Chronisch Vergiftete ohne Ansprechpartner

Täglich zehnmal müssen wir passen am Giftnotruf bei der Frage: „Wer erkennt Vergiftungen?“ oder „Wer in Deutschland behandelt chronisch Vergiftete?“ Wir kennen keinen Arzt, der chronisch PCP-Vergiftete oder Kranke Lehrer mit einer Allergie auf den Fensterkleber in seiner Schule diagnostiziert und über Konsequenzen berät.

Der klinische Toxikologe an der TU-Klinik in München meinte in der Vorlesung (1Student, 4 Mitarbeiter): „Chronische Vergiftungen gibt es nicht“. 1976-1981 hielt ich diese Vorlesung vor über 200 Studenten und stellte jedes Mal Patienten mit chronische Vergiftungen vor. Das Interesse der Studenten war riesig.

Heute weiß man viel mehr als damals. Die Studenten erfahren jedoch nichts mehr. Wie immer wenn die Schulmedizin versagt, springt die Psychiatrie und die Heilpraktiker in die Bresche. Allerdings nicht mit konkreter Ursachenerkennung, sondern mit einem Ablenkungsmanöver.

Natürlich wird ein krankhafter Vergiftungswahn diagnostiziert. Jedes Ernstnehmen des Patienten entfällt damit. Wer will bekommt Wasseradern und Magnetfeld als Ursache aufgetischt. Wirkungslose Pillen und Schritte stehen bereit.

Alternative ist für geistige Frische sich selbst kundig machen und Helfer zu mobilisieren. Der „persönliche Katastrophenfall“ muss selbst bewältigt werden. So wie ein Schizophrener, der bei Glatteis gestürzt ist geröngt werden darf, bekommt ein Raucher seinen Lungenkrebs behandelt und ein Fetter seinen Schlaganfall, nur wenn ein Gift eine Schizophrenie ausgelöst hat – wie beim Amalgam – darf niemand über die Ursache reden – oder gar ausschalten. Alle Mediziner schauen hilflos weg wie Laien, wenn ein Sterbender auf der Straße liegt.

Beweis für die generelle Unfähigkeit zu Helfen ist, dass reiche Privatpatienten eher schlecht behandelt werden mit neuen unverträglichen Hilfsmitteln im Vergleich zu armen Sozialhilfeempfängern, die gesünder versorgt werden, getreu dem Motto: „Gleiches Unrecht für Alle!“

Nach unserer Einschätzung wird es etwa 50 Jahre dauern, bis die Wissenslücke geschlossen ist, zumal heute die Medizinstudenten keine Chemie mehr lernen.