Analgetika-Entzug bei Migräne-Patientin

 

Toxikologische Beurteilung

Sehr geehrter Herr Kollege Daunderer,

ich bitte Sie um eine kurze Auskunft zur toxikologischen Beurteilung (Tageshöchstdosis und Gesamteinnahmemenge von Analgetika) bei einer Migräne Patientin,

45 Jahre.

1. Bisherige Therapie mit Migralave® (Paracetamol und Codein und Buclizin) und im Anfall Fortral® (Pentazocin) bis zu 120 mg/die. Jetzt wegen fehlenden Therapieerfolges und steigenden benötigten Dosen abgesetzt.

2. Geplante Therapie: a) Gesprächstherapie, b) zunächst keine medikamentöse Behandlung, außer in schweren Anfällen (in Abstimmung mit der Patientin). Dann als Analgetika ausschließlich I Paracetamol und/oder II Metamizol. Beide Medikamente wurden schon früher gut vertragen; fortlaufend Blutbild und Leberfunktionskontrolle.

Mit der Bitte um baldige Antwort und freundlichen kollegialen Grüßen, Dr. W.

 

Antwort:

Analgetika-Entzug!

- Amalgamfrei?! Häufigste Ursache für Migräne (DMPS Antidot)

- Im Entzug am besten bei Bedarf (zum Beispiel zweimal täglich) 5 ml Metamizol langsam i.v.

- Autogenes Training lehren (Kassette)

- falls RR erlaubt Nitro-Spray. / Paracetamol für spätere Anfälle.

Herzliche Grüße, Daunderer

30. Jahrgang / FORUM des Praktischen und Allgemein-Arztes 5/91