Amalgam Ursache des UBO

Anhand von über 1 000 veranlassten Untersuchungen von Organproben durch ein toxikologisches Labor fiel uns auf, daß die als „UBO-Syndrom" in der Weltliteratur beschriebenen, bislang urzugeordneten hyperintensen Herde im Kernspintomogramm meist Bereiche einer erhöhten Metalldichte sind. Gleichförmige Herde im Kiefer führten auf die Fährte, daß es sich dabei um Amalgam- oder Palladiumablagerungen als Auslöser handeln kann. Metallnachweise in entfernten Hirntumoren bestätigten, daß dabei in den im Kernspin als hyperintensen Zonen dargestellten Arealen eine zum Teil stark erhöhte Metalleinlagerung vorlag.

Die Behandlung von Patienten mit kleinen solchen „U130-Herden" im Kernspin durch operative Herdsanierung im Zahn- und Kieferbereich und begleitende Schwermetallentgiftung (DMPS) brachte nach Jahren diese Herde zum Verschwinden. Andererseits konnten wir in knapp 200 allen beobachten, daß dergleichen Herde bei Patienten erstmals nach einer nicht lege artis durchgeführten Amalgamsanierung aufgetreten waren.

Die „UBO-Herde" oder Metalleinlagerungen zeigten sich im zentralen Kleinhirnrand und Stammhirnbereich und korrelierten mit den typischen zerebralen Zeichen eines Feer-Syndroms. Dazu gesellten sich dann unter Umständen die Zeichen einer Multiplen Sklerose, Schwäche einzelner Extrern: täten und eine toxisch bedingte Depression. Die typischen periventrikulären Dernyelinisierungsherde führten dann zu der lapidaren neurologischen Diagnose der Multi­plen Sklerose, wie auch Stöhr es berichtet.

Seit 1957 ist bekannt, daß sich das Erkrankungsbild einer MS unter Ein­atmung von Qecksilber-Dämpfen, wie beispielsweise bei einer unsauber durchgeführten Amalgamsanierung stets verschlechtert, während letztere unter Wahrung aller Schutzmaßnahmen sich günstig auswirkt. Der Erfolg

kann durch Kernspinkontronen nach der zahnärztlichen Behandlung verifiziert werden.

Dr. med. habil. Max Daunderer

Tox Center e. V. Weinstraße 11 80333 München

Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 20, 19. Mai 1995 (63) A-1451