal mit einer Planierraupe inklusive der Wandfließen entkernt und das gesamte Operationsbesteck, der Anästhesiewagen und die gesamte Kleidung des Operationspersonals als Sondermüll entsorgt – ebenso wie der Aluminiumtisch des Sektionssaals.

Dies geschah nicht ohne Grund!

Alle plötzlich an Alzheimer erkrankten Patienten müssen möglichst früh ein Kernspin und einen Bluttest zum Ausschluss einer Prionenerkrankung bekommen.

Bis dahin müssen peinlichst genau die Ausscheidungen entsorgt werden und der Pfleger sich gründlich desinfizieren. Dies gilt besonders für die Kranken, die rundum mit Kot schmieren (und später die Maler beim Restaurieren gefährden).

Nachgewiesen Prionenkranke sollten auf Infektionsabteilungen betreut werden.

Untersuchungen des Institutes für Hirnforschung in Tübingen weisen darauf hin, dass Alzheimer ansteckend sein könnte. Extrakte aus dem Hirn verstorbener Patienten wurden Mäusen injiziert. Im Gehirn der Tiere entwickelten sich Klumpen aus dem Eiweißstoff Beta- Amyloid, wie sie auch bei Alzheimer-Patienten wachsen. Folge: Nervenzellen, die für das Lernen zuständig sind, sterben ab. Im Hirn von Alzheimer-Patienten muss es also einen infektiösen Stoff geben, der diese Verklumpung fördert

 

1998 Giftmord als Selbstmord vertuschen versucht

-Ein Zahnarzthelferlehrling erzählte eines Tages sehr aufgeregt nach der Schule, dass eine Mitschülerin in der Pause erzählt hatte, wie man sich beim Zahnarzt rächt, wenn er sie mit einem Kind von ihm sitzen lässt. Man reinigt das Amalgambesteck am Freitag nicht gründlich vor dem Sterilisieren und bittet den Zahnarzt den Sterilisator zu öffnen, wenn es läutet, man müsse jetzt fort. Der Zahnarzt atmet dann den Schwall des verdampften Quecksilbers ein und stirbt dann langsam in den nächsten 6 Wochen. Da er dabei "verrückt wie ein Hutmacher" wirkt, denkt jeder an einen Selbstmord, zumal bei den Zahnärzten die Selbstmordrate sehr hoch ist.

-In der Alkoholikergruppentherapie erzählte lautstark die oft geschlagene Ehefrau eines erfolgreich entwöhnten Alkoholikers, wie sie das Martyrium so lange ausgehalten hatte. Ein verstorbener Gynäkologe hatte ihr geraten, wenn sie es nicht mehr aushält, ihrem Mann täglich auf das Essen einen Esslöffel frisch gepressten Lauch zu gießen, dann wurde er binnen sechs Wochen am toxischen Leberversagen durch die Thiole sterben. Begeistert nahmen dies alle Leidensgenossinnen auf (alter Hexentipp).

- Die Ehefrau eines Arztes wurde als angeblicher Selbstmord durch Schmerzmittel eingewiesen. Sie verstarb im Hirnödem trotz Dialyse.

Wir konnten kein Gift finden und schalteten die Kripo ein. Diese fand Notizen wonach sie der Mann zwingen will, destilliertes Wasser zu trinken. Dies passte voll zu dem klinischen Verlauf.

- Eine Ehefrau brachte ihren Mann bewusstlos mit Atemstillstand zu uns und sagte, er habe selbstmörderisch mehrere Flaschen Schnaps getrunken. Der Alkotest war jedoch negativ. Die Frau war sehr herrisch und rechthaberisch. Die Wiederbelebung war erfolgreich.

Als ich erfuhr, dass sie eine Krankenschwester ist, untersuchte ich den Patienten rektal, weil er stecknadelkopfgroße Pupillen wie nach einer Morphiumvergiftung hatte. Dabei fand ich dort eine weiße Paste, die aussah wie ein Zäpfchen. Dann schickte ich die Kripo in die Wohnung, während die Frau noch bei uns war. Dort wurde eine 10 ml (!) Spritze mit Morphiumresten gefunden. Danach fanden wir die Injektionsstelle durch die Kleider und im Blut extrem hohe Morphinwerte. Der Mann starb.

-Anfang der 70er Jahre  wurde eine junge Notärztin zu einem bewusstlosen Fixer mit Atemdepression in einem Schwabinger Hinterhof gerufen. Sie spritzte 1 Amp.Lorfan(wie Naloxon) i.v. Er erwachte, tobte, war unverschämt und lief weg. Zwei Stunden später, nachdem ich sie abgelöst hatte, wurde ich in der Nähe wieder zu ihm gerufen. Jetzt war er tot. Das Antidot wirkte nur vorübergehend, die Vergiftung trat wieder ein. (Dieser Fall passt eigentlich nicht hierher!)

-In Bhopal sah ich über 40 tote Mütter mit Kleinkindern im Arm. Die weinenden Väter erzählten mir, dass die Mütter schreiend ihre Kinder in Sicherheit bringen wollten und in die Giftwolke liefen, um sofort tot umzufallen, während sich alle Besonnenen ein Tuch vor Nase und Mund drückten und in eine Ecke kauerten und ohne Symptome überlebten. Man sieht, wie wichtig eine Katastrophenvorsorge ist.

- Eine ledige Frau wurde tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Bei der rechtsmedizinischen Leicheneröffnung wurde in ihrer Scheide ein mit Blausäure getränkter Tampon gefunden. Bei der Befragung ihres älteren Freundes gab dieser an, dass sie immer gedroht hatte, sich so das Leben zu nehmen. Verwandte sagten allerdings das Gegenteil.

Er verwickelte sich bei der Vernehmung in Widersprüche, leugnete kurz vor dem Tod Blausäure gekauft zu haben trotz Gegenbeweisen und kam in Untersuchungshaft. Dort schluckte er eine Riesendosis Schlafmittel und kam zu uns. In der Aufwachphase, als er noch nicht richtig bei sich war befragte ich ihn wie hunderte andere.

Dabei sagte er, dass er zur Orgasmussteigerung seiner Freundin einen mit Blausäure getränkten Tampon in die Scheide gesteckt hatte und sie nur mit den Fingern dann zu einem Super-Orgasmus stimuliert hatte. Dies wiederholte er mehrmals hintereinander auf ihren Wunsch, bis sie tot war. Ich holte den bewachenden Kripomann herein, dem er alles weitererzählte. Rasch wurde aus dem Selbstmord ein heimtückischer Giftmord.

