GIFT IN DIE HAUT

 

Ein Schlachter aus dem Münchener Schlacht- und Viehhof hatte sich selbstmörderisch E 605 mit einer riesigen Tier-Injektions-Apparatur in den Handrücken gespritzt. Bis auf das zu erwartende Lugenödem war er unauffällig. Ich wollte ihm schnell chirurgisch das Gebiet aufschneiden, er lehnte ab, wollte ja sterben. Dann unterspritzte ich mit dem Antidot (Gegengift) Atropin. Das half nicht, er verstarb am dritten Tag an seiner schweren Vergiftung.

Dann machte ich Experimente und fand, dass Natriumbikarbonat optimal das Gift so in der Haut zerstört, dass es nicht mehr tödlich wirken kann. Diese Erkenntnis kam aber zu spät.

 

 

 

 

 

 

Parathion = E 605

Parathion ist eine Flüssigkeit, die leicht verdampft und äußerst toxisch gegen Insekten und Warmblüter ist. Parathion blockiert das Enzym Acetylcholinesterase nachdem es in sein Sauerstoffanalogon Paraoxon umgewandelt wurde, es wirkt als Kontaktgift und darf daher nicht mit der Haut  in Berührung kommen. Angeblich kam es schon zu Todesfällen, als Bauern barfuß über mit Parathion gespritzte Felder gingen und den Stoff über die Fußsohlen aufnahmen. Die Giftigkeit erklärt sich auch durch die chemische Verwandtschaft mit den Kampfstoffen Tabun und Sarin, die noch effektiver gegen die Acetylcholinesterase wirken.

Die Zulassung parathionhaltiger Pflanzenschutzmittel (E 605 forte, E Combi, P-O-X) wurde zum 8. Januar 2002 widerrufen. "E 605 forte" darf nicht mehr gehandelt oder angewendet werden.

Quelle: http://de.wikipedia.org bzw. direkter Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Parathion

 

 

Cholinesterasen

Enzyme, die Cholinester in Cholin und Säure-Ion spalten

 

Acetylcholinesterase

Enzym, das die Hydrolyse des Acetylcholins zu Cholin und Essigsäure katalysiert, kommt besonders in den postsynaptischen Membranen der cholinergen Synapsen und in Erothrozytenmembranen vor.

 

Acetylcholin

Ester der Essigsäure mit Cholin, wirkt als Neurotransmitter in den Synapsen des Nervensystems, blutgefäßerweiternd, blutdrucksenkend und kontrahierend auf die glatte Muskulatur der Bronchien und des Magen-Darm-Traktes.

 

Acetylcholinesterase-Hemmer

Pharmaka, die die Aktivität der Acetylcholinesterinesterase hemmen und zu einer Anhäufung von Acetylcholin am Rezeptor führen.