Forscher schummeln wie verrückt

Ich habe gesündigt bekannte in einer US-Studie von mehr als 3000 Wissenschaftlern jeder dritte. Das blauäugige Türken von Studienresultaten bedroht die Integrität der Forschung, warnen die Studienautoren.

Von den 3247 Forschern, die im Anfang oder der Mitte ihrer Karriere standen, gaben nur 1,5 % zu, wirklich schwere Vergehen wie Fälschung oder Diebstahl geistigen Eigentums begangen zu haben. Doch mehr als 35 % der befragten Forscher räumten in ihren Augen „kleinere Vergehen" ein, wie etwa Ändern des Studiendesigns, der Methodologie oder der Resultate auf Druck von Sponsoren. Andere ließen Daten, die ihnen nicht in den Kram passten, einfach unter den Tisch fallen. Diese Erkenntnisse zeigen, dass es mehr als nur ein paar einzelne schwarze Schafe sind, die in der Wissenschaft betrügen.

Durch miesen Lohn zum Lügen getrieben?

Eine der Ursachen dafür sei, dass Forscher unter immensem Druck stünden, Artikel zu publizieren und Preise zu gewinnen. Die meisten der registrierten Vergehen, so die Studienautoren, seien für sich genommen nicht gerade skandalös oder gefährlich, in ihrer Gesamtheit aber „zersetzend". Bessere Entlohnung und Arbeitsbedingungen für junge Forscher sowie ein transparenterer „Peer-Review-Prozess" könnte möglicherweise dem Mogel-Problem entgegenwirken.

Quelle: Nature 2005