-1970 hatte ich einen Schlaganfall-Patienten auf Station, der stets von seiner Ehefrau besucht wurde. Später erzählten die Mitpatienten, wie diese ihn bedroht hatte, weil er seit kurzem eine junge Freundin hatte: "Wart nur, wenn du zuhause bist, dann zahle ich dir alles zurück". Kurz vor der Entlassung brachte sie ihm in der Thermosflasche etwas mit, das ihm gegen seinen Willen wegen seiner Lähmung eingeflösst wurde. Kurz nachdem die Frau gegangen ist, verstarb der Mann völlig unerwartet unter Krämpfen. Noch ehe wir die Hintergründe erfuhren, war die Leiche feuerbestattet, der Stationsarzt hatte unwissend den Leichenschauschein ausgestellt. Wir vermuteten eine E605-Vergiftung. Die Witwe erbte viel.

Im Städtischen Krankenhaus erlebten wir ähnliches, Unbeweisbares oft. Die alte Stationsschwester sagte zur Besuchszeit am Sonntag immer: "Gehen wir, die Erbschleicher kommen." Viele Versuche, Giftmorde aufzuklären, scheiterten aber trotz guten Willens.

- So hatte die Schwester einer Arztfrau, die ich bewusstlos bei uns aufgenommenen habe, bei ihr angerufen und gesagt, ihr Mann habe sie gezwungen, einen Liter destilliertes Wasser zu trinken. Kurz danach wurde sie bewusstlos unter den Zeichen eines Hirnödems. Trotz sofortiger Dialyse, blieb sie hirntot. Ich konfrontierte ihren Mann mit diesem Verdacht, er sagte hohnlachend: "Wie weisen sie mir dies nach?" Er hatte Recht, auch dieser Todesfall blieb ungesühnt.

- Einem Studenten in Regensburg konnte ich nachweisen anhand von Fotos der Fingernägel seiner Freundin, dass er dreimal versucht hatte, seine Freundin durch Thallium aus der Zelio-Rattengiftpaste  in der Salatsoße umzubringen. Dreimal hatte sie schubweise einen Haarausfall. Nach meinen Hinweisen fand man in der Studentenbude ein Schälchen mit rosa Thalliumresten und ein Chemiebuch mit Einmerkungen bei Thallium. Nach seiner Verurteilung erhängte er sich in der Zelle.

- Schwierig war der Nachweis eines Mordversuches eines Chemikers an seiner Frau und beiden Töchtern. Beim Bremsen trat Quecksilber im Winter aus der Heizung aus. Das Auto wurde mir gebracht und unter Schutz wurden daraus 100 Gramm metallisches Quecksilber gekehrt. Bei allen wurden erhöhte Quecksilberwerte gefunden. Ein unvorsichtiger Radfahrer, der Zur Notbremsung zwang, hatte den Mordversuch, der bei der laufenden Heizung im Winter erfolgreich gewesen wäre, zunichte gemacht. Das Antidot DMPS beseitigte rasch alle Folgen. Dem Mann konnte nicht nachgewiesen werden, dass er das Gift ins Auto gefüllt hatte.

- Einer der spektakulärsten Morde war der Tod von Uwe Barschel, der als Selbstmord von allen Boulevardblättern  verkauft wurde. Jeder Fachmann wusste beim Blick des Mannes im Anzug in der Badewanne liegend, dass dies nie ein Selbstmord war. Als der Fernsehreporter Prütting mir die Sektionsprotokolle sandte und über die Hintergründe berichtete, riet ich ihm zum Schutze seines Lebens  von der Klärung ab. Erst als der Rowohlt-Verlag ein Buch des Mörders mit allen Details veröffentlichte, konnte man davon reden.

- Zahlreiche Giftmorde wurden als Selbstmord bei uns angekündigt.

Daher denkt ein Klinischer Toxikologe wie die Kripo bei jedem Todesfall - und Erkrankungsfall - zunächst immer an einen Mordversuch. So wurden über 50 Morde bzw. Versuche entdeckt. Anfangs gelang nie der Nachweis, daher wurde der Blick dafür später besonders geschärft.

 

2005 Alzheimer  Tod  der Chemiefanatiker

Alzheimer ist eine Autoimmunerkrankung, d.h. eine unbeachtete Allergie richtet sich gegen unser Gehirn und zerstört es.

Synchron mit dem Absinken des Alters der Allergiekranken werden die Alzheimerkranken immer jünger. 25% unserer Kleinkinder sind heute allergiekrank.

Die Autoimmunkrankheit hat eine mittlere Latenzzeit von 30 Jahren, in den letzten fünf Jahren erkennen sie auch Laien. Vorher nährt sie das Heer der Sozialhilfeempfänger und Arbeitslosen.

Umweltchemikalien und Zahnflickstoffe wie Amalgam, Palladium, Titan-Implantate und Formaldehyd- Wurzelfüllmaterialien führen über eine Allergie zu Eiter unter den Zähnen.

Zahnärzte fördern mit ihren Allergie- Bomben Alzheimer.

Diese Wohlstands- Folge führt zu unserem Untergang – wie im Alten Rom.

Nach den Allergologen sind die Zahnärzte diejenigen, die Jahrzehnte vorher die Alzheimer- Kranken sehen.

Rechtzeitige Eiterentfernung ist die einzige Möglichkeit, die Alzheimer-Lawine zu stoppen.

Jeder Alzheimer-Kranke hat den Mund voll Eiter.

 Der Test auf Eiter- und Leichengifte im Speichel ist Laien jederzeit möglich.

In 34 Lehrbüchern auf 34000 Druckseiten und 3000 Kapiteln im Internet (www.toxcenter.org) kann Jeder die frühzeitige Therapie zum Stoppen der tödlichen Erkrankung nachlesen.

 

2007 Schizophrene Todesgefahr für Nächststehende

Der aktuelle gescheiterte Mordversuch durch Schizophrene Amalgamvergiftete, die sich bei der Therapie kennen lernten, reißt Erinnerungen auf.

1972 hatte ein liebenswürdiger, überfreundlicher junger Drogenabhängiger eine junge, hilfsbereite Ärztin in ihrer Praxis erstochen, weil sie ihm keine Ersatzdroge Valoron verschrieb. Beide kannte ich sehr gut.

Schizophrene (schizophren heißt „gespalten“) sind völlig unberechenbar, haben wie ein Bär zwei völlig unterschiedliche Gesichter: eines besonders freundlich, das andere brutal mit einer Neigung auszuflippen. Anfangs geschieht dies nur mit Worten, bei einem Vertrauensverhältnis auch mit unberechenbaren Taten, für die sie wegen ihrer Krankheit nicht zur Verantwortung gezogen werden können, also straffrei ausgehen.

Gefährdet sind fast ausschließlich Vater, Mutter und Arzt, Fremde weniger.

Hier steht der Selbstschutz im Vordergrund.

