Bleivergifteter Polizist im Schießkino gebessert
Ein Polizist war Betreuer des Polizei- Schießkinos in München, in dem jeder Polizist regelmäßig Schießübungen absolvieren musste. Zweimal im Jahr musste die Verkleidung des Schießkanals auf Blindgänger untersucht werden. Dazu kroch mein Patient ungeschützt (!!) in den engen Kanal und schüttelte die Dämmung auf der Suche nach Blindgängern aus. Über zehn Jahre lang wurde er dann von Neurologen, denen er alles erzählt hatte, mit Infusionen mit B12 u.a. als Privatpatient erfolglos wegen seiner Nervenlähmung, Verstimmung und Impotenz behandelt. Wir führten die gesamte Diagnostik der Bleivergiftung durch. Natürlich lehnte die Berufsgenossenschaft die Anerkennung ab. Dadurch wurde es jedoch Pflicht, mit Gasmaske weiter zu arbeiten.

Unter Dimaval kam es jahrelang zur erheblichen Giftausscheidung, die Beinschmerzen waren jedoch so stark, dass er berentet werden musste. Da eine Injektion wesentlich bessere Schmerzlinderung und Entgiftung erbrachte, löste ich 1982 erstmals Kapseln in Wasser auf, spritzte sie ihn in die Vene. Für diesen Patienten ließ ich erstmals Dimaval Ampullen bestellen und erprobte anhand tausender Giftmessungen, wann und in welchen Abständen am meisten Gift ausgeschieden wurde und wies nach, dass vor und nach der Dimaval Spritze keinerlei Veränderungen der Spurenelemente bestanden (Zink, Kupfer, Selen). Auch eine hochdosierte Zinkbehandlung erbrachte keine wesentliche Befundbesserung. Bleitypische Veränderungen wie Tüpfelzellen, Delta-Aminolävulinsäure bildeten sich rasch zurück, erhöhten sich aber immer wieder durch die Umverteilung aus dem Knochenmark. Die Behandlung dauerte über fünf Jahre.
Der Patient wurde gebessert, die hohen Bleikonzentrationen im Knochen (Kiefer) veränderten sich nicht.