AMALGAMKOMA BEI ZEHNJÄHRIGER GEHEILT DURCH  DMPS

 

Am nächsten Tag nach meiner Fernsehsendung über die schweren chronischen Quecksilberschäden der Arbeiter in der Quecksilberfabrik in Marktredwitz rief mich der Stationsarzt Dr. Böse aus der Universitätsklinik der Universität München, in der vor 50 Jahren meine Mutter tätig war, an. Er berichtete von einem 10 jährigen Mädchen, das dort seit 6 Monaten im Koma liegt und das morgen in ein Pflegeheim weiterverlegt werden soll, weil nichts besser wird. Ihre Symptomatik erinnerte ihn an die gezeigten Arbeiter in Marktredwitz  vor ihrem Tod. Wir vereinbarten, dass ich sofort zum kostenlosen Konsil käme. Gemeinsam mit allen Chefs, Professoren und Ärzten besprach ich dort nach eingehender Untersuchung der kleinen Heidi N. deren Symptome und war mir sicher, dass es sich hier um eine schwerste Quecksilbervergiftung handelt. Begonnen mit Kopfschmerzen, Zittern, hysterischen Anfällen und Wutausbrüchen bekam sie eine Ataxie (unkoordinierter Bewegungsablauf: schleudernde, ausfahrende Bewegungen) als Unfähigkeit ohne Wanken zu gehen, Konzentrations- und Merkstörungen, die sie  aus der Schule warfen. Nach dem 6. Zahnarztbesuch, bei dem sie tiefe, riesige Amalgamfüllungen erhielt, fiel sie ins Koma. Nicht ansprechbar schrie sie auf, warf sich hin und her, den Kopf in den Nacken und onanierte ununterbrochen. Ich empfahl die diagnostische Gabe von DMPS. Ampullen waren damals noch nicht zugelassen. Wegen der schweren Hirnschädigung einigten wir uns auf einen Bruchteil der erforderlichen Dosis von Kapseln.

 

Hämisch rief nach einer Woche der Arzt an und sagte, das Ergebnis war Null. Erstaunt fragte ich welches Labor dieses Ergebnis erbracht hätte. Ich erfuhr, dass ein Labor in Rosenheim die Messung durchgeführt hatte. Da ich zufällig wusste, dass dieses Labor derzeit keine Quecksilbermessungen durchführen konnte, empfahl ich, einen Teil des 24 Stunden-Urins, der noch vorhanden war, ins TOX-Labor nach Bremen zu schicken. Dabei wurde ein sehr hohes Ergebnis gefunden,  so dass gesichert war, dass Quecksilber die Ursache für die lange Bewusstlosigkeit war. Da die billige Nachsorgeklinik kein Geld für das teure Antidot (Gegengift) DMPS ausgeben wollte, zumal sie damit rechnete, dass die Bewusstlosigkeit nicht mehr zu beseitigen sei, gab ich der Mutter 100 Kapseln mit dem Auftrag, ihrer Tochter täglich 1 Kapsel zu geben. Sie machte sie auf und streute den Inhalt heimlich auf das Essen. Von der ersten Kapsel an beobachtete die Mutter positive Veränderungen bei ihrem Kind. Über eine Hyperaktivitätsphase mit Kotschmieren, toben und Aggressivität bis hin zu koordinierten Bewegungen war das Kind innerhalb von 4 Monaten wieder völlig gesund und lebte dann glücklich in seiner Familie.

 

Zum Amalgamhearing im September 1990 wurden Mutter und Tochter nicht zur Türe hereingelassen und warteten 4 Stunden vergeblich davor, weil alle Amalgamverherrlicher Angst vor Bekannt werden der Wahrheit hatten. Mir gab Heidi die Kraft, bis ans Lebensende gegen die heimliche Vergiftung unserer Kinder zu kämpfen.