 Eine wahnhaft Schizophrene äußerte: „Das Schlimmste an meiner Krankheit ist, dass ich mich nicht mehr auf mein Hirn verlassen kann“, So begründete sie es auch, als sie plötzlich mit einem riesigen Fleischermesser dastand und währenddessen munter über Belangloses plauderte oder der schizophrener Amalgamvergiftete aus dem Allgäu bei seinem Zahnarzt, der ihm half, eine geladene Pistole zog.

 Schizophrenie ist eine rein organische Erkrankung mit Nekroseherden im Gehirn, verursacht durch Gifte (Amalgam, BSE u.a.), mit psychischen Symptomen je nach Lage des Nekroseherdes bzw. Zahnherdes.

Behandelt werden kann sie nicht durch Pillen oder Einsperren, sondern nur durch verhaltenstherapeutisches Wiedererlernen der verlorenen Gehirnfunktion- wie nach einem Schlaganfall. Falls jedoch die Hirnherde wie beim Alzheimer im Stirnhirn liegen, ist als erstes die Einsichtsfähigkeit aufgehoben; hier ist die Zukunft ganz düster.

Schizophrene verstehen sich nur gut mit anderen Schizophrenen, Gesunde halten sie für „krank“. Wie Alkoholiker am Biertisch redet jeder vor sich hin und beachtet seinen Mitmenschen nicht.

 Schizophrene sind nicht zu einer Beziehung fähig, sind extreme Egoisten.

Schizophrene haben einen Hass auf alles Gesunde, wirken zerstörerisch auf Liebende. Sie stellen die Stalker: „entweder mit mir oder Du stirbst“.

Der Arzt erkennt bei Vergifteten eine Schizophrenie rasch an Floskeln wie:

Schizophrene wollen nicht gesund werden, sondern ihre Krankheit wie ein Bettler nutzen.

Schizophrene fühlen sich nur in der Verrücktheit wohl, hier „sind sie sie selbst“ und aktiv. Behandlung ist ihnen eher lästig.

 

Während an Schizophrenie in der Bevölkerung etwa jeder hundertste leidet, sind es bei Vergifteten mindestens 80%. Dies ist auch der Grund, warum sich fast kein Arzt mit chronisch Vergifteten befassen will.

 

2007 Kinderärzte kennen Amalgamschäden durch die Mutter NICHT

Die offiziellen Kenntnisse der Kinderärzte sind seit 30 Jahren bezüglich des Amalgams eingefroren (www.allum.de).

Sie kennen die damaligen Untersuchungen des Rechtsmediziners Drasch, die auf unsere Forderung beim Amalgamhearing zurückgingen noch nicht. Damals wurde bei 100 im Kindstod verstorbenen (!) Kindern festgestellt, dass die (tödliche) Quecksilber-

Konzentration im Gehirn, der Leber und den anderen Organen von der Anzahl der Amalgamfüllungen der Mutter bestimmt wurde und mit ihr exakt korrelierte. Jeder Laie weiß, dass der Tod die schlimmste Form der Hirnschädigung ist.

Auch wissen die Kinderärzte heute noch nicht, dass das organische Quecksilber, das aus dem Amalgam im Körper durch Umwandlung durch Bakterien und Pilze entsteht, eines der stärksten Karzinogene ist, das wir kennen.

Stattdessen werden Werbeschriften der Verkäufer und der Täter (Zahnärzte) zitiert, die natürlich großes Interesse haben.

Ohne Amalgam würden die gesamte Pharmaindustrie und die Kinderärzte am Hungertuch nagen!

Die ureigene Aufgabe der Kinderärzte und der Geburtshelfer vor zukünftigen Schäden zu warnen wird gröblich vernachlässigt. Ursache ist, dass heute nur die Pharmaindustrie Veröffentlichungen finanziert und in ihrem Sinne steuert.

Der Stand der Amalgamdiskussion ist identisch mit dem Gehabe der Medizin mit den Rauchergefahren vor 30 Jahren.

Auch fehlt uns der Hinweis auf den Untergang unserer Jugend durch Fast-Food durch Fett, Zucker und Aromagifte. Auch hierauf müssen wir noch 30 Jahre warten, bis jeder zweite Jugendliche irreversibel an Diabetes erkrankt und lebenslänglich arbeitsunfähig ist.

Nie schreibt ein Arzt, dass kein einziger Jugendlicher in ein Fast Food Restaurant gehen darf!

Nie schreibt ein Arzt, dass kein junges Mädchen, das einmal Kinder bekommen möchte, je Amalgam erhalten darf.

Nie schreibt ein Arzt, dass kein Jugendlicher rauchen oder Alkohol trinken darf, wenn er nicht schwer krank werden will!

 

2007 Umweltschutz heute ist reine heiße Luft

Vor 30 Jahren wäre Umweltschutz noch sinnvoll und möglich gewesen. Vor 3 Jahren erhielt ich noch einen Glanzprospekt, dass eine „Klimakatastrophe reine Panikmache“ sei. Diejenigen, die die Macht für einen Kurswechsel haben, hatten sich erfolgreich gewehrt, etwas zu unternehmen. Jetzt ist alles zu spät. Raffinierte Politiker gaukeln dem Volk jetzt vor, dass eine Umkehr noch möglich sei. Bisher hat noch kein Handlungsträger den geringsten Ansatz für einen Kurswechsel erkennen lassen. Atomkraftwerke werden hochgelobt – obwohl man keine Abfallentsorgung kennt – jedoch keine Energieeinsparung oder herzhaft die umweltunschädlichen Naturkraftenergien.

Gewissenhaft achten alle darauf, aus der Angst der Erstbetroffenen das größtmögliche Kapital zu schlagen.

Die ernsthaften Vorschläge des „Club of Rome“ vor 30 Jahren völlig in den Wind zu schlagen, rächt sich jetzt bitter. Alle heutigen Schnell-Alternativen sind heißer Wind unfähiger Politiker. 30 Jahre Leugnen und Schmähen der Wissenschaftler wird uns sehr viel Lehrgeld kosten.

 

2007 Patiententelefonate zu ihren Ärzten sollen gespeichert werden

Die Speicherung von Telefonkontakten zwischen Ärzten und Patienten ist zur „Terroristenerkennung“ vorgesehen.

Ich finde es auch sehr gut, wenn der Bundesinnenminister auf einen großen Fundus zurückgreifen kann, um zu wissen, wie Patienten ihre Ärzte terrorisieren.

In den letzten Jahren habe ich zigtausend Male Unglaubliches erlebt, wie:

 

„Heute am Sonntag hatten wir ein prächtiges Mittagsessen. Selbst gesammelte traumhafte Pilze waren dabei.

Was ist, wenn einer der Pilze ein Knollenblätterpilz war?“

 Dies ist ein typisches Beispiel dafür, dass die ganze Antiterror-Gruppe des Innenministers ausrücken muss zur Beseitigung des Terrors.

So etwas gibt es sehr häufig.

So könnten wir die Tausende untätiger Spezialbeamten sinnvoll einsetzen!

Das ist sicher mit „dem großen Lauschangriff“ gemeint.

  

2007 Engagierte Klinische Toxikologie ausgestorben

Während der Toxikologe seine Kenntnisse aus Mäuseversuchen und Bücherlesen bezieht, hat der klinische Toxikologe von Anfang an Kranke, die er heilt.

Tiefe Kenntnisse der Anästhesie (Schockbekämpfung, Beatmung, Dosierung von Medikamenten), der Neurologie (Hirn-, Nervenschädigung), Psychiatrie (Umgang mit veränderter Bewusstseinslage), der HNO (Verätzungen), der Lungenheilkunde (Lungenreizstoffe), der Gastroenterologie (Magenspülungen), der Augenheilkunde (Verätzungen), der Kinderheilkunde, der Frauenheilkunde sowie der Dermatologie sind erforderlich.

Nur, wer mindestens 5000 akut Vergiftete behandelt hat, von denen etwa 100 verstorben sind, kann chronisch Vergiftete behandeln. Die Voraussetzung für die Behandlung einer chronischen Vergiftung sind umfangreiche Kenntnisse darüber, wie das Gift akut wirkt. Nur wer weiß, wie heimtückisch ein Gift akut wirken kann, kann erahnen, wie gefährlich es bei chronischer Einwirkung ist. Todesfälle nach akutem Giftkontakt sind die beste Lehre über die Heimtücke von Giften.

Zwangsläufig kommt hinzu, dass man, wenn man viel über Gift weiß, jede weitere Vergiftung verhindern will. Dann stößt man aber gegen eine Mauer von Behörden, Firmen, Verbänden, Kollegen und Patienten. Ausnahmslos alle macht man sich zum Feind. Jeder hat Angst vor Veränderungen und schiebt drohende Umsatzeinbußen vor. Kollegen wollen lieber Folgen statt Ursachen behandeln. Patienten wollen erst eine Intervention, wenn die Folgen unübersehbar sind. Von der Ausbildung her vermeidet ein Arzt alles, womit er sich unbeliebt machen könnte. Die Universität erzieht zum folgsamen Assistenten, der alles macht, womit er seinem Professor Freude machen könnte. Eine eigene Meinung wird stets mit einer Entlassung quittiert.

Ursachenvermeidung fällt ausschließlich in den Aufgabenbereich der Politiker, diese sind jedoch nur so gut wie ihre Berater, zudem können sie nur das bestimmen, was die Industrie und das Volk will und befürwortet.

 Der letzte Chef Clarmann meinte zwar "ein Toxikologe muss giftig sein", aber man dürfe "sich nie mit der Industrie anlegen" und "nie selbst etwas machen, nur die zuständigen Behörden einschalten". Dies verbot ihm vollständig, sich mit Umweltgiften zu befassen. Veränderungen kann nur derjenige erreichen, der selbst sehr viel weiß, zugleich eine starke Autorität ist und zudem in keinster Weise finanziell oder weisungsabhängig von anderen ist, sowie über ein starkes Selbstbewusstsein verfügt. Alle vier Säulen der Unabhängigkeit aufzubauen, benötigt etwa 20 Jahre Berufserfahrung. Erst dann war es möglich, große Probleme anzupacken, wie Chemische Kampfstoffe, Amalgam, Müllverbrennung und Passivrauchen.

Der Beruf des engagierten Klinischen Toxikologen ist ausgestorben. Sicher muss man Jahrzehnte warten, bis wieder ein Engagierter sich über die Klippen der Universität sich in dieses allseits unbeliebte Gebiet wagt – und überlebt.

Ein vergiftetes Kind ist depressiv

 

2007 Merksätze der Klinischen Toxikologie

Allergien führen zu tödlichen Autoimmunkrankheiten.

Amalgam ist das größte Medizinverbrechen an der Menschheit.

Arbeit ist die beste Therapie.

Ärzte lernen nichts über Gifte.

Gifte und Vergiftete sind heimtückisch.

Giftforschung finanziert niemand.

Glutamat – fette Kinder und Ratten.

Jeder hat nur eine Krankheit.

Jedes Gift macht psychisch krank.

Kinder sind die hilflosesten Vergifteten.

Langzeitgifte vergiften den Körper irreversibel.

Psychische Krankheiten sieht man stets im Kernspin.

Psychische Krankheiten sind unerkannte Schäden durch Umweltgifte.

Psychosomatisch ist die Ausrede aller Ignoranten.

Toxikologische Enzyklopädie Lewins Traum verwirklicht.

Toxikologe muss giftig sein.

Umweltgifte wichtigste sind Zahn- und Wohngifte.

Unbekannte Krankheiten stammen von Vergiftungen.

Vergiften finanziert jeder.

Zahn- und Wohngifte töten über Allergien.

 

2007 Blick für Wesentliches fehlt

Wenn zuviel Eiter von den Zähnen ins Gehirn gelangt ist, ist alles entschieden.

„Pillen“ – hier Kohle oder DMPS sind wertlos, solange nicht der Eiter restlos aus dem Kiefer entfernt ist. Aber die Denkstörung verhindert dies.

Schwerstkranke sind Märtyrer für Gesunde!

http://www.symptome.ch/vbboard/test-ergebnisse/6694-asiates-opt-and-mrt-toxcenter-ergebnisse-april-2007-a.html

 

2007 Allergien mit tödlichen Autoimmunkrankheiten unsere Zukunft

In Deutschland gibt es sowohl die meisten Kenntnisse über Gifte im Vergleich zur ganzen Welt als auch die meisten chronisch Vergifteten. Dadurch existiert hier ein einzigartiger Überblick über die Wirkung von Giften. Zwar leiden unglaublich viele durch die Experimentierfreudigkeit der Wissenschaftler aber die Ergebnisse ersparen dem Rest der Welt unnötige Qualen.

Die 20.000 missgebildeten Kinder durch die Einnahme des "sicheren Schlafmittels Contergan" während der Schwangerschaft ihrer Mütter lehrten Millionen den Beschwichtigungen der Industrie keinen Glauben zu schenken und sich selbst ein Urteil zu bilden.

Ein ungezähltes Heer von Allergikern auf Umweltgifte, die mit schillernden Namen als psychisch Kranke abgekanzelt werden (MCS = Multiple Chemical Syndrom) werden natürlich von den Krankenkassen bei der Bezahlung ignoriert, da sie sonst experimentierfreudig alle denkbaren Therapien an ihrem eigenen Leib ausprobieren würden. Da es bei Umweltgeschädigten keinerlei Hilfe gibt außer Weglassen aller allergisierenden Stoffe, hilft den Opfern moderner Umweltgifte das Ignoriertwerden durch die Gesellschaft, ihre Probleme selbst in die Hand zu nehmen.

Dem Sadismus der Zahnärzte entspricht es, Schwangeren, Kranken und Kleinkindern das höchstgiftige Langzeitgift, flüssiges Quecksilber in den Kiefer zu stopfen. Damit wird jede Nahrung extrem giftig gemacht, besonders beim Kauen oder wenn die Nahrung warm gegessen wird. Alle anderen Nahrungsgifte treten dabei in den Hintergrund. Alle Zahnärzte wissen, dass die Frau sich nur über ein Neugeborenes entgiften kann, das wiederum lebenslang den Zahnarzt seiner Mutter hassen wird durch die vielen dadurch aufgepfropften Krankheiten.

Mutter, Kind und Vater leiden lebenslang an den Amalgambedingten Schäden ihres Nerven- und Immunsystems. Das ist der Beginn einer Allergiker-Leidensgeschichte. Zur Freude zu wissen, dass andere durch eigenes Handeln leiden müssen, gesellt sich der Masochismus, dass der Zahnarzt auch selbst etwas mitleidet durch die eigene Quecksilberaufnahme. Beides wird übertrumpft durch das tolle Geschäft, alles bald wieder privat herausmachen zu dürfen und gegen ebenso allergisierendes Gold austauschen zu können. Durch den Amalgambedingten Zahnverfall schaffen sich die Dentisten eine lebenslange nicht versiegende Einkommensquelle, die sonst nicht vorhanden wäre. Bereitwillig toleriert die gesamte Gesellschaft ein solches Opfer produzierendes Gehabe einzelner Wirtschaftszweige in voller Kenntnis dessen, dass Kranke viel mehr Geld ausgeben als Gesunde.

Nur so ist verständlich, dass der damalige Gesundheitsminister Seehofer sein Veto gegen das Verbot der Raucherwerbung einlegte oder der Ministerpräsident Stoiber dem Klinischen Toxikologen Daunderer ein Berufsverbot erteilen lassen wollte, da dieser 400 weitere Müllverbrennungsanlagen in Deutschland erfolgreich verhinderte.In Müllverbrennungsanlagen entstehen aus ungiftigen Produkten große Mengen giftige Abluft und hochgiftiger Filterstaub.         

Der Sieg über Stoiber und Gesinnungsgenossen, die unbedarft der Werbung der Großindustrie aus Siemens, Babcock und RWE geglaubt hatten, ersparte der Welt zehntausende Müllverbrennungsanlagen, die zudem keine so guten Filteranlagen erhalten hätten, wie unsere.

Ebenso zwang erst die Verdoppelung des ohnehin schon extrem dichten Netzes an Handy-Funktürmen die Bevölkerung sich mit diesen Gefahren auseinanderzusetzen. Nur die Übertreibung der Industrie ermöglicht diese Betrachtung des Gefahrenpotentials zum gewissenhaften Abwägen von Nutzen und Schaden, was der ganzen Welt zugute kommt.

 

NICHTS IST SCHWERER UND NICHTS ERFORDERT MEHR CHARAKTER

ALS SICH IM OFFENEN GEGENSATZ ZU SEINER ZEIT ZU BEFINDEN

UND LAUT ZU SAGEN NEIN.                    (K.Tucholsky)

 

Seelenstärke ist Nein sagen zu können, wenn die Welt Ja hören möchte

(Erich Fromm)

 

Freunde - Gönner

Lassen wir einmal die lange Liste der familienfremden Freunde beginnen mit

-Oberarzt Bräuninger aus dem Schwabinger Krankenhaus in München - später leitender Betriebsarzt Firma Thomae in Biberach. Er führte mich nach dem Mittagessen vor unseren Klinikbau, deutete ins Gras, wo haufenweise bunte Pillen lagen und sagte: "Die da oben sind so schlau, daß sie das Zeug, was ihr ihnen gebt, nicht fressen". Wie revolutionär dies Anfang der 70er Jahre war, weiß nur derjenige, der mindestens 10 verschiedene Präparate am Tag im Krankenhaus bekam. "Gib nur höchstens fünf verschiedene Medikamente". Diese Faustregel war für mich der Beginn über Interaktionen nachzudenken.

-Prof.Langer, der Pathologe und sein Oberarzt Keidisch erlaubten mir, an Leichen alle Eingriffe unzählige Male zu üben und dann bei ihrer Sektion nachzusehen, ob die Lage richtig war. Das hatte mir mein Vater geraten, so quälte ich keine Patienten mit meinen Übungen und in der Klinik war ich rasch geschätzt wegen meinen Fähigkeiten beim zentralen Zugang, der venau sectio, der Lumbalpunktion, der sternalpunktion und der Peritonealdialase. Oft standen auf meiner Intensivstation am Vormittag bis 15  alte Patienten zum Anlegen eines zentralen Zugangs zur Ernährung, da sie von ihren Ärzten nur die damals üblichen subcutanen Infusionen bekamen. Im Gegenzug liess ich alle bei mir Verstorbenen dort sezieren, lernte immens viel über Krankheiten, die wir nicht erkannt hatten und erzählte den Pathologen viel von den Patienten.Wenn andere interessante Befunde auftraten, zeigten sie es mir.

-Bei Vergifteten setzte ich dies in der Rechtsmedizin fort. Anfangs mit Prof.Spann, später mit Prof.Eisenmenger, der sehr lustig war: "So Daunderer, wie ham`s den heut` umbracht? Aha, noch Tablettenreste im Magen, also habt`s vergessen zu spülen. Gebrochenes Brustbein, also nicht richtig wiederbelebt, sondern erdrückt (von Laienreanimation!)..." Entsetzt starrten die zuständigen Kripobeamten der Kommission für Todesermittlung, die meinten, endlich den "Täter" zu sehen. Enttäuscht waren sie, als sie bemerkten, dass hier zwei Gaudiburschen zusammen kamen. Stets lernte ich dort irgendetwas hinzu. Heute ist dies nicht mehr nötig, da in allen schweren Fällen in der Universitätsklinik ein Ganzkörper-Kernspin durchgeführt wird.

- Dr. Franz Köhler, der honorige Alte Herr, Chef einer winzigen Arzneimittelfirma stellte mir selbstlos jedes Medikament, jede Infusion für Versuchszwecke her. Daraus wurde dann die wichtigste Gegengift - Firma der Welt, nachdem fast alle neuen Gegengifte von ihm hergestellt wurden.

 Prof. Weger, der Cheftoxikologe der Bundeswehr erzählte mir vertraulich über alle damals entwickelten Gegengifte, die ich dann nach und nach alle bei Vergifteten mit Riesenerfolg einsetzen konnte. Heute sind sie alle als Zivilpräparate der Standard der Klinischen Toxikologie. Er ermöglichte meine Habilitation, Bücher, viele SAR - Einsätze der Bundeswehr, letztlich fast alle Einsätze zu Massenvergiftungen wie Seveso oder Bhopal und die Kenntnisse zu dem Amalgam-Gegengift DMSA.

 Dr. Lutz Roth, der Besitzer des traditionsreichen Chemiehandels in Karlsruhe, Mitglied im Bundesgesundheitsamt, Initiator der Arbeitsschutzvorschriften in der Chemie und höchst fleißiger Fachschriftsteller, bat mich um eine Medizineinführung zu seinem Handbuch "Giftliste". Nachdem er diese in 14 Tagen erhalten hatte und vorher von v.Clarmann über 2 Jahre vergeblich gewartet hatte, bot er an, als Mitautor die gesamten Chemikalien bezüglich ihrer Wirkung und Behandlung am Menschen von mir beschreiben zu lassen.

Diese Mammutarbeit führte uns so eng zusammen, daß daraus mehrere Buchprojekte wurden und der Verlagsleiter Heim vorschlug für mein Handbuch "Klinische Toxikologie" einen eigenen Verlag zu gründen, der "Ecomed Verlag" hieß. Dort habe ich 30 Handbücher und ebensoviele Monografien herausgebracht.

Dr. Roth war stets ein ideenreicher väterlicher Freund, der auch die neuen Bestrebungen der Umweltgift  Vorbeugung interessiert aufnahm.

-Prof.Dr.Michael Braungart und die Greenpeace-Mitbegründerin und Umweltministerin Monika Griefahn wurden in den 80er Jahren zu meinen wichtigsten Wegbegleitern. Anläßlich eines Hearings zu einer bebauten Mülldeponie lernten wir uns kennen, waren begeistert von den gegenseitigen fortschrittlichen Gedanken und befruchteten uns oft bei großen Problemen.

Braungart war aktiv dabei beim Amalgam- Scheinhearing in München, beim Strafprozeß gegen mich wegen meines Notarzt Einsatzes in Bad Tölz und bei vielen Bürgerfortbildungen. Sein ungeheueres Wissen als Verfahrenschemiker bei der Herstellung und Entsorgung von Chemikalien und sein lexikonartiger Ideenreichtum zur intelligenten Problembeseitigung halfen mir oft weiter.

- Dr. Schwinger, ein Landarzt aus Hochdorf fiel mir als Zuhörer bei Dutzenden von Vorträgen auf, bis wir uns kennenlernten. Der aufrichtige Pfarrersohn hinterfragte die Technik der Klinischen Toxikologie für den Kassenarzt so genau, daß praktische Anweisungen entstehen konnten. Seiner scharfen Beobachtungsgabe, exakten Beweisführung und klugen Arztbriefen haben tausende chronisch Vergiftete des Schwabenlandes ihre Heilung zu verdanken.

Als Spezialist mancher Gifte stand er mir oft zur Seite, wie beim Frankfurter Holzschutzmittelprozeß.

- Dr. Lorenz, der Zahnarzt im Nachbarhaus, ein überaus liebenswürdiger, stiller und bescheidener Mann hat mir in unendlicher Kleinarbeit die für mich wichtigen Kenntnisse der Zahnmedizin verschafft. Auch bei dem Scheinhearing zu Amalgam begleitete er mich und war sprachlos, wie unfair und heimtückisch die Zahnarztkammer mit ihm und mir verfuhr.

- Dr. Schiwara, ein Laborarzt in Bremen fiel mir zu Beginn der 80er Jahre durch seine exakten, durch mehrere gleichzeitige Proben der Rechtsmedizin überprüften toxikologischen Befunde auf.

Mit diesem überaus bescheidenen, fleißigen und wie ein analytischer Chemiker im Giftnachweis erfahrenen Mann entstand über die weite Entfernung hinweg eine Arbeitsgemeinschaft zum Giftnachweis.Schiwara erprobte alle Ideen und führte sie mit wissenschaftlichen Versuchsreihen zur Serienreife. Was alle universitären Institute der Welt zusammen nicht schafften, ermöglichte dieser Mann. Keine einzige Mark Forschungsgelder oder Prämien erhielt er dafür. Schiwara erstellte eine Palette von Testen, mit denen man heute praktisch jede wichtige Umweltschädigung nachweisen und dann auch beseitigen kann. Schiwara sandte auf meinen Wunsch auf seine Kosten eine bewertete Befundkopie an Patienten, so daß seit 1983 Jahren jeder Patient mit einer Vergiftung "mitdenken" konnte. Dies ist bei Umweltvergiftungen enorm wichtig, da nur der Kranke selbst die Quelle meiden kann. Schiwara untersucht für hunderte Labors in Deutschland und in der  ganzen Welt inclusive USA die Giftproben. Viele Nachweistechniken beherrscht nur er,wie Stuhluntersuchungen oder Zahnwurzelanalysen. Ohne Schiwara gäbe es heute sicher noch keine für Patienten wertvolle Toxikologie der chronischen Gifte.

-Das Zahnarztehepaar Tapparo hat aus kieferchirurgischer Sicht enorme Erfahrungen über die Gifteinlagerung in die Zähne beigesteuert. In vielen Versuchen und langen Gesprächen wurde endlich ein Therapiekonzept erarbeitet, das machbar war und den Patienten auch wirklich geholfen hat.

-Viele Helfer standen mir zur Seite, wie Dr. Heyl, der mir half DMPS als Ampulle einzusetzen, so dass ich endlich nicht mehr selbst das Pulver auflösen mußte.

-Dr. Heller, bei dem ich kostenlos unter seinem Kernspingerät Versuche mit präpariertem Rinderhirn vom Metzger unternehmen durfte, um die Metallspeicher im Gehirn erkennen zu können.

-Rechtsanwalt Krahn Zembol, der mir die unzähligen Nadelstiche, die mir das Leben versalzen sollten, vom Ärzteverband abwehren half.

Die lange Reihe der Mitarbeiter ohne die der Klinikdienst (180!), der Notarztdienst oder die Arztpraxis nie möglich gewesen wäre, wird geschlossen durch die letzte Arzthelferin Christiane. Sie wurde von ihrem Vater, einem Amalgam-Zahnarzt, der daran starb, schwerst vergiftet, bekam jung wurzelgefüllte Zähne und Palladiumkronen darauf. Trotz schwersten Krankheiten, Magersucht und psychosomatischer Klinik erholte sie sich durch korrekte Entgiftung. Dank profunder Kenntnisse und eigener Heilung, die ihr die Privatkrankenkasse DBV nicht bezahlte, arbeitete sie in allen Sparten außerordentlich segensreich mit.

 

Feinde

Neben den folgenden drei Todesdrohungen gab es eine Unzahl von abartigen Anrufen und Drohungen von Zahnärzten und Industrieanliegern, die um ihr Geld (fälschlich) bangten.

Viel schwerwiegender waren die Gehässigkeiten der Ärzteorganisationen, die den progressiven Arzt mundtot machen wollten. So verkündete Herr Schmerber, der Geschäfsführer des Ärtzlichen Kreis- und Bezirksvereins in München bei Gericht, als er wieder einmal gegen mich unterlag: "Das macht nichts, wir werden Daunderer so lange mit Prozessen überziehen, bis er aufgibt". Auf die Erwiderung meines Anwalts, daß ich schwer krank bin mit meinem Bandscheibenvorfll am Hals: "Kein Arzt kann vorzeitig in  Rente gehen, solange er noch reden und sich fortbewegen kann." Vier Wochen später war ich in Rente. Dann erzählte er allen Leuten, wie er mich geschätzt und welch große Verdienste ich hätte.

Solche Doppelzüngigkeit erlebte ich fast regelmäßig: ins Gesicht freundlich, hintenherum verlogen. Dies macht mißtrauisch.

Arbeitssmediziner, die ihr Geschäft wanken sahen, schrieben regelmäßig an die Ärztekammer und an das Innenministerium, wann sie mir "endlich die ärztliche Approbation entziehen". Lehnert war besonders schreibaktiv. Ihr Lehrsatz war stets: "Das macht nichts", wenn es um Gift ging.

Zahnärzte aus aller Welt schrieben unflätige Erpresserbriefe. Erst nach Jahren erkannten sie, wie ungeheuer ich ihren Beruf aufgewertet hatte, dadurch, daß ich ihre Kenntnisse zum Schlüssel für das Erkennen von Organfunktionstörungen bis hin zu Autoimmunerkrankungen erweitert hatte.

Zuletzt schrieben hunderte unzufriedener Paienten unverblümte Drohbriefe, weil ich nicht rechtzeitig dafür gesorgt hätte, daß ihre Kinder in giftfreien Schulen, ihre Ehemänner ind giftfreien Betrieben, ihre Säuglinge keine giftigen Blumen im Garten verschlucken hätten können, u.v.a. Ich war an allem Schuld, was mit Giften passierte, da "ich ja alles hätte verhindern können mit meinen Kenntnissen". Angesprochen zur Mithilfe fühlten sich aber alle - zu Recht - überfordert.

Greim, der Leiter der staatlichen GSF in Neuherberg bei München, war einer der Gutachter, die mich zum "Klinischen Toxikologen" habilitierten und in meiner Antrittsvorlesung vom "besten Pferd im Stall" sprachen. Da er alle Aufträge in seinem Haus über politische Aufträge bekam, die zum Sinn hatten "Gifte sind harmlos", was er besonders bei Müllverbrennungsanlagen hochdotiert verkaufte, waren ihm alle Warnungen vor Gift höchst unangenehm. So mein schallendes Gelächter auf der Anhörung in Weissenhorn zum Bau einer Müllverbrennunsanalge, wo er sagte, was aus dem Kamin einer MVA kommt ist "Reinluft". Ich schlug vor, dann alle Kamine wegzulassen.

Einmal standen wir nach einem Schlagabtausch im Pissoir nebeneinander - jeder mit sich beschäftigt -, da fragte er mich: "Git es denn wirklich nach Pentachlorphenol im Holz nachweisbar Organschäden?" Ich sagte: "Herr Professor, da sind sie zu alt, das kapieren sie nicht mehr, dazu müßte man mehr von der Medizin verstehen" und er ging nachdenklich von dannen.

Seine Tochter sagte sich von ihm los wegen seiner Industriehörigkeit und ging zu den Grünen.

 

Todesdrohungen

Die erste ernstzunehmende Todesdrohung erhielt ich vom König Ibn Saud, als ich in Rhiad nicht seinen Befehl erfüllte. Er wollte, daß ich das "corpus delicti" mit seinem Intensiv-Stations-Flugzeug aus dem Land bringen würde und in meinem Heimatland gesund pflegen lassen würde. Ich ließ ihm ausrichten, daß ich nach meinem bayerischen Gewissen handeln würde. Die Patientin wollte nicht aus ihrem Land weg und daher erfüllte ich seinen Wunsch nicht.

Es kam ein deutscher Arzt, der mich eindringlich warnte, daß er ähnliches schon erlebt habe und derjenige Arzt plötzlich verschwunden sein. Mein Assistent Greiter panikte. Die Brutalität mit der diese Leute  argumentierten reizte mich so, daß mein Entschluß felsenfest stand. Unser abgehörter Anruf bei der Presseagentur in Deutschland sicherte unser Leben und wir wurden nach einem Kurztrip in die Wüste plötzlich gefeiert und geehrt. So lernten die Saudis erstmalig einen bayerischen Querkopf kennen und achten. Dann wurde als Geschenk an die Vergifteten der Welt von mir das gewünschte WORLD TOX CENTER im Wert von 100 Mio DM zugesagt.

Die zweite Todesdrohung erhielt ich vom Mossad 1980 über den Präsidenten des TOX CENTER's e.V., Prof. Dr. Weger. Er war, wie wir erst viel später erfuhren, ein Offizier des BND in Pullach. Er erzählte von einer Todessdrohung von einem der 30 Mossad-Offiziere im BND. Israel würde sich durch meine Gift-Beratung für Saudi-Arabien gestört fühlen, dies würde eventuell das militärische Gleichgewicht im Nahen Osten stören. Meine Kenntnisse würden Saudi-Arabien zu stark aufwerten. Wenn ich nicht sofort aufhören würde, würden sie mich liquidieren, z.B. bei der Anfahrt zu einem Vortrag auf der Autobahn in einen tödlichen Unfall mit einem Lastwagen verwickeln.

Daraufhin beendete ich schlagartig die gesamte Tätigkeit zumal ich ohnehin den Eindruck hatte, daß man mich in etwas hineinmanövriert hatte, was ich keinesfalls beabsichtigt hatte. Vom weltweiten Giftnotruf wurde erweitert auf eine riesige Toxikologen-Ausbildungs-Klinik in München gegenüber Großhadern und die Hauptklinik in Rhiad, zuletzt hatte beides ein Auftragsvolumen von über 4 Mrd. DM -, incl. der obligatorischen Bestechungsgelder für die Saudi-Prinzen.

Da durch meinen Ausstieg alles scheiterte, versuchten einige von mir Geld zu fordern wie der Architekt Bürkle aus Grünwald, der 11 Mio DM von mir wollte. Aber er starb rasch in seinem Geldwahn. Ähnlich erging es dem Kontaktmann der Saudis, Motschmann, der einen Schlaganfall erlitt und nach einer Finanzamt-Razzia total verarmte.

Die dritte Morddrohung bekam ich in Bhopal in Indien am dritten Tag. Der Ministerpräsident im Bundesland ließ mich kommen und sagte mir, daß 5 Rupien (1 Euro) auf meinen Kopf ausgeschrieben seien. Er verwies auf den kürzlich ermordeten Mahatma Ghandi, dem ähnliches widerfahren sei. Er vermutete, daß einflußreiche Ärzte und Gesundheitsminister sich wegen ihrer Unfähigkeit auf den Schlips getreten fühlen. Ein Flugzeug stünde mit laufenden Motoren bereit, um mich sofort heim zu bringen.

 

Erfolgreicher Umgang mit Feinden

Schon in der Bibel steht: "Liebe deine Feinde". Wer einen Toxikologen hasst, liebt eine alte, frühere Welt. Also muss man seinem Feind, wenn man ihn töten will, das zukommen lassen, was ihn umbringt, ohne daß er es merkt und die Waffe nicht erkennt.

Das klappt prima. Der Jugendliche, der einen Amalgamgegner als Spinner ankreidet, dem empfiehlt man einen Zahnarzt, der fanatisch Nickel-Zahn-Spangen den Amalgamträgern empfiehlt. Da weiß man sicher, daß er bald unter seiner Gedächtnisstörung leidet. Reichen, die einen sehr geärgert haben, empfiehlt man einen Zahnarzt von dem man weiß, daß er schlechte Implantate setzt und sich dann weigert, den auf Eiter sitzenden Fremdkörper zu entfernen. Über Schlaflosigkeit und Rheuma bis hin zum Krebs durchlebt der Feind alle Raffinessen der supermodernen Medizin.

Wissenschaftler mit Irrmeinungen können ja nach Max Planck nicht überzeugt werden vom Gegenteil. Man muß abwarten bis sie sterben. Dies  kann man wesentlich beschleunigen. So läßt ein Amalgambefürworter seine Uralt-Amalgamfüllungen drinnen wenn man ihm unterstellt, für sich würde er Amalgam nicht bevorzugen. Wenn der Amalgamzahn auseinanderbricht läßt er die Wurzel mit krebserzeugenden Formaldehyd oder Arsen füllen und darauf Palladiumbrücken oder Kronen setzen und genießt die Mundbatterie der verschiedenen Metalle.                                              

So starb Herrmann, von dem die gezielte Falschinformation stammte, daß in der Welt nur eine Handvoll Allergien auf Amalgam bestünden, weil er von der extrem seltenen Sofortallergie vom Typ des Penicillins ablenkte von der immer auftretenden Langzeit-Allergie. Seine Irreführung bezahlte er mit dem Tod.

Von Knolle, dem Chef der Arzneimittel-Kommission erhielt ich den Tip des Feer-Syndroms durch Amalgam. Er wußte, daß alle Kinder von amalgamtragenden Müttern unter dieser schweren Stammhirnvergiftung leiden. Er selbst wollte dies nicht bekannt geben, da zeigte ich ihn bei der Polizei an. Kurz vor dem Amalgamsymposium verstarb er 1994.

Schiele hatte 14 Amalgamfüllungen und experimentierte an seinem eigenen Körper mit DMPS. Dann überzeugte er sich vom Gegenteil und führte den Test bei jedem Gutachten durch. Weil er seine Testergebnisse nicht - wie gewohnt - von der Industrie hoch bezahlt bekam, reagierte er gekränkt.

 

Prozeßhansl

Während Vergifter stets durch ihre Heimtücke imponieren, sind Vergiftete charakterisiert durch ihr Querulantentum. Mit Vorliebe klagen sie gegen diejenigen, die ihnen zuletzt helfen wollten, denn vor dem Vergifter haben sie einen masochistische Ehrfurcht.

-So klagte ein Vergifteter, weil auf sein Fax kein Gutachten kam, ohne ihn zu sehen. Die Klage blieb zwar in drei Instanzen erfolglos, aber unser Fax wurde daher nur noch zum Senden benutzt.

- Die Ärztekammer klagte erfolgreich, daß Umwelt-Vergiftete nicht mit dem Notarztwagen versorgt werden dürfen.

- Ein Schizophrener klagte erfolglos, daß er durch das Ziehen der amalgefüllten Zähne keine Wunderheilung erfuhr und noch Medikamente brauchte, obwohl er früher sich vor einen Zug warf und seinen Vater erstechen wollte.

- Eine Amalgamberatungsstelle in Karlsruhe mußte eine Gegendarstellung bezahlen, da sie behauptete, mir sei die Approbation entzogen und Ärzte würden gegen mich klagen.

- Ein beinahe-Mordopfer, dem der betrogene Ehemann flüssiges Quecksilber auf den Ofen gekippt hatte und durch das die Katze verendete, klagte erfolglos, da ihm die tödliche Quecksilberdosis im Handbuch zu niedrig erschien.

- Eine Patientin, die sich trotz einer Nickelallergie dreimal eine künstliche Hüfte einsetzen ließ, klagte trotz ihrer Rechtsschutzversicherung erfolglos mit Strafanzeige und Gegendarstellung, nachdem ich ihren Fall anonym veröffentlicht hatte.

- Die Angehörigen eines Schauspielers, der keinen Expositionsstop machen wollte und sich stattdessen aus dem Fenster stürzte, klagten erfoglos inclusive Strafanzeige um eine  Entschädigung.

- Die Münchner Boulevardzeitung AZ, die bösartig in sieben Punkten die Unwahrheit über diesen Schauspieler geschrieben hatte, mußte eine Gegendarstellung bringen.

- Ein Alkoholiker, der nach einem stark positiven Alkotest sich an die Behandlung nicht erinnern konnte, gewann den Prozeß, da die Aufzeichnungen das Gericht nicht überzeugten.

Die vielen ungerechtfertigten Angriffe bewogen meinen jüngsten Sohn Johannes dazu, Jura zu studieren. Durch die Kenntnisse seines Lehrers erhielt ich dessen Ehefrau, die beste Strafrechtsanwältin der Bundesrepublik als Anwältin. Danach folgte auf jeden Brief eines Prozeßhansls nur noch ein kleiner juristischer Exkurs der Anwältin und alles war erledigt. Trotzdem rieten mir Sohn und Anwälte vorzeitig in die Rente zu gehen, da alles die Nerven extrem belastet und nichts dabei herauskommt. Ein Rat für den ich heute sehr dankbar bin, denn die Querulanten können nicht nur ein Leben zerstören, sondern der ganzen Familie schaden.